DE19523867A1 - Spreizanker zur Verankerung mittels eines Reaktionsharzes - Google Patents
Spreizanker zur Verankerung mittels eines ReaktionsharzesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Spreizankers zur Verankerung in einem
Bauteil mittels eines Reaktionsharzes.
Aus der DE-OS 29 14 739 ist ein Spreizanker mit einem am hinteren Ende angeord
netem Haltemittel zur Verspannung eines Gegenstandes an einem Bauteil bekannt. Die
ser Spreizanker weist einen vom vorderen Stirnende ausgehenden und in Längsrichtung
über einen Teil der Länge des Schaftes des Spreizankers verlaufenden Spreizbereich
auf, der durch eine zum vorderen Stirnende eine ansteigende Grundfläche aufweisen
den Längsnut mit in der Längsnut eingesetztem und verschiebbaren Spreizelement ge
bildet ist. Die Verankerung des bekannten Spreizankers erfolgt in der Weise, daß nach
dem Eintreiben des Schaftes in ein vorgebohrtes Bohrloch eines Bauteils beim Ver
spannen des zu befestigenden Gegenstandes der Schaft axial gegenüber dem sich in
der Bohrlochwandung verkrallenden Spreizelement verschoben wird. Aufgrund der an
steigenden Grundfläche der das Spreizelement aufnehmenden Längsnut wird das
Spreizelement radial nach außen gedrückt und damit das Befestigungselement im
Bohrloch verkeilt. Durch die Verkeilung entstehen Spreizdruckkräfte im Bauteil, die das
Einsatzgebiet des Spreizankers auf dicke Bauteile mit entsprechenden Achs- und Rand
abständen des Spreizankers beschränken. Liegen diese Bedingungen nicht vor, müssen
entweder die Gebrauchslasten erheblich reduziert oder Befestigungselemente ver
wendet werden, die keinen Spreizdruck erzeugen.
Eine spreizdruckfreie Verankerung kann beispielsweise mit einem Verbundanker erzielt
werden, der mittels eines aushärtbaren Reaktionsharzes in einem Bauteil verankerbar
ist. Das mittels einer Ampulle oder einer Kartusche in das Bohrloch eingebrachte Reak
tionsharz wird durch Eintreiben einer Ankerstange in das Bohrloch aktiviert, so daß nach
dem Aushärtvorgang des Reaktionsharzes die Ankerstange fest im Bohrloch einge
bunden ist. Der Nachteil einer solchen Verankerung besteht darin, daß eine mechani
sche Belastung erst nach dem vollständigen Aushärten möglich ist. Ferner sind solche
Verankerungen für die Zugzone eines Bauteiles, in der Risse entstehen können, unge
eignet. Durch Rißbildung ergibt sich eine Bohrlocherweiterung, die zu einer Ablösung
des Verbundes an der Bohrlochwandung und damit zu einer erheblichen Abminderung
des Auszugswertes der Ankerstange führt.
In der DE 42 21 853 A1 wurde daher ein Anker zur Verankerung mittels einer Verbund
masse vorgeschlagen, der bei einer Verankerung in der Zugzone und den dabei auftre
tenden Bohrlocherweiterungen durch Rißbildung hohe Sicherheitsreserven besitzt. Er
reicht wird dies durch eine Ankerstange, die einen reduzierten Abschnitt mit einem sich
daran anschließenden Spreizkonus aufweist, über den eine aus Kunststoff bestehende
Ankerhülse mit Längsrillen aufgebracht ist. Tritt nach der Verankerung eine Bohrlocher
weiterung auf, wird die Ankerstange mit dem Spreizkonus in die Ankerhülse eingezogen,
so daß diese zum Ausgleich der Bohrlocherweiterung sich aufweiten kann. Der bekannte
Anker ist jedoch nur für die Verankerung mittels eines Reaktionsharzes geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anker zu schaffen, der sowohl als
Spreizanker als auch als Verbundanker verwendbar ist und in beiden Anwendungen
eine Verankerung in der Zugzone ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale er
reicht.
In der Verwendung als Spreizanker wird dieser in ein Bohrloch eingebracht, der an
nähernd dem Außendurchmesser des Spreizankers entspricht. Beim Eintreiben in das
Bohrloch stützt sich das Spreizelement an der hinteren Anschlagfläche der Längsnut ab
und verkeilt sich mit seiner Außenfläche in der Bohrlochwandung. Bei der Befestigung
eines Gegenstandes an dem Bauteil wird der Schaft in Richtung Bohrlochmündung axial
verschoben, so daß das festsitzende Spreizelement durch die ansteigende Grundfläche
der Längsnut radial nach außen gedrückt wird. Tritt nach der Verankerung durch Riß
bildung eine Bohrlocherweiterung ein, verschiebt sich der Schaft durch die angehängte
Gebrauchslast weiter in Richtung Bohrlochmündung und gleicht somit die Bohrloch
erweiterung durch Nachrutschen aus.
