-
Vorrichtung zum Transport von stabförmigen magnetisierbaren Gegenständen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von stabförmigen magnetisierbaren
Gegenständen in lotrecht hängender Lage, z. B. von ummantelten Schweißelektroden,
unter Verwendung von Haltemagneten und in deren über den angehängten Gegenstand
geschlossenem Magnetflußweg liegenden, am Fördermittel angeordneten Polschuhen als
Anlage für den Gegenstand.
-
Es ist bereits bekannt, langgestreckte ferromagnetische Gegenstände
unter Vermeidung komplizierter mechanischer Klemmvorrichtungen mittels an einer
Transportkette angebrachter Magnete zu befördern.
-
Es sind ferner Magnethalterungen für Transportvorrichtungen zum Befördern
von Schweißstäben in lotrechter Lage, beispielsweise durch einen Trockenofen, bekannt,
bei denen durch Verwendung eines mit seinen Polschuhen in lotrechter Ebene versetzten,
durch den anzusetzenden Schweißstab zu schließenden Magnets der obere Polschuh zum
Erfassen des Endes und der darunterliegende Polschuh zur seitlichen Berührung des
Schweißstabes dient; dabei ist der Magnet über eine magnetisch mittig und über seinem
Schwerpunkt angeordnete Haltevorrichtung an die Transportvorrichtung angeschlossen.
Bei dieser Magnethalterung müssen also die Magnete mit den Elektroden bewegt werden,
so daß für eine vorteilhafter Weise leichte Ausbildung der bewegten Teile der Transporteinrichtung
nur Magnete geringer Leistung verwendet werden können, Schließlich müßten bei dieser
Magnethalterung, falls stärkere, z. B. Elektromagnete zur Anwendung kommen sollen,
auch bewegliche Stromzuführungsleitungen vorgesehen werden, die mit der Transportvorrichtung
be wegt werden.
-
Bei einem bekannten Rollgang zum Transportieren von Gegenständen
sind mindestens zwei hintereinander gelagerte, den Magnetismus leitende Rollen vorgesehen,
unter denen die Gegenstände, z. B.
-
Bleche, flach hängend bewegt werden und die von außen teilweise von
einem Permanentmagnetsystem mit gegensätzlicher Polrichtung umschlossen sind.
-
Bei diesem Rollgang wird ein Polwechsel während des Betriebes beim
Übergang von einer Rolle auf die nächstfolgende vorgenommen. Ein derartiger Polwechsel
ist aber beim Transport von Elektroden in lotrecht hängender Lage nicht durchführbar,
da die Pole stets mit dem Werkstück verbunden bleiben müssen. Schließlich ist es
bekannt, bei einer Transportanlage laschenförmige Magnete zum Zwecke einer genauen
Führung des herzustellenden Werkstückes zu verwenden. Ein derartiger Hängeförderer,
bei dem das zu fördernde Trum zwischen zwei
Magnetleisten verläuft, die unmittelbar
dem Halten des Fördergutes dienen, ist ebenfalls für den Transport von stabförmigen
magnetisierbaren Gegenständen in lotrecht hängender Lage nicht geeignet.
-
Demgegenüber besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
in der Schaffung einer im Aufbau einfachen und zugleich betriebssicheren Transport
vorrichtung, die - unter Anwendung von Dauermagneten - eine zusammengedrängte Bauweise
und - bei Verwendung von Elektromagneten. -eine fest verlegte Stromzuführung unter
Vermeidung von Schleif- oder sonstigen beweglichen Kontaktteilen ermöglicht. Die
vorgenannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der bzw. die Haltemagnete ortsfest
angeordnet und Teile derselben als Träger für das Fördermittel ausgebildet sind.
Infolgedessen können die Fördermittel selbst wegen ihres geringen Gewichtes leicht
bewegt und geführt werden. Zum anderen können wesentlich stärkere Magnete verwendet
werden als bei einer Anordnung, bei der die Magnete mit den Elektroden bewegt werden
müssen.
-
Schließlich erlaubt die ortsfeste Anordnung der Magnete außer der
Verwendung von festverlegten Stromzuführungsleitungen eine günstige Abdeckung gegen
die Wirkung des Streuflusses der Induktionsspule.
-
In Weiterbildung der Erfindung sind die Haltemagnete umgekehrt U-förmig
ausgebildet und umfassen das Fördermittel klauenartig. Das Fördermittel besteht
in vorteilhafter Weise aus unmagnetischem Werkstoff, z.B. Messing oder austenitischem
Stahl, so daß es gegen hohe Temperaturen beständig ist. Ferner ist es vorteilhaft,
daß die ortsfesten Haltemagnete kühlbar ausgebildet sind, um trotz der auftretenden
hohen Temperaturen einen weniger warmfesten Werkstoff verwenden zu können. In vorteilhafter
Weise sind die ortsfesten Haltemagnete als
Permanentmagnete ausgebildet,
so daß dann die Anlage von einer Stromversorgung unabhängig ist.
