DE3631544A1 - Verfahren zum verankern von bauteilen in insbesondere beton - Google Patents
Verfahren zum verankern von bauteilen in insbesondere betonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verankern eines Bau
teils in insbesondere Beton, wobei zunächst mindestens ein
erstes Bohrloch gesetzt wird und in dem Bohrloch ein Haltedübel
für das Bauteil festgelegt wird.
Das Festlegen von Bauteilen, wie Fördereinrichtungen, abgehängte
Decken od.dgl. in Beton oder Fels, wie in Kraftwerken,
Fabrikationshallen oder in Tunneln ist bekannt. Die Verankerungen
müssen erhebliche Zug- und Scherkräfte aufnehmen können, so daß
an sie sehr hohe Anforderungen gestellt werden, die nicht durch
sämtliche Verankerungen und im allgemeinen nicht in einfacher
Weise erfüllt werden können. Wesentlich ist es z.B. auch, sichere
Verankerungen in den Zugzonen von Decken od.dgl. in denen eine
Entlastung der Verankerungsdübel erfolgen kann, zu ermöglichen.
Das Verankern der genannten Bauteile geschieht in der Regel
durch Dübel. Hier sind zunächst sogenannte Spreizdübel bekannt,
bei denen nach Einführen des Dübels in ein Bohrloch ein an diesem
befindliches Teil, wie eine Hülse od.dgl. gespreizt wird,
so daß die Verankerung durch seitlich gerichtete Spreiz
kräfte und damit durch Reibschluß erfolgt. Bei Verbunddübeln
wird die Verankerung mittels eines Verbunddübels vorgenommen.
Dieser weist eine Verbund-Patrone auf, die aus einer Glas
ampulle besteht, die mit einem Reaktionsharz, wie Polyester
harz, mit Härterstäbchen und einem Quarzzuschlagsstoff gefüllt
ist. Nach Setzen eines Bohrloches wird zunächst die Verbund
patrone in das Bohrloch eingesteckt und anschließend der eigent
liche Dübel in das Bohrloch eingedrückt und eingedreht, wobei
er die Glasampulle zerstört und beim Eindrehen deren Inhalts
stoffe innig vermischt. Harz und Härter reagieren miteinander,
so daß nach einer gewissen Äushärtezeit eine hinreichend
feste Verbindung besteht.
Nachteilig bei dem bekannten Vorgehen ist, daß die Dübel im
allgemeinen ein übliches durchgehendes Gewinde aufweisen und
in der Richtung, vorzugsweise im Uhrzeigersinn eingedreht werden,
in der sie in ein Innengewinde eingeschraubt würden - die also
in ihrer Gewinderichtung eingedreht werden. Hierbei ergibt sich
die Gefahr, insbesondere wenn der Dübel bis zum Boden des
Bohrlochs gelangt ist, daß durch das Drehen die Harz-Härter
mischung aus dem Bohrloch herausgedrückt wird und sich Hohl
räume bilden, die die Festigkeit der Verankerung reduzieren.
Eine hinreichende Verankerung, insbesondere auch in der Zugzone
von Decken, Wänden od.dgl. wird durch ein Verfahren erreicht,
bei dem nach Setzen des Bohrlochs in dieses ein Räumer mit
ein oder mehreren wohl elastisch aus dem Schaft des Räumers
herausdrückbaren Räumnasen eingebracht wird, der im Bereich
des Bodens des Bohrlochs dieses über seinen Umfang hin er
weitert, praktisch also eine Erweiterung herausfräst.
In das Bohrloch wird dann ein Dübel eingebracht, der am
vorderen Ende eines Gewindestabes Klemmsegmente aufweist,
die durch eine auf dem Gewindestab aufgeschraubte Konus
hülse, die unter dem Druck einer den Gewindestab umgebenden
Feder steht, nach außen in den ausgefrästen Ring des Bohrlochs
hineingedrückt werden können. Es wird hierdurch zwar eine form
schlüssige Verbindung geschaffen, die auch in Zugzonen von Decken
oder Wänden theoretisch eine hinreichende Festlegung ermöglicht.
Nachteilig ist aber, daß insbesondere in groberem Beton der
dem Fräskopf entgegenstehende Widerstand beim Ausfräsen der Er
weiterung durch Steine und dergleichen wechselt, so daß ein
sauberes Ausfräsen nur sehr schwierig ist.
