DE1172668B - Verfahren zur Herstellung von choleretisch wirksamen Dicarbonsaeuremonoestern des 1-Hydroxy-adamantans - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von choleretisch wirksamen Dicarbonsaeuremonoestern des 1-Hydroxy-adamantansInfo
- Publication number
- DE1172668B DE1172668B DES72326A DES0072326A DE1172668B DE 1172668 B DE1172668 B DE 1172668B DE S72326 A DES72326 A DE S72326A DE S0072326 A DES0072326 A DE S0072326A DE 1172668 B DE1172668 B DE 1172668B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- adamantane
- hydroxy
- preparation
- dicarboxylic acid
- acid monoesters
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C69/00—Esters of carboxylic acids; Esters of carbonic or haloformic acids
- C07C69/34—Esters of acyclic saturated polycarboxylic acids having an esterified carboxyl group bound to an acyclic carbon atom
Description
Internat. KL: C 07 c
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 12 ο - 25
Nummer: 1 172 668
Aktenzeichen: S 72326 IV b /12 ο
Anmeldetag: 1. Februar 1961
Auslegetag: 25. Juni 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen, choleretisch wirksamen Dicarbonsäuremonoestern
des 1-Hydroxy-adamantans der allgemeinen Formel
CH,
C—O—CO—A-COOH
(D
H2C
CH2
worin A einen zweiwertigen, gegebenenfalls ungesättigten geradkettigen oder verweigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen oder einen einkernigen, zweiwertigen aromatischen
Rest bedeutet, sowie von deren Salzen. Die neuen Adamantanderivate der Formel I können erfindungsgemäß durch Einwirkung eines
Säureanhydrids der allgemeinen Formel
CO
(Π) Verfahren zur Herstellung von choleretisch wirksamen Dicarbonsäuremonoestern des
1 -Hydroxy-adamantans
Anmelder:
Rhöne-Poulenc S. A., Paris
Vertreter:
Dr. F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Robert Michel Jacob, Ablon-sur-Seine, Nicole Marie Preau, Paris (Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 2. Februar 1960 (817 323)
Die choleretische Wirksamkeit von gemäß Beispiel 1 der vorliegenden Erfindung hergestelltem Bernsteinsäure-monoadamantyl-(l)-ester
der Formel
CO
worin A die obenerwähnte Bedeutung hat, auf 1-Hydroxy-adamantan in an sich bekannter Weise
hergestellt werden.
Die Umsetzung kann durch Erhitzen der Reagenzien bei 50 bis 1500C, vorzugsweise in einem Lösungsmittel
von der Art aromatischer tertiärer Amine, wie z. B. Pyridin, durchgeführt werden.
Erfindungsgemäß werden insbesondere die Salze mit Alkali- und Erdalkalimetallen und mit bestimmten
Aminen, wie z. B. mit Äthanolaminen, hergestellt. Man kann sie direkt durch Einwirkung des sauren
Esters von Adamantol-(l) auf ein Alkali- oder Erdalkalimetallderivat, wie z. B. auf das Hydroxyd,
Carbonat oder Bicarbonat, oder auf ein Amin in an sich bekannter Weise herstellen. Man kann in
wäßrigem oder flüssigem organischem Milieu arbeiten. Das unter diesen Bedingungen entstandene
Salz kann in üblicher Weise isoliert werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen haben sich als Choleretika, und zwar sowohl hinsichtlich
des Volumens als auch der Art der abgesonderten Galle, als sehr wirksam erwiesen.
ν JT- OCO- CH2CH2COOH
CH2 CH2
wurde mit der choleretischen Wirksamkeit von Bernsteinsäure - mono - [α - (2,5 - endomethylen -A3- tetrahydrophenyl)]-äthylester
der Formel
CH3 -CH — OCO — CH2CH2COOH
verglichen, der nach Beispiel 1 der deutschen Auslegeschrift 1 047 777 hergestellt wurde.