-
In den Fällen, in denen eine stärkere Haltekraft erforderlich ist
und die Haltekraft gegebenenfalls bis nahezu Null regelbar sein soll, müssen jedoch
die ortsfesten Haltemagnete aus Elektromagneten bestehen. Schließlich kann man in
vorteilhafter Weise die gesamte Fördereinrichtung einschließlich der ortsfesten
Haltemagnete gegen den Streufluß von Induktionsspulen mit Hilfe eines elektrisch
gut leitenden Bleches abschirmen. Die Erfindung kann zur Förderung von Schweißelektroden
mit ferromagnetischem Kern durch den Innenraum von Induktionsspulen verwendet werden.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt.
-
Die Transportvorrichtung ist an einer zeichnerisch nicht dargestellten
Tragschiene befestigt und von einem nahezu die gesamte Fördereinrichtung bzw. das
Fördermittel 1 einschließlich der Haltemagnete umfassenden, elektrisch gut leitenden
Blech 2 oder feinmaschigem Drahtgeflecht umgeben, damit diese gegen die Wirkung
des Streuflusses der zeichnerisch ebenfalls nicht dargestellten Induktionsspule
geschützt ist. Innerhalb des Abschirmbleches 2 ist der Permanentmagnet 3 mit den
Polschuhen 4 und 5 angeordnet. In den Fällen, in denen die Magnete starker Wärmeeinwirkung
ausgesetzt sind, werden diese mit einer zusätzlichen Kühlvorrichtung versehen, indem
sie beispielsweise durch einen Ventilator angeblasen werden oder - wenn eine stärkere
Kühlwirkung erforderlich ist - mit wasserdurchflossenen Kühlrohren K versehen werden.
Die Polschuhe 4 und 5 sind mit den als Tragzapfen für den beweglichen Teil der Fördervorrichtung,
d. h. das Fördermittel 1, dienenden Erhebungen 6 und 7 versehen. An Stelle dieser
Erhebungen können auch Ausnehmungen vorgesehen werden, die in die Polschuhe eingebracht
werden und als Lauf- und Führungsnuten für die Fördervorrichtung dienen.
-
Die Erhebungen 6 und 7 dienen zur Halterung und Führung der aus unmagnetischem
Werkstoff bestehenden Rollen 8 und 9, die unter Zwischenlegung von Abstandscheiben
10 und 11 oder sonstiger Zwischenstücke, z.B. die Glieder einer Förderkette, auf
dem Bolzen 12 drehbar gelagert sind. Der Bolzen 12 trägt ferner eine weitere Abstandscheibe
13 und eine unverdrehbare Haltescheibe 14, vorzugsweise aus unmagnetischem Werkstoff,
die zu beiden Seiten mit je einem Polschuh 15 bzw. 16 versehen ist. Die dem Haltegut
zugewandten Enden dieser Polschuhe sind über ein aus unmagnetischem Werkstoff bestehendes
Zwischenstück 17 miteinander fest verbunden. Das Haltegut, im vorliegenden Fall
die ummantelte Schweißelektrode, ist mit 18 bezeichnet und wird einseitig von den
Polschuhen 15 und 16 festgehalten. Der Verlauf des Magnetflusses ist durch die strichpunktierte
Linie dargestellt. Mit Hilfe einer Zugvorrichtung, z. B. einer Kette, die an irgendeiner
Stelle mit dem Bolzen 12 verbunden ist, werden die Fördervorrichtung und damit die
Schweißelektroden 18 durch die Induktionsspule bewegt und getrockneb. In vielen
Fällen wird man mit Rücksicht auf eine raumsparende Bauweise die Ab-
standscheiben
10 und 11 fortlassen und statt dessen zwei benachbarte Kettenglieder der Zugkette
anordnen, die ebenso wie die Abstandscheiben aus unmagnetischem Werkstoff, z. B.
Messing oder austenitischem Stahl od. dgl., herzustellen sind.
-
An Stelle der Permanentmagnete, wie zeichnerisch dargestellt, können
auch ortsfest angebrachte Elektromagnete verwendet werden, die mit dem Speisenetz
über fest verlegte Stromzuführungsleitungen verbunden sind. Dadurch ist es möglich,
die Stärke der magnetischen Haltekraft zu regulieren und beispielsweise durch eine
automatische Schalteinrichtung zu bewirken, daß die Haltekraft an der Abgabestelle
auf nahezu Null herabgeregelt wird, so daß die Schweiß elektroden von der Haltevorrichtung
leicht gelöst und einer Weiterbearbeitungs-bzw. einer Verpackungsmaschine zugeführt
werden können.