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Maschine zur Herstellung von Dachziegeln und anderen plattenförmigen
Gegenständen aus Zementmörtel u. dgl. Es ist bekannt, bei Maschinen zur Herstellung
von Dachziegeln und anderen plattenförmigen Gegenständen aus Zementmörtel u. dgl.
Unterlagsplatten zu verwenden, auf denen der Strang des Arbeitsgutes, während sie
durch die Maschine laufen, ruht.
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Des weiteren ist es bei Maschinen dieser Art auch bereits vorgeschlagen
worden, die Unterlagsplatten aus einem Stapel selbsttätig zu entnehmen, so daß sich
die besondere Auflage jeder einzelnen Platte durch den Arbeiter während des Arbeitsganges
ider Maschine eriibrigt.
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Von den Maschinen dieser bekannten Art unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand
vornehmlich dadurch, daß .das aus einem Füllkasten auf die in ununterbrochener Reihe
auf -einanderfolgenden Unterlagsplatten gelangende Arbeitsgut auf diesen Platten
durch die Maschine wandert, wobei der zur Entnahme ,der Unterlagsplatten aus dem
Stapel dienende Schlitten bei seinem Arbeitshub die jeweils in Bereitstellung befindliche
unterste Unterlagsplatte in Iden Bereich des zur Aufnahme des Zementmörtols o. dgl.
dienenden Kastens bringt und hierbei -die vorher an dieser Stelle gelegene Unterlagsplatte
sowie die vor dieser auf dem Maschinenbett liegenden Unterlagsplatten weiterschiebt.
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Die Führung der Unterlagsplatten in ununterbrochener Reihe bietet
Iden wesentlichen Vorteil einer Ersparnis an Kraftaufwand und Arbeitszeit. Die Leistungsfähigkeit
der Maschine in der Zeiteinheit ist idaher eine erhöhte. Dazu kommt eine Vereinfachung
:der Bauart der Maschine, @da für die Entnahme der einzelnen Platten aus dein Stapel
und für ,die Beförderung der Platten durch die Maschine nur ein einziger Antrieb
benötigt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind Einrichtungen
getroffen worden, um den sich bildenden Mörtel- und Farbenschlamm selbsttätig abzuleiten
und so die Maschine betriebsfähig zu erhalten, ohne einer dauernden Überwachung
zu .bedürfen.
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Die die Ableitung des Mörtel- und Farbenschlammes bewirkende Einrichtung
gestattet weiterhin eine Verringerung des Kraftaufwandes zum Betrieb der Maschine
und eine Beschleunigung der Arbeit. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit
von fünf bis acht Arbeitshüben in 'der Minute wird beim Arbeiten mit einem einzigen
Arbeitsstrang eine Tagesleistung von etwa 2,400 Stück bei achtstündiger Arbeitszeit
erreicht; beim Arbeiten mit mehreren Strängen vervielfältigt sich das Ergebnis.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Abb. i ist eine Seitenansicht der Gesamtanordnung; Abb. 2 ist eine
Draufsicht zu Ahb. i ; Abb. 3 ist eine Draufsicht auf die Schlittenführung; Abb.
q. ist ein Schnitt nach A-B der Abb. i; Ab'b. 5 ist ein Schnitt nach C-D der Abb.
i; A'bb. 6 zeigt eine Einzelheit in Draufsicht, Seitenansicht und Vorderansicht.
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Der Kasten z am vorderen Ende der Maschine ;dient zur Lagerung Ides
Stapels :der
Unterlagsplatten 2¢, die jeweils in größerer Anzahl,
mindestens fünfzehn bis zwanzig auf einmal, in den Kasten i eingesetzt werden. Die
jeweils unten-liegende Platte 24 wird dem Stapel entnommen bei dem Arbeitshub eines
Schlittens 5, der mittels eines Querstückes 25 gegen das vordere Stirnende der im
Behälter i an unterster Stelle liegenden Platte drückt und diese nach, vorwärts
schiebt, so daß sie unter- (den Mörtelkasten 2 tritt, denselben an der Unterseite
abschließend, und so vorübergehend dessen Boden bildend, bis die nächste Platte
beim nachfolgenden Arbeitsgang an ihre Stelle tritt.