Der gleiche Anker kann auch zur Verankerung mittels eines Reaktionsharzes verwendet
werden. Für diesen Fall empfiehlt es sich, ein Bohrloch im Bauteil einzubringen, dessen
Durchmesser geringfügig größer ist als der Außendurchmesser des Ankers. Nach dem
Einbringen des Reaktionsharzes mittels einer Ampulle oder einer Kartusche wird der
Spreizanker mit Hammerschlägen oder maschinell in das Bohrloch eingetrieben. Um das
Eintreiben und ggf. die Zerstörung der Ampulle zu erleichtern, weist der Spreizanker an
seinem vorderen Ende eine Keilspitze auf. Nach dem Aushärten des Reaktionsharzes ist
der Spreizanker mit seinem Spreizelement fest in die Verbundmasse eingebunden. Bei
der Befestigung eines Gegenstandes an dem Bauteil ergibt sich zusätzlich durch gering
fügige axiale Verschiebung des Schaftes des Spreizankers auch eine mechanische Ver
ankerung, die es unter Umständen ermöglicht, vor dem vollständigen Aushärten des
Bindemittels bereits die Gebrauchslast anzubringen. Tritt zu einem späteren Zeitpunkt
durch Rißbildung eine Bohrlocherweiterung auf, ergibt sich durch eine weitere axiale
Verschiebung des Schaftes ein Nachspreizeffekt, der die Bohrlocherweiterung aus
gleicht. Der Spreizanker ist somit sowohl zur mechanischen Verankerung als auch zur
Verankerung mittels eines Reaktionsharzes geeignet und deckt damit ein breites An
wendungsfeld, einschließlich der Anwendungen in der Zugzone, ab.
Zur Verbesserung der Auszugswerte bei einer Verankerung mittels eines Reaktions
harzes ist es zweckmäßig, den Spreizanker von seinem vorderen Ende ausgehend bis
mindestens über den Spreizbereich hinaus mit einer Aufrauhung, vorzugsweise in Form
eines Gewindes, zu versehen.
Das Nachspreizverhalten kann in der Weise verbessert werden, daß zwischen der
Grundfläche der Längsnut und dem Spreizelement eine Kunststoffbeschichtung, bei
spielsweise in Form eines Kunststoffplättchens, angeordnet ist.
In der Zeichnung sind die beiden Verwendungsarten des Spreizankers dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen durch Spreizung verankerten Spreizanker,
Fig. 2 den mittels eines Reaktionsharzes verankerten Spreizanker und
Fig. 3 einen Querschnitt des Spreizankers gemäß der Schnittlinie A-A.
Der in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Spreizanker 1 hat einen Schaft 2 mit einem
Außengewinde 3 am hinteren Ende 4 und einen Spreizbereich, der durch eine Längsnut
5 und einem in dieser Längsnut 5 einliegenden Spreizelement 6 gebildet ist. Das in der
Längsnut 5 leicht verschiebbare Spreizelement 6 wird durch einen Gummiring 7 ge
halten. Das Spreizelement 6 weist an seiner Außenfläche Zähne 8 auf, die im Quer
schnitt dachförmig ausgebildet sind. Beim Eintreiben des Spreizankers in das Bohrloch 9
des Bauteiles 10 befindet sich das Spreizelement 6 in seiner tiefsten Position, bei der die
hintere, halbrund geformte Stirnseite 11 des Spreizelementes 6 an der ebenfalls halb
rund geformten und als Anschlag 12 dienenden Begrenzung der Längsnut 5 anliegt. In
dieser Position überragen die Zähne 8 mit einem Teil ihrer Höhe den Schaft 2 des
Spreizankers.
Der Spreizanker 1 wird durch den zu befestigenden Gegenstand 16 hindurch in das
Bohrloch eingetrieben. Durch Aufdrehen der Mutter 17 auf den überstehenden Gewin
deabschnitt 3 wird der Schaft 2 gegenüber dem Spreizelement 6 bei der Verankerung
nach Fig. 1 axial in Richtung Bohrlochmündung verschoben, so daß das Spreizelement
6 durch die ansteigende Grundfläche 18 der Längsnut 5 radial nach außen gedrückt
wird. Dabei graben sich die Zähne 8 des Spreizelementes 6 in die Bohrlochwandung ein
und bewirken die Verankerung des Spreizankers.
