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Verfahren und Vorrichtung zum Gießen von ringförmigen Zuckerkörpern
Das Gießen von Zuckerkörpern, Fondari_rs u. dgl. in Reispuder oder in andere Formen
geschieht bislang in der Weise, daß jede Gießform eines Körpers unter eine oder
unter mehrere Ausflußdüsen der zur Anwendung kommenden Gießvorrichtung gebracht
wird. Die Einstellung mehrerer Ausflußdüsen auf eine Gießform kommt dann in Betracht,
wenn Eier zu gießende Körper eine größere Ausdehnung hat oder dessen Gestalt das
Ausbreiten der Gießmasse in der Form erschwert , wie es beispielsweise bei den als
Christbaumbehang bekannten Konfekten der Fall ist. Derartige Körper haben an sich
keinen b°-sonders großen Umfang; deren ringförmige, dreieckige -oder ähnliche, durch
eine innere Offnung gekennzeichnete Gestalt wirkt aber heim Gießen hinderlich für
ein gleichmäßige Ausbreiten der oft ziemlich zähflüssigen Gießmasse in der Gießform.
Hier bringt auch das Eingießen der Masse an mehreren Stellen der Form kein befriedigendes
Ergebnis, weil trotzdem deren Verteilung in der Form ungleichmäßig erfolgt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Gießen derartiger Körper. Dabei ist das kennzeichnende Merkmal des Verfahrens der
Erfindung darin zu erblicken, daß die Gießmasse bei oder nach ihrem Austritt aus
der eigentlichen Gießvorrichtung, jedoch vor ihrem Eintritt in die Gießform zu einem
Strahl gestaltet wird, welcher der Form des zu gießenden Körpers entspricht. So
wird z. B. beim Gießen ringförmiger Körper die Masse zunächst zu einem die Form
einer Röhre von kreisrundem Querschnitt aufweisendenStrahl oderSchleier gestaltet,
deren Durchmesser dem des zu gießenden Ringes angepaßt ist. Auf diese Weise fließt
die Masse an allen Stellen des Umfanges der Gießform ein und verteilt sich infolgedessen
auch sofort gleichmäßig in dieser.
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Für die Ausführung des Verfahrens können verschiedene zweckdienliche
Mittel angewandt werden. Geeignet sind beispielsweise Sonderausführungen von Gießvorrichtungen,
bei denen die Ausflußdüsen unmittelbar eine solche Form erhalten, daß der ausfließende
Strahl die jeweils erforderliche Querschnittsform bekommt. Derartige Vorrichtungen
sind jedoch nicht allein schwierig und daher kostspielig in der Herstellung, sondern
auch deren Anwendung ist als unwirtschaftlich zu bezeichnen, weil die Fülle der
in Betracht kommenden Zuckerkörperformen die Beschaffung mehrerer Sätze von Sondereinrichtungen
bedingen müßte, die immerhin nur in beschränktem Maße Verwendung finden könnten.
Als die wirtschaftlichste Ausführungsforin erscheint daher eine Vorrichtung zur
Ausübung des Verfahrens der Erfindung, die ohne irgendwelche baulichen Änderungen
der bisher bekannten Gießvorrichtungen an diesen unmittelbar angebracht werden kann.
Derartige Vorrichtungen sind daher auch als Ausführungsbeispiele in der Zeichnung
dargestellt. Die Einrichtung ist dabei derart getroffen, daß unter den Ausflußdüsen
einer Gießvorrichtung bekannter Art Verteilungskörper
angeordnet
werden, die der Form des" zu gießenden Körpers angepaßt sind, so daß die über sie
abfließende Gießmasse ebenfalls diese Form annimmt. Der eigentliche Verteilungskörper
ist dabei in einen Leitkörper eingebaut, der mit ihm zusammen eine Ausflußöffnung
von wiederum dem zu gießenden Körper angepaßter Form bildet. Dadurch wird das ordnungsmäßige
Einfließen der Gießmasse in die Gießform gewährleistet. Der Verteilungskörper oder
der Leitkörper ist zum Zwecke der Reinigung des Ganzen, insbesondere des Inneren,
'in einfacher Weise abnehmbar. Eine Entfernung dieser Vorrichtung von der Gießeinrichtung
macht letztere sofort wieder für gewöhnlichen Guß verwendbar.