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Während die jeweils an unterster Stelle im Kasten i liegende Platte
des Stapels aus diesem entfernt wird, greifen die an dein Schlitten 5 angeordneten
Rollen oder Walzen 13 unter die unmittelbar darüberliegende Platte, um diese so
lange .in der bisherigen Stellung zu halten, bis die unterste Platte ihre Stellung
unterhalb -des Mörtelkastens eingenommen hat. Beim Rückgang des Schlittens 5 in
idie Ausgangslage werden die Rollen 13 aus dem Bereich (des Stapels zurückgezogen,
so daß sich die nächstfolgende untere Platte allmählich auf das Bett 14 der Maschine
senken kann. Bei seinem nächsten Arbeitshub nimmt .der Schlitten 5 idiese nunmehr
in -der Bereitschaftsstellung befindliche Platte mit, welche mit .ihrer vorderen
Stirnfläche gegen die vorher unter den Mörtelkasten :2 geschobene Platte stößt und
idiese weiterschiebt. Es kommt nunmehr die zweite Platte in den Bereich des Mörtelkastens.
Auf diese Weise wiederholt sich der Vorgang der selbsttätigen Zuführung der Unterlagsplatten
in die Maschine.
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Um bei der Rückkehr des Schlittens 5 in die Ausgangslage zu verhindern,
daß die eben unter den Mörtelkasten bewegte Platte bei dieser Rückkehr wieder mit
in die Ausgangslage zurückgenommen wird, ist eine Sperrvorrichtung 22 an der dem
Mörtelkasten 2 zugekehrten Stirnseite des Stapelkastens i angeordnet, welche z.
B. als eine in Form eines Hebels an die Vorderwand des Stapelkastens i angelenkte
Sperrvorrichtung sich gegen den an jeder der Unterlagsplatten nach aufwärts ragenden
Wulst 23 (Abib. 2 und 5) legt, der zur Bildung einer der Rippen des Dachziegels
dient.
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Mit dem Schlitten 5 sind seitliche Führungswände 27 starr verbunden,
-die an der Hin- und °Herbewegung des Schlittens teilnehmen. Diese Wände 27 bilden
die seitlichen Führungen für :die absatzweise vorwärts bewegten Unterla'gsplatten
2d.. Die bewegliche Anordnung dieser Führungswände hat den Zweck, den .bei der Herstellung
(der Ziegel u. dgl. sich unvermeidlich bildenden Mörtel- und Farbenschlamm zu beseitigen,
der sich zwischen die Ünterlagsplatten und die seitliche Führung drängt.
-Bei fester Anordnung der seitlichen Wände würde die selbsttätige Abführung
dieses Schlammes sich nicht ermöglichen lassen. Die seitlichen Wände 27 gleiten
nicht in ihrer vollen Länge auf dem Bett 1¢ der Maschine, sondern nur an bestimmten
Stellen, und zwar mit Fußplatten 15, .die bis auf das Bett 14 hinabreichen. In letzterem
sind Entleerungslöcher 17 vorhanden, und zwar :in gleichen Abständen, wie die Fußplatten
15, so daß bei jedem Hin- und Hergang des Schlittens 5 und der von diesem bewegten
seitlichen Führungswände die Fußplatten 15 auf (dem Bett von einer Entleerungsöffnung
bis zur nächsten schleifen. Auf diese Weise drücken sie den auf dem Bett sich ansammelnden
Schlamm in die benachbarte Entleerungsöffnung 17, durch die er nach abwärts fällt
und unter Umständen in einer besonderen Rinne aufgefangen wird. Auf diese Weise
wird das Maschinenbett trotz der unvermeidlichen Ansammlung von Mörtel- und Farbenschlamm
dauernd von diesem befreit und der Arbeitsgang der Maschine bleibt ungestört.
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An der dem Stapelkasten i abgekehrten Seite des Mörtelkastens 2 ist
in bekannter Weise eine Profilwalze 6 derart angeordnet, daß die bei der gleichzeitigen
Vorwärtsschaltung der Unterlagsplatten und Seitenwände 27 mitgenommene untere Schicht
des in Odem Kasten 2 befindlichen Mörtels unter diese Walze 6 gedrückt wird. Hierbei
erhält sie durch ,die Profilierung der Walze einerseits und durch die Gestaltung
der Unterlagsplatte anderseits ihre grundsätzliche Form. Die Profilwalze 6 vollzieht
lediglich während Vorwärtsschaltun- des Schlittens eine Drehbewegung, während sie
beim Rückwärtsgang des Schlittens 5 und der von diesem mitgenommenen Seitenwände
27 still steht. Zu diesem Zweck erhält die Profilwalze 6 einen entsprechenden Antrieb.
