DE1185884B

DE1185884B - Vorrichtung zur stufenlosen Drehzahlregelung mehrerer von einem einzigen Motor angetriebener Zugmitteltriebe

Info

Publication number: DE1185884B
Application number: DEM45565A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Walter Miessen
Original assignee: A Monforts Maschinenfabrik
Current assignee: A Monforts Maschinenfabrik
Priority date: 1960-06-07
Filing date: 1960-06-07
Publication date: 1965-01-21

Description

Vorrichtung zur stufenlosen Drehzahlregelung mehrerer von einem einzigen Motor angetriebener Zugmitteltriebe Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur stufenlosen Drehzahlregelung mehrerer von einem einzigen Motor angetriebener Zugmitteltriebe, deren übersetzungsverhältnis durch Verschiebung von Kegelscheiben geändert wird, insbesondere zum Antrieb der Warenförderwalze und des Scherzylinders von Textilschermaschinen.
Im Maschinenbau, besonders bei Textilmaschinen, kommt es des öfteren vor, daß zwei oder mehrere Maschinenteile, die von einem gemeinsamen Motor angetrieben werden, jeder für sich in seiner Drehzahl regelbar ist. Dabei ist manchmal auch noch die Koppelung der Steuerorgane miteinander bekannt, so daß bei Änderung der Drehzahl des einen Maschinenteils zugleich und in bestimmtem Maße auch die Drehzahl des anderen geändert werden kann. Meistens ergibt sich hierbei eine gegenseitige Abhängigkeit der eingestellten übersetzungen.
Für derartige Antriebe ist die Verwendung von axial verstellbaren Kegelscheibenpaaren mit Keilriemen, Gliederketten u. dgl. bekannt, jedoch wurden diese Getriebeelemente vielfach für sich ortsfest in der Maschine eingebaut, weil die Verschiebevorrichtungen wegen der großen Beanspruchung sehr massiv ausgebildet werden müßten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verstelleinrichtung für mehrere gemeinsam angetriebene Zugmitteltriebe in derWeise zusammenzufassen, daß sowohl eine gemeinsame Verstellung als auch eine unabhängige Verstellung der Einzeltriebe möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die treibenden Wellen der Zugmitteltriebe auf parallelen Gleitspindeln achsparallel verschiebbar sind, und daß diese Gleitspindeln am jeweils entgegengesetzten Ende mit einem Schraubengewinde ausgestattet sind und mit den Achslagern der Kegelscheibenpaare so im Eingriff stehen, daß diese Achslager durch das Schraubengewinde der einen Gleitspindel verschoben werden, während die andere Gleitspindel zusammen mit der anderen Seite des Achslagers als Gleitführung ausgebildet ist. Auf diese Weise kann man das so einrichten, daß jedes Achslager für sich oder mehrere gemeinsam parallel verselioben und dadurch das Übersetzungsverhältnis der dazugehörigen Kegelscheibenpaare in weiten Grenzen geändert werden kann.
An die parallel verschiebbaren Zugmitteltriebe können weitere Maschinenteile angeschlossen sein. Zum Ausgleich der Verschiebewege bedient man sich zweckmäßig eines weiteren Zugmittels, das den Antriebsmotor mit den treibenden Kegelscheiben verbindet und mit einer die Summe der Verschiebewege ausgleichenden Spannvorrichtung versehen ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Die A b b. 1 zeigt die Gesamtanordnung im Aufriß, die A b b. 2 einen Schnitt gemäß II-11 der A b b. 1, die A b b. 3 das Kegelscheibengetriebe der A b b. 2 in gespreizter Stellung der Kegelscheiben.
Auf zwei verschiebbaren, aber drehbar gelagerten Gleitspindeln 1 und 2 sind zwei Kegelscheibenpaare 3 und 4 quer zu ihrer Achse 5 verschiebbar. Das Achslager 6 des unteren Kegelscheibenpaares 4 hat auf der einen Seite eine zur Gleitspindel 1 passende Bohrung, so daß diese Spindel als Führungsteil dient, die andere Seite ist mit einem Gewinde 7 versehen, das mit dem Gewinde der Spindel 2 zusammenwirkt und zur Höheneinstellung des Kegelscheibenpaares 4 dient. Umgekehrt ist es beim oberen Kegelscheibenpaar 3, hier dient die Spindel 2 zur Führung, während die Spindel 1 das Verstellgewinde trägt. Beide Spindeln 1. und 2 sind über die Kegelräderpaare 8 und 9 mit den Handrädern 10 und 11 verbunden, die einzeln, aber auch gemeinsam betätigt werden können.
