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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung und/oder Montage
von Werkstücken nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bei
der Bearbeitung oder Montage von Werkstücken, wie elektrischen Schaltern
oder ähnlichen
Kleinteilen, wird zur Verringerung der Herstellkosten eine weitgehende
automatisierte Fertigung angestrebt. Zu diesem Zweck werden Automaten
mit mehreren Bearbeitungs- und/oder Montagestationen verwendet,
durch die die Werkstücke
taktweise zur Bearbeitung und/oder Montage hindurchgeführt werden.
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Aus
der
DE 40 04 426 A1 ist
eine derartige Vorrichtung zur Bearbeitung oder zur Montage von Werkstücken bekannt.
Diese Vorrichtung besitzt ein Gestell, an dem die Bearbeitungs-
oder Montagestationen angeordnet sind, sowie ein endloses, über zwei
Umlenkrollen im Gestell geführtes
Transportband. An dem an den Bearbeitungs- oder Montagestationen
vorbeigeführten
Transportband sind Werkstückträger zur
Aufnahme der Werkstücke
angeschraubt. Durch das taktweise bewegte Transportband werden die
Werkstückträger zu den
Bearbeitungs- oder Montagestationen befördert, wo die jeweiligen Bearbeitungs-
oder Montagevorgänge
an dem Werkstück
vorgenommen werden.
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Nachteilig
bei der bekannten Vorrichtung ist die starre Taktzeit für den schrittweisen
Transport der Werkstückträger. An
dieser Taktzeit sind die Bearbeitungs- oder Montagevorgänge in den
einzelnen Bearbeitungs- und Montagestationen sowie auch der Abstand
zwischen den einzelnen Stationen auszurichten. Die nachträgliche Einfügung weiterer
Bearbeitungs- und Montagestationen ist schwierig. Eine Abänderung
der Bearbeitungs- oder Montagevorgänge in den Stationen ist nicht
auf einfache Weise möglich,
vielmehr ist die Vorrichtung auf das jeweilige Produkt ausgerichtet.
Damit mangelt es der bekannten Vorrichtung an Flexibilität und der
Möglichkeit, diese
auf einfache Weise für
andere Produkte umzurüsten.
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Die
starren Taktzeiten sind für
alle Stationen exakt einzuhalten und erfordern daher eine aufwendige
und damit auch teuere Steuerung, die zentral für die gesamte Vorrichtung auszulegen
ist. Eine solche zentrale Steuerung kann bei einer üblichen
Vorrichtung ca. 500 oder mehr Ein- und Ausgänge besitzen. Es ist unmittelbar
ersichtlich, daß die
Steuerung empfindlich ist und bei Auftreten eines Fehlers sich die Fehlersuche
schwierig gestaltet, so daß unter
Umständen
lange Stillstandszeiten für
die Vorrichtung auftreten.
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Zur
Steigerung der Leistung der Vorrichtung wird die Taktzeit nach Möglichkeit
niedrig gehalten. Das Transportband wird durch den schrittweisen Transport
mit dem schnellen Wechsel zwischen Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgängen stark belastet,
was dessen Lebensdauer erheblich einschränkt. Als weiter nachteilig
für die
Lebensdauer des Transportbandes hat sich auch die Verschraubung
der Werkstückträger mit
dem Transportband erwiesen. Im übrigen
wird durch diese Art der Befestigung der Werkstückträger wiederum die Flexibilität der Vorrichtung
beeinträchtigt.
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Aus
der
DE-OS 1 556 183 ist
weiter ein Bandförderer
für magnetisierbare
Fördergegenstände mit
einem magnetischen, endlosen Förderband bekannt.
Das Förderband
läuft in
einem Tragegerüst um
und kann aus einer Blechfolie bestehen. Im Tragegerüst befindet
sich ein Magnetsystem, so daß die Fördergegenstände an das
aus einem magnetisch leitenden Werkstoff bestehenden Förderband
gekoppelt werden. Aufgrund der magnetischen Kopplung der Fördergegenstände mit
dem Förderband
ist hier keine mechanische Befestigung der Fördergegenstände notwendig. Nähere Einzelheiten
zur magnetischen Kopplung sind diesem Dokument jedoch nicht zu entnehmen.
