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Mikrofon-Lautsprecherkombination für Kommunikationssysteme Die Erfindung
betrifft elektroakustische Kommunikationssysteme, wie z.B. Konferenz-, Diskussions-
und Sprechanlagen, bei welchen zwei oder mehr Sprechstellen miteinander paarweise
oder gruppenweise im Wechsel- oder Gegensprechbetrieb verbunden werden.
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Der Zweck für die genannte Art von Kommunikotionssystemen besteht
darin, einer Vielzahl von Gesprächsteilnehmern auf akustischem Wege bei wechselnder
Zuordnung die Möglichkeit des paarweisen oder gruppenweisen Gedankenaustausches
durch SprachUbertragung zu geben.Hierzu erfolgt der Einsatz von elektroakustischen
Übertragungsmitteln in der bekannten Form als Kettenanordnung aus Mikrofon ( evtl.
Vorverstärker )/Ubertragungsweg ( drahtgebunden, drahtlos bzw. gemischt )/Endverstärker
( mit automatischer und/oder Handregelung)/Wiedergabewandler ( Lautsprecher ). Und
zwar muß diese Ubertragungskette böi jede. Übertragungsweg fUr Hin- und Rückweg
getrennt vorhanden sein, damit grundsätzlich auch die Möglichkeit des Gegensprechens
besteht. Dies entspricht der Kommunikationsmöglichkeit ohne elektroakustische Hilfsmittel,
wenn in einer kleinen Gesprachsrunde bei räumlicher Nähe wenige. Gesprdchspartner
miteinander diskutieren. Während sich im letzteren Falle die Reihenfolge,Lautstarke,
d.h. die Sprechdisziplin durch das Verhalten der Teilnehmer auf direkte Weise regelt,
ist es bei dem Einsatz von elektroakustischen Diskussionsanlagen mit steigender
Teilnehmerzahl erforderlich,bei der Teilnehmerstelle des Prasidenten und/oder eines
Technikers signalisierende und zuordnende Schaltungsmöglichkeiten fUr die Aufrechterhaltung
der Sprech- und Diskussionsdisziplin vorzusehen. Das Prdsidentenmikrofon arbeitet
Ublicherweise in Prioritatsschaltung, und fur die Teilnehmer sind Meldeschaltungen
mit Wartespeichern bekannt, die
eine auf solche Weise vorprogrammierte
Sprechdisziplin in einer Diskussionsrunde gewährleisten.
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Die Vorteile und gegebenenfalls die Notwendigkeit von elektroakustischen
Kommunikationssystemen sind vor allem erkennbar unter den folgenden Voraussetzungen:
Sehr grcße Teilnehmerzahl; Unterstützung von ungeübten Sprechern; großer Raum mit
evtl. schlechter Akustik und/oder größerem Störgeräuschanteil; Einbeziehung von
Simultandolmetschersystemen bei mehrsprachiger Kommunikation; Teilnehmer oder Teilnehmergruppen
in akustisch voneinander getrennten Räumen.
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FUr die Hersteller und Anwender von elektroakustischen Kommunikationssystemen
der genannten Art liegt fUr die Schaffung einer jeweils optimalen technischen Lösung
in der Mehrzahl aller Fälle die Problematik in den wechselnden Bedingungen des Teilnehmerkreises
hinsichtlich der gewünschten und möglichen Nutzungsvarianten einer Anlage. Hinzu
kommen die teils grundsätzlich verschiedenen Aspekte fUr ortsfest installierte bzw.
für die transportablen Anlagen.
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Für die Teilnehmerstellen bei Diskussions- und Konferenzanlagen werden
nach dem Stand der Technik Mikrofon und Lautsprecher in verschiedener Weise angeordnet.
So wird die Wiedergabe in vielen Fallen mit einem oder wenigen zentralen Soallautsprechern
besorgt, deren Nachteil funktionsmäßig darin besteht, daß wegen der im Wechselsprech-,
und vor allem im Gegensprechbetrieb auftretenden akustischen Ruckkopplungsprobleme
eine fUr die Mehrzahl der Teilnehmer nur ungenügende Sprachverstandlichkeit erreicht
wird.
