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Verfahren zur Herstellung langfasriger Florstoffe
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung langfasriger Florstoffe durch Beflocken eines Trä- gers im elektrostatischen Feld.
Die elektrostatische Beflockung von Geweben ist an sich bekannt. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass das Aufbringen von Langfasern (3 mm und länger) grosse Schwierigkeiten bereitet, da sie leicht verfilzen. Dies führt zu einer Verstopfung der Siebe, zu unregelmässigem Flockenfluss usw. und ausserdem zu Materialverlusten. Nun wird aber das Beflocken zur Erzeugung eines samtähnlichen Belages durchge- führt. Es ist selbstverständlich, dass der Samtcharakter von der Länge der auf die Unterlage (die übrigens von beliebiger Art sein kann) aufgebrachten Fasern abhängt. Dabei gilt : Je länger die Faser (bei gleichem Denier-Grad), desto weicher, voller und wärmer fühlt sich das beflockte Gewebe an.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Verwendung von beispielsweise 3 mm langen Fasern (Kurzfssern) einen samtähnlichen Belag zu erzeugen, bei dem die Faserlänge mindestens 6 mm beträgt.
Es wurde nun gefunden, dass man hiezu nur den Flor des einfach beflockten Gebildes mit einer Klebstofflösung, deren Viskosität zwischen 60 und 300 centipoise liegt, zu besprühen und hernach einer erneuten Beflockung zu unterwerfen hat. Das Besprühen geschieht mit einer gewöhnlichen Spritzpistole.
AlsVerklebungsmittel kommen beispielsweise in Frage : Umsetzungsprodukte von Polyurethanen, Polyisocyanaten und Säureestern, wie Methylenglykoladipinsäureester. Dabei tritt nicht etwa die erwartete Verklebung der Faserenden ein ; vielmehr setzt sich der aufgesprühte Nebel wie Tautröpfchen auf jedes freie Faserende ab. Bei der anschliessenden erneuten elektrostatischen Beflockung mit beispielsweise ebenfalls 3 mm langen Fasern tauchen die neu ankommenden Fasern senkrecht in dieses bereits auf einer Faserspitze sitzende Tröpfchen ein und verlängern so die ursprüngliche Faserlänge von 3 auf 6 mm. Bei einer anschliessenden Wärmebehandlung verfestigt sich das Ganze, weswegen der so erzeugte langfasrige Samtbe- lag auch gedrückt werden kann.
Die Fasern stehen immer wieder auf, was für die Aufrechterhaltung des Samtcharakters von Bedeutung ist.
Beispiel : Auf ein Gewebe, das vorher mit einer wässerigen Emulsion auf Basis eines Copolymerisates von Butadienacrylnitril grundiert worden ist, um das Durchschlagen der aufzubringenden Klebstoff- schich) : bintanzuhalten, wird mit Hilfe einer Spritzpistole oder einer Brause das Verklebungsmiuel unter Bildung eines tauartigen Auftrages aufgesprüht, dessen Dicke z. B. etwa 0, 01-0, 06 mm beträgt. Die so vorbereitete Unterlage wird nun mit Viskosefasern von 3 mm Länge elektrostatisch beflockt und das Gebilde anschliessend zwecks Trocknung und Verfestigung des Klebemittels einer Wärmebehandlung ! : pt < r- worfen, Dies kann vorteilhaft durch Führen des Gebildes durch einen Trockenkanal geschehen, in dem es der Einwirkung von Infrarotstrahlen unterworfen wird.
Im allgemeinen empfiehlt es sich, den Trockenvorgang bei einer Oberflächentemperatur, die etwa 800C nicht übersteigt, durchzuführen. Bei der Wärmebehandlung wird einerseits das vorhandene Lösungsmittel ausgetrieben, während anderseits bei Verwendung des vorstehend beschriebenen Verklebungsmittels ein Ankondensieren stattfindet. Nunmehovdi@
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kondensierung. Das Auskondensieren wird vorteilhaft durch Lagern vorgenommen. Im allgemeinen genügt ein etwa 24-stündiges Lagern bei Raumtemperatur. Durch Anwesenheit von Feuchtigkeit wird die Vemetzungsgeschwindigkeit beschleunigt.
Durch mehrmalige, z. B. dreimalige Wiederholung des vorstehend beschriebenen Beflockungsvorganges erhält man aus mehreren Faserschichten aufgebaute, aber einheitliche Produkte, die z. B. als Filze oder Moltontücher Verwendung finden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung langfasriger Florstoffe durch Beflocken eines Trägers im elektrostatischen Feld, dadurch gekennzeichnet, dass der Flor des einfach beflockten Gebildes mit einer Klebstofflösung, deren Viskosität zwischen 60 und 300 centipoise liegt, besprüht und hernach einer erneuten Beflockung unterworfen wird.