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Schließlich zeigt
die
DE 40 40 090 A1 ein
aus einzelnen Modulen gleicher Länge
bestehendes, lineares Montagesystem zur Beförderung von Paletten. Bei Bedarf
können
aufgrund des modularen Aufbaus neue Montagestationen zwischen den
schon vorhandenen eingefügt
werden. Die Paletten werden während
der Bearbeitung taktweise verschoben. Diese Vorrichtung besitzt
kein Transportband und weist somit eine völlig andere Arbeitsweise auf
als die eingangs erwähnte
Vorrichtung zur Bearbeitung oder Montage von Werkstücken.
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Der
Erfindung liegt ausgehend von der
DE 40 04 426 A1 die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Bearbeitung und/oder Montage von Werkstücken einfacher
und flexibler auszugestalten.
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Diese
Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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So
wird eine weitere Steigerung der Flexibilität der Anlage durch einen weitgehend
modularen Aufbau erzielt. Das Gestell der Vorrichtung kann aus einzelnen
Modulen zur Aufnahme wenigstens einer Bearbeitungs- oder Montagestation
bestehen, wobei die Module in beliebiger Anzahl nach Erfordernis
für das
Produkt angeordnet werden können.
Ein nachträgliches
Hinzufügen
weiterer Bearbeitungs- und Montagestationen ist dann auf einfache
Weise möglich,
indem ein weiteres Modul an geeigneter Stelle angeordnet wird. Dabei
ist das Transportband lediglich aufzuschneiden und ein weiteren
Bandstück
als Verlängerung
einzuschweissen.
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Jede
Bearbeitungs- und/oder Montagestation kann mit einer eigenen dezentralen
Steuerung für die
jeweiligen Bearbeitungs- und/oder Montagevorgänge ausgerüstet sein, womit eine fehleranfällige, aufwendige
und teuere zentrale Steuerung für
die gesamte Anlage entbehrlich ist. Durch die dezentrale Steuerung
wird eine lagerichtige Arretierung des Werkstückträgers in der jeweiligen Bearbeitungs- und/oder
Montagestation ausgelöst.
Dabei bilden bei einer Verzögerung
oder einem auftretenden Fehler die nachfolgenden Werkstückträger einen
Stau unter Entkoppelung vom Transportband, ohne daß ein Stillstand
der gesamten Anlage, wie bei festen Taktzeiten erforderlich, von
einer übergeordneten
Steuerung ausgelöst
werden müßte.
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Die
Werkstückträger werden
vorteilhafterweise mittels eines Permanentmagneten an das Transportband
angekoppelt. Bei Auftreten eines Staus kann vorgesehen sein, daß der Permanentmagnet
des betreffenden Werkstückträgers vom
Transportband abhebbar ist, wodurch eine vollständige Lösung des Werkstückträgers vom
Transportband erfolgt. Dadurch wird wiederum die Belastung für das Transportband
verringert. An der Oberseite des Gestells befindet sich eine dem
Verlauf des Transportbandes angepaßte Hahn für die Auflage der Werkstückträger. Der
Werkstückträger kann
als Schlitten mit einer auf der Hahn aufliegenden Gleitfläche ausgebildet
sein. Es ist auch möglich,
den Werkstückträger als
Wagen mit Rädern
auszubilden. Dadurch wird die Reibung zwischen dem Werkstückträger und
der Hahn weiter verringert, was sich bei großen und schweren Werkstücken empfehlen
kann, damit die Kopplungskräfte
zum Transportband nicht zu stark anwachsen.
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Die
Bearbeitungs- und Montagestationen können zweckmäßig für das jeweilige Produkt ausgestaltet
sein. So kann die Bearbeitungs- und/oder Montagestation selbst wiederum
als Automat ausgebildet sein, beispielsweise als Rundtaktautomat.
Es ist aber auch denkbar an einer Station manuelle Vorgänge am Werkstück durch
eine Person durchzuführen.