409 627/399
Die choleretische Wirksamkeit der Verbindungen wurde an weiblichen Ratten geprüft, die etwa 150 g
wogen und seit 16 Stunden vor dem Versuch nüchtern waren, aber Wasser nach Belieben erhielten; die
Tiere wurden seit 48 Stunden vor dem Versuch und während des Versuchs selbst bei 25° C gehalten.
Nach der Anästhesie mit Äthylurethan, Laparotomie und Katheterismus des Ductus choledochus
wurde die Galle 6 Stunden lang aufgefangen, und zwar 2 Stunden vor (Vergleichszeit) und 4 Stunden
nach der Verabreichung der Verbindung.
Die Versuchsdauer wurde in drei Zeitabschnitten von je 2 Stunden eingeteilt, in den Zeitabschnitt A
(Vergleichszeit) vor der Verabreichung der Verbindung, in den Zeitabschnitt B (2 Stunden) und den
Zeitabschnitt C (folgende 2 Stunden) nach der Verabreichung der Verbindung; diesen Zeitabschnitten
entsprachen die abgeschiedenen Gallenmengen a, b und c.
Die Wirksamkeit einer Dosis einer Verbindung auf die Gallenabsonderung wurde durch den Prozentsatz
der Abweichung (»+« für choleretische Wirksamkeit und »—« Für die Hemmung der Cholerese)
der mittleren Menge der abgesonderten Galle einerseits in den 2 Stunden nach der Verabreichung
(Zeitabschnitt B), andererseits in den zwei folgenden Stunden (Zeitabschnitt C) im Verhältnis zur mittleren,
in den zwei Vergleichsstunden abgesonderten Menge (Zeitabschnitt A) ausgedrückt:
Verhältnis ^-gL für den Zeitabschnitt B,
a
Verhältnis fü
für den Zeitabschnitt C.
Folgende Ergebnisse wurden erzielt:
Verglichene Verbindungen
Angewendete Dosis Choleretische Wirksamkeit Prcraentuaie Abweichung ( t oder —) der Gailenmenge
in 2 Stunden im Verhältnis zur Vergleichszeit (2 Stunden vor der Verabreichung der Verbindung)
Zeitabschnitt B
(die beiden ersten Stunden
nach der Verabreichung
der Verbindung)
Zeitabschnitte
(3. und 4. Stunde
nach der Verabreichung
der Verbindung)
Beispiel 1 der vorliegenden Erfindung
Beispiel 1
der deutschen Auslegeschrift 1 047 777
der deutschen Auslegeschrift 1 047 777
0,2 g/kg p. o. 0,2 g/kg p. o.
+70
+63
+45
+31
Aus der Tabelle geht hervor, daß die nach Beispiel 1 der vorliegenden Erfindung hergestellte Verbindung
choleretisch wirksamer als die nach Beispiel 1 der deutschen Auslegeschrift 1 047 777 hergestellte Verbindung
ist.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Man erhitzt eine Lösung von 15 g 1-Hydroxyadamantan und 10 g Bernsteinsäureanhydrid in
100 ecm wasserfreiem Pyridin 77 Stunden unter Rückfluß. Dann läßt man abkühlen und dampft
das Pyridin auf dem Wasserbad unter vermindertem Druck ab.
Man nimmt den so erhaltenen schwärzlichen Rückstand in 150 ecm Äther auf und extrahiert dreimal mit
je 50 ecm 4%iger Natriumcarbonatlösung und dann zweimal mit je 25 ecm destilliertem Wasser. Die
vereinigten wäßrigen Phasen werden entfärbt, indem man sie rasch mit Tierkohle auf Siedetemperatur
erhitzt und dann in der Hitze filtriert. Die erhaltene Lösung wird anschließend auf 00C abgekühlt und
dann mit 20 ecm 35%iger Salzsäure angesäuert. Man extrahiert die freigesetzte Säure fünfmal mit
je 50 ecm Äther, trocknet die organische Lösung über Natriumsulfat und dampft sie auf dem Wasserbad
ein. Man erhält so 11 g Bernsteinsäure-monoadamantyl-(l)-ester,
der nach dem Umkristallisieren aus Methanol ein kristallines weißes Pulver vom Fp. = 8O0C bildet.