Bei der Verankerung nach Fig. 2 wird vor dem Eintreiben des Spreizankers 1 das Re
aktionsharz 20 mittels einer Patrone oder einer Kartusche in das Bohrloch eingebracht.
Danach wird der Spreizanker 1 mit Hammerschlägen oder maschinell mit einem Bohr
hammer in das Bohrloch 9 eingetrieben. Zum leichteren Eintreiben des Spreizankers 1
besitzt dieser an seinem vorderen Ende eine Keilspitze 21, mit der ggf. die Patrone zer
stört und das Harz zur Bohrlochwandung hin verdrängt und aktiviert wird. Um eine gute
Verbindung zwischen dem Spreizanker 1 und der Verbundmasse 20 nach deren Aus
härtung zu erreichen, weist der Schaft 2 im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 eine sich
vom vorderen Ende des Spreizankers bis mindestens über den Spreizbereich hinaus
sich erstreckende Aufrauhung 22 in Form eines Gewindes auf. Während bei der Veran
kerung nach Fig. 1 der Außendurchmesser des Spreizankers etwa dem Durchmesser
des Bohrloches 9 entspricht, ist bei der Verankerung nach Fig. 2 ein etwas größeres
Bohrloch erforderlich. Zur Verbesserung der Gleitfähigkeit des Spreizelementes 6 ist
zwischen der Grundfläche 18 der Längsnut 5 und dem Spreizelement 6 eine Kunststoff
beschichtung in Form eines Kunststoffplättchens 23 angeordnet. Tritt durch Rißbildung
eine Bohrlocherweiterung auf, verschiebt sich der Schaft 2 des Spreizankers bei beiden
Verankerungsarten gegenüber dem Spreizelement 6 soweit, daß durch die ansteigende
Grundfläche 18 der Längsnut 5 das Spreizelement 6 radial nach außen gedrückt und er
neut zum Ausgleich der Bohrlocherweiterung verkeilt wird.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt gemäß der in Fig. 2 eingezeichneten Schnittlinie A-A.
Die dachförmige Ausbildung des Zahns 8 begünstigt ein tiefes Eindringen des Spreiz
elementes 6 in die Bohrlochwandung des Bauteils 10. Sowohl das Spreizelement 6 als
auch die Längsnut 5 weisen einen trapezförmigen Querschnitt auf. Durch die Trapez
form entstehen zwei im Winkel zueinander stehende Gleitflächen 24, 25, auf denen das
Spreizelement 6 mit seinen beiden Auflageflächen aufsitzt. Auf den Gleitflächen befindet
sich eine Kunststoffbeschichtung 23 in Form eines eingelegten Kunststoffplättchens.
Claims (3)
1. Verwendung eines Spreizankers (1) mit einem am hinteren Ende (4) angeordne
ten Haltemittel zur Verspannung eines Gegenstandes (16) an einem Bauteil (10)
und einem vom vorderen Stirnende ausgehenden und in Längsrichtung über
einen Teil der Länge des Schaftes (2) des Spreizankers (1) verlaufenden Spreiz
bereich, der durch eine zum vorderen Stirnende eine ansteigende Grundfläche
(18) aufweisenden Längsnut (5) mit in der Längsnut eingesetztem und verschieb
barem Spreizelement (6) gebildet ist, zur Verankerung mittels eines in ein Bohr
loch (9) eingebrachten Reaktionsharzes (20), das durch Eintreiben des an sei
nem vorderen Ende eine Keilspitze (21) aufweisenden Spreizankers aktiviert
wird.
2. Spreizanker zur Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Spreizanker (1) von seinem vorderen Ende ausgehend bis mindestens über
den Spreizbereich hinaus mit einer Aufrauhung (22), vorzugsweise in Form eines
Gewindes, versehen ist.
3. Spreizanker zur Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Grundfläche (18) der Längsnut (5) und dem Spreizelement (6) eine
Kunststoffbeschichtung (23) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995123867 DE19523867A1 (de) | 1995-06-30 | 1995-06-30 | Spreizanker zur Verankerung mittels eines Reaktionsharzes |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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Family Applications (1)
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DE1995123867 Withdrawn DE19523867A1 (de) | 1995-06-30 | 1995-06-30 | Spreizanker zur Verankerung mittels eines Reaktionsharzes |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19523867A1 (de) |
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1995
- 1995-06-30 DE DE1995123867 patent/DE19523867A1/de not_active Withdrawn
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