Dies wird dadurch erleichtert, daß die Module der Vorrichtung
eine einfaches, rahmenartiges Gestell besitzen, so daß die Unterseite
der Vorrichtung im wesentlichen frei ist, wodurch genug Platz für eine Person
vorhanden ist.
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Insbesondere
ist auch denkbar, einzelne Teile für das Produkt in der Vorrichtung
selbst herzustellen. Beispielsweise kann der Werkstückträger als
Teil einer Spritzgießform
ausgebildet sein, so daß ein
Teil des Produkts in einer Station durch Spritzgießen hergestellt
und in nachfolgenden Stationen mit weiteren Teilen komplettiert
wird. Am Abschluß der
Montage des Produkts bietet es sich an, in einer weiteren Station eine
Funktionsprüfung
und anschließende
Verpackung der den Spezifikationen genügenden Werkstücke durchzuführen.
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Zur
Verringerung der Staustrecken kann insbesondere vor staugefährdeten
Montage- oder Bearbeitungsstationen eine Speicherstation am Gestell der
Vorrichtung zur Aufnahme von Werkstückträgern angeordnet sein. Dieser
Speicherstation ist ein Handhabungsgerät zugeordnet, das bei Auftreten
eines Staus überzählige Werkstückträger vom
Transportband löst
und in die Speicherstation einspeist. Umgekehrt entnimmt das Handhabungsgerät nach Abbau
des Staus wiederum Werkstückträger aus
der Speicherstation und koppelt diese dann an das Transportband
zur weiteren Beförderung
an.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß das
Transportband kontinuierlich bewegt wird, wodurch dessen Belastung
verringert und dessen Lebensdauer gesteigert wird. Zusammen mit
der Kopplung der Werkstückträger über Magnetkraft
an das Transportband entfallen weiter feste Taktzeiten, womit die
Steuerung der Vorrichtung vereinfacht ist, so daß die Kosten für die Steuerung
verringert werden. Dadurch gestaltet sich auch die Fehlersuche bei
einem auftretenden Fehler einfacher, was wiederum die Stillstandszeiten
der Vorrichtung vermindert. Weiter vorteilhaft ist auch die größere Flexibilität der Vorrichtung.
So läßt sich
die Vorrichtung auf einfache Weise nachträglich erweitern oder für andere
Produkte umrüsten.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
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1 schematisch eine Draufsicht
auf eine Vorrichtung zur Montage eines elektrischen Schalters,
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2 eine gegenüber 1 verkürzte Vorrichtung in perspektivischer
Darstellung,
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3 eine Draufsicht auf einen
Werkstückträger und
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4 einen Schnitt entlang
der Linie 4-4 in 3.
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In 1 ist schematisch eine als
Montageautomat 1 ausgebildete Vorrichtung zur Montage eines
elektrischen Schalters aus vorgefertigten Einzelteilen gezeigt.
Der Montageautomat 1 besitzt ein Gestell 2 und
mehrere am Gestell 2 angeordnete Montagestationen 3, 4, 5, 6 und
Bearbeitungsstationen 7, 8, 9, in denen
der zu montierende Schalter nacheinander komplettiert wird. Der
bereits montierte Teil des Schalters wird mittels eines Werkstückträgers 10 zur
nächsten
Montagestation transportiert, wobei in 1 nur einzelne Werkstückträger 10 schematisch
bei den Montage- und Bearbeitungsstationen 5, 6 und 9 gezeigt
sind.
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Im
einzelnen handelt es sich bei vorliegendem Ausführungsbeispiel um eine Montagestation 3 für die Zuführung des
Sockels des Schalters aus einem Magazin in den Werkstückträger 10.
Anschließend
folgt eine Montagestation 4 zum Einsetzen der Festkontakte
mit den Anschlüssen
in den Sockel und der Kontaktbrücke
an einer Lagerung eines weiteren Anschlusses. In einer weiteren
Montagestation 5 wird eine Feder sowie das Betätigungsorgan
des Schalters eingesetzt. Anschließend folgt eine Montagestation 6,
in der der Deckel des Schalters aufgesetzt wird. Danach folgt eine
Prüfstation 7,
in der der Schalter auf Einhaltung der Spezifikationen geprüft wird.