Das als Ausgangsverbindung verwendete 1-Hydroxy-adamantan wurde durch Hydrolyse von
1-Brom-adamantan gemäß dem in Berichte der
Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 92, S. 1629 (1959), beschriebenen Verfahren hergestellt.
Man erhitzt eine Mischung aus 5 g AdamantolsI)
und 5 g Phthalsäureanhydrid in 50 ecm wasserfreiem Pyridin etwa 5 Tage auf Siedetemperatur. Man
behandelt die Mischung wie im Beispiel 1 und erhält nach dem Umkristallisieren aus wäßrigem Äthanol
(3 : 2) 5 g Monoester der Phthalsäure mit AdamantoHl)
vom Fp. = 149°C.
Man erhitzt eine Mischung aus 20 g Adamantol-(1) und 17 g Glutarsäureanhydrid in 250 ecm wasserfreiem
Pyridin etwa 9 Tage auf Siedetemperatur. Man behandelt die Mischung wie im Beispiel 1.
Die in ätherischer Lösung erhaltene Säure wird bis zur vollständigen Entfernung von darin enthaltener
überschüssiger Glutarsäure mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen und Verdampfen des
Lösungsmittels erhält man 12,6 g 1-Glutarsäuremonoadamantyl-(l)-ester
vom Fp. = 55°C.
Man erhitzt eine Mischung von 30 g Adamantol-(1) und 27 g 2,3-Dimethyl-bernsteinsäureanhydrid vom
Fp. = 87 0C in 200 ecm wasserfreiem Pyridin etwa
9 Tage auf Siedetemperatur.
Man behandelt wie im vorhergehenden Beispiel und erhält 16 g 2,3-Dimethyl-bernsteinsäure-monoadamantyKl')-ester
vom Fp. = 75°C.
Man suspendiert 1,752 g Bernsteinsäure-monoadamantyl-(l)-ester in 25 ecm destilliertem Wasser
und versetzt tropfenweise vorsichtig mit einer Lösung von 0,583 g Natriumbicarbonat in 40 ecm
destilliertem Wasser (bei 35 0C).
Man rührt noch 15 Minuten nach der Beendigung der Zugabe. Man erhält eine klare, leicht gelb gefärbte
Lösung, die man filtriert und lyophilisiert.
Man erhält so 2,887 g Natriumsalz des sauren Monoadamantylesters als weißes, in Wasser leichtlösliches
Pulver.
Eine heiße Lösung von 36,5 g rohem 2,3-Dimethylbernsteinsäure)-monoadamantyl-(l')-ester
in 250 ecm Essigsäureäthylester wird unter Rühren mit einer Lösung von 7 g Monoäthanolamin in 100 ecm Essigsäureäthylester
versetzt.