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Die Zeichnung zeigt in Abb. i bis 3 Beispiele von zu gießenden Zuckerkörpern
der in Frage stehenden Art, Abb.4 die Vorderansicht des Pumpenkörpers einer Gießmaschine
bekannter Art mit angebrachten Vorrichtungen, die letzteren im Schnitt gezeichnet,
Abb. 5 bis 7 Unteransichten der eigentlichen Vorrichtungen.
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Der gebrochen gezeichnete Pumpenkörper i einer Gießmaschine von bekannter
Ausführung hat in entsprechenden Abständen Bohrungen z zur Aufnahme der Pumpenzylinder
3, deren Kolben 4 ihre Hubbewegung gemeinsam. ausführen. Am Pumpenkörper i ist eine
auswechselbareSchiene5.verschraubt, die die Ausflußdüsen 6 trägt. Durch die Öffnung
7 dieser Ausflußdüsen 6 tritt bei gewöhnlicher Arbeitsweise die Gießmasse unter
der Druckwirkung der Kolben 4 aus und fließt in die unter der Vorrichtung absatzweise
vorbeigeführten Gießformen in einer dem einstellbaren Hube der Kolben 4 entsprechenden
Menge ein. Beim Gießen von Körpern, wie sie als Beispiele in den Abb. i bis 3 dargestellt
sind,. wird bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel die den Gegenstand der Erfindung
bildende Vorrichtung- auf ein Außengewinde der Düsen 6 mittels einer überwurfmutter
8 aufgeschraubt, so daß die Bohrung des Stutzens 9 der Vorrichtung, die Fortsetzung,
der Düsenöffnung 7 bildet. Unter der Ausflußöffnung des Stutzens 9 ist ein. Verteilungskörper
io so angeordnet, daß die aus- der Bohrung des Stutzens 9 austretende und: auf den
Verteilungskörper io auftreffende Gießmasse von seiner gewölbten oder sonstwie nach
den Rändern zu abfallenden Oberfläche nach. allen Seiten hin. gleich= mäßig abfließt.
Der Umriß des Verteilungskörpers io ist hinsichtlich seiner Form und Ausdehnung
dem zu gießenden Körper so angepaßt, *daß die Gießmasse an allen Stellen der Gießform
gleichmäßig. eintritt. Um dem auf diese Weise von dem Verteilungskörper io abfließenden
Massestrahl oder Schleier die erforderliche senkrechte Richtung zur Gießform zu
geben, ist über dem Verteilungskörper io ein Leitkörper i i vorgesehen, der jenen
überdacht und dessen Ränder parallel zu den seinigen und in solchem Abstand von
diesen verlaufen, daß eine über die ganze Gießform sich erstreckende Ausflußöffnung
12 entsteht. Der Leitkörper il ist außerdem so ausgebildet, daß zwischen ihm und
dem Verteilungskörper 1o ein von der Ausflußöffnung 12 bis zur Mündung des Stutzens
9 sich ausdehnender, geschlossener Zwischenraum.13 entsteht, durch den sich der
Druck des auf die Gießmasse wirkenden Pumpenkolbens 4 fortpflanzt, so daß die Mässe
unter Druck aus der Ausflußöffnung 12 austritt.
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Um die Reinigung des Zwischenraumes 13 in bequemer Weise zu ermöglichen,
ist der Leitkörper ii abnehmbar am Verteilungskörper io befestigt. In dem gezeichneten
Beispiel wird dies dadurch erreicht, daß am Verteilungskörper 1o federnde Drahtklammern
14 befestigt sind, die über den Leitkörper i i greifen und dadurch den Verteilungskörper
io so an ihm festhalten, daß eine genügende Sicherheit gegen den auf ihn wirkenden
Druck der Gießmasse gewährleistet ist. Zur Sicherung der richtigen Lage des Verteilungskörpers
io gegen Verdrehung dienen Führungen 15, zwischen die die Klammern 14 eingeschoben
werden.
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Die durch. die Klammern 14 bedingte geringfügige Unterbrechung der
Ausflußöffnung 12 ist ohne Bedeutung, da sie praktisch nicht hinderlich für eine
gleichmäßige Verteilung der Masse in der Gießform ist. i Die an einigen Ausführungsbeispielen
beschriebene Vorrichtung kann bei entsprechender Ausbildung auch zum. Gießen von
Körpern mit mehreren Öffnungen benutzt werden und ebenso gegebenenfalls zur Erzeugung
i solcher Körper, deren Öffnungen nicht durchgehen, sondern einen dünnen Boden bilden,
wie sie für Füllungen der verschiedensten Art Verwendung finden.