Es können Steinchen herausgebrochen werden und ein Abbröckeln
des Betons im Bereich der Erweiterung eintreten. Die Räumer sind
kompliziert und empfindlich. Auch das Erstellen der Erweiterung ist
schwierig, da immer wieder mit einer Meßlehre nachgemessen
werden muß, ob die Hinterschneidung hinreichend ist. Darüber
hinaus ist der einzusetzende Dübel kompliziert ausgebildet, da
er neben den schon beschriebenen Teilen am vorderen Ende eine
Rundmutter und am hinteren Ende eine Distanzhülse aufweist. Da
rüberhinaus muß aufgrund der Ausgestaltung des Dübels das Bohr
loch einen Durchmesser aufweisen, der etwa doppelt so groß ist
wie der kleinste die Tragfähigkeit bestimmende Durchmesser des
Dübels bzw. der Durchmesser des Gewindes um den Bolzen selbst,
d.h. der Gewindebolzen selbst weist eine im Verhältnis zum
Bohrlochdurchmesser relativ geringe Stabilität und Kraftauf
nahme auf, beispielsweise verglichen mit einem Dübel, der
ein entsprechendes Bohrloch vollständig ausfüllt, wie dies
beisielsweise bei einer Verankerung nach der EP-OS 62 155
der Fall ist, die mit einem relativ einfachen Verfahren
eine formschlüssige Festlegung gewährleistet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einfache Verfahren
zur Gewährleistung sicherer Verankerungen auch in Zugzonen
zu schaffen, sowie einen verbesserten, insbesondere im Rahmen
der erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Dübel anzugeben.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem Verfahren
der eingangs genannten Art, bei dem ein Verbunddübeln erfolgt,
dadurch gelöst, daß mindestens ein weiteres Bohrloch derart
gesetzt wird, daß es sich teilweise mit dem ersten Bohrloch
überschneidet und es sich zum ersten Bohrloch vom Bohrlochmund
aus divergent in den Beton erstreckt, daß ein Sicherungselement
derart eingebrach wird, daß sein dem Haltedübel abgewandter
Bereich der divergenten Erstreckungsrichtung des weiteren Bohr
lochs folgt und daß das Sicherungselement formschlüssig mit
dem Haltedübel zusammenwirkt. Bei diesem erfindungsgemäßen Ver
fahren wird also zunächst ein Bohrloch gesetzt und sodann ein
weiteres Bohrloch in der genannten Weise mit zum ersten Bohrloch
unter einem Winkel α divergierender Richtung gesetzt.
In ein Bohrloch wird dann der Dübel eingebracht. Es ist nicht
zwingend, welches Bohrloch zuerst gesetzt wird. Wenn Bohr
löcher mit unterschiedlichem Durchmesser gesetzt werden, so wird
in der Regel zunächst das kleinere Bohrloch und dann das Bohr
loch mit größerem Durchmesser gesetzt, in welches auch der Dübel
derart eingebracht ist, daß seine Achse mit der Achse des Bohr
lochs mit größerem Durchmesser übereinstimmt, so daß dieses Bohr
loch in der Regel auch normal zur Vorderseite des Materials, wie
einer Betondecke, in die die Bohrlöcher eingebracht werden, ge
richtet ist. Nach Setzen der beiden Bohrlöcher in der beschriebenen
Form gemäß einer bevorzugten Vorgehensweise wird in das Bohr
loch oder dem Bohrlochteil, der den Dübel aufnehmen soll, die
eingangs beschriebene Verbund-Patrone eingebracht und anschließend
der Dübel ggfls. unter Drehen eingedrückt,wobei er die Patrone in
herkömmlicher Weise zerstört und die reaktiven Komponenten innig
vermischt und dieses auch in den das den Dübel aufnehmende Haupt
bohrloch überragenden Bereich des weiterhin gesetzten Bohrlochs ge
drückt werden. Nach Aushärten der Verbundkomponenten ist der Dübel
fest im Bohrloch verankert und bildet in diesem Falle das oben
genannte Sicherungselement selbst.
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor,
daß das zweite Bohrloch derart gesetzt wird, daß seine Achse
innerhalb der Querschnittskontur des ersten Bohrlochs liegt,
wobei insbesondere die beiden Bohrlöcher derart gesetzt werden,
daß die Achse des zweiten Bohrlochs am ersten Bohrloch dessen
Umfangskontur aufweist.
