DE1172415B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Webstuhlpickern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von WebstuhlpickernInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Webstuhlpickern Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Webstuhlpickern aus Elastomeren, insbesondere Polyurethanen mit eingebetteten Gewebeeinlagen in Gießformen.
- Es ist bereits bekannt, aus Polyurethanen bestehende, durch Drahtspiralen od. dgl. verstärkte Picker durch Gießen in einer Form herzustellen. Um die Drahtspiralen während des Gießens gegen Lageveränderungen zu sichern, sind diese an der Formwandung, z.B. durch Einstecken in eine Bohrung, befestigt. Ferner wurde schon vorgeschlagen, ringförmige Formkörper im Schleudergußverfahren zu fertigen. Dennoch gelang es aber noch nicht, Picker mit in Paketform eingebetteten Gewebeeinlagen im Gießverfahren zu fertigen, da einerseits keine wirtschaftlichen Mittel zur Verfügung stehen, die Gewebeeinlagen innerhalb des Formnestes ausreichend sicher zu befestigen und andererseits bei paketartig dicht gepackten Gewebeeinlagen die Gefahr der Blasenbildung besonders groß ist.
- Gemäß der Erfindung wird zum Herstellen der Picker das Gewebe zwischen den Wandungen der Gießform verklemmt und der flüssige Werkstoff nach dem Schleuderverfahren in die Gießform eingebracht.
- Eine besonders sichere Lagerung der Gewebeeinlagen ist nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung deren gegeben, wenn das Gewebe mit radial oder im wesentlichen radial zur Rotationsachse der Gießform verlaufenden Gewebelagen zwischen den Formwandungen verklemmt wird. Diese Anordnung der Gewebelagen ist besonders dann vorteilhaft, wenn das zur Anwendung kommende Gewebe so dicht ist, daß ein Durchtritt des Werkstoffes durch die Gewebelage ausgeschlossen ist.
- Es konnte zunächst nicht angenommen werden, daß das erfindungsgemäße Verfahren die Herstellung von Pickern mit eingebetteten Gewebeeinlagen ermöglichen würde, da nach den bisherigen Erkenntnissen eine Gewebeanhäufung mit der hierbei vorhandenen Vielzahl von Verengungen und hinterschnittenen Flächen die Entstehung eines blasenfreien homogenen Erzeugnisses verhindert. obere raschenderweise werden jedoch sowohl die zwischen den Fäden der Gewebeeinlagen befindlichen Räume als auch die zwischen der Formwand und den benachbarten Gewebefäden befindlichen Hohlräume gleichmäßig ausgefüllt. Diese Wirkung wird darauf zurückgeführt, daß die Lufteinschlüsse einen kräftigen Auftrieb zum Schleuderzentrum hin erhalten und das Material mit hohem Druck in die frei werdenden Räume fließt. Da ferner Luftblasen bzw. im Werkstoff befindliche Gasblasen nicht auf beliebigem, son- dern nur auf dem durch die Gewebelagen bestimmten Wege entweichen können, werden durch die bereits in Bewegung befindlichen Luftblasen andere noch in Ruhe befindliche Lufteinschlüsse mitgerissen bzw. so verdrängt, daß sie auf Grund ihres eigenen Auftriebes entweichen.
- In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Vorrichtung zum Herstellen von Polyurethanpickern mit eingebettetem Gewebepaket im Schnitt, Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in der Draufsicht, F i g. 3 ein Formnest in der Draufsicht, Fig. 4 das Formnest gemäß Fig.3 im radialen Schnitt, F i g. 5 eine Draufsicht auf ein Formnest für einen Oberschlagpicker, F i g. 6 ein Formnest für einen Gleitpicker im Aufriß, F i g. 7 das Formnest gemäß F i g. 6 im Grundriß.
- Die Vorrichtung gemäß F i g. 1 wird so auf einen nicht näher dargestellten Teller bzw. ein Karussell gestellt, daß die Vorrichtung um die Achse 1 rotieren kann.
- Die Vorrichtung besteht ihrerseits aus einem Unterteil 2 und einem abnehmbaren deckelartigen, mit einer Einfüllöffnung 3 versehenen Oberteil 4. Die Formnester 5 werden weiterhin begrenzt durch lösbar befestigte Einsätze 6, deren Vorsprünge 7 die bei Pickem übliche Schützenaufschlagstelle abformen.
- An die Einfüllöffnung 3 schließt sich ein Ringkanal 9 an, von dem aus Stichkanäle 10 zu den Formnestern 5 führen.
