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Zugmitteltrieb mit axial verschiebbaren Kegelscheiben und selbsttätiger
Nachstellung der Spannspindel Die Erfindung bezieht sich auf einen Zugmitteltrieb
mit axial verschiebbaren Kegelscheiben und auf den Zugmitteltrummen unter Federdruck
schleifenden Spanpschuhen, bei dem das Nachspannen des Zugmittels über eine mit
den Steuerhebeln zur Verstellung der gegenläufig axial verschiebbaren Kegelscheiben
verbundene Spannspindel in der Weise erfolgt, daß ein Verdrehen der Spannspindel
den Abstand zwischen den Kegelscheiben eines jeden Kegelscheibenpaares im gleichen
Sinne beeinflußt und die Spannspindel selbsttätig in Abhängigkeit von der Stellung
der Spannschuhe nachgedreht wird.
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Bei stufenlos verstellbaren Getrieben dieser Art muß ein möglichst
gleichmäßiger Spannungszustand des Zugmittels während der gesamten Lebensdauer des
Getriebes aufrechterhalten werden, weil sonst je nach Bauart des Getriebes verschiedenartige,
in fast allen Fällen aber schwerwiegende Schäden eintreten. Dies gilt insbesondere
für Ganzmetallgetriebe, deren Zugmittel als ganz aus Metall bestehende Gliederketten
ausgebildet sind. Durch den unvermeidbaren Verschleiß während des Betriebes eines
solchen Getriebes läßt im Laufe der Zeit die ursprünglich eingestellte Kettenspannung
nach. Dafür ist bei Ganzmetallgetrieben mit metallenen Gliederketten in der Hauptsache
der Verschleiß in den Kettengelenken verantwortlich. Aber auch die Abnutzung an
den Berührungsstellen zwischen Kette und Kegelscheiben oder an anderen Getriebeteilen
hat eine Vergrößerung des Abstandes der beiden Kegelscheiben eines jeden Kegelscheibenpaares
zur Folge und wirkt sich daher ebenfalls in einem Nachlassen des ursprünglichen
Spannungszustandes des Zugmittels aus.
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Aus diesen Gründen ist das rechtzeitige Nachstellen der in diesen
Getrieben vorhandenen Spannvorrichtungen in gewissen Zeitabständen erforderlich,
wird jedoch oft unterlassen, weil solche Getriebe in vielen Fällen an unzugänglicher
Stelle in größere Anlagen eingebaut sind. Auch aus einer Reihe von anderen Gründen
wird häufig von den Abnehmern dieser Getriebe das rechtzeitige Nachstellen unterlassen.
Bei rein kraftschlüssigen Getrieben rutscht das zu lose Zugmittel und zerstört dadurch
die Laufflächen, bei formschlüssigen Zugmitteltrieben mit Lamellenketten werden
die Lamellen der Kette beschädigt. In besonders ungünstig gelegenen Fällen kann
die Kette so lose werden, daß sie andere Bauteile des Getriebes berührt und beschädigt.
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Um diesen übelständen abzuhelfen, ist es bereits bekannt, auf die
Spannspindel dauernd die Kraft einer Feder im Sinne einer Erhöhung der Zugmittelspannung
wirken zu lassen. Diese Feder dreht die Spannspindel bei nachlassender Zugmittelspannung,
wodurch über gegenläufige Gewinde der Spannspindel die von der Spannspindel getragenen
Steuerhebel derart verstellt werden, daß sich der Abstand zwischen den Kegelscheiben
eines jeden Kegelscheibenpaares verkleinert. Diese bekannte Einrichtung zum selbsttätigen
Nachspannen des Zugmittels hat jedoch gewisse Nachteile. Die Verstellung der an
sich ruhenden Teile hängt einerseits von der Federkraft und andererseits von den
dieser entgegenwirkenden Reibungswiderständen ab. Die Reibungswiderstände sind aber
je nach Betriebszustand und Getriebebelastung sehr unterschiedlich. Dazu kommen
die durch die Differenz zwischen dem Reibungswiderstand der Ruhe und demjenigen
nach Beginn der Verstellbewegung sowie zwischen der Anfangs- und der Endspannung
der Feder und durch die Unterschiede im Oberflächenzustand der Gewinde- und Gelenkteile
verursachten Änderungen. Wegen dieser veränderlichen Einflüsse muß eine verhältnismäßig
kräftige Feder mit großer Arbeitsaufnahme verwendet werden. Infolgedessen kann es
vorkommen, daß die Kette, insbesondere wenn stärkere im Betrieb auftretende Schwingungen
die Reibung der Ruhe aufheben, zu straff gespannt wird. Vielfach wird eine solche
Nachstellung beim Abstellen am Ende einer Betriebsperiode vor sich gehen, wenn das
Drehmoment nachläßt und damit der durch die Keilwirkung der Kette erzeugte Reibungswiderstand
geringer wird. Eine zu starke Kettenspannung wirkt sich aber beim Wiederanfahren
nachteilig aus. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß im allgemeinen eine zur
Aufrechterhaltung der Zugmittelspannung für die ganze Lebensdauer eines Getriebes
ausreichende Feder zu groß und zu schwer werden würde. Eine kleinere Feder muß
aber
von Zeit zu Zeit neu gespannt werden, so daß die Abhängigkeit von der rechtzeitigen
Bedienung nur zum Teil beseitigt ist.