In weiterer Ausbildung ist vorgesehen, daß der Dübel als Ge
windedübel unter Drehung entgegen der Richtung des Gewindes seines
im Inneren des Bohrlochs liegenden Dübelteils in das Bohrloch
eingedrückt wird. Was unter Drehen in Gewinderichtung gemeint ist,
wurde eingangs erläutert. Unter Drehen entgegen der Gewinde
richtung wird also verstanden, daß der Gewindedübel unter Druck
derart gedreht wird, daß er sich beim entsprechenden Drehen bei
spielsweise in einer Mutter, entgegen der durch den Druck hier be
dingten Bewegungsrichtung bewegen würde, also aus dem Bohrloch
herausbewegen würde. Bei einem herkömmlichen Rechtsgewinde soll
der Dübel also unter Eindrücken entgegen dem Uhrzeigersinn (links
herum) gedreht werden. Wenn der Dübel erfindungsgemäß derart
ausgestaltet ist, daß das Gewinde am vollständig im Bohrloch zu
liegen kommenden Teil des Dübels ein Linksgewinde ist, so kann
in herömmlicher Weise im Uhrzeigersinn, also rechts herum ge
dreht werden. Auf jeden Fall wird durch diese Vorgehensweise
erreicht, daß das durchmischte Verbundmaterial nicht, wie es
bisher der Fall sein konnte, aus dem Bohrloch herausgedrückt
wird, sondern fest in das in seinem vorderen Teil erweiterte
Bohrloch hereingedrückt wird, wodurch zuverlässig vermieden wird,
daß Hohlräume entstehen. Hierdurch wird eine weitere Sicherung
und Verbesserung der Verankerung erzielt.
Eine weitere Ausgestaltung des eingangs genannten gattungsge
mäßen Verfahrens - ohne daß notwendigerweise mit Verbund
material gearbeitet werden muß - sieht vor, daß ein von vorn
herein massives Sicherungsteil keilartig ausgebildet ist, in einer
anderen Ausführungsform ebenso wie dann auch der Haltedübel ein
Gewindedübel ist, eingebracht wird.
In letzterem Falle wird nach dem Einbringen eines Gewinde
dübels in ein Bohrloch ein zweiter Gewindedübel in das
andere Bohrloch unter Eingriff seines Gewindes mit dem Ge
winde des ersten Gewindedübels eingeschraubt.
Bei diesem Verfahren werden zunächst auch zwei Bohrlöcher
divergierend zueinander gesetzt und dann in beide Bohrlöcher
Gewindedübel eingebracht, wobei der an zweiter Stelle einge
brachte Dübel entlang des zuerst eingebrachten Dübels einge
schraubt wird, sich also deren Gewinde überlappen. Während
bei dem vorstehend genannten Verfahren beide Bohrlöcher
sich über einen erheblichen Bereich überschneiden, ist dies bei
diesem jetzt beschriebenen Verfahren nicht der Fall, hier
werden die Bohrlöcher sich nur in einem geringen Bereich über
lappen. Insbesondere ist vorgesehen, daß die beiden Bohr
löcher derart gesetzt werden, daß ihre Achsen jeweils außer
halb der Querschnittskontur des anderen Bohrlochs liegen,wobei
weiterhin die beiden Bohrlöcher derart gesetzt werden, daß sie
sich nur über einen Teil ihrer Höhe überschneiden und ins
besondere daß die Bohrlöcher sich nur etwa über die Hälfte ihrer
Höhe überschneiden.
Auch bei dieser Ausführungsform mit von vornherein massiven
Sicherungselementen kann ein Verbunddübeln erfolgen, indem
zumindestens in einem der Bohrlöcher in der ansich bekannten
eingangs beschriebenen Weise Verbundmaterial mittels einer
Verbundpatrone eingebracht wird, die dann durch Einbringen
des eigentlichen Metalldübels zerstört wird. Hierdurch wird die
Festigkeit dieser Verbindung unterstützt.
In diesem Falle sieht auch diese Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Verfahrens vor, daß zumindestens der Dübel, der in dem
Bohrlochteil, in dem sich die Patrone mit Verbundmaterial be
findet, unter Drehung entgegen der Richtung des Gewindes seines
Innenbohrlochs einzubringenden Teil in dieses eingedrückt wird.