Aus der in der Hitze klaren Lösung fällt beim Abkühlen das Äthanolaminsalz des sauren Monoadamantylesters
aus, das nach einmaligem Umkristallisieren aus Butanon den Fp. = 1200C hat;
man erhält so 24,5 g in Wasser lösliches Salz.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen können therapeutisch als feste oder flüssige Zusammensetzungen
verwendet werden und peroral, rektal oder parenteral verabreicht werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von choleretisch wirksamen Dicarbonsäuremonoestern des 1-Hy-droxy-adamantans der allgemeinen Formel
CH2HCH2CC—O—CO—A-COOHCH2worin A einen zweiwertigen, gegebenenfalls ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen oder einen zweiwertigen, einkernigen aromatischen Rest bedeutet, sowie von deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Säureanhydrid der allgemeinen FormelCOCOauf 1-Hydroxy-adamantan in an sich bekannter Weise einwirken läßt und gegebenenfalls aus den erhaltenen sauren Estern ihre Salze in an sich bekannter Weise herstellt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 047 777.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR1172668X | 1960-02-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1172668B true DE1172668B (de) | 1964-06-25 |
Family
ID=9658076
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES72326A Pending DE1172668B (de) | 1960-02-02 | 1961-02-01 | Verfahren zur Herstellung von choleretisch wirksamen Dicarbonsaeuremonoestern des 1-Hydroxy-adamantans |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1172668B (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1047777B (de) * | 1957-06-12 | 1958-12-31 | Asta Werke Ag Chem Fab | Verfahren zur Herstellung choleretisch wirksamer kristalliner Verbindungen |
-
1961
- 1961-02-01 DE DES72326A patent/DE1172668B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1047777B (de) * | 1957-06-12 | 1958-12-31 | Asta Werke Ag Chem Fab | Verfahren zur Herstellung choleretisch wirksamer kristalliner Verbindungen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2230383B2 (de) | Phenoxyalkylcarbonsäurederivate und Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung | |
DE1199764B (de) | Verfahren zur Herstellung von basisch substituierten Phenolaethern | |
DE1172668B (de) | Verfahren zur Herstellung von choleretisch wirksamen Dicarbonsaeuremonoestern des 1-Hydroxy-adamantans | |
DE1215729B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen Bis-alkanolaminderivaten und deren Salzen | |
DD150060A5 (de) | Verfahren zur herstellung von neuen phenthiazin-derivaten | |
DE763489C (de) | Verfahren zur Herstellung von ª-Aminoaethylestern substituierter Phenylessigsaeuren | |
DE716579C (de) | Verfahren zur Herstellung von Esteramiden der Mandelsaeure | |
AT242868B (de) | Verfahren zur Herstellung neuer 18-Azido-18-desoxy-reserpsäureester und deren Salzen | |
AT215417B (de) | Verfahren zur Herstellung neuer N-Carbalkoxy- bzw. -aralkoxyalkyl-β-(3,4-dihydroxyphenyl)-β-hydroxyäthylamine und deren Salze | |
DE1119263B (de) | Verfahren zur Herstellung neuer Sulfonylurethane | |
AT267527B (de) | Verfahren zur Herstellung neuer substituierter Aminopyridine, von deren Salzen und optisch aktiven Isomeren | |
DE1545753C (de) | Tnsubstituierte s Triazine und Ver fahren zu ihrer Herstellung | |
AT227256B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen Aminoindanen und deren Salzen | |
DE1182237B (de) | Verfahren zur Herstellung von 10-[4'-Hydroxy-4'-hydroxyalkylpiperidinoalkyl]-phenthiazin-derivaten | |
DE1122070C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von diuretisch wirksamen Disulfamylanilinverbindungen | |
AT226710B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen Dihydrochinoxalonen-(2) und von deren Salzen | |
DE932127C (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen Derivaten des Pyrimidins | |
DE1201364B (de) | Verfahren zur Herstellung von basischen Estern | |
AT263749B (de) | Verfahren zur Herstellung von Dibenzocycloheptaenderivaten und ihren Säureadditionssalzen | |
DE1793690C3 (de) | 1 S-Hydroxy-9-oxoprosta-5-cis-10,13trans-triensäure und deren Salze sowie Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1518207C (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen Phenylcyclopropandenvaten bzw deren Salzen und quaternaren Ammomumverbin düngen | |
DE2317114C3 (de) | Glycyrrhetinsäurederivate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1493928C (de) | Basisch substituierte ß Tetrahydro furyl propionitnle und deren pharma kologisch nicht giftige Salze sowie Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1024968B (de) | Verfahren zur Herstellung von 7-Ketonyl-8-amino-theophyllinen | |
AT236406B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen Azidobenzolsulfonylharnstoffen |