- Während die Kanäle 10 gemäß F i g. 2 zweckmäßigerweise stets radial verlaufend angebracht werden, können die Formuester 5 gemäß F i g. 2 in der Verlängerung des Kanals 10 angeordnet sein, aber auch schräg zur radialen Richtung verlaufen, wie dies bei dem Formnest 5' der Fall -ist.
- Es versteht sich, daß eine größere Anzahl der Formnester 5 bzw. 5' über den Umfang der Vorrichtung verteilt sein kann. Alle diese Formnester stehen dann über Kanäle 10 mit dem Ringkanal 9 in Verbindung.
- Die Kanäle 10 sind nicht als zylindrische od. dgl.
- Bohrungen ausgebildet, ihre Höhe nimmt vielmehr in Richtung auf die Formnester 5 zu, und zwar mit Vorteil in der Weise, daß der Übergang der Kanäle 10 in die Formnester 5 der Höhe des Formnestes 5 entspricht, so wie dies aus den F i g. 1 und 4 erkennbar ist.
- Zur Handhabung der Vorrichtung werden zunächst nackte Gewebelagen zu einem dichten Paket 11 vereinigt. Die Gewebelagen werden in einer solchen Anhäufung zusammengefügt, daß eine Fixierung des Paketes 11 zwischen den Flächen 12, 12', 13 und 13' erfolgt und eine Lageveränderung während der Rotation um die Achse 1 bzw. unter der Wirkung des im gießfähigen Zustand befindlichen Werkstoffes 14 nicht eintreten kann. Eine besonders sichere Befestigung, die bei den meisten Anwendungsfällen auch nur zwei gegenüberliegende Flächen bzw. Wandungen des Formnestes voraussetzt, ist dann gegeben, wenn das Paket 11 unter Zusammenpressung in das Formnest eingeführt wird, so daß das Paket 11 fest zwischen den Wandungen des Formnestes 5 eingeklemmt ist. Mit dem Einfügen des Gewebepaketes 11 in das Formnest 5 können weitere, zweckmäßigerweise in Schichten übereinanderliegende Gewebelagen 16 zur Anwendung kommen welche gemäß Fig. 3 und 4 U-förmig verlegt sind und den Vorsprung 17 umschließen, der die Durchbrechung des Pickers zur Aufnahme des Schlagstockes abformt.
- Wenn die das Paket 11 bildenden Lager aus einem dichten Gewebe bestehen, so ist es vorteilhaft, die Lagen des Paketes so anzubringen, daß sie in Längsrichtung des Formnestes 5 verlaufen bzw. in Richtung oder im wesentlichen in Richtung auf die Achse 1 zeigen.
- Gemäß F i g. 5 ist das Formnest 5', in dem ein Oberschlagpicker abgeformt werden soll, ebenfalls schräg in bezug auf die Radiale 18 angeordnet, so daß dementsprechend die Wandungen des Formnestes 5, z. B. die Flächen 19 und 20, ebenfalls im Winkel zu der Radialen 18 verlaufen. Diese Schrägstellung der Wandungen fördert das Entweichen der eingeschlossenen Gas- und Luftblasen. Die Verstärkungseinlagen für den Oberschlagpicker werden von einem Band 21, das aus einer Vielzahl übereinanderliegender Gewebelagen besteht, und im Schlagteil des Pickers zu beiden Seiten des Bandes 21 befindlichen Gewebepaketen 22 und 23 gebildet. Die Enden des Bandes 21 und die Pakete 22 und 23 werden in ihrer Stärke so hemessen und so in das Nest 5' eingelegt, daß die in dem verjüngten, als Schlagteil dienenden Bereich des Pickers befindlichen Gewebelagen fest durch Klemmwirkung zwischen den Flächen 24 und 25 gehalten sind und weder durch die Fliehkraft noch durch den Flüssigkeitsdruck nach außen abgedrängt werden können.
- Der in dem Formnest 5 gemäß F i g. 6 und 7 abzuformende Gleitpicker erhält wiederum ein Gewebepaket 11 sowie U-förmig verlegte Gewebelagen 16. Um bei der Abformung der Pickerdurchbrechung Schwierigkeiten zu vermeiden, ist ein lösbar angeordnetes Einsatzstück 26 vorgesehen. Zur Verringerung des Reibungskoeffizienten können die Flächen des Pickers, die späterhin während des Betriebes auf Führungsflächen gleiten müssen, besonders vorbehandelt sein. Zu diesem Zweck können beispielsweise die Gewebeschichten 27 vor dem Einbringen in das Formnest vorbehandelt, z. B. mit einem Gießharz getränkt werden. Andererseits ist es bei entsprechender Anordnung des Formnestes zur Rotationsachse und Einguß einer vorbestimmten Flüssigkeitsmenge aber auch möglich, alle Gewebeschichten außer der Gewebeschicht 27 auszuschleudem und die Gewebeschicht 27 nachträglich, z. B. mit Gießharz, auszugießen.