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Die gleichen Nachteile weist auch eine weitere bekannte Konstruktion
auf, die ebenfalls zum Drehen der Spannspindel bei nachlassender Zugmittelspannung
auf die Kraft einer Feder zurückgreift, bei der jedoch ein Nachspannen nur dann
erfolgt, wenn sich die auf dem Zugmittel schleifenden Spannschuhe um ein gewisses
Maß gegeneinander bewegt haben. Damit ist zwar der Einsatzzeitpunkt zum Nachspannen
durch die nachlassende Spannung des Zugmittels genau definiert, jedoch sind die
weiter erwähnten Nachteile nicht aufgehoben.
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Durch die Erfindung sollen die im einzelnen erläuterten Mängel und
Nachteile der bisher bekannten Zugmittelspanneinrichtungen für die eingangs erwähnten
Getriebe dadurch beseitigt werden, daß ein Getriebeteil zur selbsttätigen Nachspannung
ohne Zuhilfenahme weiterer Kraftquellen auf die Spannspindel einwirkt. Zur Lösung
dieser Aufgabe wird bei einem Getriebe gemäß dem Oberbegriff das lose Zugmitteltrumm
bei nachlassendem Spannungszustand mit einer auf die Spannspindel wirkenden Reibtrommel
in unmittelbare Reibungsverbindung gebracht, derart, daß das laufende Zugmittel
die Spannspindel dreht.
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Es erweist sich als zweckmäßig, die Drehung der Reibtrommel über ein
Zahnradgetriebe auf die Spannspindel zu übertragen und gegebenenfalls in das Zahnradgetriebe
ein Einweggesperre so einzubauen, daß die Spannspindel bei jeder Drehrichtung im
Sinne einer Erhöhung der Zugmittelspannung gedreht wird. Das Zahnradgetriebe untersetzt
die der Reibtrommel mitgeteilte Drehzahl sehr stark ins Langsame, wodurch zum Drehen
der Reibtrommel an deren Umfang nur geringe Kräfte anzugreifen brauchen und andererseits
eine genügend langsame Verstellung der Spannspindel bei großem Drehmoment erreicht
wird. Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform dieser Reibtrommel mit eingebautem
mechanischem Gleichrichter und starker Übersetzung der Drehzahl ins Langsame ergibt
sich dadurch, daß die auf der Spannspindel drehbar, aber unverschiebbar gelagerte
Reibtrommel den Steg eines Planetenrädergetriebes bildet, dessen Planetenräder mit
einem auf der Spannspindel drehbar, aber unverschiebbar gelagerten und gegen das
Getriebegehäuse undrehbar abgestützten Sonnenrad und mit zwei weiteren Sonnenrädern
kämmen, die unverschiebbar und mittels Einweggesperren in der gleichen Richtung
drehbar auf der Spannspindel gelagert sind und von denen das eine eine etwas kleinere
und das andere eine etwas größere Zähnezahl als das erste Sonnenrad hat. Dabei läßt
sich die Nabe des ersten Sonnenrades als eine die Spannspindel umgebende Hohlwelle
ausbilden, die durch eine Längsführung mit einem der auf der Spannspindel sitzenden
und die Steuerhebel des Getriebes tragenden Spannböcke verbunden ist.
