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Drahtgebundene Simultan-Dolmetscheranlage und Verfahren zum Betrieb
einer solchen Bei den meisten internationalen Konferenzen spricht jeder Redner in
seiner Muttersprache, und die eine andere Sprache sprechenden Teilnehmer erhalten
von einer Dolmetscherzentrale fast gleichzeitig (simultan) eine übersetzung des
gesprochenen Wortes in ihrer eigenen Sprache. Beispielsweise spricht der Redner
in deutscher Sprache, und in der Zentrale erfolgt durch Dolmetscher die übersetzung
in die englische, französische und in jede andere gewünschte Sprache. Diese übersetzungen
werden auf getrennten Kanälen jedem Teilnehmer drahtlos oder drahtgebunden zugeführt,
der nun mit Hilfe eines Schalters und eines Kopfhörers sich die ihm genehme Sprache
heraussucht.
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Bei einer drahtgebundenen Dolmetscheranlage sind die einzelnen Teilnehmerplätze
über ein Kabelnetz mit der Dolmetscherzentrale verbunden. An jedem Teilnehmerplatz
befinden sich Anschlüsse für einen Kopfhörer und ein Wahlschalter zur Auswahl der
gewünschten Sprache. Solche drahtgebundenen Dolmetscheranlagen sind den drahtlosen
Dolmetscheranlagen immer dann vorzuziehen, wenn das Tagungsprogramm geheimgehalten
werden soll. Von Nachteil ist, daß der Teilnehmer an seinen Platz gebunden ist,
außerdem ist bei den bisher bekanntgewordenen Anlagen ein sehr großer technischer
Aufwand nötig, um an jeden Platz für jeden Teilnehmer ein Kabel zu legen.
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Beispielsweise ist eine Sechs-Kanal-Simultan-Dolmetscheranlage bekanntgeworden,
an die mehrere hundert bis zu tausendzweihundert Teilnehmer angeschlossen werden
können. Jedem Teilnehmer ist ein Schaltkästchen mit einem Wahlschalter für fünf
verschiedene Stellungen und eine Steckbuchse zugeordnet, an die ein Kopfhörer angeschlossen
werden kann.
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Zu Beginn der Tagung wird den Teilnehmern bekanntgegeben, in welchen
Sprachen die Vorträge übersetzt und auf welchen Kanälen diese übersetzungen Übertragen
werden. Mit dem Wahlschalter kann sich der Teilnehmer dann in den gewünschten Kanal
einschalten.
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Der Redner bespricht ein Mikrofon, seine Ausführungen werden gegebenenfalls
verstärkt der Zentrale zugeleitet, dort von den Dolmetschern über Kopfhörer abgehört,
sofort übersetzt und über Mikrofon, Verstärker und die vorerwähnten fünf Leitungen
den Teilnehmern vermittelt, so daß die Teilnehmer das übersetzte Wort fast gleichzeitig
(simultan) mit dem gesprochenen Wort des Redners hören.
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Bei der bekannten Dolmetscheranlage können neben dem Mikrofon für
den Tagungsleiter bis zu zwanzigMikrofone fürDiskussionsredner vorgesehen werden.
Diese Mikrofone, sie sind entweder auf den Tischen oder in den Gängen verteilt aufgestellt,
werden im Regieraum mit Hilfe des Schaltpultes auf Weisung des Tagungsleiters angeschaltet,
d. h., die Wortzuteilungen werden als Mikrofonzuteilungen ausgeführt. Dabei
müss ' en die Diskussionsredner an diese Mikrofone herantreten, wenn sie
ihren Platz nicht unmittelbar daneben haben. Außerdem stellt die Bedienung dieses
Schältpultes außerordentlich hohe Ansprüche an die Bedienungsperson, die dem oft
sehr schnellen Wechsel von Rede und Gegenrede, von Frage und Antwort verschiedener
Teilnehmer, mit ihrer Umschalttätigkeit folgen muß. Es ist bisher nicht möglich
gewesen, jedem Teilnehmer an seinem Platz ein Mikrofon zuzuordnen.
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An jede Abhörleitung einer Sprache sind alle Teilnehmer angeschlossen.