Ein Dübel zum Verbunddübeln, der insbesondere zum Einsatz bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen ist, ist derart
ausgestaltet, daß er an einem vollständig in einem Bohrloch
zu liegenden Teil ein seinem Gewinde an einem aus dem Bohr
loch herausragenden Befestigungsteil entgegengesetztes Gewinde
aufweist, wobei weiterhin insbesondere das Gewinde am voll
ständig im Bohrloch zu liegen kommenden Teil des Dübels ein
Linksgewinde ist.
Bei Zug wird das ausgehärtete Verbundmaterial als Teil gegen
die Verengung der Bohrlöcher gedrückt und damit gehalten,
insbesondere auch wenn in der Zugzone der umgebende Beton
etwas nachgibt.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der
zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Verankern von Bauteilen in Beton, Stein od.dgl. unter
Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert sind.
Dabei zeigt:
Fig. 1 einen gemäß einer ersten Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens verankerten
Dübel als Verbunddübel,
Fig. 2 einen gemäß einer zweiten Ausführungs
weise des erfindungsgemäßen Verfahrens festge
legter Dübel; und
Fig. 3 einen nach einer dritten Ausführungsform fest
gelegten Dübel.
Die Fig. 1 zeigt in einer Decke oder Wand ein erstes Bohrloch 1
mit einer Achse A-A sowie ein zweites Bohrloch 2 mit einer Achse
B-B. Das zweite Bohrloch ist derart schräg zum ersten Bohrloch 1
ausgeführt, daß es von dem Bohrlochmund 3 divergiert,wobei die
Achsen A-A und B-B einen Relativwinkel α einschließen. Der
Winkel α beträgt nur wenige Grad. Man kann eine Schräge
in der Größenordnung von 5 bis 10 mm bei einer Bohrlochlänge
von ca. 200 mm vorsehen.
In der Regel wird das Bohrloch mit kleinerem Durchmesser, hier
das Bohrloch 2, zunächst ausgeführt und anschließend das Bohr
loch mit größerem Durchmesser. Die Bohrlöcher ansich werden
in herkömmlicher Weise angebracht, geeignete Bohrmaschinen mit
Ständern, die an der Decke oder der Wand, in der die Bohrlöcher
zu setzen sind, befestigt werden können, sind ansich in unter
schiedlicher Art und Weise insbesondere aus der Praxis bekannt.
Es wird lediglich beispielhaft auf die Hilfsvorrichtung nach
der EP-OS 62 155 verwiesen, die in geeigneter Weise, insbesondere
hinsichtlich des Bohrwinkels, anzupassen ist.
Nach Bohren der beiden Bohrlöcher 1, 2 wird in das Hauptbohr
loch 1 zunächst vorzugsweise eine ansich bekannte Verbund-
Patrone eingebracht. Diese Patrone besteht aus einer Glasampulle,
in der der Reaktionsharzmörtel in Form eines Polyester-Reaktions
harzes, von Härterstäbchen, wie aus Dibenzoylperoxid und Quarz
zuschlagstoff enthalten ist. Anschließend wird der eigentliche
Metalldübel 4 in die Bohrung 1 eingebracht. Beim Einbringen des
Dübels 4 wird die Patrone zerstört und es werden die in der
Glasampulle enthaltenen Komponenten durch Drehen des Dübels 4
innig vermischt. Der Dübel 4 wird dabei unter Druck entgegen
der Richtung seines im Bohrloch 1 zu liegenden Gewindes 6 gedreht
- wenn das Gewinde 6 ein Linksgewinde ist, so wird der Dübel im
Uhrzeigersinn gedreht. In diesem Falle ist das Gewinde 7 am heraus
ragenden Teil 8 des Dübels 4 ein herkömmliches Rechtsgewinde,
auf das in üblicher Weise Muttern zur Befestigung von Bauteilen,
die durch den Dübel befestigt werden sollen, aufgeschraubt werden.
Durch das Eindrücken des Dübels unter Drehen entgegen der Richtung
des Gewindes 6 wird verhindert, daß die Verbundmasse 9
der Verbundpatrone aus dem Bohrloch herausgedrückt wird, sie
wird vielmehr in der beschriebenen Weise tief in das Bohr
loch hereingedrückt.
Auf den verjüngten Teil 8 des Dübels 4 kann im Bereich des
Bohrlochmunds 3 eine Hülse 11 aufgesetzt oder aufgeschraubt
werden, die den Bohrlochmund 3 verschließt. Die Befestigung
der festzulegenden Bauteile erfolgt nach dem Aushärten der
Verbundmasse 9.