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Die -Profilwalze 6 wird, um eine rasche Abnutzung ihrer Lager zu vermeiden,
nicht in den seitlichen Führungswänden 27 gelagert, sondern außerhalb (derselben
in .besonders festen Lagern des Maschinengestells (Abb.4). Die Seitenwände 27, die
.im. Gegensatz zur Profilwalze 6 eine Vor- und Rückwärtsbewegung ausführen, müssen
dort, wo die Profilwalze 6 gelagert ist, mit entsprechenden Schlitzen ausgestattet
sein.
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Die Schaltbewegung für den Schlitten 5 und die Drehbewegung für die
Profilwalze 6 gehen beispielsweise von einer Riemenscheibe 26 aus. Die Achse ,der
Riemenscheibe überträgt ihre Drehbewegung mittels Kettentriebes 28 auf eine Kurbelscheibe
q., die mittels
der Kurbelstange 29 die Hin- und Herbewegurig des
Schlittens 5 bewirkt, der, wie erwähnt, die beiden seitlichen. Führungswände 27
mitnimmt. Der Schlitten 5 gleitet hierbei beispielsweise mittels zweier Rollen 3o
auf einer entsprechenden Führung des Maschinenbettes.
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Auf der Achse der Riemenscheibe 26 sitzt weiterhin eine Kupplung i9
(Abb. 4), die in an sich bekannter Weise mittels einer selbsttätig wirkenden Einstellvorrichtung
derart irkt, daß nur bei einem Teil der Umdrehung des Riementriebes 26 die Drehbewegung
auf einen Kettentrieb 31 (Abb. 2 und 4) übertragen wird, während ,bei dem übrigen
Teil der Umdrehung die Kupplung ausgeschaltet ist, so daß der Kettentrieb 31 die
Umdrehung der Profilwalze 6 nur während des Vorschubes des Schlittens 5 bewirkt.
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Hinter idem zur Aufnahme des Zementinörtels o. dgl. bestimmten Kasten?,
sind in entsprechenden Abständen zwei weitere Kästen 3 angeordnet, -die zur Zuführung
der Farbe zu dem Mörtelstrang dienen. Innerhalb der Kästen 3 sind bewegliche Schieber
32 angeordnet, idie beispielsweise aus einem mit Quer- oder Längsstäben versehenen
Rahmen bestehen, .der auf einem Siel> 33 .des betreffenden Kastens 3 bewegt wird,
um den Farbstoff zu verreiben.
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Zwischen dein Mörtelkasten 2, und dein ersten Farbbehälter 3 befinden
sich bei der dargestellten Ausführungsform zwei Glätter 7 und B. Der Glätter 7 ist
feststehend und bewirkt idie Vorglättung des unter der Profilwalze 6 heraustretenden,
bereits geformten Stranges. Der zweite Glätter 8 ist federnd gelagert. Die Spannung
der Federn 2i idieses Glätters ist mittels einer Stellvorrichtung 2o (Abb.2 und
5), die als Stellschraube ausbebildet sein kann, einstellbar, zum Zweck, die Spannung
der Federn der jeweils zulässigen Dicke des Ziegelstranges anzupassen. Dadurch wird
angestrebt, einen gleichmäßig starken und gleichmäßig geglätteten Ziegel zu erhalten.
Ein dritter Glätter 9, der ebenfalls unter der Wirkung von Federn 21 steht, ist
zwischen den beiden Farbkästen 3 angeordnet, und ein vierter Glätter io hinter dem
zweiten Farbkasten. Der Glätter 9 hat den Zweck, die durch den ersten Farbkasten
aufgetragene Farbe glatt zu streichen, während der Glätter io zum Glätten der aus
-dem-zweiten Farbbehälter aufgetragenen Farbe dient. In Verbindung mit dem Glätter
io (Abb. 6) ist noch eine so genannte Federspachtel 34 angeordnet, die ein endgültiges
Nachglätten bewirkt und mit dein Glätter io durch Federbänder 35 verburiden ist.
Die drei unter der Wirkung von Federn 21 stehenden Glätter 8, 9 und io sind bei
der dargestellten Anordnung am Maschinenrahmen gelenkig aufgehängt. Ebenso wie beim
Glätter 8 sind auch die Federn 2i ,der Glätter 9 und io durch Stellschrauben o.
dgl. nachstellbar.