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Es ist zwar möglich und bekannt, mittels Kopfhörerwiedergabe das Problem
der akustischen Rückkopplung sicher zu beherrschen.
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Allerdings wird das Tragen eines Kopfhörers bekannterweise fUr
längere
Dauer als unangenehm empfunden, weshalb Kopfhörer meistens fUr die Teilnehmer bei
Konferenzen mit Simultandolmetscheranlagen vorgesehen sind, damit sich benachbarte,
in verschiedenen Sprachen der Diskussion oder einem Vortrag zuhörende Teilnehmer
nicht stören.
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Obwohl die Kopfhörerwiedergabe als sicheres Mittel gegen das Problem
der akustischen RUckkopplung bekannt ist, sind fUr die Teilnehmerstellen Lösungen
mit einem fur jede Teilnehmerstelle vorhandenen Wiedergabewandler bekannt und sehr
gebrauchlich, wobei das Ohr des Teilnehmers den Schall aus einem mehr oder weniger
großen Abstand im Bereich seines Delegiertenplatzes vernimmt. So findet man sehr
haufig den Wiedergabeloutsprecher von kleiner bis mittlerer Chassisgröße in einem
flachen oder auch kastenförmigen Tischpult eingebaut mit einer je nach der Konstruktion
des Pultes mehr oder weniger direkten Abstrahlungsrichtung zum Teilnehmer. Außerdem
enthalten solche Pulte die zur Sprechstelle gehörenden Bedienungs- und Funktionselemente
wie Bedienungstasten-und Schalter, Anzeigelampen, Buchsen fUr Kabel und Zubehör,
elektronische Verstärker und sonstige Bausteine sowie ein fest oder trennbar aufgesetztes
Schwanenhalsmikrofon, meist mit Richtwirkung.
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Oft wird aus Gründen einer möglichst gefalligen Formgestaltung das
Mikrofon unsichtbar in das Pult hinter einer mehr oder weniger weitflächigen, nur
im Bereich von Mikrofon und Lautsprecher schalldurchlässigen Verblendung eingebaut.
Wegen der hierbei ungerichteten Schallaufnahme, dazu noch aus größerem Abstand und
fehlender Hilfe fUr den Sprecher, in Richtung auf ein sichtbar vorhandenes Mikrofon
zu sprechen, ist diese Mikrofonmontageart in der Ubertragungsqualitat vor allem
hinsichtlich akustischer Ruckkopplungsarmut und allgemeiner Störgerauschunterdruckung
dem mit einem Schwanenhals aufgesetzten Mikrofon unterlegen.
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Es sind weiterhin Anordnungen von Teilnehmerstellen bekannt, welche
sowohl das Mikrofon als auch einen kleinen Wiedergabelautsprecher
je
für sich getrennt auf einem Schwanenhals tragen.
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GUnstiger als bei den voran erwähnten Lösungen ist es hierbei, daß
bei entsprechender Schwanenhalsldnge Mikrofon und Lautsprecher in eine nahe und
günstige Lage zum Mund bzw. Ohr des Teilnehmers gebracht werden können.Allerdings
sind der Konstruktionsaufwand und die Sichtbehinderung vom und zum Sprecher relativ
groß.