Durch am Ende 7 des Dübels 4 ausgeübten Zug wird die ausge
härtete Verbundmasse 9 zu der aufgrund des erfindungsgemäßen
Setzens der beiden Bohrlöcher 1, 2 bedingten Verjüngung zum
Bohrlochmund 3 hin gedrückt, wobei eine Keilwirkung entsteht.
Hierdurch kann erheblicher Zug auf den Dübel 4 ausgeübt
werden, wobei aufgrund der durch das erfindungsgemäße Setzen
der Bohrlöcher geschaffenen Hinterschneidung ein Herausziehen
des Dübels ausgeschlossen ist. Dies gilt insbesondere auch,
wenn der Dübel in der Zugzone einer Betondecke angeordnet ist,
in der durch Risse leicht Entspannungen des Materials in der
Größenordnung von wenigen l0tel mm auftreten könnten.
Während bei der Ausgestaltung der Fig. 1 die Achse des schräg
gesetzten Bohrloches 2 im Bereich des Bohrlochmunds 3 inner
halb der Kontur des ersten Bohrlochs 1 liegt, ist dies bei
der Ausgestaltung der Fig. 2 nicht mehr der Fall. Aber auch
hier überschneidet sich das zweite Bohrloch 2 und das erste
Bohrloch 1 zumindestens in einem Teilbereich über ihre Tiefe,
sind also in diesem Bereich verbunden. In der Fig. 2 bezeichnet
die Linie C-C eine Parallele zur Achse A-A des Bohrlochs 1,
so daß der Relativwinkel α wiederum erkennbar ist.
Das Setzen der Bohrlöcher geschieht bei dem Verfahren nach der
Fig. 2 zunächst in gleicher Weise wie vorstehend unter Bezug
nahme auf die Fig. 1 beschrieben. Dann wird entweder der Dübel 4
ins Bohrloch 1 oder aber der Dübel 12 ins Bohrloch 2 eingebracht.
Anschließend wird der andere Dübel, also entweder der Dübel 12
oder der Dübel 4 in das jeweils andere Bohrloch eingebracht und
sobald er in Kontakt mit dem ersteingebrachten Dübel kommt,
mit seinem Gewinde 6 bzw. 13 entlang dem Gewinde 13 bzw. 6 des
anderen Dübels 12 bzw. 4 eingeschraubt. Falls eines der
Gewinde 6, 13 aus den unter Bezugnahme auf die Fig. 1 be
schriebenen Gründen ein Linksgewinde ist, so ist auch das
andere Gewinde ein Linksgewinde, so daß die beiden Gewinde
aneinander entlang geschraubt werden können.
Die beiden Bohrlöcher 1, 2 sind derart zu setzen, daß ihre
gemeinsame größte Abmessung im vorderen Bereich des Haupt
teils 4′ des Hauptdübels 4 im wesentlichen der Summe von
Gewindeaußendurchmesser des einen Dübels und Gewindeinnen
durchmesser des anderen Dübels entspricht, so daß ein Über
lappen der Gewindegänge zuverlässig sichergestellt ist.
Der Dübel 12 kann beispielsweise eine Mehrkantausnehmung 14
aufweisen, in die ein Mehrkant eingesteckt wird, mittels
dessen der Dübel dann eingeschraubt wird. Nach Einbringen der
beiden Dübel 4, 12 in die Bohrlöcher 1, 2 kann im Bereich des
Bohrlochmundes 3 des Bohrlochs 1 ebenfalls eine Hülse ent
sprechend der Hülse 11 eingebracht werden. Der Bohrlochmund 3
des zweiten Bohrlochs 2 und ggfls. auch der Bohrlochmund 3′
können weiterhin durch eine Harzfüllung, wie eine Epoxyharzfüllung
verschlossen werden, um eine weitgehende Überdeckung der Dübel
zu erreichen.