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Am Austrittsende der Maschine ist eine Schneidevorrichtung ii angeordnet,
durch die in gleichmäßigen Abständen idie Ziegel vom Strang getrennt werden. Das
auf und nieder gehende Schneidemesser i i erhält seine Bewegung 4urch einen um Achse
36 schwingenden Hebel 16, der von einem Nocken oder einer Rolle 18 seine .Bewegung
erhält, die an ,der Kurbelscheibe ¢ befestig ist. Sobald bei der Umdrehung der Scheibe
4 die Rolle, der Nocken o. dgl. 18 gegen das untere freie Ende des Hebelarmes 16
stößt, schwingt derselbe aus und bewirkt eine Drehbewegung der Achse 36. Hierdurch
werden die auf dieser befestigten Arme 37, an denen das Messer ii befestigt ist,
abwärts geschwungen. Die Arme 37 stehen unter der Wirkung einer oder zweier Federn
38, die nach erfolgtem Arbeitshub des Messers i i, id.h. nach Vorbeigang der Rolle
18 an dem Ende des Hebels 16 die Arme 37 wieder in die Ausgangslage anheben.
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Auf der Achse 36 sitzt gleichzeitig ein senkrechter Hebelarm 39, an
welchem eine Schubstange4o verstellbar befestigt ist, die mittels Arme 41 die Rahmen
32 innerhalb der beiden Farbkästen 3 bewegt, um die Farbe auf den Sieben 33 zu verreiben.
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Die mittels,des Messers i i von dem Strang geschnittenen Ziegel werden
durch (den Vorschub des Stranges weiterbewegt. Letzterer wird, wie erwähnt, durch
die Unterlagsplatten z4 durch die Maschine gefördert, von denen jeweils die soeben
aus dem Stapelkasten i entnommene beim Vorschub des Schlittens 5 die auf dem Maschinenbett
14 bereits liegenden Platten vor sich herschiebt.
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Das Maschinenbett 14 ist im Interesse einer leichteren Förderung der
Unterlagsplatten schräg gestellt, so idaß das Austrittsende der Maschine tiefer
liegt, als die Einführungsstelle der Platten. Im Gegensatz zu der geneigten Anordnung
ides Maschinenbettes 14 wird in der Regel das Förderband, mittels dessen- gemäß
der Erfindung die die Ziegel tragenden Unterla:gsplatten der vielfach sehr entfernten
Entnahmestelle zugeführt werden sollen, wagerecht geführt. Es muß daher Vorsorge
getroffen wenden, daß der Übergang von idem schrägen Maschinenbett zu,der wagerechten
Förderanlage ohne Beschädigung des noch weichen Steins vor sich, geht. Zu diesem
Zweck wird das Förderband 42 in gleichen Abständen mit Querleisten 12 ausgestattet,
die hinter idie vorderen, an der Unterseite befindlichen Nasen 43 ider Unterlagsplatten
greifen. Sobald am Ende ides Maschinenbettes 14 die voztderste Unterlagsplatte in
den Bereich
des Förderbandes kommt, wird die Plattennase 43 von
einer der Querleisten 12 erfaßt und stoßfrei von dem schrägen Maschinenbett auf
das Förderband 42 gezogen. Während die Ziegel auf dem schrägen Maschinenbett noch
unmittelbar hintereinander liegen, da sie lediglich durch das Messer i i vom Strange
losgetrennt sind, wird durch die Einwirkung der Querleisten 12, die jeweils erfaßte
Unterlagsplatte von der nachfolgenden räumlich derart getrennt, daß eine Verletzung
der einander zugekehrten Stirnflächen je zweier aufeinanderfolgender Ziegel nicht
eintreten kann, wenn der vordere Ziegel aus der Schräglage in idie wagerechte Ebene
oder Führungsbahn übertritt.
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Die endlose Förderbahn 42 muß naturgemäß mit der Vorschubbewegung
innerhalb der Maschine in Wechselwirkung stehen. Zu diesem Zweck .ist bei ider dargestellten
Ausführungsform auf der Achse der Kurbelscheibe 4 ein weiterer Kettentrieb 44 (Abb.
i, 2 und 5) angebracht, der unter Zwischenschaltung eines Stirnrädergetriebes 45
Idas Förderband bewegt.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt die Anordnung eines einzigen
Ziegelstranges. Die Ausbildung oder Maschine kann jedoch auch derart sein, @daß
,zwei oder mehr Stränge nebeneinander laufen und zu gleicher Zeit oder in Wechselwirkung
durch die Maschine .bewegt wenden. Entsprechend oder Anordnung von mehr als einem
Ziegelstrang wird die Leistung der Maschine entsprechend erhöht.