DE1180198B - Mit einer Mitnehmerkupplung vereinigte Federdruck-Innenbackenbremse - Google Patents

Description

• Mit einer Mitnehmerkupplung vereinigte Federdruck-Innenbackenbremse Die Erfindung bezieht sich auf eine mit einer Mitnehmerkupplung vereinigte Federdruck-Innenbackenbremse, bei der das im Ruhezustand bestehende Spiel zwischen den Mitnehmern beim Anlauf zum Lüften der Bremsbacken ausgenutzt wird, insbesondere für Kranfahrwerke und Windenantriebe.
• Bekannt sind Bremseinrichtungen, bei denen die Lüftung der Bremsbacken durch eine zusätzliche, von außen eingeleitete Kraft erfolgt, unabhängig von dem zu übertragenden Drehmoment an der Kupplung. All- gemein finden hierzu Brernslüfter, elektromechanisch betätigte oder ähnliche Geräte Verwendung. Bekannt sind ferner mechanische Bremsen, bei welchen zwischen den zu kuppelnden Wellen in jeder Drehrichtung ein toter Gang eingeschaltet ist, währenddessen die Bremse gelüftet wird, und bei welchen die, Kupplungshälften durch Rückholfedern nach der Beendigung der Bewegung in ihre ursprüngliche Lage gebracht werden. Ebenso sind schon selbsttätige mechanische Bremsen bekannt, bei welchen zum Schließen und Lüften der Bremse eine von der antreibenden Welle abgeleitete radiale Bewegung eines Steuergliedes benutzt wird.
• Die bekannten Bremsen, bei denen die Lüftung durch eine zusätzliche, von außen eingeleitete Kraft erfolgt (z. B. durch Bremslüfter), sind in ihrer Konstruktion sehr aufwendig. Weiterhin sind die bekannten, durch das zu übertragende Drehmoment gelüfteten Bremsen nur dann funktionsfähig, wenn das volle Nenndrehmoment übertragen wird. Bei einem Absinken desselben unter das zum Lüften erforderliche Nennmornent fallen sie sofort ein.
• Die Erfindung sieht vor, die Bremse so zu gestalten, daß die Lüftung im Anlauf durch das zu übertragende Drehmoment erfolgt und nach Erreichen der Nenndrehzahl des Antriebs die Bremse auch dann gelüftet bleibt, wenn das Drehmoment bis zu einem durch Flichgewichte einstellbaren Wert absinkt.
• Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die als Mitnehmer dienenden Klauen der treibenden Kupplungshälfte mit den freien Enden der auf Zapfen schwenkbar gelagerten Bremsbacken durch Zugstangen verbunden sind und an den über die Zapfen hinaus verlängerten Bremsbacken auswechselbare Fliehgewichte angeordnet sind, wobei die Bewegung der Klauen gegeneinander durch bekannte hydraulische oder pneumatische Einrichtungen gedämpft sein kann.
• Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Schnitt durch die Vorrichtung und F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B in F i g. 1. Auf einer treibenden Welle 1 ist eine mit Klauen 2 versehene Kupplungsnabe 3 befestigt. Je nach Größe und Ausführung ist die Anzahl der Klauen 2 verschieden. Beispielsweise sind zwei gegenüberliegende Klauen 2 mit je einer quer zur Längsachse der Kupplung kippbaren Zugstange 4 versehen, welche in einem ausgefrästen Schlitz durch je einen Bolzen 5 gehalten sind. Das andere Ende der Zugstangen 4 ist mit je einer Bremsbacke 6 durch je einen Bolzen 7 gelenkig verbunden, der in einem den Verschleiß des Bremsbelags 8 ausgleichenden Langloch 9 gleitet. Die der Bremstrommel 10 angepaßten Bremsbacken 6 sind je auf einem Zapfen 11 schwenkbar gelagert und werden durch Druckfedem 12 gegen die Bremstrommel 10 gedrückt. Die Bremsbacken 6 sind über die Zapfen 11 hinaus verlängert und an den Enden der Verlängerungen mit auswechselbaren oder veränderlichen, als Fliehgewichte 13 wirkenden Platten od. dgl. versehen. Die Zapfen 11 sind an einer Scheibe 14 befestigt, die auf der Kupplungsnabe 3 drehbar angeordnet ist. Die, Scheibe 14 trägt ebenfalls zwei gegenüberliegende Klauen 15. Zwischen den Klauen 2 und den Klauen 15 ist ein Spiel 16 vorgesehen. Die Scheibe 14 ist mit dem auf der getriebenen Welle sitzenden Kupplungsteil 17 verbunden und leitet das Drehmoment an die Arbeitsmaschine weiter. Die Bremstrommel 10 ist konzentrisch zur treibenden Welle 1 an einem Konstruktionsteil des Antriebs befestigt. Wird durch die treibende Welle 1 ein Drehmoment eingeleitet so verdreht sich die Kupplungsnabe 3 gegenüber der Scheibe 14 um das Spiel 16, das zwischen den Klauen 2 und 15 der Kupplungsnabe 3 und der Scheibe 14 vorhanden ist; dabei wird über die Zugstangen 4 eine Kraft übertragen, welche die Druckfedern 12 mittels der Bremsbacken 6 zusammendrückt, wobei die Bremsbacken 6 gleichzeitig gelüftet werden. Die Übertragung des Drehmoments erfolgt dann von der Kupplungsnabe 3 auf die Scheibe 14 über die Klauen 15 der Scheibe 14. Beim Absinken des Drehmoments kann es vorkommen, daß die Zugstange 4 nicht in der Lage ist, die Kraft der Druckfeder 12 zu überwinden. In diesem Fall erfolgt die Lüftung der Bremsbacken 6 durch die auf die Gewichte 13 wirkende Fliehkraft, wobei die Druckfedern zusammengepreßt werden. Durch die Masse der Fliehgewichte 13 ist die Grenze festgelegt, bei welcher die Kraft der Druckfedern 12 die Fliehkraft und die vom Drehmoment abhängige Zugkraft der Zugstangen 4 übersteigt, so daß sich die Bremsbacken 6 an die Bremstrommel 10 anlegen. Das Bremsmoment an der Bremstrommel 10 steigt mit sinkender Drehzahl der Scheibe 14 infolge der Verringerung der Kraft der Fliehgewichte 13 an. Ein zulässiger C Verschleiß des Bremsbelags 8 wird über das Langloch 9 im Kopf der Zugstangen 4 ausgeglichen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für viele Verwendungszwecke geeignet. Besonders vorteilhaft ist sie bei Kranfahrzeugen, da sie hier zu einer Einsparung des Bremslüfters führt.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Mit einer Mitnehmerkupplung vereinigte Federdruck-Innenbackenbremse, bei der das im Ruhezustand bestehende Spiel zwischen den Mitnehmern beim Anlauf zum Lüften der Bremsbacken ausgenutzt wird, insbesondere für Kranfahrwerke und Windenantriebe, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß die als Mitnehmer dienenden Klauen (2) der treibenden Kupplungshälfte mit den freien Enden der auf Zapfen (11) schwenkbar gelagerten Bremsbacken (6) durch Zugstangen (4) verbunden sind und an den über die Zapfen (11) hinaus verlängerten Bremsbacken (6) auswechselbare Fliehgewichte (13) angeordnet sind.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Klauen (2, 15) gegeneinander durch bekannte hydraulische oder pneumatische Einrichtungen gedämpft ist.