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Zweiteiliger Abreißpoller Es sind zweiteilige Abreißpoller bekannt,
bei denen ein pilzartiger Polleroberteil mit kugelförmigem Fuß in einer kalottenartigen,
dem Fuß zugeordneten Lagerpfanne einer aui der Pierinauer verankerten Befestigungsplatte
eingesetzt und der als Halbkugel ausgebildete Fuß mit der kalottenartigen Lagerpfanne
durch einen Schraubenbolzen mit Kopf und zugeordneter Schraubenmutter verbunden
ist. Die bekannten zweiteiligen Abreißpoller haben den Nachteil, daß der den Polleroberteil
mit dem Pollerunterteil verbindende Schraubenbolzen beim Zug der Schiffe an den
Schiffstrossen bzw. -tauen auf Abscheren beansprucht wird. Ein weiterer Nachteil
ist darin zu sehen, daß an vorstehenden Pollerteilen die Schiffstrossen bzw. Schiffstaue
beschädigt werden. Im übrigen sind bei dieser bekannten Ausführungsforrn Polleroberteile
und Pollerunterteile mittels einer Fangkette verbunden. Da die kalottenartige Lagerpfanne
über Stützrippen an der zugeordneten Lagerplatte abgestützt ist und ferner die das
Polleroberteil und die Lagerplatte verbindende Fangkette stört, ist es bei dieser
Ausführungsform erforderlich, einen Schutzkragen an der Lagerplatte anzuordnen,
der das Pollerunterteil bzw. die Verbindung von Polleroberteil und Lagerplatte abdeckt.
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Bei anderen Haltevorrichtungen für Schiffe ist es ferner bekannt,
ein zur Halterung dienendes Teil mit einer Sollbruchstelle dadurch zu versehen,
daß eine Querschnittsverschwächung vorgesehen ist.
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Der eingangs beschriebene, bekannte Abreißpoller ist insofern nachteilig,
da er eine komplizierte und aufwendige Formgebung aufweist und eine genaue Bearbeitung
des halbkugelförmig ausgebildeten Fußes des Polleroberteils und der kalottenförinigen
Lagerpfanne für denselben voraussetzt. Insbesondere stellen sich je nach
der Bearbeitung der einander zugeordneten Flächen des Pollerfußes und der kalottenförmigen
Lagerpfanne einerseits und dem jeweiligen Anzug des Schraubenbolzens andererseits
keineswegs wohldefinierbare Kräfteverhältnisse ein, die es ermögliehen, Polleroberteil
und Pollerunterteil bei der Erreichung einer genau vorbestimmten Kraft voneinander
zu trennen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die vorstehend beschriebenen
Nachteile zu vermeiden und die Zugbeanspruchung der Poller so zu begrenzen, daß
eine Beschädigung der Piermauer verhindert wird, wenn der Zug der Schiffe an den
Schiffstauen bzw. -trossen größer ist, als das Mauerwerk, ohne beschädigt zu werden,
aushalten kann.
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Die Erfindung betrifft einen zweiteiligen Abreißpoller, dessen auf
einer Lagerplatte aufsitzender Polleroberteil mit einer durchgehenden Lochung versehen
ist, die zur Aufnahme eines von oben her zugänglichen, die beiden Pollerteile verbindenden,
bei einer Kraft vorbestimmter Größe zu Bruch gehenden, mit Kopf und Schraubenmutter
versehenen Schraubenbolzens dient und wobei Polleroberteil und Lagerplatte durch
eine Fangkette miteinander verbunden sind. Die Erfindung besteht darin, daß der
Polleroberteil eine Fußplatte aufweist und mit dieser ebenflächig auf der Lagerplatte
mittels des Schraubenbolzens verschraubt ist sowie für den Kopf und die zugeordnete
Mutter des Schraubenbolzens in der Lagerplatte bzw. im Kopf des Polleroberteils
oder umgekehrt Widerlager vorgesehen sind. Zweckmäßig sind die Widerlager als Ausnehmungen
derart ausgebildet, daß der Kopf oder die Schraubenmutter des Schraubenbolzens versenkt
darin gelagert sind, und ist ferner für die Fangkette eine in der Lagerplatte angeordnete,
durch die Fußplatte abgedeckte Rille vorgesehen. Ferner kann der Sähraubenbolzen
in der Lagerplatte und der Fußplatte des Polleroberteils außermittig zu diesem so
angeordnet sein, daß der größere Teil der Lagerplatte und der Fußplatte nur in der
Zugrichtung eines am Poller festgelegten Taues kreisförmig verläuft. Im übrigen
weist der Schaft des Schraubenholzens im Bereich der Fußplatte des Polleroberteils
eine den geringsten Widerstand bedingende Werkstoffbehandlungsstelle auf. Zweckmäßig
ist ferner die Ausnehmung im Kopf des Pollers mit Asphalt ausgefüllt. Von besonderem
Vorteil hat sich eine Ausführungsforin erwiesen, bei der die Fußplatte des Polleroberteils
und die Lagerplatte mittels quer zur Zugrichtung des Schiffstaues verlaufender Nut
und Feder ineinandergreifend aufeinander aufliegen. Hierbei werden nachteilige Scherbeanspruchungen
vollkommen ausgeschaltet.