In dieser Prüfstation 7 werden
die nicht den Spezifikationen genügenden elektrischen Schalter aussortiert.
Anschließend
folgt noch eine Bearbeitungsstation 8, wo der Schalter
mit einer Kennzeichnung, beispielsweise einer aufgedruckten Numerierung,
versehen wird. In einer letzten Bearbeitungsstation 9 wird
der Schalter schließlich
aus dem Werkstückträger 10 entnommen
und zusammen mit weiteren Schaltern versandmäßig verpackt.
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In
den Montagestationen 3, 4, 5, 6 des
Montageautomaten 1 wird im wesentlichen jeweils ein Montagevorgang
für den
Schalter ausgeführt.
Es ist jedoch auch denkbar, einzelne Montagestationen so auszubilden,
daß innerhalb
der Montagestation mehrere Montagevorgänge durchzuführen sind.
Beispielsweise kann eine derartige Montagestation selbst wiederum
als Rundtaktautomat ausgebildet sein.
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Der
Sockel wird beim Montageautomat 1 als bereits fertiges
Teil aus einem Magazin zugeführt.
Es ist jedoch auch denkbar, eine Bearbeitungsstation am Montageautomat 1 als
Spritzgießeinheit
zur direkten Herstellung des Sockels im Montageautomat 1 auszubilden.
Der Werkstückträger 10 bildet
dann vorzugsweise ein Teil der Spritzgießform, beispielsweise das Unterteil,
während
das zweite Teil der Spritzgießform
in der Bearbeitungsstation automatisch auf den ersten Teil bei arretiertem
Werkstückträger 10 aufgesetzt
wird.
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Um
den im Montageautomat 1 zu montierenden Schalter mittels
der Werkstückträger 10 von
der Montagestation 3 bis zur Bearbeitungsstation 9 zu befördern, ist
an der Oberseite des Gestells 2 ein endloses, über zwei
vertikal ausgerichtete Umlenkrollen 11, 12 geführtes, Transportband 13 angeordnet,
das an den Montagestationen 3, 4, 5 und 6 und den
Bearbeitungsstationen 7, 8, 9 vorbeigeführt ist. Das
Transportband 13 ist derart an einer der in Richtung der
Pfeile 27 drehbaren Umlenkrollen 11, 12 kontinuierlich
angetrieben, daß es
gleichförmig
endlos in Richtung der Pfeile 26 umläuft. Das Transportband 13 besteht
aus einem magnetisierbaren Werkstoff, beispielsweise aus einem ferromagnetischen Werkstoff
wie Stahl o. dgl., so daß die
Werkstückträger 10 mittels
Magnetkraft an das Transportband 13 angekoppelt sind. Weiter
ist an der Oberseite im Gestell 2 entlang dem Verlauf des
Transportbandes 13 eine im wesentlich horizontale Bahn 17 für die Werkstückträger 10 angeordnet.
Die Hahn 17 befindet sich an der den Bearbeitungsstationen 7, 8, 9 und
Montagestationen 3, 4, 5, 6 zugeordneten
Seite des Transportbandes 13. Somit werden die Werkstückträger 10 mittels
des Transportbandes 13 auf der Hahn 17 zu den
Montage- und Bearbeitungsstationen 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 bewegt.