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Eine weitere Lösung der erfindungsgemäßen Aufaabe für eine Zugmittelspannvorrichtung,
die ebenso wie bei der oben beschriebenen Lösung für Getriebe gedacht ist, bei denen
auf den Zugmitteltrummen unter Federdruck schleifende Spannschuhe vorgesehen sind,
besteht darin, daß durch die bei nachlassendem Spannungszustand des Zugmittels eintretende
Lageänderung der Spannschuhhebel ein auf der Spannspindel sitzendes Gesperreschaltwerk
in Wirkungsverbindung mit einem von einer der Getriebewellen betätigten Antriebsglied
gebracht wird. Dabei kann das Gesperreschaltwerk als Klinkengesperre ausgebildet
sein, dessen schwenkbar gelagerter Klinkenträger sich unter der Wirkung einer Feder
gegen den Anschlag einer Stoßstange anlegt, die mit den Spannschuhhebeln durch Lenker
derart verbunden ist, daß der Klinkenträger bei nachlassendem Spannungszustand unter
der Wirkung der Feder in den Wirkungsbereich einer auf einer der Getriebewellen
gelagerten Exzenterstange gedrängt wird. Die Anordnung kann aber auch in der Weise
getroffen werden, daß zum Antrieb des Gesperreschaltwerks eine Schubstange dient,
die durch einen federbelasteten, von wenigstens einem der Spannschuhhebel gesteuerten
Schnappschalter bei genügend kleinem Spannungszustand des Zugmittels so weit axial
verschoben wird, daß sie über einen seitlichen Ansatz mit einem auf einer der Getriebewellen
angeordneten Exzenter in Antriebsverbindung kommt, wobei die Feder des Schnappschalters
die Antriebsverbindung mit dem Exzenter aufrechterhält, bis der Schnappschalter
infolge der sich erhöhenden Zugmittelspannung in seine andere Grenzlage zurückkehrt
und damit den Antrieb ausschaltet. Bei dieser Anordnung kann mit der Schubstange
ein Riegel verbunden werden, der bei ausgeschaltetem Antrieb die Spannspindel durch
Eingriff in ein auf ihr befestigtes Sperrad gegen unbeabsichtigte Drehungen verriegelt.
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Bei Zugmitteltrieben mit axial verschiebbaren Kegelscheiben mit selbsttätiger
drehmomentabhängiger axialer Anpressung mindestens einer der Kegelscheiben an das
Zugmittel und mit einer Spannspindel, an der sich die nicht mit einer Anpreßeinrichtung
versehenen Kegelscheiben über Hebelarme abstützen, besteht eine erfindungsgemäße
Lösung der gestellten Aufgabe darin, daß eine der mit einer axialen Anpreßeinrichtung
verbundenen Kegelscheiben eine axiale Kupplungsfläche aufweist, die durch die Anpreßeinrichtung
mit einer Gegenkupplungsfläche an einem koaxialen Zahnrad gekuppelt werden kann
und bei der das Zahnrad über eine Verstellmutter mit gegenläufigem Gewinde mit der
geteilten Spannspindel in Antriebsverbindung steht, so daß die Spannspindel vorübergehend
von bewegten Teilen des Getriebes im Sinne des Nachspannens des Zugmittels antreibbar
ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen F i g. 1 bis 4 eine erste Ausführungsform nach der
Erfindung bei einem Getriebe mit auf dem Zugmittel unter Federdruck schleifenden
Spannschuhen, wobei F i g. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein Getriebe
nach der Linie C-D der F i g. 2, F i g. 2 einen Querschnitt durch das Getriebe nach
der Linie A -B der F i g. 1, F i g. 3 einen teilweisen Schnitt durch die
Spannspindel nach der Linie G-H der F i g. 2 und 4 und F i g. 4 einen Schnitt nach
der Linie E-F der F i g. 3 darstellen; F i g. 5 bis 8 zeigen zwei weitere Ausführungsformen
der Verstelleinrichtung in schematischer Darstellung mit Antrieb durch einen auf
einer Getriebewelle sitzenden Exzenter und Steuerung durch die Spannschuhhebel,
wobei F i g. 5 die wesentlichsten Teile einer zweiten Ausführungsform der Verstelleinrichtung,
F
i g. 6 in der gleichen Darstellungsweise die wesentlichsten Teile einer dritten
Ausführungsform der Verstelleinrichtung in der Ruhelage, F i g. 7 die Verstelleinrichtung
nach F i g. 6 in der eingeschalteten Lage und F i g. 8 eine abgewandelte Ausführungsform
der Schubstange bei der Einrichtung nach den F i g. 6 und 7 darstellen; F i g. 9
bis 11 zeigen eine vierte Ausführungsform der Betätigungseinrichtung bei einem Getriebe
mit selbsttätiger drehmomentabhängiger Anpressung der Kegelscheiben, wobei F i g.
9 einen Horizontalschnitt durch das Getriebe, F i g. 10 einen Ausschnitt aus F i
g. 9 mit einer Darstellung der Anpreßeinrichtung bei einem anderen Betriebszustand
und F i g. 11 einen Teilschnitt nach der Linie J-K dei F i g. 9 darstellen.
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In den F i g. 1 und 2 ist ein als Kegelscheiben-Umschlingungstrieb
ausgebildetes stufenlos verstellbares Getriebe dargestellt, dessen beide Getriebewellen
1 und 2 Kegelscheiben 3 und 4 bzw. 5 und 6 tragen. Zwischen den Kegelscheiben läuft
ein endloses Zugmittel?, dessen Laufkreisdurchmesser in den beiden Kegelscheibenpaaren
3, 4 und 5, 6 dadurch verändert werden können, daß die Scheiben des einen Paares
in axialer Richtung einander genähert und die Kegelscheiben des anderen Paares gleichzeitig
um den gleichen Betrag auseinandergefahren werden. Dies wird mit Steuerhebeln 8
und 9 erreicht, die in Spannböcken 10 und 11 schwenkbar gelagert sind und
über Spannringe 12 und Längskugellager 13 den gegenseitigen Abstand der Kegelscheiben
eines jeden Paares bestimmen. Die Einstellung einer gewünschten übersetzung des
Getriebes geschieht mit Hilfe der Einstellspindel 14, bei deren Drehung die Steuerhebel
um ihre Drehpunkte auf den Spannböcken 10 und 11 geschwenkt werden. Durch auf dem
Zugmittel ? gleitende Spannschuhe 15 und 16, welche durch Spannschuhhebe117 und
18 und Federn 19 und 20 an die Außenseite des Zugmittels angepreßt werden und auf
ihm schleifen, wird das Zugmittel straff und in spielfreier Anlage an den Kegelflächen
der Kegelscheiben 3 und 4 bzw. 5 und 6 gehalten. Die die Steuerhebel 8 und 9 tragenden
Spannböcke 10 und 11 sind mit Gewinden gegensinniger Steigungsrichtung auf einer
Spannspindel 21 gelagert. Durch Drehung der Spannspindel kann die Entfernung der
Spannböcke voneinander geändert werden, wodurch sich bei unveränderter Einstellung
der Einstellspindel 14 auch der Abstand der Kegelscheiben der beiden Kegelscheibenpaare
3, 4 und 5, 6 im gleichen Sinne ändert. Bei Verkleinerung des gegenseitigen Abstandes
der Kegelscheiben 3 und 4 bzw. 5 und 6 voneinander muß das zwischen ihnen laufende
Zugmittel 7 in beiden Kegelscheibenpaaren größere Laufkreisdurchmesser einnehmen
und wird dadurch gespannt. Ein solches Nachspannen durch Drehen der Spannspindel
21 ist beim Betrieb des Getriebes von Zeit zu Zeit erforderlich, weil der ursprünglich
eingestellte Spannungszustand des Zugmittels nachläßt, in der Hauptsache durch Längung
des Zugmittels infolge Verschleiß. Bei nachlassendem Spannungszustand des Zugmittels
7 wird das lose Trumm des Zugmittels durch den unter Druck auf ihm schleifenden
Spannschuh mehr und mehr nach innen gedrückt. Schließlich berührt das Zugmittel
mit seiner Innenseite eine auf der Spannspindel 21 angebrachte Trommel 22, welche
an ihrem Umfang durch das vorbeistreifende Zugmittel mitgenommen wird. Die Trommel
22 nimmt dabei die Spannspindel in ihrer Drehrichtung mit, wodurch die Spannböcke
10 und 11 und damit die Steuerhebel 8 und 9 und die Kegelscheiben 3 und 4 sowie
5 und 6 einander genähert werden. Durch die Verringerung des Scheibenabstandes wird
die Längung des Zugmittels ausgeglichen, das Zugmittel strafft sich und kommt damit
außer Eingriff mit der Trommel 22, und die Nachspannung ist beendet.
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In F i g. 3 und 4 ist die auf der Spannspindel 21 angeordnete Trommel
22 im Schnitt dargestellt. Sie ist mit der Spannspindel über ein Zahnradgetriebe
verbunden, dessen Untersetzung so groß ist, daß an der Spannspindel bereits dann
ein zur überwindung der Reibungswiderstände ausreichendes Drehmoment erzeugt wird,
wenn das Zugmittel am Umfang der Trommel 22 anstreift. Das Zahnradgetriebe ist mittels
Klemmrollengesperren selbsttätig so umschaltbar, daß die Spannspindel bei jeder
Drehrichtung der Trommel 22 im Sinne einer Erhöhung des Spannungszustandes des Zugmittels
gedreht wird. Dazu ist mit der Spannspindel 21 der innere mit Klemmkurven versehene
Teil 23 eines Doppel-Klemmrollengesperres fest verbunden, während seine äußeren
Teile als Zahnkränze 24 a und 24 b ausgebildet sind. Zwischen den
äußeren und inneren Teilender beiden Klemmrollengesperre liegen Klemmrollen 25.
Ein dritter Zahnkranz 24c ist auf der Spannspinde121 drehbar, aber in Längsrichtung
unverschiebbar gelagert. Die Zähnezahlen der drei Zahnkränze 24 a bis 24c differieren
untereinander um einen oder wenige Zähne, und zwar so, daß z. B. 24 a eine etwas
geringere, 24 b eine etwas größere Zähnezahl hat als 24c. Von einer beliebigen Anzahl
von in der Trommel 22 gelagerten Zahnritzeln 26 ist jedes einzelne
mit allen drei Zahnkränzen 24 a bis 24 c dauernd im Eingriff. Die
Trommel 22 ist auf der Spannspindel bzw. auf den Naben der Teile 23 und 24c frei
drehbar. Die Nabe des Zahnkranzes 24c ist mit dem Spannbock 11 undrehbar aber längsverschiebbar
verbunden.
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Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende: Streift die Kette,
wie in der F i g. 1 und 2 angedeutet, die Mantelfläche der Trommel 22, so
dreht sich diese um ihre Achse. Die Ritzel 26 wälzen sich dabei auf den Zahnkränzen
24 a bis 24 c ab und drehen dadurch infolge der verschiedenen Zähnezahlen die Kränze
24 a und 24 b gegenüber dem feststehenden Kranz 24c in verschiedener Richtung. Da
die Klemmkurven des Doppelgesperres für beide Gesperrehälften 24a, 24b gleiche Steigungsrichtung
haben, kann nur derjenige der beiden Zahnkränze 24a und 24b, dessen Drehrichtung
mit der Sperrrichtung der Klemmkurven übereinstimmt, den Innenteil23 des Gesperres
und damit die Spannspindel bei seiner Drehung mitnehmen.
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Die Sperrichtung der Kurven ist so gewählt, daß die Spannspindel bei
jeder Drehrichtung der Trommel22, also auch bei jeder Laufrichtung des Zugmittels,
im Sinne des Spannens des Zugmittels gedreht wird. Die geringen Zähnezahl-Differenzen
der Zahnkränze 24a bis 24c ergeben eine sehr große Untersetzung zwischen Trommel
und Spannspindel und damit ein zum Nachspannen des Zugmittels ausreichendes Drehmoment
an der Spannspindel auch
bei nur leichtem Anstreifen des Zugmittels
an der Trommel.
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F i g. 5 zeigt eine Ausführung, bei welcher die Verdrehung der Spannspindel
von der Drehung einer der Getriebewellen 1 oder 2 abgeleitet wird. Die Spannschuhhebel
17 und 18 sind mit je einem Lenker 34 und 35 verbunden, an deren gemeinsamen Gelenkpunkt
eine Stoßstange 50 angelenkt ist. Gegen das freie Ende der Stoßstange 50 stützt
sich ein unter der Wirkung einer Feder 51 stehender, auf der Spannspindel 21 frei
drehbar gelagerter Klinkenträger 52 eines Klinkengesperres ab. Eine auf dem Klinkenträger
52 schwenkbar angeordnete Sperrklinke 53 greift in ein mit der Spannspindel 21 drehfest
verbundenes Sperrad 54 ein. Auf der Getriebewelle 1 ist ein Exzenter 55 befestigt,
den der Kopf einer Exzenterstange 56 umschließt, womit ein Schubstangengetriebe
gebildet ist. Das freie Ende der Exzenterstange 56 ist auf einem Absatz 57 des Klinkenträgers
52 so geführt, daß es bei Drehung des Exzenters 55 frei hin- und hergleiten kann,
ohne den Klinkenträger 52 zu bewegen. Wird nun beim Nachlassen der Zugmittelspannung
der gemeinsame Drehpunkt der Lenker 34 und 35 und damit die Stoßstange 50 allmählich
in die strichpunktierte Lage ; gezogen, dann kann der Klinkenträger 52 unter der
Wirkung der Feder 51 dieser Bewegung folgen, und dabei kommt die Kante 58 des Klinkenträgers
52 mehr und mehr in den Bereich der hin- und hergehenden Exzenterstange 56, so daß
diese schließlich den Klinkenträger 52 bei jedem Exzenterhub entgegen der Wirkung
der Feder 51 nach oben verschwenkt. Wenn die Längung des Zugmittels und damit die
Verlagerung der Stoßstange 50 ein gewisses Maß erreicht haben, überschreitet die
Größe der Schwenkbewegungen des Klinkenträgers 52 das Maß der Sperrzahnteilung auf
dem Sperrad 54. Die Sperrklinke 53 erfaßt den nächsten Zahn und dreht bei jedem
Exzenterhub das Sperrad um eine Zahnteilung weiter. Dadurch wird auch die Spannspindel
21 gedreht, bis das Zugmittel so stark gespannt ist, daß der Klinkenträger 52 durch
die Rückwärtsbewegung der Stoßstange 50 aus dem Bereich der Exzenterstangenbewegung
kommt. Bei weiter fortschreitender Längung des Zugmittels wiederholt sich der Vorgang
in gleicher Weise. Der Exzenter 55 oder ein entsprechendes Element können, da auch
eine langsame Betätigung des Sperrhebels genügt, durch ein Schneckengetriebe od.
dgl. untersetzt angetrieben werden.
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Die in den F i g. 6 bis 8 gezeigte Anordnung arbeitet ebenfalls mit
einem Exzenter auf einer der Getriebewellen, vorzugsweise der mit konstanter Drehzahl
laufenden Antriebswelle, wobei ein der Exzenterstange 56 entsprechendes Glied nur
während des Nachspannvorganges kurzzeitig mit dem Exzenter in Verbindung gebracht
wird. Die Umschaltung erfolgt hierbei durch einen Schnappschalter, durch den Zwischenstellungen
mit sehr kleinen Schaltbewegungen ausgeschlossen werden.
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In F i g. 6 ist mit 55 wieder ein auf der Getriebewelle 1 oder auf
einer mit dieser verbundenen Untersetzungswelle angeordneter Exzenter bezeichnet.
Auf dem Exzenter 55 sitzt frei drehbar ein Zwischenring 60. Die Spannschuhhebel
17 und 18 und die Lenker 34 und 35 sind ebenso ausgeführt, wie in der F i g. 5.
Die Lenker 34 und 35 greifen mit ihrem gemeinsamen Gelenkpunkt an einem Hebel
61 an, der mit einem Vorsprung 63 unter der Wirkung einer Feder 62 gegen
eine Schrägfläche 64 eines im Gehäuse schwenkbar gelagerten zweiarmigen Hebels 65
gezogen wird. Der andere Arm dieses Hebels 65 ist gelenkig mit einer Schubstange
66 verbunden, die an ihrem anderen Ende am Außenring 67 eines Klemmrollengesperres
angelenkt ist. Der Innenring 68 des Gesperres ist mit der Spannspindel 21 fest verbunden.
Ein seitlicher Ansatz 69 der Schubstange 66 begrenzt die axiale Verschiebung der
Schubstange 66 durch einen im Gehäuse angebrachten Stift 70. Unter der Wirkung der
Feder 62 des Schnappschalters 61 bis 65 wird die Schubstange in der in F i g. 6
gezeichneten Lage gehalten, in der sich der Exzenter 55 und der Ring 60 frei drehen
können, ohne den Ansatz 69 der Schubstange 66 zu berühren. Bewegt sich einer der
Spannschuhhebel, z. B. 17, bei nachlassendem Spannungszustand des Zugmittels in
Richtung auf die strichpunktiert gezeichnete Stellung, so verlagert sich der gemeinsame
Gelenkpunkt der Lenker 34 und 35 und des Hebels 61, wie strichpunktiert dargestellt,
allmählich derart, daß der Vorsprung 63 des Hebels 61 auf der Schrägfläche des Hebels
65 entlanggleitet, bis er in der strichpunktierten Stellung in den Bereich der abfallenden
Schrägfläche 71 gelangt. Sobald der Übergangspunkt erreicht ist, wird- der zweiarmige
Hebel 65 durch den unter der Einwirkung der Feder 62 gegen die Fläche 71
drückenden Vorsprung 63 im Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch er in die in F i g.
9 gezeichnete Stellung gelangt. In dieser Lage zieht er die Schubstange gegen den
Ring 60 des Exzenters 55, so daß die Schubstange 66 nun der Exzenterbewegung folgen
muß. Sie verdreht hierbei den Außenring des Gesperres 67, 68 in wechselnder Richtung.
Hierbei wird die Spannspindel 21 im Sinne des Nachspannens des Zugmittels gedreht,
so daß letzteres sich strafft und den Spannschuhhebel 17 wieder in seine ursprüngliche,
in F i g. 6 gezeichnete Lage bringt. Ist diese erreicht, so schnappt auch der Hebel
65 in seine ursprüngliche Lage zurück. Damit wird die Schubstange 66 aus dem Bereich
des Exzenters gebracht, und die Nachstellbewegung ist beendet. Die Betätigungseinrichtung
ist bei dieser Anordnung immer nur kurze Zeit im Eingriff.
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In F i g. 8 ist gezeigt, wie auf der Spannspindel 21 ein Sperrzahnrad
72 fest angebracht werden kann, in welches bei der Ruhelage der Betätigungseinrichtung
ein mit der Schubstange 66 verbundener Riegel 73 eingreift. Auf diese Weise kann,
wenn erforderlich, eine ungewollte Verstellung der Spannspindel, z. B. unter dem
Einfluß besonders starker Erschütterungen mit Sicherheit vermieden werden. Solange
der seitliche Ansatz 69 mit dem Exzenterring 60 in Eingriff gebracht wird, gibt
der Riegel 73 die Spannspindel frei.
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In den F i g. 9 bis 11 ist ein Getriebe mit selbsttätiger drehmomentabhängiger
Anpressung der Kegelscheiben gegen das Zugmittel dargestellt. Bei einem solchen
Getriebe wird zwar eine etwaige Längung des Zugmittels durch die dauernd wirkenden
Anpreßkräfte, zumindest während des Betriebes, ausgeglichen. Jedoch ist dazu eine
axiale Verschiebung der Scheiben erforderlich, die bei zu großer Längung des Zugmittels
dazu führt, daß die Kugeln der Anpreßvorrichtung an den Schrägflächen hochlaufen,
so daß bei plötzlicher Umkehrung der Drehmomentenrichtung das Zugmittel kurzzeitig
sehr lose werden kann, weil die Kugeln der Anpreßvorrichtung
nunmehr
auf der gegenüberliegenden Schrägfläche zur Anlage kommen müssen.
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Bei dem Getriebe nach F i g. 9 ist die Spannspindel in zwei Teile
21 a und 21 b unterteilt, die durch eine Gewindemuffe 80 mit Rechts- und Linksgewinde
verbunden sind. Wird die Gewindemuffe 80 gedreht, so werden die Spannspindelteile
21 a und 21 b axial gegeneinander verstellt. Dabei werden die Kegelscheiben 81 und
82 über Hebel 83 und 84 und Spannringe 85 und 86 gegenüber den Kegelscheiben 87
und 88 axial verstellt und hierdurch das Zugmittel 7 gespannt oder gelockert. Die
Drehung eines Handrades bewirkt durch axiale Verschiebung der Spannspindel 21 a,
21 b als Ganzes die Änderung der Getriebeübersetzung. Auf der Getriebewelle 1 ist
mit dieser auf Drehung und in Längsrichtung fest verbunden ein Druckring
90, und mit der Kegelscheibe 88 fest verbunden ein Druckring 92 angeordnet.
Beide Druckringe weisen Schrägflächen auf, zwischen denen Kugeln 91 angeordnet
sind. Das in die Welle 1
eingeleitete Drehmoment wird in bekannter Weise über
die Kugeln 91 auf die Kegelscheibe 88 übertragen und gleichzeitig in eine dem eingeleiteten
Drehmoment proportionale Anpreßkraft umgewandelt, durch die die Scheibe 88 gegen
das Zugmittel 7 und dieses gegen die Kegelscheibe 82 gedrückt wird. Auf der Getriebewelle
2 bewirken die Druckringe 93 und 95 und die Kugeln 94 in gleicher Weise die Anpressung
entsprechend dem an dieser Welle herrschenden Drehmoment.
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Der Druckring 92 hat an seiner den Schrägflächen entgegengesetzten
Seite eine konische Fläche 96, der eine entsprechende Innenkonusfläche 97 in geringem
Abstand gegenübersteht. Letztere befindet sich in der Bohrung einer Schnecke 98,
welche mittels eines Kugellagers 99 und eines Flanschringes 100 im
Getriebegehäuse drehbar, aber unverschiebbar gelagert ist. Die Schnecke 98 ist mit
einem im Getriebegehäuse gelagerten Schneckenrad 101 im Eingriff (vgl. F
i g. 11).
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Mit dem Schneckenrad 101 ist eine weitere Schnecke 102 drehfest
verbunden, die ihrerseits mit einem Schneckenrad 103 auf dem Spannspindelteil 21a
im Eingriff steht. Das Schneckenrad 103 ist über Klauen 104 mit der Gewindemuffe
80 drehfest aber längsverschiebbar gekuppelt.
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Längt sich im Laufe des Betriebes das Zugmittel, dann nähern sich
die Kegelscheiben 82 und 88 bzw. 81 und 87 einander, wobei Schrägflächen und Kugeln
in die in F i g. 10 gezeichnete gegenseitige Lage kommen und sich der Druckring
92 mit der Reibscheibe 88 nach rechts verschiebt. Hierbei kommt der Konus 96 mit
dem Innenkonus 97 der Schnecke 98 in Eingriff und die Schnecke dreht sich mit der
Getriebewelle 1. Über das Schneckenrad 101 und die Schnecke 102 überträgt
sich diese Drehung auf das Schneckenrad 103 auf der Spannspindel und weiter über
die Klauen 104 auf die Gewindemuffe 80. Infolge der gegensätzlichen Steigungsrichtungen
der beiden Gewindepaare in der Muffe 80 und auf den Spannspindelteilen 21 a und
21 b werden letztere gegeneinander gezogen, wodurch über die Hebel 83 und 84 und
über die Spannringe 85 und 86 die Reibscheiben 81 und 82 so verstellt werden, daß
das Zugmittel ? nachgespannt wird. Hierbei werden infolge des Widerstandes des sich
straffenden Zugmittels auch der Druckring 92 und die Kugeln 91 wieder in ihre ursprüngliche
Lage zurückgeführt, wodurch die Konusflächen 96 und 97 außer Eingriff kommen und
die Nachspannbewegung aufhört. Eine mit der Schnecke 98 verbundene Schwungscheibe
105 hält dabei durch ihre Schwungenergie die Drehung der Schnecke und die Nachspannbewegung
noch kurze Zeit aufrecht, wodurch ein Schleifen der beiden Konusflächen in einer
Zwischenstellung vermieden wird.