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Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß beim Zug der Schiffstrossen am Polleroberteil letzterer nur um eine Kante
zwischen Polleroberteil und Pollerunterteil zu kippen versucht, wodurch der Schraubenbolzen
im Poller nur auf Zug in wohldefinierter Weise und nicht auf
Abscheren
beansprucht wird und allein dadurch dessen Beanspruchungsgrenze eindeutig bestimmbar
ist. Dabe*,- werden in vorteilhafter Weise eventuell auftretende und auf Grund der
Reibung nicht definierbare Scherbeanspruchungen durch die Nut- und Federausbildung
nach einem besonderen Vorschlag aufgenommen. Die durch einen Poller nach der Erfindung
aufzunehmende maximale Zugkraft kann infolgedessen der jeweiligen Festigkeit der
Piermauer in einfacher und sicherer Weise angepaßt werden. Dabei sind auf Grund
der weiteren Merkmale des erfindungsgemäßen Gegenstandes sowohl die Fangkette als
auch der Kopf bzw. die dem Schraubenbolzen zugeordnete Schraubenmutter derart untergebracht,
daß eine Beschädigung der Haltetrossen oder Haltetaue oder eine Behinderung bei
der Befestigung bzw. beim Lösen derselben nicht eintreten kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und nachstehend näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Querschnitt in Hauptzugrichtung
der Schiffstrosse durch einen zweiteiligen Poller, F i g. 2 die Aufsicht
auf den Poller nach F i g. 1.
Der Abreißpoller besteht aus dem Polleroberteil
10 mit Pollerkopf 10a und der verbreiterten Pollerfußplatte 10 b sowie
aus dem Pollerunterteil als an der Ufermauer 1 verankerter Grundplatte 2.
In der Ulfermaner 1 ist die mit Rippen 3 versehene Grundplatte 2 mittels
der Anker 4 verankert. Die Grundplatte2weist an ihrerUnterfläche eineAusnehmung5
gegenüber einer Aussparung6 in der Ufermauerl und C auf ihrer Oberseite eine Rille
7 zur Einlage einer Fangkette 8 und eine Ausnehmung 9 zur Einlage
eines am Abreißpoller 10 angebrachten vorstehenden Ansatzes 11 der
Pollerfußplatte 10 b auf. Die Kette 8
ist einerseits mit der Grundplatte
2 und andererseits mit der Poll.erfußplatte 10b verbunden, und. da sie zwischen
diesen Teilen in der Rille 7 liegt, gegen Beschädiauii(r und Korrosion geschützt.
Der Polleroberteil 10 besitzt eine von Kopf bis Fuß durchgehende Lochung
12. durch die der Schraubenbolzen 13 mit Hammerkopf 13 a,
Schraubengewinde 13 b sowie Mutter13c mit der Grundplatte2 lösbar
zu verbinden ist. Der Schraubenbolzen 13 weist, vorteilhaft im Bereich von
13 d, eine vorbereitete. z.B. verjüngte, Stelle des schwächsten Widerstandes
auf. Für die Schraubenmutter 13 c ist im Kopf 10 a des Polleroberteiles
eine Ausnehmung 10 c vorgesehen, die mit Asphalt 14 ausgefüllt sein kann,
um eine Berührung von Schiffstrossen mit Bolzen- oder Bolzenmutternteilen zu vermeiden.
An die Stelle einer Mutter 13 c können auch Keile und Splinte treten. Außerdem
kann die Befestigung des Schraubenbolzens auch umackehrt so erfol-en, daß die Mutter
in der Aussparung 6 lie-t und der Hammerkopf im Bereich der Ausneh#mung 10c
den Anzug der Mutter bewirkt, Die Schiffstrosse, die in Richtung des Pfeils
18 zieht und selbst nicht dargestellt ist, versucht den Polleroberteil
10 um den Drehpunkt 17 abzuwinkeln und dabei den Schraubenbolzen
13 durch Zug zu strecken und abzubiegen. Dadurch, daß der Schraubenbolzen
13
nicht auf Abscheren, sondern auf Zug beansprucht wird, kann er größere
Schiffstrossenkräfte als bei Beanspruchung auf Abscheren aufnehmen und dabei an
der vorbereiteten Stelle 13 d des geringsten Widerstandes genau bezüglich
der aufzunehmenden Zugkräfte berechnet werden. Zur Vergrößerung des Kipphebels in
Größe des Längenmaßes 15 und zur Erhöhune, der Standfestigkeit des Polleroberteiles
10
ist das Länzenmaß 15 größer als das Längenmaß 16
gewählt.
widurch auch an Werkstoff- für die Herstellung des Polleroberteiles 10 gespart
wird, ohne dessen Funktion zu beeinträchtigen. Der Abreißpoller ist auf seinem Außenmantel
völlio, cylatt und bildet keine Möglichkeit zur Beschädigung von Schiffstrossen.
Es sind auch keine vorstehenden Befestigungsmittel notwendig.