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In
den Montage- und Bearbeitungsstationen ist jeweils eine Einspanneinrichtung 14 angeordnet, wie
exemplarisch an den Montagestationen 3, 4 und den
Bearbeitungsstationen 7, 8 in 1 zu sehen ist. Mittels der Einspanneinrichtung 14 ist
der Werkstückträger 10 in
der jeweiligen Montagestation 3, 4, 5, 6 oder
Bearbeitungsstation 7, 8, 9 für den jeweiligen Montage-
oder Bearbeitungsvorgang lagerichtig arretierbar. Die Einspanneinrichtung 14 besitzt
einen in die Bewegungsbahn des Werkstückträgers 10 einführbaren
Riegel 15. Befindet sich der Riegel 15 in der
Bewegungsbahn des Werkstückträgers 10,
wie beispielhaft an den Montagestationen 5, 6 und
der Bearbeitungsstation 9 gezeigt ist, so kommt der Werkstückträger 10 in
Anlage an den Riegel 15 und wird dadurch angehalten. Gegebenenfalls
können dann
noch weitere Riegelelemente 28, 29 zur exakten
Positionierung des Werkstückträgers 10 vorgesehen
sein. Das kontinuierlich bewegte Transportband 13 gleitet
dann am arretierten Werkstückträger 10 entlang,
wodurch der Werkstückträger 10 während der
Arretierung vom Transportband 13 entkoppelt ist. Während der
Arretierung des Werkstückträgers 10 in der
Einspanneinrichtung 14 wird der jeweilige Montagevorgang
in der Montagestation 3, 4, 5, 6 oder
Bearbeitungsvorgang in der Bearbeitungsstation 7, 8, 9 durchgeführt. Gegebenenfalls
kann der arretierte Werkstückträger 10 dann
auch noch vollständig
vom Transportband 13 gelöst und in die Montage- oder Bearbeitungsstation
für den
Montage- oder Bearbeitungsvorgang eingefahren werden, wie an den
Montagestationen 5, 6 und der Bearbeitungsstation 9 in 1 angedeutet ist. Dies kann
sich insbesondere anbieten, wenn eine solche Montagestation als Handmontagearbeitsplatz
für eine
Person ausgebildet ist. Nachdem der Montage- oder Bearbeitungsvorgang
beendet ist, wird der Riegel 15 sowie gegebenenfalls die
weiteren Riegelelemente 28, 29 aus der Bewegungsbahn
des Werkstückträgers 10 entfernt,
womit der Werkstückträger 10 wiederum
aufgrund der wirkenden Magnetkraft an das Transportband 13 ankoppelt
und von diesem weitertransportiert wird.
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Der
Riegel 15 und die weiteren Riegelelemente 28, 29 der
Einspanneinrichtung 14 können hydraulisch oder mittels
eines Elektromotors bewegt werden. Als Sensoren zur Detektierung
des Werkstückträgers 10 und
Auslösung
des Riegels 15 lassen sich Lichtschranken verwenden. Die
Steuerung der Einspanneinrichtung 14 zur Auslösung des
Riegels 15 u. dgl. erfolgt durch eine jeweils in der Bearbeitungsstation 7, 8, 9 und
der Montagestation 3, 4, 5, 6 befindliche
eigene, dezentrale Steuerung 16, wie sie in 2 beispielhaft bei der Montagestation 3 angedeutet
ist. Die Steuerung 16 dient weiter zur Steuerung der speziellen
Bearbeitungs- und/oder Montagevorgänge in der jeweiligen Bearbeitungsstation 7, 8, 9 bzw.
Montagestation 3, 4, 5, 6. So
bewirkt beispielsweise die Steuerung 16 in der Bearbeitungsstation 3 zusätzlich das
lagerichtige Einlegen des in einem Magazin befindlichen Sockels
in den Werkstückträger 10 mittels
eines nicht weiter gezeigten Handhabungsgerätes.
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Aufgrund
der in den Montagestationen 3, 4, 5, 6 und
den Bearbeitungsstationen 7, 8, 9 befindlichen
dezentralen Steuerung 16 kann auf eine übergeordnete zentrale Steuerung
für den
Montageautomat 1 verzichtet werden. Es genügt den Antrieb
der Umlenkrolle 11, 12 derart zu regeln, daß das Transportband 13 gleichmäßig bewegt
wird. Sollte durch Fehlfunktionen oder einer sonstigen Verzögerung ein erster
Werkstückträger 10 noch
in einer Bearbeitungsstation 7, 8, 9 oder
in einer Montagestation 3, 4, 5, 6 arretiert
sein, während
bereits weitere Werkstückträger 10' nachfolgen,
so kommen diese weiteren Werkstückträger 10' in Anlage an
den jeweils vorausgehenden Werkstückträger 10, wie beispielhaft in
der 1 bei der Montagestation 6 gezeigt
ist. Dadurch bilden die weiteren Werkstückträger 10' einen Stau. Solange der erste
Werkstückträger 10 arretiert ist
sind die im Stau befindlichen Werkstückträger 10' somit vom Transportband 13 entkoppelt.