Störungen in einem Kopfhörer oder in einer Anschlußschnur können sich daher auf
alle Kopfhörer dieser Leitung auswirken und unter Umständen sogar die Leitung unterbrechen.
Ein etwa auftretender Kurzschluß zwischen den Leitungen der verschiedenen Sprachen
- auch nur bei einem einzigen Teilnehmerkästchen - stellt die Funktion
der ganzen Anlage in Frage.
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Es ist auch bekannt, derartige drahtgebundene Simultan-Dolmetscheranlagen
als festinstallierte Anlagen oder transportabel auszuführen. Wird eine solche Anlage
transportabel ausgeführt, so ist sie mit unverwechselbaren Steck- oder Schraubverbindungen
versehen, um den Aufbau zu erleichtern. Trotzdem erfordert die Aufstellung einer
solchen Anlage für
die kurze Zeit, die im allgemeinen hierfür nur
zur Verfügung steht, einen beträchtlichen Aufwand an geschultem Personal.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile besteht bei einer drahtgebundenen
Simultan-Dolmetscheranlage mit einer Zentrale sowie einem Verbindungskabel zwischen
den Teilnehmern und dem(n) Dolmetscher(n) erfindungsgemäß das Verbindungskabel aus
einem flachen Träger aus elastischem Isoliermaterial, beispielsweise Gummi oder
Kunststoff, in dem mehrere parallel nebeneinander angeordnete Leiter oberflächlich
derart eingebettet sind, daß an diese Leiter die Kopfhörer bzw. Mikrofone der Teilnehmer
durch Kontaktmittel anschließbar sind. Die einzelnen Leiter des Verbindungskabels
bestehen beispielsweise aus Litze, sie stehen gegenüber dem flachen Träger aus Isolierrnaterial
vor und können an dem vorstehenden Teil blank sein.
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Es muß in diesem Zusammenhang auf die bekannten Fernsprechkabel in
der Form von mehradrigen Flachkabeln zur Verdrahtung von Wählergestellen hingewiesen
werden. Bei diesen Flachkabeln ist eine Vielzahl durchlaufender Leiter parallel
zueinander zwischen flachen Isolierschichten angeordnet. An den Anschlußstellen
der Kabel sind die Leiter als Ösen aus den Isolierschichten nach außen herausgeführt,
wobei je nach der Anordnung der Ösen durch Faltung oder auch ohne Faltung
des Kabels erreicht wird, daß nur an einer Randseite des Kabels Ösen liegen, um
eine günstige Führung des Kabels an der Rückseite der Wähler zu erzielen. Diese
Fernsprechkabel sind als Verbindungskabel für die erfindungsgemäße Dolmetscheranlage
nicht zu verwenden, weil die einzelnen Adern auf ihrer ganzen Länge nicht frei zugänglich
sind. Außerdem sind die einzelnen Adern schwer zu finden, da sie meistens nicht
gerade geführt sind, sondern das Kabel mehrfach gefaltet ist. Schließlich können
bei den bekannten Kabeln aus den vorstehend angegebenen Gründen keine Kontaktelemente
an jeder gewünschten Stelle angeschlossen werden.
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Die neue drahtlose SimultawDolmetscheranlage hat insbesondere den
Vorteil, daß die für einen Konferenzraum notwendigen Installationsarbeiten in kürzester
Zeit durchgeführt werden können, da lediglich das mehradrige Kabel in fliegender
Verlegung auf der Mitte des Konferenztisches ausgelegt und mit einem Ende in die
Zentrale geführt und dort an die Dolmetscherkabinen, Verstärker usw. angeschlossen
werden muß. Die Anlage hat ein sehr sauberes Aussehen, so daß sie selbst auf gedeckten
Tischen kaum stört. Die Kontaktgabe der Kopfhörer bzw. Mikrofone der Teilnehmer
mit den gewünschten Leitungen des mehradrigen Verbindungskabels erfolgt sicher durch
Klemm-, Stech- oder Steckverbindungen. Da die einzelnen Leiter des Kabels weit genug
auseinanderliegen, ist ein Kurzschluß durch Berührung zweier Leiter völlig ausgeschlossen.
Die Leiter können auch nicht brechen, da sie aus flexiblem Material bestehen. Die
größtmögliche Betriebssicherheit ist dadurch gegeben, daß die Verbindung der Teilnehmer
mit dem Verbindungskabel ohne jede Lötstelle erfolgt. Auch der bisher notwendige
Sprachenumschalter mit all seinen Nachteilen ist weggefallen. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß der Kopfhörer gleichzeitig als Mikrofon benutzt werden kann.
Da die Mikrofonleitung an jedem Teilnehmerplatz vorbeiführt, kann jeder Teilnehmer
von seinem Platz aus in die Diskussion eingreifen. Sollte ein Kopfhörer defekt werden,
so wird er einfach gegen einen neuen ausgetauscht.
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Es soll noch erwähnt werden, daß auch bei der ineuen Dolmetscheranlage
die größtmögliche Sicherheit gegen unerwünschtes Abhören gegeben ist. Die Zahl der
Sprachen ist nicht wie bisher begrenzt, sondern kann fast unbeschränkt erweitert
werden. Wenn ein Kabel nicht ausreicht, werden zwei oder mehrere Kabel nebeneinander
auf dem Konferenztisch verlegt.
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Ferner ist die einfache Bedienung und eine entsprechend einfache Anweisung
an die Teilnehmer von Vorteil, da die Teilnehmer nur zu wissen brauchen, welche
Sprachen an den verschiedenen, beispielsweise durch Farben oder Nummern gekennzeichneten
Leitungen liegen, um ihren Kopfhörer an die gewünschte Sprache anschließen zu können.
Daher können auch die Teilnehmer durch Bedienungsfehler die Anlage nicht gefährden.
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Die neue Dolmetscheranlage gestattet es ohne jede Schwierigkeit, daß
jeder Teilnehmer das Konferenzgespräch in der Sprache des Redners und in seiner
eigenen Sprache gleichzeitig abhören kann. Zu diesem Zweck ist eine Leitung des
mehradrigen Kabels ständig mit dem Mikrofon des Redners verbunden. Der Teilnehmer
benötigt nur einen zweiten Kopfhörer, d. h. einen Kopfhörer für die Sprache
des Redners und einen Kopfhörer für seine Muttersprache. Diese ständig geschaltete
Mikrofonleitung ist für Übertragungen, Aufnahmen, Reporter usw. wichtig.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele erläuteft Die F i g. 1 zeigt beispielsweise
ein Stück eines mehradrigen flachen Verbindungskabels mit in Längsrichtung verlaufenden
Rippen, an denen zu beiden Seiten Leiter angeordnet sind.
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Die Fig. 2 zeigt beispielsweise ein Stück eines mehradrigen flachen
Kabels mit einzelnen, in Längsrichtung verlaufenden, nebeneinander angeordneten
Adern.
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Die F i g. 3 gibt beispielsweise verschiedene Anschlußmöglichkeiten
für den Hörer bzw. das Mikrofon wieder.
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Gemäß F i g. 1 besteht das mehradrige Kabel aus einem flachen
Träger 1 aus elastischem Isoliermaterial, beispielsweise aus Gummi, Kunststoff
oder einem anderen geeigneten Material, der an der oberen Breitseite mit beispielsweise
sieben vorstehenden, in Längsrichtung verlaufenden Rippen 2 versehen ist. An beiden
Seiten jeder Rippe ist erhaben eine Ader bzw. Leitung 3 aus flexiblem Material,
beispielsweise einem Metallgeflecht, angeordnet. Die Breite dieses Kabels liegt
beispielsweise in der Größenordnung von 10 bis 12 Zentimetern.
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Jeder Rippe 2 ist nun eine andere Sprache zugeordnet, mit Ausnahme
einer Rippe, die als Mikrofonleitung dient. Beispielsweise dienen die beiden Leiter
3 der Rippe 2 a zur Übertragung der deutschen Sprache, die Leiter der Rippe
2 b zur Übertragung der englischen Sprache, die Leiter der Rippe 2 c zur
Übertragung der französischen Sprache usw. Die beiden Leiter 3 der Rippe
2 d dienen beispielsweise als Mikrofonleitung zur Zentrale. Der Teilnehmer
schaltet nun seinen Kopfhörer mit Hilfe der beiden an der Anschlußschnur vorhandenen
Kontaktelemente,
beispielsweise in Form von einseitigen Krokodilklemmen,
an die beiden Leiter 3 der gewünschten Sprachleitung an.
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Um das Auffinden der gewünschten Sprache zu erleichtern, können die
einzelnen Rippen auch farblich,gekennzeichnet sein. Beispielsweise ist die erste
Rippe weiß (deutsch), die zweite Rippe gelb (englisch), die dritte Rippe orange
(französisch), die vierte Rippe rot (Mikrofon), die fünfte Rippe blau (schwedisch)
eingefärbt usw.
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Man kann aber auch die entsprechenden Rippen zu beiden Seiten der
Mikrofonleitung (rot) mit der gleichen Sprache belegen und entsprechend kennzeichnen.
Beispielsweise liegt auf der ersten und siebenten Rippe die deutsche Sprache, beide
Rippen sind weiß gefärbt, auf der zweiten und sechsten Rippe liegt Englisch, diese
beiden Rippen sind gelb gefärbt, und auf der dritten und fünften Rippe liegt Französisch,
diese beiden Rippen sind orange gefärbt. Eine solche Anordnung ist vorteilhaft,
wenn die Konferenzteilnehmer zu beiden Seiten des Tisches sitzen, also ihre Kopfhörer
von zwei verschiedenen Seiten an das Kabel anschließen wollen.
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Die Mikrofonleitung muß nicht in der Mitte liegen, sondern kann naturgemäß
auch auf jede andere Rippe gelegt werden. Es muß nur dafür gesorgt werden, daß die
Sprache in dem einmal dafür bestimmten Kanal immer die gleiche bleibt; in der Mikrofonleitung
wechselt die Sprache mit dem jeweiligen Redner.
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Das mehradrige Kabel gemäß F i g. 2 besteht wiederum aus einem
flachen Träger 4 aus elastischem Isoliermaterial. An der oberen Breitseite des flachen
Trägers sind beispielsweise neun einzelne, in Längsrichtung verlaufende Adern
5 bis 13 nebeneinander angeordnet. Diese Adern bestehen wiederum aus
einem Metallgeflecht und sind teilweise in den Träger 4 eingebettet. Man kann den
Leiter 5 zum Nulleiter machen und jedem anderen der Leiter 6
bis
13 eine Sprache zuordnen, so daß beispielsweise zwischen den Leitern
5 bis 6 Deutsch, zwischen den Leitern 5 bis 7 Englisch,
zwischen den Leitern 5 bis 8
Französisch usw. liegt.
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Man kann auch bei diesem Kabel wiederum die einzelnen Sprachen durch
Farben kennzeichnen, indem man den Nulleiter 5 schwarz färbt, den Leiter
6 für die deutsche Sprache weiß färbt, den Leiter 7 für die englische
Sprache gelb färbt usw.
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Soll die Mikrofonleitung abgeschirmt sein, wird das Kabel beispielsweise
folgendermaßen geschaltet. Der mittlere Leiter 9 dient als Mikrofonleitung
und erhält die Farbe »Rot«. Die beiden benachbarten Leiter 8 und
10 werden auf Nullpotential gelegt bzw. geerdet und erhalten die Farbe »Schwarz«.
Auf die dann folgenden Leiter 7 und 11 wird Deutsch gelegt, sie erhalten
die Farbe »Weiß«. Auf die Leiter 6 und 1.2 wird Englisch gelegt, sie erhalten
die Farbe »Gelb«, und auf die Leiter 5 und 13 wird Französisch gelegt,
sie erhalten die Farbe »Orange«. Die gewünschte Sprache liegt immer zwischen Farbe
und Nulleiter. Der Anschluß des Kopfhörers erfolgt wieder durch zwei Kontaktelemente,
beispielsweise Nadeln, an die gewünschten Leiter.
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Die Kennzeichnung durch Farben hat den großen Vorteil, daß die Bedienungsanweisung
kurz gehalten werden kann, denn jeder Teilnehmer versteht sofort, daß beispielsweise
die Mikrofonleitung »rot« und seine gewünschte Sprache »gelb« ist. Die F i
g. j zeigt beispielsweise verschiedene Formen zur Ausgestaltung der Kontaktelemente
zur Verbindung des Kopfhörers mit den einzelnen Adern des Kabels.