Die Bedienungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach den Ab b. 1 bis 3 ist folgende: Vom Motor 12 werden mittels des über die Umlenkrollen 13 geführten Riemens 14 die Riemenscheiben 1.5 mit den treibenden Wellen 5 der beiden Zugmitteltriebe 18, 20 angetrieben. In der Ab b. 1 sind die Kegelscheiben 3, 4 der beiden Zugmitteltriebe in ihren äußersten Stellungen gezeigt. Wird eines von ihnen oder beide in Richtung zueinander verschoben, so würde der Riemen 4 lose werden, wenn das nicht durch eine Ausgleichsrolle 16, die durch Federdruck oder durch eine sonstige an sich bekannte Vorrichtung mittels des Hebels 17 in Pfeilrichtung nach oben geschwenkt wird, verhindert würde. Wird das Getriebe 4, 18 durch Drehung des Handrades 1.1 und der Gleitspindel 2 nach oben verschoben, so werden die Kegelscheiben 4 a und 4 b (Ab b. 2 und 3) durch den in seiner Länge nicht nachgiebigen Keilriemen 18, der beispielsweise zu einer Förderwalze für die zu behandelnde Ware führt, gegen den Druck der Federn 19 auseinandergespreizt, wobei zur übertragung des Drehmomentes zwischen der Welle 5 und dem Kegelscheibenpaar eine Hülse 4c dient, die fest auf der Welle sitzt und mit den Ke-elscheiben durch eine Verzahnung 4 d gleitbar verbunden ist, der wirksame Durchmesser des Kegelscheibengetriebes und damit auch die Drehzahl der an-etriebenen Förderwalzen, also die Warengeschwindigkeit, kleiner. Ähnlich wirkt das Getriebe 3, 20, wenn es durch das Handrad 10 nach unten verschoben wird, jedoch zwingt in diesem Falle der Keilriemen 20, der beispielsweise zum Antrieb eines Scherzylinders dient, diesem eine geringere Drehzahl auf.
Man kann die von den Keilriemen 18 und 20 angetriebenen Maschinenteile durch eine bestimmte Ausbildung der Verschiebeeinrichtung 1, 2, 8, 9 drehzahlenmäßig so aufeinander abstimmen, daß, wenn man das eben beschriebene Ausführungsbeispiel zugrunde legt, die von der Förderwalzendrehzahl abhängige Warengeschwindigkeit und die von der Scherzylinderdrehzahl abhängige Schnittgeschwindigkeit einen optimalen Effekt ergeben, wenn die Handräder 10 und 11 gleichzeitig mit einer Hand verstellt werden. Das ist für die Bedienung der Maschine ein wesentlicher Vorteil. Dabei ist es aber dem Bedienungspersonal nicht benommen, sowohl die Warengeschwindigkeit wie auch die Schnittzahl pro Minute einzeln einer bestimmten Warenqualität anzupassen.
Das oben beschriebene Ausführungsbeispiel stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung nur im Prinzip dar. Es ist nicht nötig, einen weiteren Ausbau dieser Vorrichtung dahingehend zu beschreiben und darzustellen, daß statt zweier Kegelscheibengetriebe mehrere unter Benutzung der entsprechenden Anzahl von Verschiebemechanismen auf einer gemeinsamen Führung angeordnet werden können. Außerdem läßt es die in der Zeichnung gewählte Darstellung des Ausführungsbeispiels und die dazugehörige Beschreibung offen, daß die Keilriemen 18 und 20 nicht nur je einen auf die Ware einwirkenden Maschinenteil antreiben, sondern daß unter Zwischenschaltung weiterer an sich bekannter getrieblicher Mittel mehrere Maschinenteile an diesen Antrieb angeschlossen werden.
Bei einer Tuchschermaschine mit nur einem Scherzeug z. B. kann an das Kegelscheibengetriebe 4, 18 außer der für die Warengeschwindigkeit maßgebenden Förderwalze noch eine Verloursheberwalze angeschlossen werden, die gegenüber der Ware eine veränderliche Voreilung hat. Dabei kann die getriebliche Abzweigung vom Keilriemen 18 bzw. von der Förderwalze selbst mit einem stufenlos regelbaren Getriebe versehen sein. Ebenso können an die Keilriemen 18 und 20 noch Getriebe zum Antrieb von Bürstwalzen oder anderen Maschinenelementen angeschlossen sein.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zur stufenlosen Drehzahlregelung mehrerer von einem einzigen Motor angetriebener Zuginitteltriebe, deren übersetzungsverhältnis durch Verschiebung von Kegelscheiben geändert wird, insbesondere zum Antrieb der Warenförderwalze und des Scherzylinders von Textilschermaschinen, dadurch gekennz e i c h n e t, daß die treibenden Wellen (5) der Zugmitteltriebe auf parallelen Gleitspindeln (1, 2) achsparallel verschiebbar sind, und daß diese Gleitspindeln am jeweils entgegengesetzten Ende mit einem Schraubengewinde (7) ausgestattet sind und mit den Achslagern (6) der Kegelscheibenpaare (3, 4) so im Eingriff stehen, daß diese Achslager durch das Schraubengewinde der einen Gleitspindel verschoben werden, während die andere Gleitspindel zusammen mit der anderen Seite des Achslagers als Gleitführung ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf zwei oder mehreren Gleitspindeln (1, 2) mehr als zwei Kegelscheibenpaare (3, 4) verschiebbar und verstellbar angeordnet sind. 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß von den Zugnütteltrieben der Antrieb für weitere Maschinenteile abgeleitet ist. 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Antriebsmotor (12) mit den treibenden Kegelscheiben (3, 4) verbindendes weiteres Zugmittel (14) mit einer die Summe der Verschiebewege ausgleichenden Spannrolle (16, 17) versehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 855 650, 926 815; USA.-Patentschriften Nr. 2 341786, 2 693 710; »Der stufenlose P. I. V.-Antrieb, ein notwendiger Helfer in der Textilindustrie«, S. 33, Prospekt Nr. 92 3000. 8.50 der Firma P. 1. V. Antrieb, Werner Reimers KG., Bad Homburg v. d. H.