DE811536C

DE811536C - Stufenlos regelbares Reibradgetriebe mit einer Reibkette o. dgl.

Info

Publication number: DE811536C
Application number: DEP1486A
Authority: DE
Inventors: Erhardt Dipl-Ing Karig
Original assignee: Patentverwertung Reimers W GmbH
Current assignee: Patentverwertung Reimers W GmbH
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-08-20

Description

Stufenlos regelbares Reibradgetriebe mit einer Reibkette o. dgl. Bei Reibradgetrieben besteht die wichtige Forderung, einen dein jeweiligen Maß der Kraftübertragung entsprechenden Anpreßdruck und dadurch eine Reibkraft zwischen den Reibkörpern zu erzeugen, die so bemessen sein soll, daß einerseits kein Rutschen zwischen den Reibkörpern eintritt, andererseits aber auch keine unnötigen Verluste durch allzu starke Anpressung verursacht werden. Es sind Vorrichtungen bei solchen Getrieben bekannt, bei denen die Drehmomente der Wellen, also die Aktionsmomente, zur Regelung der Anpressung herangezogen werden. Da hierbei umlaufende Kräfte in ruhende Kräfte umgewandelt werden müssen, erfordern diese Vorrichtungen bei hochwertigen Getrieben eine große Genauigkeit und damit teure Herstellung.
In vielen praktisclten Fällen lassen sich nun für diese Zwecke wesentlich einfachere und daher billigere Vorrichtungen dadurch verwenden, daß das Gegendreltinotnent des antreibenden Motors zur Regelung der Reibkraft zwischen den Reibkörpern verwendet wird. Die Erfindung betrifft demgemäß eine Vorrichtung zur Ausnutzung dieses Gegendrehmoments, wobei die ruhende Anpreßkraft von einem ruhenden Moment ausgeht und dadurch die erforderliche Vorrichtung zur Umwandlung aus einfachen Teilen bestehen kann. Bei stufenlos regelbaren Reibradgetrieben mit durch eine Reibkette o. dgl. verbundenen verstellbaren Kegelscheiben, die an die Reibkette gepreßt werden, kann die Erfindung in der Weise ausgeführt werden, daß das Motorgehäuse drehbar gelagert und zur Übertragung seiner Drehungen auf die Anpreßvorrichtung der Kegelscheiben ein Getriebe vorgesehen ist. Bei diesen Getrieben ändern sich bei gegensinniger Veränderung der Scheibenabstände auch die Laufradien der Kette, was die Übersetzungsänderung bedingt. Die Abstandsänderung wird durch eine Einstellvorrichtung vorgenommen, die gegenläufig verstellbare Einstellhebel für die Kegelscheiben umfaßt. Diese Einstellvorrichtung kann im Sinne der Erfindung so ausgestaltet werden, daß die Drehachsen der beiden Einstellhebel von Muttern getragen werden, die mit gegenläufigem Gewinde auf einer im Getriebegehäuse gelagerten, durch die Drehungen des Motorgehäuses gedrehten Spannspindel sitzen. Zur Übertragung der Drehungen des Motorgehäuses auf die Spannspindel kann ein Zahnradtrieb oder ein Kurbeltrieb vorgesehen sein. Um das Maß der Anpressung der Einstellhebel vom Übersetzungsverhältnis des Getriebes abhängig zu machen, kann die Koppel des Kurbeltriebs durch einen Lenker mit einem auf der Steuerspindel befestigten Hebel verbunden und die Verbindung zwischen der Koppel und der auf der Spannspindel sitzenden Schwinge als Kulisse ausgebildet werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i und 2 je einen Schnitt durch ein Reibradgetriebe mit verschiedener Ausbildung der Anpreßvorrichtung der Kegelscheiben und Fig..3 eine Teilansicht zu Fig. 2.
Das in den Fig. i und 2 dargestellte Reibradgetriebe umfaßt zwei Kegelscheibenpaare i, die auf den Wellen 2 und 3 verschiebbar angeordnet sind, eine sie verbindende Reibkette 4 mit Druckstücken 8 und zwei auf die Kegelscheiben wirkende Einstellhebel 5, die durch eine von Hand verstellbare Steuerspindel 6 bewegt werden können. Die Einstellhebel 5 sind um Zapfenstücke 7 schwenkbar, die mit gegenläufigem Innengewinde auf entsprechenden gegenläufigen Gewinden io und i i einer Spannspindel 9 sitzen. Die Welle 2 des oberen Scheibenpaares führt zum Antriebsmotor, dessen Gehäuse 12 mittels eines Flansches an einem im Getriebegehäuse 16 drehbar gelagerten Ring 15 befestigt ist.
Bei der Ausführung nach Fig. i ist an dem Ring 15 ein Zahnrad 13 angeordnet, das mit einem auf der Spannspindel 9 sitzenden Zahnrad 14 kämmt und die Drehungen des Motorgehäuses 12 auf die Spannspindel 9 überträgt, wodurch die Zapfenstücke 7 verstellt werden.
Statt dieses Zahnradtriebes 13, 14 ist bei der Ausführung nach den Fig. 2 und 3 ein Kurbeltrieb vorgesehen, der so ausgestaltet ist, daß er das Maß der Anpressung der Einstellhebel von dem Übersetzungsverhältnis des Getriebes, also von der jeweiligen Stellung der Einstellhebel, abhängig macht. Zu diesem Zweck ist an dem drehbaren Ring 15 durch einen exzentrischen Zapfen 22 eine Kurbel gebildet, die über eine am Zapfen 22 angelenkte Koppel 2o auf eine auf der Spannspindel 9 befestigte Schwinge .21 wirkt. Die Verbindung zwischen der Koppel 20 und der Schwinge 21 ist als eine Kulisse ausgebildet, in deren in der Schwinge 21 angebrachten Schlitz die Koppel 20 mit einem Zapfen 17 greift. Die Koppel 20 ist über den Kurbelzapfen 22 hinaus verlängert und durch einen Lenker i9 mit einem auf der Steuerspindel 6 befestigten Hebel 18 verbunden.
Die Getriebe arbeiten folgendermaßen: Bei dem stufenlos regelbaren Getriebe nach Fig. i werden durch Schwenken der Einstellhebel 5 um die Zapfen 7 mittels der Verstellspindel 6 die Scheibenabstände gegensinnig verändert und damit auch die Laufradien der Kette 4 geändert. Die Pressung zwischen den Scheiben i und den Druckstücken 8 der Kette wird dagegen durch die gegenseitige Annäherung der beiden Zapfenstücke 7 bewirkt. Diese Bewegung wird durch Verdrehen der Spannspindel 9 hervorgerufen, welche die beiden gegenläufigen Gewinde io und i i trägt. Das Verdrehen der Spannspindel 9 wiederum löst das Motorgehäuse 12 aus, dessen Drehmoment auf den Ring 15 ein Verdrehen des Zahnrades 13 hervorruft und damit auf das Zahnrad 14 wirkt. So wird z. B. bei normalem Motorlauf auf die Welle 2 ein der Belastung entsprechendes Moment übertragen werden, das auf den drehbaren Ring 15 wirkt, über die Spindel 9 den Scheibenabstand verstellt und so die erforderliche Kettenspannung einstellt.
Die Vorrichtung nach Fig. 2 und 3 arbeitet auf andere Weise, indem hier die Verstellung der Spannspindel 9 in Abhängigkeit vom Übersetzungsverhältnis des Reibradgetriebes 1, 8 gebracht wird. Der Zapfen 22 wird durch das Gegendrehmoment im Sinne des Pfeiles 1I bewegt und nimmt hierbei die Koppel 20 in Richtung der Umfangskraft (Pfeil 11I) des Ringes 15 mit und stellt die Schwinge 21 ein. Der Ausschlag der Kulisse in Richtung des Pfeiles IV, durch den die Größe des Spannmoments und damit die Drehung der Spannspindel 9 bestimmt wird, hängt von der Lage des Zapfens 17 in dem Kulissenschlitz und der dadurch bedingten wirksamen Länge der Schwinge 21 ab. Die Stellung des Zapfens 17 wird von der Stellung der Verstellspindel 6 und der Kurbel 18 bestimmt, ist also von der Scheibenstellung abhängig.
Auf diese Weise läßt sich die Anpressung, die für jede Getriebeübersetzung einen bestimmten günstigen Wert annehmen soll, in Abhängigkeit von der eingestellten Regellage der Kegelscheiben gerade diesem günstigen Wert anpassen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Stufenlos regelbares Reibradgetriebe mit durch eine Reibkette o. dgl. verbundenen verstellbaren Kegelscheibenpaaren, die an die Reibkette gepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verwendung des Gegendrehmoments des Antriebsmotors zur Regelung der Anpressung das Motorgehäuse (i2) drehbar gelagert und zur Übertragung seiner Drehungen auf die Anpreßvorrichtung der Kegelscheiben (i) ein Getriebe (13, 14 oder 15, 22, 20, 17, 21) vorgesehen ist.
2. Reibradgetriebe nach Anspruch i mit gegenläufig verstellbaren Einstellhebeln für die Kegelscheiben, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen der beiden Einstellhebel (5) von Muttern (7) getragen werden, die mit gegenläufigem Gewinde auf einer im Getriebegehäuse (16) gelagerten, durch die Drehungen des Motorgehäuses (12) gedrehten Spannspindel (9) sitzen.
3. Reibradgetriebe nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur übertragung der Drehungen des Motorgehäuses (12) auf die Spannspindel (9) ein Zahnradtrieb (13, 14) vorgesehen ist.
Reibradgetriebe nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur übertragung der Drehungen des Motorgehäuses (12) auf die Spannspindel (9) ein Kurbeltrieb (15, 22, 20, 17, 21) vorgesehen ist.
5. Reibradgetriebe nach den Ansprüchen 1, 2 und 4 mit einer Steuerspindel für die Einstellhebel, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppel (2o) des Kurbeltriebs durch einen Lenker (i9) mit einem auf der Steuerspindel (6) befestigten Hebel (18) verbunden und die Verbindung zwischen der Koppel und der auf der Spannspindel (9) sitzenden Schwinge (21) als Kulisse ausgebildet ist.