DE1479954C

DE1479954C - Verfahren und Vorrichtung zum Her stellen von Schaumstoff Formkorpern

Info

Publication number: DE1479954C
Application number: DE19651479954
Authority: DE
Inventors: Horst Nijlen Bokelmann (Belgien)
Original assignee: Artilat N V , Nijlen (Belgien)
Priority date: 1965-12-16
Filing date: 1965-12-16
Publication date: 1973-02-08

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Form zum Herstellen von Schaumstoff-Formkörpern, insbesondere von Formartikeln aus weichelastischem Schaumstoff, nach der Injektionsmethode unter Benutzung einer Form, in der mindestens ein vorgefertigter Schaumstoff kern angebracht ist und in die hinein der Schaumstoff injiziert und nach dem Füllen aller Formhohlräume verfestigt wird.

Derartige Formartikel aus weichelastischem Schaumstoff sollen bestimmte physikalische Eigenschäften hinsichtlich ihrer Elastizität aufweisen. So kommt es beispielsweise bei aus weichelastischen Schaumstoffen hergestellten Sitzpolstern für Polstermöbel und Autositze auf deren Eindrückverhalten an. Latexschaum-Formkörper eignen sich für diesen Zweck am besten; sie sind jedoch wegen der hohen Materialkosten sehr teuer: Billiger sind Polyurethanschaum-Formkörper, jedoch ist deren Eindrückverhalten weniger gut. Aus vorgefertigten Polyurethanschaum-Blöcken herausgeschnittene Polster ao sind unter der Voraussetzung, daß es sich um einfache Schnittmuster handelt, am billigsten.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, Formkörper aus'Latexschaum mit einer aus vorgefertigten PoIy- - urethanschaum-Blöcken herausgeschnittenen Einlage herzustellen. Dabei wird der Latexschaumformkörper für sich hergestellt und die Einlage nachträglich eingeklebt. Ferner ist vorgeschlagen worden, zwei auf diese Weise hergestellte Latexschaum-Formkörper mit geschnittener Polyurethanschaum-Einlage Kopf gegen Kopf gegeneinander zu kleben. Dabei ergibt sich ein Formartikel, also beispielsweise ein Sitzpolster, der innen einen Kern aus Polyurethanschaumstoff und außen eine Hülle aus Latexschaumstoff aufweist. Nachteilig ist allerdings, daß alle so hergestellten Artikel Klebenähte und Klebeflächen aufweisen, und daß bei der Herstellung mehrere Arbeitsgänge nötig sind, die selbst dann, wenn sie maschinell durchgeführt werden können und nicht von Hand ausgeführt werden müssen, zeitraubend sind. Bei einem Verfahren zum Herstellen von Schaumstoff-Formkörpern nach der Injektionsmethode unter Benutzung einer Form ist es bereits bekanntgeworden, in der offenen Form einen Schaumstoffkern anzubringen, die Form dann zu schließen, den Schaumstoff zu injizieren und ihn nach Füllen aller Formräume zu verfestigen; dabei wird jedoch nicht dem Problem Rechnung getragen, daß die aus den Formräumen verdrängte Lutt aus der Form entweichen können muß, damit überhaupt ein Schaumstoffkörper mit den gewollten Konturen zustande kommen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Form zum Herstellen von Schaumstoff-Formkörpern aus insbesondere weichelastischem Schaumstoff zu schaffen, mit deren Hilfe die aufgezeigten Nachteile beseitigt, in einem Arbeitsgang nahtlose Formartikel mit einem vorgefertigten Schaumstoffkern hergestellt werden können und die von dem in die Form eintretenden Schaum zu verdrängende Luft nach außen entweichen kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beim Füllen der Formhohlräume mit Schaumstoff die Luft aus den Formhohlräumen mindestens teilweise in den.vorgefertigten Schaumstoffkern hinein und durch diesen hindurch aus der Form herausgedrückt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fi g. 1 die Form zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, im Schnitt,

Fig. 2 ein mit der Form nach Fig.l unter Benutzung des Verfahrens nach der Erfindung hergestelltes Sitzpolster, im Schnitt.

Die in F i g. 1 dargestellte Form besteht aus einer Formwanne 51 und aus einem Formdeckel 52. Im Formdeckel 52 ist ein Injektionsstutzen 60 vorgesehen. In der Form ist ein vorgefertigter Formkern 61 aus Polyurethanschaumstoff angeordnet. Der Formkern 61 wird von Distanzstäbchen 62 und einem Entlüftungsröhrchen 64 in der gewünschten Lage gehalten. Die Distanzstäbchen 62 und das Entlüftungsröhrchen 64 sind fest in der Formwanne 51 angeordnet.

In der so vorbereiteten Form spielt sich das Verfahren nach der Erfindung wie folgt ab: Flüssiger Latexschaum wird durch den Injektionsstutzen 60 in den Hohlraum zwischen dem Formkern 61 und der Form 51, 52 eingeführt. Dabei wird die in diesem Hohlraum befindliche Luft in den vorgefertigten Formkern 61 und durch diesen sowie durch das Entlüfturigsröhrchen 64 hindurch nach außen verdrängt. Sobald die Form 51, 52 voll gefüllt ist, wird sie beheizt und dadurch der Latexschaumstoff verfestigt, wobei der Kern 61 fest in eine Hülle 65 aus Latexschaumstoff eingebunden wird. Anschließend wird die "Form 51, 52 geöffnet, so daß das Polster entnommen und die Form für den nächsten Arbeitsgang vorbereitet werden kann.

Das fertige Sitzpolster mit seinem aus Polyurethanschaumstoff bestehenden Kern 61 und seiner aus Latexschaumstoff bestehenden Hülle 65 ist in F i g. 2 dargestellt. .

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß Schaumstoff-Formartikel mit vorgefertigter Schaumstoffeinlage in einem Arbeitsgang hergestellt werden können und daß das Entlüftungsproblem auf einfachste Weise gelöst wird.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Schaumstoff-Formkörpern, insbesondere von Formartikeln aus weichelastischem Schaumstoff, nach der Injektionsmethode unter Benutzung einer Form, in der

. mindestens ein vorgefertigter Schaumstoffkern angebracht ist und in die hinein der Schaumstoff injiziert und nach dem Füllen aller Formhohlräume verfestigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß beim Füllen der Formhohlräume mit Schaumstoff die Luft aus den Formhohlräumen mindestens teilweise in den vorgefertigten Schaumstoffkern hinein und durch diesen hindurch aus der Form herausgedrückt wird.

2. Form zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Distanzstäbchen (62) zum Haltern des Schaumstoffkerns (61) in der jeweils gewünschten Anordnung zu den Wandungen der Form (51, 52).

3. Form nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoffkern (61) über mindestens ein Entlüftungsröhrchen (64) mit der Außenluft in Verbindung steht.