Auch bei der Ausgestaltung der Fig. 3 sind gleiche Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen. Neben dem Haltedübel 4 mit
dem Außengewinde 6 wird ein Sicherungsteil 21, das im wesentlichen
keilartig ausgebildet ist, eingesetzt. Das Sicherungsteil 21
wird derart in das am ersten Bohrloch 1 sich divergent erstreckende
zweite Bohrloch 2 eingesetzt, daß sein schmälerer Bereich 22
zum Bohrlochmund 3 hingerichtet ist. Mit seiner äußeren vom
Dübel 4 fortgewandten Seite 23 folgt das keilartige Sicherungs
element 21 der entsprechenden benachbarten Wand 2′ des Bohrlochs 2,
während die dem Wandbereich 23 gegenüberliegende Wand 24
des Sicherungsteils 21 parallel zum Dübel 4 verläuft. Der
Keilwinkel des Sicherungsteils 21 ist also gleich dem Winkel
α zwischen den Achsen A, B der beiden Bohrlöcher 1, 2.
Da das Haupt-Bohrloch 1 in der Regel einen größeren Radius
als das divergierende Bohrloch 2 hat, weist das Sicherungs
teil 21 mondsichelförmige Querschnitte, deren Ausgestaltung
sich über die Höhe des Sicherungsteils 21 ändert, auf. Die
Außenwand 23 ist konvex, sie hat also einen kleineren Krümmungs
radius, also sie weist eine stärkere Krümmung auf, als die
konkave Innenwand 24. Die Innenwand 24 kann mit einem Gewinde
versehen sein, über welches der Dübel 4 mit dem Sicherungsteil 21
durch Einschrauben in formschlüssigen Eingriff gelangt. Bei einem
Zug auf den Dübel 4 würde wieder die schon erläuterte Keil
wirkung zum Tragen kommen und der Dübel an einem Herausziehen
auch bei einer leichten Lockerung, einem leichten Nachgeben
des umgebenden Materials aufgrund von Rissen, gehalten.
Die in der Fig. 3 dargestellte Ausführungsform ist allerdings
etwas anders ausgebildet. Das keilförmige Sicherungselement 21
weist weiterhin an seinem schmäleren Ende 22 eine Hülse 11′,
die als Gewindehülse ausgebildet ist, auf. Die beiden Teile können
grundsätzlich auch einstückig ausgebildet sein, sind aber hier
miteinander verschweißt. Das Gewinde der Hülse 11 entspricht dem
Gewinde 6 des Dübels 4. Beide treten derart in formschlüssige
Gewindeverbindung. Zusätzlich wird der Dübel 4 durch vorher
eingebrachte Verbundmasse 9 gesichert.
Bei der Ausgestaltung der Fig. 3 werden zunächst in der schon
beschriebenen Weise die beiden Bohrlöcher 1, 2 gesetzt. An
schließend wird das Sicherungselement 21 in die miteinander in
Verbindung stehenden Bohrlöcher 1, 2 eingeschoben. Sodann wird
das Weichverbundmaterial in der ansich bekannten Form, also in
einer Glaspatrone durch die Hülse 11′ in das Bohrloch 1 einge
bracht. Danach wird der Haltedübel 4 durch die Hülse 11′ hindurch
geschraubt, bis er mit seiner Spitze zur Verbundmaterialpatrone
gelangt, diese zerstört, so daß die Komponenten des Verbund
materials sich vermischen können, wobei sie durch die Schraub
bewegung des Dübels 4 unterstützt werden. Anschließend trocknet
die Verbundmasse 9 aus und es wird eine ebenso sichere Befestigung
geschaffen wie bei den vorgenannten Ausführungsformen.
Zusätzlich zum Bohrloch 2 kann insbesondere auch noch ein ent
sprechendes drittes Bohrloch oder es können entsprechende weitere
Bohrlöcher gesetzt und entsprechend mit Sicherungselementen
versehen werden.
