DE1185328B

DE1185328B - Verfahren zur Herstellung von jacquardgemustertem Kettengewirke mit gemaess dem Jacquardmuster durch Schussfadenlegungen ausgefuellten Durchbrechungen

Info

Publication number: DE1185328B
Application number: DESCH26213A
Authority: DE
Inventors: Walter Hugo Scheibe
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1959-06-18
Filing date: 1959-06-18
Publication date: 1965-01-14

Description

Verfahren zur Herstellung von jacquardgemustertem Kettengewirke mit gemäß dem Jacquardmuster durch Schußfadenlegungen ausgefüllten Durchbrechungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von jacquardgemustertem Kettengewirke mit gemäß dem Jacquardmuster durch Schußfadenlegungen ausgefüllten Durchbrechungen.
Bisher wurden bei bekannten derartigen Verfahren die Schußfäden, mit denen die Durchbrechungen jacquardmustergemäß ausgefüllt wurden, von Einzelspulen abgearbeitet, so daß ihre Einarbeitungslängen entsprechend dem Jacquardmuster verschieden sein konnten. Dadurch ist aber ein umfangreiches Spulengestell erforderlich, das getrennt von der Maschine aufgestellt werden muß, da die große Anzahl der Spulen an der Maschine selbst nicht untergebracht werden kann. Außerdem muß jedem Faden bzw. jeder Fadenspule eine besondere Fadenbremse zur Steuerung der Fadenzuführung entsprechend der musterbedingten Fadenverbrauchsänderung zugeordnet sein. Diese Einrichtung ist sehr aufwendig und beansprucht viel Raum.
Zur Vermeidung dieser mit dem bekannten Herstellungsverfahren verbundenen Nachteile wird- erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die zum Ausfüllen der beispielsweise durch Maschenstäbchen und Schußfäden begrenzten Durchbrechungen dienenden Schußfäden von einem Kettenbaum abgearbeitet werden und zum Ausgleich des durch das Jacquardmuster bedingten unterschiedlichen Fadenverbrauchs elastisch dehnbar sind. Dadurch wird erreicht, daß man nunmehr die Musterfäden der Maschine in Form einer geschärten Kette vorlegen kann. Die Kettenbäume können an der Maschine selbst gelagert werden, so daß ein besonderes Gestell, wie es bisher zur Lagerung der Spulen erforderlich war, entfällt. Ein Kettenbaum läßt sich auch mit einer höheren Maschinengeschwindigkeit abarbeiten als eine Vielzahl von Einzelspulen.
Auf Grund der beim Wirken unterschiedlichen Dehnungen der die Durchbrechungen mustergemäß ausfüllenden Schußfäden in den verschiedenen Warenbereichen wäre zu erwarten, daß benachbarte Maschenstäbchen in der fertigen Ware ungleichmäßig gegeneinander gezogen sind. Wie sich gezeigt hat, ist das aber nicht der Fall. Denn einerseits hat sich erwiesen, daß die Einarbeitungslänge ein und desselben Musterfadens in den gemusterten Bereichen des Gewirkes nicht so viel größer als in den ungemusterten Bereichen ist, daß dadurch ein das Warenbild beeinträchtigendes ungleichmäßiges Zusammenziehen benachbarter Maschenstäbchen eintreten würde, weil ja auch in den ungemusterten Bereichen der Faden bei seiner Einbindung in die Maschenstäbchen mäanderförmig sowie zwischen den benachbarten Stäbchen am Anfang und am Ende jeder Durchbrechung hin- und hergeführt wird. Andererseits- wird beim Arbeiten der gemusterten Bereiche immer der gesamte Musterfadenabschnitt zwischen dem Kettenbaum und den Wirkwerkzeugen gedehnt. Dadurch stehen beim Wirken die Dehnungen der die Durchbrechungen ausfüllenden und der nur in den Warengrund einbindenden Musterfäden bei weitem nicht im selben Verhältnis wie die Einarbeitungslängen, vorausgesetzt, daß die Musterfäden in nicht allzu großen Abständen abwechselnd Durchbrechungen ausfüllen und in den Warengrund eingebunden werden. Diese Voraussetzung ist aber bei den üblichen Dessins erfüllt.
Man hat zwar schon auf einem Kettenbaum aufgebäumte elastische Fäden zu Kettengewirken verarbeitet und mit Hilfe dieser Fäden Mustereffekte erzielt. Es handelte sich dabei aber nicht um ein Herstellungsverfahren für jacquardgemusterte Kettengewirke - insbesondere nicht für solche mit Durchbrechungen -, bei denen die Musterfäden mit unterschiedlicher Geschwindigkeit von den Wirkwerkzeugen verarbeitet werden, obwohl sie von einem Kettenbaum mit der gleichen Geschwindigkeit ablaufen.
In der Zeichnung ist ein nicht näher erläuterungsbedürftiges Maschenbild eines jacquardgemusterten Kettengewirkes dargestellt, bei welchem die Erfindung zur Anwendung kommen kann.
Als Material für die die Durchbrechungen ausfüllenden Musterfäden kommt solches in Frage, das einem Stauchprozeß oder einer tlberdrehung unterworfen wurde und bei dem eine Dehnfähigkeit bis zu 50 % auftritt. Man kann für Spezialwaren auch umsponnene Gummifäden als Musterfäden verwenden.

Claims

Patentanspruch: 1. Verfahren zur Herstellung von jacquardgemustertem Kettengewirke mit gemäß dem Jacquardmuster durch Schußfadenlegungen ausgefüllten Durchbrechungen, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Ausfüllen der beispielsweise durch Maschenstäbchen und Schußfäden begrenzten Durchbrechungen dienenden Schußfäden von einem Kettenbaum abgearbeitet werden und zum Ausgleich des durch das Jacquardmuster bedingten unterschiedlichen Schußfadenverbrauchs elastisch dehnbar sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschriften Nr. 181511, 309149; französische Patentschrift Nr. 833 468; britische Patentschriften Nr. 522 355, 787 506; USA.-Patentschriften Nr. 2171236, 2 485 746, 2608079.