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Zweiteiliger Poller Die Erfindung betrifft einen zweiteiligen Poller
zum Vertäuen von Schiffen an Kaimauern u. dgl. in üblicher Weise. Diese Poller sind
so ausgebildet und mit ihrem Untergrund verbunden, daß sie bei einer bestimmten,
nach der Festigkeit des Untergrundes, auf dem die Poller befestigt sind, berechneten
Belastung abreißen, damit das Bauwerk, auf dem die Poller stehen und angebracht
sind, bei einer die Festigkeit dieses Bauwerks übersteigenden, am Poller wirkenden
Zugbelastung durch das daran vertäute Schiff nicht zerstört wird.
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Im allgemeinen werden die Poller mit dem Bauwerk unmittelbar verankert.
Die Poller werden aber auch zweiteilig, Grundplatte und eigentlicher Pollen .ausgeführt.
In diesem Fall ist die Grundplatte mit dem Bauwerk verankert, und Grundplatte und
Poller sind durch Schraubenbolzen verbunden. Der Nachteil bei der ersten Ausführungsweise
ist, d'aß bei einer Überbelastung des Pollers das Bauwerk zerstört wird oder die
Anker im Bauwerk .abreißen, so daß neue Anker in das Bauwerk eingesetzt werden müssen.
Dies ist meistens nicht möglich, weil die Bauwerke aus Eisenbeton bestehen und die
Anker etwa 3 m im Beton sitzen. Bei den zweiteiligen Pollern sind die Anker fest
im Bauwerk, und die Verbindungsbolzen schwächer durchgebildet, damit diese bei einer
Überbelastung abreißen. Bei den bisher bekannten sog. Abreißpollern sind die Abreißbolzen
auf Zugfestigkeit berechnet, weil sie bei einer bestimmten, am Poller wirkenden
Zugkraft abreißen sollen. Diese lediglich auf Zug beanspruchten Befestigungsbolzen
haben aber den 2"; achteil, daß sie sich bei Erreichen der Streckgrenze lösen; aber
erst bei einer sehr viel höheren Belastung, wie eigentlich beabsichtigt, zerreißen.
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Die Erfindung bezweckt, diese Mängel der
bekannten
Abreißpoller zti beseitigen. Dies geschieht durch einen zweiteiligen Pollen. dessen
Oberteil auf einer Grundplatte losreißbar befestigt ist und der sich der Erfindung
gemäß dadurch kennzeichnet, daß die Berührungsflächen zwischen dem Fuß des Oberteils
und der Grundplatte bei Überbeanspruchung relativ zueinander verschiebbar sind und
die Befestigungsmittel an der Grundplatte im wesentlichen auf Abscherung beansprucht
sind.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die Grundplatte
:eine kugelförmige Pfanne aufweist, in die der entsprechend geformte Fuß des Oberteils
eingreift, und beide Teile durch einen radial angeordneten Befestigungsbolzen miteinander
verbunden sind.
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Die Erfindung kennzeichnet sich weiterhin darin, daß eine Haltevorrichtung
vorgesehen ist, die das zu tiefe Hinabrutschen des um den Poller gelegten Haltetaues
verhindert.
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Die Erfindung sieht ferner eine Fangvorrichtung für den etwa losgerissenen
Oberteil des Pollers vor.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i ist ein Längsschnitt durch den Poller nebst seiner Befestigungsvorrichtung
; Fig. z zeigt den Poller in Ansicht.
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i ist eine Ufer- oder Kaimauer, auf welcher der Poller in üblicher
Weise in einer Vertiefung 2 befestigt ist. Der Poller besteht aus einem Untertei13
und einem den eigentlichen Poller bildenden Oberteil 4. Der Poller ist unten bei
5 kugelförmig und ruht in einer entsprechend ausgebildeten Pfanne 6 des Unterteils
3, so daß zwischen dem Unterteil 3 und dem Poller 4 eine kugelgelenkartige Verbindung
besteht. Die Flächen des kugelförmigen Teils 5 und der Pfanne 6 sind bearbeitet.
7 ist ein durch die Mittelachse der Pfanne 6 und des kugelförmigen Teils 5 des Pollers
gehender Schraubenbolzen, der fest in entsprechenden Bohrungen dieser beiden Teile
sitzt. Für die Befestigungsmutter 8 und den Kopf 8' des Schraubenbolzens 7 sind
innerhalb des Hohlraumes des Pollers und außen an der Pfanne 6 Auflageflächen 9
vorgesehen, die erforderlichenfalls bearbeitet sein können. Um die Mutter 8 anziehen
zu können, ist oben im Kopf 1o des Pollers ein durch eine Platte n abdeckbares Zugangsloch
12 Zur Befestigung des Unterteils 3 mit der Kaimauer i ist das Unterteil mit einer
zweckmäßig viereckigen Platte 13 versehen und in üblicher Weise durch Gewindeanker
1 4. mit Muttern 15 mit der Kaimauer fest verbunden.
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Damit das über den Poller gelegte Haltetau nicht zu weit nach unten
über den Poller rutscht, ist ein Haltering 16 vorgesehen, der sich auf am Unterteil
3 angebrachte Träger 17 ,abstützt.
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Um das Mitreißen des abgerissenen Poll:ers ins Wasser zu verhindern,
ist dieser durch eine am Unterteil 3 befestigte Kette 18 gesichert.
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Der Befestigungsbolzen ist für eine ganz bestimmte, am Poller wirksame
Zugkraft, bei deren Erreichen oder Überschreiten der Poller losreißen will, auf
entsprechende Scherfestigkeit berechnet. Tritt dieser Fall -ein, so sucht sich der
Poller in seiner Pfanne um seinen Mittelpunkt M zu drehen und schert dabei den Befestigungsbolzen
7 ab. Wegen der kugelartigen Verbindung zwischen dem Unterteil 5 des Pollers .4
und der Pfanne 6 der Grundplatte kann der Poller jeder auf ihn ausgeübten Zugrichtung
folgen. Infolgedessen wird der Befestigungsbolzen beim überschreiten der berechneten
Zugspannung mit Sicherheit :abgeschert und damit die Verbindung zwischen dem Poller
und seiner Grundplatte gelöst.
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Der nach Belieben um den Polier gelegte Haltering 16 verhindert, daß
das um ihn gelegte Haltetau des Schiffes nach unten rutscht. Dadurch sorgt der Haltering
dafür, daß ein genügend langer Hebelarm zur Verdrehung des Pollers um seinen Mittelpunkt
M vorhanden ist.
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Durch einen Poller gemäß der Erfindung. wird erreicht, daß die Befestigungsmittel
des Pollers an seiner Grundplatte lediglich auf Abscherung beansprucht sind. Es
kann deshalb bei .einem Poll.er gemäß der Erfindung nicht vorkommen wie bei den
bisher bekannten Pollern, bei denen die Befestigungsmittel auf Dehnung und Zerreißen
beansprucht werden, daß der Poller sich bei einer kleineren als der errechneten
Abrei.ßbeanspruchung infolge Dehnung und Zerstörung der Gewindegänge der Befestigungsbolzen
lockert und dauernd lose bleibt.