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F i g. 3 a gibt die bereits erwähnte Klammer 14 wieder, die
ähnlich ausgebildet ist wie eine Krokodilklammer und entweder mit einer Hälfte oder
mit beiden Hälften Kontakt macht.
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F i g. 3 b zeigt eine Kontaktnadel 15, die einfach durch
das die Adern bildende Metallgeflecht hindurch in den elastischen Träger gesteckt
wird.
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F i g. 3 c zeigt einen streifenförmigen Leiter 16 aus
Metallgeflecht, der in gleichmäßigen Abständen von beispielsweise 50 cm mit
Löchern (Hohlnieten) 17
versehen ist, so daß an einer beliebigen Stelle mit
Hilfe eines Steckers, der in diese Löcher eingeführt wird, ein Kontakt hergestellt
werden kann.
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Diese Beispiele für die Ausführung der Kontaktelemente lassen sich
beliebig erweitern. So könnte beispielsweise auch ein Magnetkontakt für diese Zwecke
verwendet werden.
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Da zwischen den einzelnen Sprachenleitungen und der Mikrofonleitung
ein genügend großer Abstand vorhanden ist, tritt kein übersprechen auf; dadurch
ist es überhaupt erst möglich geworden, eine Mikrofonleitung gleichzeitig mit den
Sprachenleitungen zu verlegen.
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Die Dolmetscherstellen in der Zentrale sind in bekannter Weise so
ausgebildet, daß sich jeder Dolmetscher mit seinem Kopfhörer nicht nur auf das Original,
d. h. auf die ankommende Mikrofonleitung schalten kann, sondern auch auf
jede übersetzung. Auf diese Weise kann ohne weiteres das an sich bekannte Relaisdohnetschen
durchgeführt werden. Beispielsweise ist für die übersetzung Deutsch-Russisch kein
Dolmetscher vorhanden- aber für Englisch-Russisch steht ein Dolmetscher zur Verfügung.
Dann hört dieser Dolmetscher die ihm bekannte englische Sprache ab und überträgt
dieselbe in die russische Sprache.
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Bei den bisher bekannten Dolmetscheranlagen war es üblich, daß jeder
Sprache eine Dolmetscherstelle zugeteilt war, d. h., von jeder dieser Stellen
konnte nur eine Sprache übertragen werden.
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Bei der neuen Dolmetscheranlage kann sich der Dolmetscher von seiner
Dolmetscherstelle aus mit seinem Mikrofon wahlweise auf jeden gewünschten Sprachenkanal
schalten und in jeder Sprache sprechen, er ist dadurch universell. Dies ist dann
wichtig, wenn zu wenig Dolmetscher vorhanden sind. Bei den bisher bekannten Anlagen
müssen beispielsweise für die übersetzung von Deutsch in Englisch und von Englisch
in Deutsch zwei Dolmetscher zur Verfügung stehen. Bei dem neuen System kann ein
Dolmetscher diese Aufgabe bewältigen, indem er in seiner Sprechzelle nur die Taste
»Deutsch« oder »Englisch« drückt. Dadurch wird bei der neuen Dolmetscheranlage die
Zahl der Dolmetscher auf die Hälfte herabgesetzt.
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Außerdem ist bei der neuen Dolmetscheranlage die Zentrale mit einer
Automatikschaltung (Relais) versehen, die dafür sorgt, daß die Sprache des Redners
auf alle Sprachkanäle geschaltet ist, solange der Dolmetscher nicht übersetzt. Dadurch
hört jeder Teilnehmer den Redner im Original, und den anderen Teilnehmern, die eine
übersetzung wünschen, geht so lange kein Wort verloren, bis sich der Dolmetscher
einschaltet und gleichzeitig übersetzt.
Diese Automatikschaltung
kann bei einer Störung sofort auf Handbetrieb umgeschaltet werden.
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Es soll noch erwähnt werden, daß auch bei der neuen Dolmetscheranlage
die MögEchkeit vorhanden ist, von den Dolmetscherstellen oder der Zentrale aus,
optische oder akustische Lichtsignale von einer oder mehreren Stellen des Konferenzraumes
an die Teilnehmer zu geben.