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Die
Werkstückträger 10 bestehen
aus Metall, beispielsweise Stahl o. dgl. und sind als ungefähr quaderförmiges Teil
ausgebildet, wie in 3 gezeigt ist.
An der dem Transportband 13 zugewandten Seite besitzt der
Werkstückträger 10 eine
ungefähr
parallel zum Transportband 13 ausgerichtete und ungefähr senkrecht
zur Bahn 17 stehende Koppelfläche 18. In der Koppelfläche 18 sind
Permanentmagnete 30 angeordnet, die die Ankopplung an das
Transportband 13 bewirken. An der der Bahn 17 gegenüberliegenden
Oberfläche 31 des
Werkstückträgers 10 befindet sich
eine Aufnahme 19 für
das Werkstück.
Vorliegend ist in den 3 und 4 der bereits teilweise montierte Schalter 20 in
der Aufnahme 19 zu sehen.
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Wie
weiter aus 4 hervorgeht,
ist der Werkstückträger 10 als
Schlitten mit einer Gleitfläche 21 ausgebildet,
mit der der Werkstückträger 10 auf der
Hahn 17 gleitet. Die Gleitfläche 21 kann zusätzlich mit
einer reibungsmindernden Beschichtung versehen sein. Die Gleitfläche 21 ist
dabei derart ausgebildet, daß die
zwischen dem bewegten Schlitten und der Hahn 17 auftretende
Gleitreibungskraft kleiner als die Kopplungskraft zwischen dem Transportband 13 und
dem Werkstückträger 10 ist.
Gegebenenfalls ist durch geeignete Wahl der Permanentmagneten 30 im
Werkstückträger 10 die Kopplungskraft
zu erhöhen.
Alternativ ist auch möglich,
was nicht weiter gezeigt ist, den Werkstückträger als Wagen mit Rädern auszubilden.
Die zwischen dem bewegten Wagen und der Hahn 17 auftretende
Rollreibungskraft muß dann
kleiner als die Kopplungskraft zwischen dem Transportband 13 und
dem Werkstückträger sein.
Gegebenenfalls sind als Räder
entsprechende Rollen- oder Kugellager vorzusehen.
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Es
kann sich eine Ausbildung für
den Werkstückträger 10 anbieten,
bei der die Koppelfläche 18 mitsamt
den Permanentmagneten 30 vom Transportband 13 abhebbar
ist. Tritt ein Stau vor einer Montage- oder Bearbeitungsstion auf,
wie beispielsweise in 1 anhand
der Montagestation 6 gezeigt ist, so wird bei Anlage des
Werkstückträgers 10' an den Werkstückträger 10 beispielsweise
ein nicht weiter gezeigtes Übertragungselement
betätigt,
das wiederum das Abheben der Koppelfläche 18 vom Transportband 13 gegen
die Kraft einer Feder bewirkt. Dadurch wird ein vollständiges Lösen des
Werkstückträgers 10' vom Transportband 13 erzielt,
so daß auch die
bei der Entkoppelung ansonsten noch bestehende Gleitreibungskraft
zwischen dem Transportband 13 und der Koppelfläche 18 entfällt. Wird
der Werkstückträger 10 weiterbewegt,
so wird die Betätigung des Übertragungselements
aufgehoben und die Koppelfläche 18 legt
sich aufgrund der Federkraft wieder an das Transportband 13 an,
womit der Werkstückträger 10' wiederum an
das Transportband 13 ankoppelt.
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Selbstverständlich ist
es auch möglich,
beispielsweise vor der Montagestation 6 eine wiederum nicht
weiter gezeigte Speicherstation zur Aufnahme von Werkstückträgern 10' am Gestell 2 anzuordnen. Der
Speicherstation ist ein ebenfalls am Gestell 2 befindliches
Handhabungsgerät
zugeordnet. Tritt ein Stau auf, so werden die überzähligen Werkstückträger 10' mittels des
Handhabungsgeräts
vom Transportband 13 gelöst, indem sie von der Hahn 17 abgehoben
werden, und in die Speicherstation, die beispielsweise wie ein Paternoster
aufgebaut sein kann, eingespeist. Ist der Stau abgebaut, so werden
die Werkstückträger 10' nacheinander
aus der Speicherstation durch das Handhabungsgerät entnommen, auf die Bahn 17 gesetzt
und dadurch wiederum an Transportband 13 angekoppelt, so
daß die
Werkstückträger 10' vom Transportband 13 dann
in die Montagestation 6 weiterbewegt werden.
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Wie
in 2 näher zu sehen
ist, ist der Montageautomat 1 modular aufgebaut. Das Gestell 2 besteht
aus rahmenartigen, an der Unterseite weitgehend offen ausgestalteten
Einheiten 22, 23, 24 für jedes
Modul. Die Einheiten 22, 23 dienen als Umlenkeinheiten
mit den Umlenkrollen 11, 12 für das Transportband 13 während zwischen
den Einheiten 22, 23 weitere Einheiten 24 angeordnet
sein können.
Die Einheiten 24 sind nach Bedarf vorhanden und dienen jeweils
zur Verlängerung
für das
Transportband 13, wenn der Platz für die benötigten Bearbeitungs- und/oder
Montagestationen nicht ausreicht. Eine Verlängerung kann auch dann notwendig
sein, wenn die Durchlaufzeiten in den Bearbeitungs- und/oder Montagestationen
dies erfordern. Am Gestell 2 einer Einheit 22, 23, 24 können je
nach Erfordernis eine oder auch mehrere Bearbeitungs- und/oder Montagestation
angeordnet sein. Die Bearbeitungs- und/oder Montagestationen sind
vorteilhafterweise, wie dies beispielhaft an der Montagestation 3 in
der 2 gezeigt ist, auf
einer an der Oberseite des Gestells 2 auskragend befestigten,
horizontalen Platte 25 befindlich. Dadurch kann die entsprechende
Station bei einer Änderung
des Bearbeitungs- oder Montagevorgangs einfach ausgewechselt werden.
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Die
Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie
umfaßt
vielmehr auch alle fachmännischen
Weiterbildungen im Rahmen des Erfindungsgedankens. So sind derartige
Automaten nicht nur zur Montage von Schaltern zu verwenden, sondern
können
auch zur Herstellung sonstiger Werkstücke verwendet werden. Vorzugsweise
handelt es sich dabei um kleinere, insbesondere feinmechanische,
elektrische, elektronische o. dgl. Werkstücke.
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- 1
- Montageautomat
- 2
- Gestell
- 3
- Montagestation
(für Zuführung des
-
- Sockels)
- 4
- Montagestation
(zum Einsetzen der
-
- Festkontakte
und der Kontaktbrücke)
- 5
- Montagestation
(für die
Feder und das
-
- Betätigungsorgan)
- 6
- Montagestation
(für das
Aufsetzen des
-
- Deckels)
- 7
- Prüfstation
- 8
- Bearbeitungsstation
(für Kennzeichnung)
- 9
- Bearbeitungsstation
(zum Verpacken)
- 10,
10'
- Werkstückträger
- 11,
12
- Umlenkrolle
- 13
- Transportband
- 14
- Einspanneinrichtung
- 15
- Riegel
- 16
- dezentrale
Steuerung
- 17
- Bahn
- 18
- Koppelfläche
- 19
- Aufnahme
- 20
- Schalter
(in Aufnahme)
- 21
- Gleitfläche
- 22,
23,
-
- 24
- modulare
Einheit
- 25
- Platte
- 26
- Pfeil
(für Transportband)
- 27
- Pfeil
(für Umlenkrolle)
- 28,
29
- weiteres
Riegelelement (in
-
- Einspanneinrichtung)
- 30
- Permanentmagnet
- 31
- Oberfläche (des
Werkstückträgers)