Claims (19)
1. Verfahren zum Verankern eines Bauteils in ins
besondere Beton, wobei zunächst mindestens ein erstes
Bohrloch gesetzt wird und in dem Bohrloch ein
Haltedübel für das Bauteil festgelegt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein weiteres Bohrloch derart gesetzt wird, daß es
sich teilweise mit dem ersten Bohrloch überschneidet
und es sich zum ersten Bohrloch vom Bohrlochmund aus
divergent in den Beton erstreckt, daß ein Sicherungs
element derart eingebaut wird, daß sein dem Halte
dübel abgewandter Bereich der divergenten Erstreckungs
richtung des weiteren Bohrlochs folgt und daß das
Sicherungselement formschlüssig mit dem Haltedübel
zusammenwirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das weitere Bohrloch einen geringeren Durchmesser,
als das erste Bohrloch aufweist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindestens in ein Bohrloch vor dem
Einbringen des entsprechenden Dübels eine Patrone
mit Verbundmaterial eingebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindestens der Dübel im Bohrlochteil, in
dem sich die Patrone mit Verbundmaterial befindet,
unter Drehung entgegen der Richtung eines Gewindes
an seinem im Inneren des Bohrlochs einzubringenden
Teil in dieses eingedrückt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Hinterschneidungen
versehenes, massives Sicherungsteil in das weitere
Bohrloch eingebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein keilartiger Sicherungsteil derart eingebracht
wird, daß sein schmales Ende zum Bohrlochmund hin
gerichtet ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das weitere Bohrloch derart gesetzt wird,
daß seine Achse innerhalb der Querschnittskontur des
ersten Bohrlochs liegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrlöcher der
art gesetzt werden, daß die Achse des weiteren Bohr
lochs am Grund des ersten Bohrlochs dessen Umfangs
kontur zumindest berührt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Sicherungsteil ein Gewinde
dübel und als Haltedübel ein Gewindedübel verwendet
werden und daß nach dem Einbringen eines Gewindedübels
in ein Bohrloch ein zweiter Gewindedübel in ein weiteres
Bohrloch unter Eingriff seines Gewindes mit dem Gewinde
des ersten Gewindedübels eingeschraubt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrlöcher derart gesetzt werden,
daß ihre Achsen jeweils außerhalb der Querschnitts
kontur des anderen Bohrlochs liegen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrlöcher derart gesetzt werden, daß
sie sich nur über einen Teil ihrer Höhe überschneiden.
12. Verfahren nach Anspuch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bohrlöcher sich nur etwa über die Hälfte ihrer
Höhe überschneiden.
13. Dübel, insbesondere zum Verbunddübeln bei einem
der Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß er an einem vollständig
in einem Bohrloch zu liegenden Teil (4′) ein seinem
Gewinde (7) an einem aus dem Bohrloch herausragenden
Befestigungsteil (8) entgegengesetztes Gewinde (6)
aufweist.
14. Dübel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gewinde (6) am vollständig im Bohrloch zu liegen
kommenden Teil (4′) des Dübels (4) ein Linksgewinde ist.
15. Sicherungsteil, insbesondere zum Einsatz bei einem
Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß es mit Hinterschneidungen versehen
und keilartig ausgebildet ist.
16. Sicherungsteil nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet
daß die Hinterschneidungen durch Gewindeabschnitte
gebildet sind.
17. Sicherungsteil nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß es einen konvexen Wandbereich und
einen diesem gegenüberliegenden konkaven Wandbereich
aufweist und die Hinterschneidungen zumindest am
konkaven Bereich ausgebildet sind.
18. Sicherungsteil nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß es eine Hülse mit einem Innengewinde auf
weist.
19. Sicherungsteil nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hülse am schmäleren Ende ange
ordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863631544 DE3631544A1 (de) | 1986-09-17 | 1986-09-17 | Verfahren zum verankern von bauteilen in insbesondere beton |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863631544 DE3631544A1 (de) | 1986-09-17 | 1986-09-17 | Verfahren zum verankern von bauteilen in insbesondere beton |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3631544A1 true DE3631544A1 (de) | 1988-03-24 |
Family
ID=6309721
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863631544 Withdrawn DE3631544A1 (de) | 1986-09-17 | 1986-09-17 | Verfahren zum verankern von bauteilen in insbesondere beton |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3631544A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4137090A1 (de) * | 1991-11-12 | 1993-05-13 | Heinrich Liebig | Klebeanker |
DE19523867A1 (de) * | 1995-06-30 | 1997-01-02 | Fischer Artur Werke Gmbh | Spreizanker zur Verankerung mittels eines Reaktionsharzes |
EP3981950A1 (de) | 2020-10-12 | 2022-04-13 | Leviat AG | Verankerungssystem für ein bauelement an einem bauwerk |
-
1986
- 1986-09-17 DE DE19863631544 patent/DE3631544A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4137090A1 (de) * | 1991-11-12 | 1993-05-13 | Heinrich Liebig | Klebeanker |
DE19523867A1 (de) * | 1995-06-30 | 1997-01-02 | Fischer Artur Werke Gmbh | Spreizanker zur Verankerung mittels eines Reaktionsharzes |
EP3981950A1 (de) | 2020-10-12 | 2022-04-13 | Leviat AG | Verankerungssystem für ein bauelement an einem bauwerk |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |