DE117420C

DE117420C -

Info

Publication number: DE117420C
Application number: DE1900117420D
Authority: DE
Filing date: 1900-02-15
Anticipated expiration: 1920-02-16

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und ,eine Maschine zur Herstellung einer besonderen Art von Formsteinen. Die Maschine ist auf der beiliegenden Zeichnung in

Fig. ι in Seitenansicht, in

Fig. 2 in einem Querschnitt, und in

Fig. 3 im Grundrifs zur Darstellung ge bracht.

Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen Details der Form, während

Fig. 6 schematisch die Herstellung des Ziegels veranschaulicht.

Fig. 7 zeigt den Formstein selbst.

Das kennzeichnende Merkmal des Steines ist darin zu sehen, dafs derselbe an seinen Seitenflächen zu einander versetzte Ansätze a b aufweist. Die Stirnflächen c des Steines können entweder vertical oder schräg angeordnet sein.

Der Thonstrang tritt wie bisher aus der Presse heraus, nachdem er in bekannter Weise in dem Mundstück d an seinen beiden Seiten mit einer Längsnuth e versehen ist, und gelangt über Rollen zu der eigentlichen Formvorrichtung. Der Formstein entsteht durch Zerschneiden des Thonstranges und durch Fortschneiden seiner überflüssigen Seitentheile.

Die Form (Fig. 4) hat durchbrochene Seitenwände g. Eine der Seitenwände ist umklappbar angeordnet. Die Theile der Seitenwand, welche stehen geblieben sind, entsprechen der äufseren seitlichen Begrenzung des Steines, während die Aussparungen in der Wand g den aus dem Stein herausgeschnittenen Theilen entsprechen. In ihrer Mitte besitzt die Wand g eine ebenfalls mit Unterbrechungen versehene Rippe f, welche so angeordnet ist, dafs der Thonstrang mit seinen Seitennuthen auf sie auflaufen kann.

Die Form ist an eine Führungsrinne h angesetzt und kann mit dem fertigen Stein vor derselben aus der Maschine gezogen werden. Fig. 5 zeigt das Vordertheil der Maschine mit herausgenommener Form.

Zum besseren Verständnifs sind in die Seitenwand g die Buchstaben α und b, wie sie den Theilen des Steines entsprechen, in Fig. ι und 2 punktirt eingeschrieben worden.

Der Stein erleidet seine Umformung, während er hochkant steht, und zwar durch Messer, welche in Fig. 6 dargestellt sind. Die unteren Messer i sind einfache Winkelmesser, während die oberen Messer einen flachen breiten, hinteren Theil k aufweisen, der zwei winkelförmige Messer / in seinem oberen Theile besitzt. Beim Niederbewegen der oberen Messer findet durch den Theil k eine Trennung der Ziegel von einander und durch die Winkelmesser / ein Herausschneiden der Theile neben der Rippe α statt. Die unteren Messer i haben nur die Theile neben der Rippe b herauszuschneiden. Da bei dem Schneiden mit den unteren Messern i die herausgeschnittenen Thon-

stücke frei niederfallen können, so werden diese Messer im Wesentlichen nur aus blofsen Winkeln bestehen können. Bei den oberen Messern / dagegen hat man dafür zu sorgen, dafs durch die Messer zugleich ein Herausbefördern der ausgeschnittenen Thonstücke bewirkt wird, und zwar wird man zu diesem Zwecke am besten die eine Wand des Messers im Innern des Winkels keilförmig gestalten.

Die Auf- und Niederbewegung der Messer k i erfolgt durch das Niederbewegen eines Hebels m, welcher bei η seinen Drehpunkt hat. Die kurzen Arme ο und die Verbindungsstange ρ dienen dazu, Bewegungen der Bethätigungsorgane für die Messer auch auf der anderen Seite der Maschine zu veranlassen. Sobald der Ziegel auf die vorbeschriebene Weise umgeformt ist, wird er mit seiner Form aus der Maschine genommen und eine neue leere Form eingesetzt, in welche nunmehr der Thonstrang zur Umformung in der vorbeschriebenen Weise eintreten kann.

Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist kurz folgende:

Man führt schnell die Messerbewegungen herbei, fährt mit der Formvorrichtung etwas vor, zieht die Form heraus, setzt eine neue ein und schiebt nunmehr den Formmechanismus an seinen alten Platz zurück. Will man die Steine mit schrägen Kopfflächen versehen, so wird der ganze Schneidemechanismus schräg angeordnet, so dafs die Messer nicht vertical, sondern unter einem bestimmten schiefen Winkel in den Thonstrang eintreten.

Claims

.Patent-Ansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Formsteinen, welche an zwei parallelen Seiten mit zu einander versetzten Leisten versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dafs aus dem bereits im Mundstück in bekannter Weise mit seitlichen Längsnuthen (e) versehenen Thonstrang gleichzeitig mit dem Zerschneiden desselben ein Herausschneiden der behufs Bildung der Leisten (a b) zu beseitigenden Seitentheile bewirkt wird.

2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs das Herausschneiden der zwischen den unteren Leisten (b) zu beseitigenden Theile durch einzeln stehende Winkelmesser (i) erfolgt, während die zur Bildung der oberen Leisten (a) dienenden Winkelmesser (I) auf die zum Abtrennen der einzelnen Ziegel dienenden Messer (k) aufgesetzt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dafs das Schneiden in einer Form geschieht, deren Seitenwände (g), um das Durchtreten der Messer zu ermöglichen, durchbrochen sind, und mittlere Auflagerippen ff) als Fortsetzung der die Nuthen bildenden Mundstückrippen besitzen, wobei die eine der Seitenwände zweckmäfsig umlegbar angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei welcher die Schneidevorrichtung schräg angeordnet ist, zu dem Zwecke, Steine mit schrägen Stirnflächen herstellen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.