DE1181098B - Verfahren zum Lackieren von poroesem Werkstoff, insbesondere Holz - Google Patents
Verfahren zum Lackieren von poroesem Werkstoff, insbesondere HolzInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: B44d
Deutsche KL: 75 c -5/02
Nummer: 1181098
Aktenzeichen: L 26942 Vl1? / 75 c
Anmeldetag: 22. Februar 1957
Auslegetag: 5. November 1964
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Lackieren von porösem Werkstoff, insbesondere
Holz, bei dem dieser vor dem Lackieren auf eine wesentlich über Zimmertemperatur liegende Temperatur
erhitzt wird.
Bei den bekannten Verfahren dieser Art wurde die Erhitzung als Tiefenerhitzung durchgeführt, und
nach dem Auftragen der Lackschicht wurde der zu lackierende Gegenstand gegebenenfalls durch Aufblasen
von Kaltluft einer raschen Abkühlung unterworfen. Die Erhitzung des Werkstoffes bezweckte,
aus den Poren des Werkstoffes Luft und Feuchtigkeit zu treiben, da diese Luft oder Feuchtigkeit sonst
zu Blasen- oder Porenbildung in der aufgetragenen Lackschicht Anlaß geben könnte.
Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß in Folge der Tiefenerhitzung eine recht erhebliche
Wärmemenge im Inneren des Werkstoffes aufgespeichert wird, was bewirkt, daß der Lacküberzug
nach seinem Auftragen für längere Zeit durch Wärmebeeinflussung von innen her auf einer hohen
Temperatur gehalten wird und daß im Augenblick des Auftragens in die Poren des Werkstoffes miteingesaugte
Luft sich ebenfalls durch Wärmebeeinflussung von innen her ausdehnen und dadurch zu
Poren- oder Blasenbildung in der Lackschicht bzw. zum teilweisen Wiederaustreiben des Lackes aus den
Poren des Holzes Anlaß geben kann.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich bedeutend bessere Ergebnisse erzielen lassen,
wenn die Erhitzung des Werkstoffes nicht in die Tiefe geht, sondern auf die Oberfläche begrenzt
wird, und zwar auf eine so dünne Oberflächenschicht, daß beim Auftragen des Lackes die aufgespeicherte
Wärme augenblicklich praktisch restlos für die Erwärmung des Lackes verbraucht wird, wobei
dann die Oberflächentemperatur des zu lackierenden Gegenstandes plötzlich entsprechend fällt.
Demgemäß besteht das Erfindungsmerkmal darin, daß die zu lackierende Oberfläche ein oder mehrere
aufeinanderfolgende Male durch Wärmebestrahlung kurzzeitig auf eine Temperatur erhitzt wird, die
höher als die Lacktemperatur während des Auftragens ist, vorzugsweise auf 70 bis 1600C, worauf
durch Auftragen des Lackes plötzlich auf eine um mindestens 30 bis 6O0C niedrigere Temperatur, jedoch
nicht bis unter 30 bis 45°C abgekühlt wird.
Der plötzliche Temperaturabfall in der Oberfläche
des Holzes oder sonstigen porösen Werkstoffes bewirkt ein starkes Zurückhalten des Lackes in den
Poren des Werkstoffes, und ein teilweises Wiederaustreiben bzw. ein Hindurchtreiben von eingesaug-Verf
ahren zum Lackieren von porösem
Werkstoff, insbesondere Holz
Werkstoff, insbesondere Holz
Anmelder:
Helge Erik Levring, Kopenhagen
Vertreter:
Dr. F. Zumstein
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Helge Erik Levring, Kopenhagen
ter Luft infolge innen aufgespeicherter Wärme kommt nicht mehr in Frage. Hieraus folgt, daß erfindungsgemäß
behandeltes Holz eine mit Lack imprägnierte Oberflächenschicht erhält, die, obwohl
sehr dünn, so doch außerordentlich gleichmäßig, glatt und verschleißfest ist. Es zeigt sich sogar, daß
die durch Abschleifen des Lacküberzuges bloßgelegte äußere Schicht im Holz selbst bedeutend
verschleißfester ist als die ursprüngliche Außenschicht des Holzes.
Es liegt in der Natur der Sache, daß das Verfahren infolge der sehr kurzen Erhitzungszeit in kürzester
Zeit durchführbar ist.
Die Erhitzung der Oberfläche des Holzes erfolgt vorzugsweise durch infrarote Bestrahlung. Die hierzu
aufzuwendende Energie beträgt etwa 0,08 kWh je Quadratmeter Imprägnierungsfläche.
Die Abkühlung durch das Auftragen des Lackes kann durch Aufblasen von Kaltluft ergänzt werden.
Es hat sich gezeigt, daß erfindungsgemäß lackiertes Holz trotz gegenteiliger Vermutungen keineswegs
dazu neigt, sich infolge der einseitigen Erhitzung zu werfen. Die einseitige Erhitzung kann allerdings ein
schwaches Werfen ebener Gegenstände aus z. B. Kork bewirken, nach der Abkühlung nimmt die
Korkplatte jedoch wieder ihren ebenen Zustand an.
Vorzugsweise, wenn auch nicht notwendigerweise, kann, wie erwähnt, auch Kaltluft gegen die lackierte
Fläche geblasen werden, um die Erstarrung des aufgetragenen Lackes zu beschleunigen bzw. um zu ermöglichen,
daß man unmittelbar nach dem Auftragen einer ersten Lackschicht eine zweite Lackschicht
auftragen kann.
■.-.-· .. 409710/349
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Lackieren von porösem Werkstoff, insbesondere Holz, bei dem dieser vor dem Lackieren auf eine wesentlich über Zimmertemperatur liegende Temperatur erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zu lackierende Oberfläche ein oder mehrere aufeinanderfolgende Male durch Wärmebestrahlung kurzzeitig auf eine Temperatur erhitzt wird, die höher als die Lacktemperatur während des Auftragens ist, vorzugsweise auf 70 bis 1600C, worauf durch Auftragen des Lackes plötzlich auf eine um mindestens 30 bis 600C niedrigere Temperatur, jedoch nicht bis unter 30 bis 450C abgekühlt wird.409 710/349 10. £4 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (9)
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Family Applications (1)
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