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Weiterhin ist die undefinierte räumliche Zuordnung von Mikrofon und
Lautsprecher vor allem bei Benutzung als Gegensprechstation nachteilig. Nach der
Deutschen Patentschrift 1 220 484 ist weiterhin eine Anordnung von Richtmikrofon
und Lautsprecher fUr Lautfernsprechstellen im Freisprechbetrieb bekannt, welche
vorsieht, daß beide Wandler ein eigenes Gehause haben und in einem definierten Abstand
nebeneinander, z.B. auf einem Querträger, befestigt sind. Die Verwendung einer solchen,
z.B. mittels einem Schwanenhals verstellbar an der Sprechstelle montierten Anordnung
ist bezüglich Aufwand und Sichtbehinderung ähnlich nachteilig wie die zuvor beschriebene
Anordnung mit zwei getrennten Schwanenhälsen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Kommunikationssysteme
der beschriebenen Art eine kombinierte und kompakte Wandlerkombination fUr die Mikrofon-
und Lautsprecherfunktion zu schaffen, welche die funktionellen Nachteile der beschriebenen
Lösungen beseitigt und gleichzeitig die Planung, Konstruktion und den Aufbau von
Diskussions- und Konferenzanlagen vereinfacht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemdß dadurch gelöst, daß fUr einige
oder alle Sprechstellen eine akustische Wandlerkombination verwendet wird, welche
in einem eigenen Gehause mindestens je einen Schallaufnahme- und Schallwiedergabewandler
sowie gegebenenfalls nur solche Bidienungsorgane und/oder Anzeigevorrichtungen enthalt,
welche die Gehduseform und Größe nicht wesentlich beeinflussen, und daß diese
Wandlerkombination
akustisch und räumlich getrennt von sonstigen Gehäuse-, Bedienungs- und Funktionselementen
der zugehörigen Sprechstelle angeordnet ist.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung bezüglich Form, Montageweise,
in eingebautem Zubehör und Abwandlungen er Art der Anwendung werden durch die UnteransprUche
2 bis 11 aufgezeichnet.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile werden nachfolgend allgemein
sowie anhand von Fig. 1 bis 6 beispielhaft beschrieben: Die Tatsache, daß für jede
Sprechstelle Mikrofon und Lautsprecher als Wandlerkombination mit einer jeweils
geeigneten Befestigungsmöglichkeit gewählt werden kann, bedeutet sowohl eine Optimierung
in akustischer Hinsicht als auch fUr die Hersteller und Anwender von Diskussions-
und Konferenzanlagen eine Vereinfachung, weil sie oft keine Spezialisten fUr die
Lösungen akustischen Fragen und Problemen sind. Die erfindungsgemäße Wandlerkombination
gestattet freizügige Gestaltung und unabhängigen Aufbau der Teilnehmersprechstellen.
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Ob diese nun mit Bedienungsplatten fest in Tischen eingebaut werden,
ob sie aus kleinen, beweglichen Tischpulten bestehen, ob es sich um bedienungstechnisch
und schaltungstechnisch aufwendigere Präsidenten- oder Technikersprechstellen handelt,
ob es sich um Spezialeinbauten von Sprechstellen in den meist engen Stuhl reihen
eines Auditoriums handelt, so ist es stets von Vorteil eine Wandlerkombination im
Sinne der Erfindung gleichsam als Zubehörbauteil für die Sprechstellen zur VerfUgung
zu haben. Weiterhin ist diese Lösung besonders vorteilhaft im Servicefall für Mikrofon
und Lautsprecher.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert: Fig. 1 zeigt das Prinzip einer Diskussions- und Konferenzanlage
fUr eine große, z.B. hufeisenförmige Tischanordnung. Die mit 1 bezeichneten Delegiertensprechstellen
DS sind von
gleicher Bauart und beispielsweise alle mit einer der
in den Figuren 2 bis 6 dargestellten Wandlerkombinationen ausgestattet. Zweckmäßigerweise
werden auch die Sprechstellen 2 und 3, die Prasidentensprechstelle PS und die Technikersprechstelle
TS mit einer erfindungsgemäßen Wandlerkombination versehen. Ihre Anzeige- und Bedienungseinrichtungen
sind dem Zwecke der inhaltlichen bzw. technischen Diskussionsleitung angepaßt und
aufwendiger, als dies bei den Teilnehmersprechstellen der Fall ist. Letztere benötigen
im einfachsten Fall keine Anzeigelampen, Bedienungstasten usw.