- Zur Erhöhung des Flüssigkeitsdruckes ist es vorteilhaft, die Formnester 5 nicht unmittelbar an den Ringkanal 9 anzuschließen, sondern diese über den bereits erwähnten Kanal 10 mit dem Ringkanal 9 bzw. der Einfüllöffnung 3 zu verbinden. An sich muß beim Vorhandensein der Kanäle 10 ein Werkstoffverlust in Kauf genommen werden, jedoch bringen die Kanäle 10 den erheblichen Vorteil mit sich, daß der Flüssigkeitsdruck innerhalb des Formnestes durch die in den Kanälen 10 befindliche Masse wesentlich gesteigert wird. Wenn der Schleudervorgang beendet ist und die Verfestigung des Werkstoffes eingetreten ist, so werden mit den Pickern auch die in den Kanälen 10 befindlichen Werkstoffsäulen entfernt. Sie können nachträglich einfach, z. B. durch eine mechanische Behandlung, abgetrennt werden.
- Nach den F i g. 2 und 5 verlaufen die Formnester 5' bzw. deren Wandungen schräg zu den durch die Achse 1 bestimmten radialen Ebenen bzw. schräg zu der Radialen 18 gemäß F i g. 5. Hierdurch wird erreicht, daß z. B. an der Flache 20 ein Druckgefälle entsteht und die sonst hier stauende Luft besser abfließen kann. Auch können die Formuester schräg zu den Ebenen angeordnet sein. die senkrecht von der Rotationsachse 1 durchgestoßen werden.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ist in besonderem Maße für solche Werkstoffe geeignet, die in verhältnismäßig kurzer Zeit, z. B. in wenigen Sekunden, ihr Fließvermögen einbüßen bzw. verfestigen.
Claims (4)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen von Webstuhlpickern aus Elastomeren, insbesondere Polyamiden, mit eingebetteten Gewebeeinlagen in Gießformen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (21, 22, 23) zwischen den Wandungen der Gießform (5) verklemmt und der flüssige Werkstoff nach dem Schleudergußverfahren in die Gießform eingebracht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe mit radial oder im wesentlichen radial zur Rotationsachse (1) der Gießform. verlaufenden Gewebelagen (11,16) zwischen den Formwandungen verklemmt wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formnester schräg in bezug auf die durch die Rotationsachse (1) bestimmten Radialebenen und/oder schräg in bezug auf die zur Rotationsachse (1) senkrecht ausgerichteten Ebenen angeordnet sind.
- 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formnester (5) mit der Einfüllöffnung (3) für den Werkstoff über radiale oder im wesentlichen radiale Kanäle (10) in Verbindung stehen.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 918 894, 901471, 852 080, 702 586; schweizerische Patentschrift Nr. 296 748; USA.-Patentschrift Nr. 2786492.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC15551A DE1172415B (de) | 1957-10-01 | 1957-10-01 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Webstuhlpickern |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1172415B true DE1172415B (de) | 1964-06-18 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEC15551A Pending DE1172415B (de) | 1957-10-01 | 1957-10-01 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Webstuhlpickern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1172415B (de) |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE702586C (de) * | 1938-08-20 | 1941-02-11 | Clemens A Voigt | Geteilte Form zum Herstellen endloser Keilriemen |
DE852080C (de) * | 1951-01-06 | 1952-10-13 | Ernst Dr Schnabel | Webstuhlpicker und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE901471C (de) * | 1951-12-24 | 1954-01-11 | Bayer Ag | Verfahren zur Erzeugung poroeser oder homogener Kunststoffhalbfabrikate bzw. Fertigartikel auf Polyurethan-Basis und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens |
CH296748A (de) * | 1951-04-12 | 1954-02-28 | Ciba Geigy | Verfahren zur Herstellung eines Körpers mit rotationssymmetrischem Hohlraum aus einer mittels Hitze härtbaren Kunstharzmasse und nach dem Verfahren erhaltener Hohlkörper. |
DE918894C (de) * | 1952-03-10 | 1954-10-07 | Continental Gummi Werke Ag | Verfahren und Giessform zum Herstellen eines biegsamen, verzahnten Riemens aus elastischen Kunststoffen od. dgl. |
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-
1957
- 1957-10-01 DE DEC15551A patent/DE1172415B/de active Pending
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