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Fig.2 zeigt ein bewegliches Tischpult 7, welches Tastschalter 8, Anzeigelampen
9 sowie elektronische Bauteile, z.B. einen Verstärker 10 enthält. Mittels eines
verstellbaren Schwanenhales 12 wird die Wandlerkombination gehalten, welche im Gehause
4 den Aufnahmewandler 5 und den Wiedergabewandler 6 enthält. Der Aufnahmewandler
5 hat eine gerichtete Empfangscharakteristik mit maximaler Empfindlichkeit in Besprechungsrichtung
11. Zum Zwecke möglichst geringer Sichtbehinderung besitzt das Gehause 4 ein Langen-
zu Durchmesserverhältnis L zu D von etwa vierfach.
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Fig.3 entspricht der Darstellung in Fig. 2 mit der Abwandlung, daß
die Wandlerkombination mit einem Kipp- oder Kugelgelenk 13 verstellbar montiert
wird.
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Fig.4 zeigt eine Wandlerkombination 4, welche am unteren Ende mit
einem verschraubbaren Kupplungsstecker 14 zum Zwecke leichter Austauschbarkeit fUr
Service und Montage versehen ist.
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Fig.5 zeigt die Möglichkeit, eine untrennbare Baugruppe bestehend
aus Wandlerkombination 4 und Schwanenhals 12 mittels eines am unteren Ende des Schwanenhalses
montierten Renkverschlußsteckers 15 von der zugehörigen Sprechstelle fur Transport
und
Montage z.B. bei transportablen Anlagen schnell und bequem abnehmen zu können.
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Fig.6 zeigt einmal, daß die Wandlerkombination am oder im Gehäuse
4 solche fUr ihre Bedienung wichtigen Bauelemente wie Tasten 16, Anzeigelampen 17
und elektronische Bauelemente, z.B. einen Vorverstärker 18 enthalt, welche die Form
und Größe von Gehäuse 4 nur unwesentlich beeinflussen. Zum anderen läßt die Fig.
6 erkennen, daß die mit einem festmontierten, flexiblen Spiralkabel 19 versehene
Wandlerkombination z.B. beim nur gelegentlichen Gebrauch als Mikrofon aus einer
als Schnappklemmverschluß wirkenden Halterung 20 genommen werden kann.
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Der Halter kann anstatt auf einem Tischpult z.B. auch beliebig ortsfest
auf Tischen oder in Stuhl reihen montiert sein.
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Als Vorteil der bei einem Handmikrofon gewohnten und Ublichen Nahbesprechung
wird vor allem eine sicherere akustische Ruckkopplungsfreiheit erzielt bei einem
gleichzeitig besseren Nutz zu Störverhöltnis fUr die Sprachübertragung der Diskussionsteilnehmer.
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Die in Unteranspruch 11 wiedergegebene ( bildlich nicht dargestellte)
Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sieht die Möglichkeit vor, aus einer fur den
Gebrauch festmontierten Wandlerkombination bei Benutzung als Mikrofon den vorderen,
dann als Handmikrofon dienenden Teil abnehmen zu können. Damit ist wie im Falle
der Fig. 6 die Möglichkeit gegeben, es einem Diskussionsteilnehmer entsprechend
seiner Sprechgewohnheit ( falls er z.B. beim Sprechen aufstehen möchte ) bzw. der
evtl. notwendigen Verbesserung der Ubertragungsqualitat zu Uberlassen, seine Wandlerkombination
auch als nahe besprochenes Handmikrofon zu verwenden.
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Die vorliegende Erfindung muß nicht auf die in der Beschreibung sowie
anhand der Figuren beispielhaft beschriebenen Ausführungsformen
von
Diskussions- und Konferenzanlagen sowie ihrer Teilnehmerstellen beschränkt bleiben.
Sie läßt sich sinngemäß und vorteilhaft auf viele andere Variationsmöglichkeiten
bei der Erstellung von elektroakustischen Kommunikationssystemen anwenden, deren
Merkmal darin besteht, daß einzelne, insbesondere räumlich nahe und akustisch offen
zueinander liegende Teilnehmerstellen fUr Schallaufnahme und -wiedergabe eingerichtet
sind.