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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Konferenz-Sprechstelle für ein Konferenzsystem
sowie ein Konferenzsystem.
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Es
sind Konferenzsysteme wie beispielsweise das SDC 8000 Konferenzsystem
von Sennheiser oder das MCW-D-200 drahtlose Konferenzsystem von
Beyerdynamic bekannt, welche sowohl auf drahtgebundener als auch
auf drahtloser Basis betrieben werden können. Hierbei sind Delegierten-Sprechstellen,
eine Präsidenten-Sprechstelle und
ggf. Dolmetscher-Sprechstellen über
ein eigenes spezielles proprietäres
Bussystem miteinander verbunden. Derartige Sprechstellen weisen
typischerweise ein Mikrofon, einen Lautsprecher und eine Vielzahl
von Bedienelementen, wie beispielsweise ein Bedienelement zum Auswählen des
Kanals, eine Wahltaste, eine Taste zum Ein/Aus-Schalten des Mikrofons
sowie einen Einschub für
eine Chipkarte auf. Die Chipkarten werden zur Personalisierung der Sprechstelle
verwendet. Ferner weist die Sprechstelle eine Schnittstelle für das Bussystem
des Konferenzsystems auf. Die Sprechstelle wird üblicherweise in einem Gehäuse realisiert,
so dass sowohl das Mikrofon/der Lautsprecher und die Schnittstelle
der Sprechstelle in dem gleichen Gehäuse angeordnet sind. Eine Personalisierung
und eine Verschlüsselung
erfolgt hierbei in den jeweiligen Sprechstellen.
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Einige
Konferenzsysteme bieten ferner die Möglichkeit, dass insbesondere
mobile Computer an das Konferenzsystem angeschlossen werden können. Hierbei
erfolgt eine Datenübertragung
zwischen diesen Computern jedoch über ein separates Netzwerk
in dem Konferenzsystem und nicht über das spezielle Bussystem
der Sprechstellen.
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Ferner
sind drahtgebundene Verfahren zur Übertragung von digitalen Audiodaten
wie beispielsweise die Formate AES-EBU und SPDIF für eine einkanalige
Stereoübertragung
und die Formate ADAT (8 Kanäle)
und MADI (64 Kanäle)
für mehrkanalige Übertragungsverfahren
bekannt. Bei diesen Verfahren handelt es sich um Punkt-zu-Punkt-Verbindungen,
d.h. die Audiodaten werden zwischen 2 Stationen, einer sendenden
Station und einer empfangenden Station, ausgetauscht.
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Analoge
Systeme mit mehr als 2 Stationen und der Möglichkeit, mehrere Kanäle gleichzeitig
zu übertragen,
basierten in der Vergangenheit auf dem Frequenzmultiplexverfahren.
Jedem Kanal ist hierbei eine Trägerfrequenz
zugeordnet, die mit dem Audiosignal moduliert wird. Alle Trägerfrequenzen
werden summiert und leitungsgebunden an alle weiteren Stationen
gesendet. Durch Auswählen
der entsprechenden Trägerfrequenz
im Empfänger
und Demodulation lässt
sich das gewünschte
Audiosignal aus dem Frequenzgemisch herausfiltern.
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Digitale
Systeme verfolgen bislang einen proprietären Ansatz. Gemeinsam ist ihnen
lediglich, dass die digitalen Audiodaten im Zeitmultiplexverfahren über die
Leitung gesendet werden. D.h. im Sender wird ein serieller Datenstrom
in Form eines kontinuierlichen Datenrahmens erzeugt, der die digitalen Abtastwerte
aller Audiokanale enthält.
Der Empfänger
extrahiert die dem ausgewählten
Kanal zugeordneten Abtastwerte aus dem Datenstrom. Die Synchronisierung
erfolgt mit Hilfe von besonderen Datenwörtern, die in regelmäßigen Abständen den
Anfang eines Datenrahmens kennzeichnen. Digitale Audiodaten müssen synchron übertragen
werden. Um eine kontinuierliche Übertragung
zu gewährleisten,
muss die Taktrate übertragen
werden, dazu verwendet man Verfahren, die den Takt aus dem seriellen
Datenstrom zurückgewinnen.
Der Vorteil des digitalen Verfahrens besteht darin, dass damit eine
hohe Audioqualität
erzielt werden kann, da die Qualität der Audiosignale unabhängig von
der Qualität
der Übertragungsstrecke
ist. Es können
Fehlerkorrekturverfahren zum Einsatz kommen, die die Störsicherheit erhöhen, und
es besteht die Möglichkeit,
durch Verschlüsselungsverfahren
eine Abhörsicherheit
zu gewährleisten.
Die genaue Ausprägung
solcher digitaler Systeme hinsichtlich Anzahl der Kanäle, Wortbreite
und Abtastrate der digitalen Audiodaten, Verwendung von Fehlerkorrekturverfahren
und Verschlüsselungsverfahren
ist jedoch nicht standardisiert und wird den jeweiligen Anforderungen
an ein System angepasst. Der Aufwand für die Erstellung eines solchen
Systems ist nicht unerheblich, da alle Komponenten wie Verkabelung,
Leitungstreiber, Signalverarbeitungsschaltkreise bis hin zur Anwendungssoftware
neu entwickelt werden müssen.
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US
2003/0233416 A1 zeigt ein System zur Verwendung von Instant Messaging
in Multimedia-Telefonkonferenzen. Das System weist eine Vielzahl
von Sprechstellen auf, welche jeweils eine Audioeinheit zum Wandeln
von Audiosignalen in netzwerkspezifische Signale aufweisen. Die
Sprechstelle weist ferner eine Netzwerkschnittstelle zum Senden der
netzwerkspezifischen Signale an ein externes Netzwerk auf. In der
Sprechstelle ist ferner eine Netzwerkidentifikationseinheit zum
Speichern einer Netzwerkkennung vorgesehen.
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US
2003/0058806 A1 zeigt ein Multimedia-Kommunikationssystem, mit welchem
eine Multimedia-Konferenz durchgeführt werden kann. Das System
weist wenigstens eine Sprechstelle mit einer Audioeinheit zum Umwandeln
von Audiosignalen in netzwerkspezifische Signale auf. Die Sprechstelle weist
ferner eine Netzwerkschnittstelle zum Senden der netzwerkspezifischen
Signale auf.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Konferenz-Sprechstelle
sowie ein Konferenzsystem vorzusehen, welche sowohl universell einsetzbar
sind als auch über
eine ausreichende Audioqualität
verfügen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Konferenz-Sprechstelle nach Anspruch 1 sowie
durch ein Konferenzsystem nach Anspruch 9 gelöst.
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Somit
wird eine Konferenz-Sprechstelle für ein Konferenzsystem vorgesehen,
welche eine Audioeinheit zum Wandeln von Audiosignalen in netzwerkspezifische
Signale, eine Netzwerkschnittstelle zum Senden der netzwerkspezifischen
Signale an ein externes Netzwerk und zum Empfangen von netzwerkspezifischen
Signalen von einem externen Netzwerk und eine Netzwerkidentifikationseinheit zum
Speichern einer Netzwerkkennung aufweist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung stellt die in der Netzwerkidentifikationseinheit
gespeicherte Netzwerkkennung eine Internetprotokoll-Adresse dar.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Audioeinheit zum Aufzeichnen
und Wiedergeben von Audiosignalen ausgebildet.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Konferenz-Sprechstelle Bedienelemente
zur Steuerung der Konferenz-Sprechstelle auf.
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Die
Erfindung beruht auf dem Gedanken, Sprechstellen unter Verwendung
eines Standard-Netzwerkes zu koppeln und die in digitalisierter Form
vorliegenden Audiodaten über
dieses Netzwerk zu übertragen.
Dabei werden die Vorteile der digitalen Audioübertragung (hohe Audioqualität, Störsicherheit,
Integrationsfähigkeit
der Hardware) mit den Vorteilen der Netzwerkübertragung (herstellerunabhängige Komponenten
wie Switches, verfügbare Technologie,
verfügbare
Protokolle) verbunden. Spezielle Verfahren gewährleisten dabei die Kontinuität der Übertragung
der digitalen Audiodaten auf einem Netz, das nicht für synchrone
Datenübertragung
ausgelegt ist.
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Das
System besteht somit aus einer Vielzahl von Audiostationen, die über einen
Netzwerkanschluss verfügen
und unter Verwendung von Standardkomponenten miteinander verbunden
sind. Jede Audiostation besitzt vorzugsweise ein Mikrofon und einen
Lautsprecher zur Aufnahme und Wiedergabe der Audioinformation. Das
analoge Mikrofonsignal wird in ein digitales Signal bzw. das digitale
Lautsprechersignal in ein analoges Signal umgewandelt, und zum verwendeten
Netzwerkstandard kompatible Dateninformationen werden erzeugt. Im
Allgemeinen kommen hier Mikrocontroller zum Einsatz, die über eine
geeignete Netzwerkschnittstelle und die entsprechenden Softwarefunktionen
verfügen,
denkbar ist aber auch ein Einsatz von programmierbaren Logikbausteinen
(FPGA) oder die Verwendung von Standard-Mikrocontrollern, an die
handelsübliche Schnittstellenschaltkreise
angeschlossen sind. Abwandlungen der beschriebenen Audiostation
sind dahingehend möglich,
dass eine Audiostation entweder nur über ein Mikrofon oder nur über einen
Lautsprecher verfügt.
Eine Audiostation kann um Anzeigeelemente (LED, LCD) und um Funktionstasten
erweitert werden.
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Die
Verbindung der Audiostationen erfolgt über handelsübliche Standardkomponenten
wie Switches und/oder Router. Da an jedem Switch bzw. Router je
nach Ausführung
mehrere Audiostationen angeschlossen werden, ergibt sich eine sternförmige Verkabelung
des Systems.
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Aufgrund
der Verwendung eines Standardnetzwerkes lassen sich weitere netzwerkfähige Komponenten
in das System integrieren. Dies sind zunächst PCs, die Steuerfunktionen
im System wahrnehmen können
oder unabhängig
von der Audiofunktionalität
des Systems untereinander Daten austauschen können. Des Weiteren ist denkbar,
weitere Komponenten wie Lichtsteueranlagen, Mediensteuergerate und
Projektoren in das Netzwerk zu integrieren.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
ein Konferenzsystem gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel,
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2 zeigt
ein Konferenzsystem gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel,
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3 zeigt
eine detailliertere Ansicht der Audiostationen gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel,
und
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4 zeigt
eine schematische Darstellung einer Audiostation gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Systems gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Hierbei sind drei Audiostationen AS mit einem ersten
Switch S1 verbunden. Dieser Switch S1 ist wiederum über einen
zweiten Switch S2 mit einer Zentrale Z verbunden.
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Aufgrund
der räumlichen
Positionierung der Audiostationen kann es wegen der sternförmigen Topologie
des Netzwerkes zu erheblichem Verkabelungsaufwand kommen. 1 zeigt
somit ein System mit sternförmig
verbundenen Audiostationen und weiteren Komponenten.
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2 zeigt
ein System gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
Während
das System gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
aus sternförmig
verbundenen Audiostationen gebildet wurde, wird das System gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
durch eine Kopplung von Audiostationen AS in einer Reihenschaltung
gebildet. Hierzu werden standardmäßige Switches S in den Audiostationen integriert.
Dazu wird die ursprünglich
sternförmige Topologie
zu einer seriellen Struktur umgebildet. Somit weist jede Audiostation
AS einen integrierten Netzwerkswitch S auf. Jede in dieser Weise
modifizierte Audiostation AS besitzt somit 2 oder mehr Netzwerkanschlüsse, wodurch
es möglich
wird, dass die Audiostationen AS gemäß 2 miteinander
verbunden werden, wobei eine der Audiostationen mit der Zentraleinheit
Z verbunden ist.
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3 zeigt
eine detailliertere Ansicht der Verbindung der Audiostationen gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
von 2. Jede Audiostation AS besitzt einen analogen
Eingang a_in, an den z.B. ein Mikrofon angeschlossen werden kann,
und kann einen analogen Ausgang a_out zum Anschluss eines Audioverstärkers oder
eines Lautsprechers oder Kopfhörers
aufweisen. Mit diesem System können z.B.
Diskussionsanlagen oder Konferenzsysteme aufgebaut werden, wobei
die Audiostationen dann als Konferenzsprechstellen dienen, es eignet
sich aber auch allgemein für
Anwendungen, bei denen verschiedene Audiosignale über ein
Netzwerk transportiert werden sollen. Die Verbindung der Audiostationen
untereinander wird mit einer Ethernet-Verbindung realisiert. Als
physikalisches Medium kann z.B. Kategorie-5-Twisted-Pair-Kabel verwendet
werden.
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Da
ein kollisionsfreies Netz am besten die Anforderungen an das Zeitverhalten
bei der Übertragung
von Echtzeitdaten erfüllen
kann, wird vorzugsweise ein „Switched
Ethernet"-Netzwerk
mit bidirektionalen Verbindungen verwendet. Die Besonderheit dieses
Systems besteht darin, dass in jede Audiostation AS ein Ethernet-Switch
integriert wird und damit eine Standard-Netzwerktechnologie, die
für Stern-Topologie
ausgelegt ist, für
die Hintereinanderschaltung der Audiostationen verwendet werden kann.
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Die
Switch-Funktionalität
kann auch dadurch nachgebildet werden, dass ein Mikrocontroller
mit 2 integrierten Ethernet-Schnittstellen verwendet wird und die
Software des Controllers die Adressierungsfunktionen des Switches übernimmt.
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4 zeigt
einen detaillierteren Aufbau einer Audiostation AS gemäß 2 und 3.
Jede Audiostation AS besitzt eine Sende- und eine Empfangseinheit.
Die Sendeeinheit bezeichnet die Funktionsblöcke zum Einspeisen von Daten
in das Netzwerk, die Empfangseinheit bezeichnet die Funktionsblöcke zum
Empfangen von Daten aus dem Netzwerk. Ein Schnittstellenwandler 5,
ein Mikrocontroller 7 und Ethernetswitches 9 werden
bidirektional eingesetzt.
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Analoge
Daten werden über
den Analogeingang 1 in die Audiostation AS eingespeist. Über einen
Verstärker 2,
der regelbar ausgeführt
sein kann, gelangt das verstärkte
analoge Audiosignal an den Analog/Digital-Wandler 3. Ein
Begrenzer im Verstärker 2 verhindert
die Übersteuerung
des Analog/Digital-Wandler-Eingangs.
Der Analog/Digital-Wandler kann beispielsweise eine Auflösung von
20 Bit aufweisen. Der Wandler erzeugt aus dem analogen Audiosignal
einen digitalen Datenstrom 4, der einem Schnittstellenwandler 5 zugeführt wird.
Der Schnittstellenwandler 5 wandelt die im seriellen Datenstrom enthaltenen
Audioabtastwerte in ein Datenformat um, das für die Übertragung über ein Ethernet-Netzwerk geeignet
ist. Die Audioabtastwerte werden über eine parallele Schnittstelle 6 an
den Mikrocontroller 7 weitergeleitet. Der Mikrocontroller 7 lädt die Datenworte
in einen Zwischenspeicher und bildet aus einer vorher festgelegten
Anzahl von Datenworten einen Datenblock, der in ein Ethernetframe
gemäß IEEE 802.3
eingebettet wird. Über
eine Schnittstelle 8, die z.B. dem MII-Standard entsprechen
kann, wird der Ethernetframe an den Anschluss eines 3-Port-Switch 9 geführt, an
den beiden weiteren Ports wird jeweils über einen Übertrager 10 die RJ45-Buchse 11 angeschlossen,
die den physikalischen Anschluss an das Netzwerk 12 herstellt.
Jeder Audiostation AS wird beispielsweise von einem zentralen Rechner
in dem Netzwerk eine Internetprotokoll-Adresse zugeordnet. Alternativ
dazu kann jede Audiostation eine feste IP-Adresse aufweisen.
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Die
vom Netzwerk kommenden bzw. empfangenen Ethernetframes gelangen über die RJ45-Buchse 13 und
einen Übertrager 14 an
den Switch 9, im Switch 9 wird aufgrund der im
Ethernetframe enthaltenen Zieladresse bzw. IP-Adresse entschieden,
ob der Frame für
diese Audiostation AS bestimmt ist. Ist dies nicht der Fall, wird
der Frame über den Übertrager 10 und
den Anschluss 11 wieder ins Netzwerk eingespeist, anderenfalls
gelangt der Frame über
die Schnittstelle 8 an den Mikrocontroller 7. Der
Mikrocontroller entnimmt dem Frame die Datenworte und sendet diese über die
parallele Schnittstelle 6 an den Schnittstellenwandler 5.
Der Schnittstellenwandler erzeugt aus den Datenworten einen seriellen
Datenstrom 15, der im Digital/Analog-Wandler 16 in
ein analoges Audiosignal umgewandelt wird. Das analoge Audiosignal
wird verstärkt 17 und
am Analogausgang 18 zur Verfügung gestellt.
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Vorzugsweise
wird ein „Switched
Ethernet"-Netzwerk
mit bidirektionalen Verbindungen verwendet. Als Übertragungsprotokoll für die Netzwerkverbindung
kann zum Beispiel UDP eingesetzt werden. Die Audiostationen AS senden
Daten unter Verwendung der Broadcastadresse und einer Portadresse
oder unter Verwendung von Multicastadressen an alle übrigen Audiostationen.
Die Umwandlung des analogen Audiosignals in digitale Abtastwerte
wird im A/D-Wandler durchgeführt.
Die Besonderheit besteht darin, dass es aufgrund der Verwendung
des Schnittstellenwandlers möglich
ist, beliebige für
den Einsatz im Audiobereich bestimmte A/D-Wandler mit unterschiedlichen
Abtastraten und Auflösungen
einzusetzen.
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Der
Schnittstellenwandler wirkt in der Audiostation als Taktgeber. Er
speichert die vom A/D-Wandler kommenden digitalen Abtastwerte und überträgt diese
in regelmäßigen Zeitabständen an den
Mikrocontroller. Im Schnittstellenwandler kann festgelegt werden,
wie viele der höchstwertigen
Bits der Abtastwerte für
die Versendung über
das Netzwerk verwendet werden. Damit kann die maximal mögliche Anzahl
der Audiokanäle
in Abhängigkeit von
der geforderten Audioqua lität
des Übertragungssystems
eingestellt werden. Die Übertragung
dieser Information zusammen mit den Audiodaten an die Empfängerstationen
ermöglicht
eine automatische Anpassung der Empfänger an die sendeseitig vorgenommene
Einstellung.
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Das
zeitliche Übertragungsverhalten
des Systems ist abhängig
von der Größe der Datenpakete,
die über
das Netzwerk gesendet werden. Durch die Verwendung des Schnittstellenwandlers
mit der Zwischenspeicherung der Daten ist es möglich, die Größe der Datenpakete
beliebig einzustellen und damit das zeitliche Übertragungsverhalten zu optimieren.
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Das
System ist in der Lage, Audiodaten an mehrere Audiostationen gleichzeitig
zu versenden. Dazu werden für
das Senden von Daten zum Beispiel Broadcast-Adressen verwendet, so dass die Datenpakete
von allen anderen angeschlossenen Stationen empfangen werden können. Zur
Unterscheidung verschiedener Audiokanäle werden unterschiedliche Portnummern
vergeben, die jedem Empfänger
bekannt sind. Eine weitere Möglichkeit
ist die Verwendung von Multicast-Adressen,
die für
jeden zu übertragenden
Audiokanal unterschiedlich sind. Die Auswahl, welcher Kanal an welcher
Audiostation empfangen werden soll, wird im Empfänger durch die Anmeldung an
eine der Multicast-Gruppen getroffen.
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Durch
den Einsatz eines Switches lässt
sich die Audiostation auf einfache Weise mit 2 oder mehreren Ethernet-Schnittstellen
ausrüsten.
Dies ermöglicht
ein Aneinanderreihen von Stationen mit kurzen Verbindungskabeln
und, bei mehr als 2 Schnittstellen, den Anschluss weiterer Geräte wie z.B.
Computer mit Ethernet-Schnittstelle
an die Audiostation.
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Zum
Empfangen von Audiodaten wird im Mikrocontroller der Port ausgewählt, der
dem zu empfangenen Audiokanal zugeordnet ist. In regelmäßigen, vom
Schnittstellenwandler vorgegebenen Zeitabständen werden die Audiodaten
vom Mikrocontroller in den Schnittstellenwandler übertragen.
Da die Taktgeber in den empfangenden Audiostationen nicht mit dem
Taktgeber in der sendenden Audiostation synchronisiert sind, sind
in den Empfängern Funktionen
implementiert, die die gegebenenfalls vorhandenen Frequenzunterschiede
der Audiostationen kompensieren.
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Der
Schnittstellenwandler ist aufgrund der Informationen, die von der
sendenden Audiostation vorliegen, in der Lage, die Größe des Zwischenspeichers
einzustellen und die Audioabtastwerte mit der korrekten Auflösung an
den D/A-Wandler weiterzuleiten.
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Gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel der
Erfindung lässt
sich – basierend
auf dem zweiten Ausführungsbeispiel – ein System
aus gekoppelten Audiostationen als Audiokonferenzsystem einsetzen. Die
Audiostationen sind als Konferenzsprechstellen ausgeführt und
besitzen ein Mikrofon und können
einen Lautsprecher zur Aufnahme und Wiedergabe der Audioinformation
aufweisen. Alternativ oder zusätzlich
kann auch ein Anschluss für
Kopfhörer
oder Headsets vorgesehen sein. Die Stromversorgung der Audiostationen
kann zum Beispiel als Fernspeisung über die Netzwerkverbindung
ausgeführt
werden. Da das Netzwerk nicht nur Audioinformation, sondern beliebige
Daten übermittelt,
sind weitreichende zusätzliche
Funktionen in einer Audiostation möglich.
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Die
Audiostationen können
mit Funktionstasten ausgerüstet
sein, die für
vielfältige
Signalisierungsaufgaben im Netzwerk benutzt werden können. Beispielsweise
lässt sich
bei zentraler Steuerung des Konferenzsystems von jeder Sprechstelle
eine Sprecherlaubnis anfordern, das Mikrofon wurde dann von der
Steuerung im Fall, dass ein Übertragungskanal frei
ist, eingeschaltet.
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Mit
Hilfe von in den Konferenz-Sprechstellen eingebauten Anzeigeelementen,
die als LED, Character-LCD oder Punktmatrix-LCD ausgeführt sein können, lassen
sich Betriebszustände
der Sprechstelle anzeigen und innerhalb des Netzwerkes versendete
Nachrichten darstellen. Die Sprechstellen können mit einem Chipkartenleser
ausgerüstet
sein, der die Bedienung der Station nur denjenigen Personen ermöglicht,
die über
eine entsprechend programmierte Chipkarte verfügen. Informationen auf der Chipkarte
können
sowohl lokal in der Sprechstelle ausgewertet werden als auch über das
Netzwerk an eine zentrale Steuerung gesendet werden. Anwendung könnte diese
Form der Zugangsberechtigung zum Beispiel bei dem unten beschriebenen
Abstimmungssystem finden, das sich ebenfalls mit Hilfe der Audiostationen
realisieren lässt.
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Die
Audiostationen verfügen über einen
oder mehrere analoge Eingänge,
an die beispielsweise externe Signalquellen zur Einspielung von
Sprache oder Musik angeschlossen werden können. Weiterhin sind ein oder
mehrere analoge Ausgänge
zum Anschluss von Kopfhörern
oder analogen Aufnahmegeräten
vorhanden.
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Ein
zusätzlicher
Netzwerkanschluss an der Audiostation ermöglicht die direkte Datenverbindung zwischen
einem Laptop und der Station. Dieser zusätzliche Netzwerkanschluss kann
als Ethernet-Schnittstelle, als WLAN-Schnittstelle und/oder als
Bluetooth-Schnittstelle ausgebildet sein.
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In
dem Konferenzsystem können
drei verschiedene Ausführungen
von Konferenz-Sprechstellen vorhanden sein. Die erste Ausführung der Sprechstelle
stellt eine Delegierten-Sprechstelle dar, mittels der ein Delegierter
eine Konferenz verfolgen kann und ggf. durch Betätigen des Ein/Aus-Schalters für das Mikrofon
in der Sprechstelle zu den anderen Teilnehmern der Konferenz sprechen
kann. Eine weitere Sprechstelle stellt eine Sprechstelle für Dolmetscher
dar, welche die jeweiligen Beiträge
der Delegierten in die gewünschten
Sprachen simultan dolmetschen. Die simultan gedolmetschten Beiträge der Delegierten
können
entweder von allen Delegierten abgerufen werden oder die abrufbare
Sprache kann vorab bei der Personalisierung festgelegt werden. Mittels
einer Präsidenten-
bzw. Vorsitzenden-Sprechstelle kann das Konferenzsystem weitgehend
gesteuert werden. Beispielsweise kann ein Delegierter unterbrochen
werden, wenn sein Beitrag sich über die
ihm zur Verfügung
gestellte Redezeit erstreckt, indem beispielsweise die Übertragung
der Audiosignale gestoppt oder unterbrochen wird. Alternativ dazu kann
die Präsidenten-Sprechstelle
dazu ausgestaltet sein, diejenige Sprechstelle frei zu schalten,
welche dem nachfolgenden Redner zugeordnet ist. Die Präsidenten-Sprechstelle
kann ferner dazu geeignet sein, eine direkte Kommunikation zwischen
zwei Delegierten zu unterbinden.
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Die
Sprechstellen können
entweder als Delegiertensprechstelle, als Präsidentensprechstelle oder als
Dolmetschersprechstelle ausgeführt
sein. Eine Präsidentensprechstelle
verfügt über zusätzliche
Funktionen, mit Hilfe derer der Ablauf einer Konferenz gesteuert
werden kann. Zum Tragen kommen dabei bestimmte Funktionstasten,
mit denen zum Beispiel die Mikrofone anderer Audiostationen ein- bzw.
ausgeschaltet werden können.
Eine Dolmetschersprechstelle verfügt über bestimmte Funktionen, mit
Hilfe derer das Abhören
eines Audiokanals und gleichzeitiges Sprechen auf einem anderen
Audiokanal ermöglicht
wird.
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Es
ist ebenfalls möglich,
die Sprechstellen mit einer Abstimmfunktion auszurüsten. Dazu
dienen wiederum Funktionstasten, die den entsprechenden Wahlmöglichkeiten,
zum Beispiel "Ja", "Nein", "Enthaltung" zugeordnet sind.
Die Information, welche Taste an der Audiostation gedrückt wurde,
wird über das
Netzwerk an die zentrale Steuerung gesendet und das Abstimmergebnis
wird ermittelt und visualisiert.
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Aufgrund
der Verwendung eines Standard-Netzwerkes ist es möglich, Konferenzen über das
Internet zu koppeln. Teilnehmer, die sich außerhalb des Konferenzraumes
befinden, können
sich unter Verwendung geeigneter Hardwarekomponenten per Internet
und Voice-Over-IP in eine Konferenz einschalten. Zudem ist es möglich, mit
Hilfe von WLAN-Komponenten drahtlose Audiostationen oder andere
netzwerkfähige
Komponenten in das Konferenzsystem einzubinden.
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Da
die Kopplung der Sprechstellen mit Hilfe von Standard-Netzwerktechnik
realisiert wird, lässt sich
ein derart aufgebautes Audiokonferenzsystem in ein medientechnisches
Gesamtsystem einbinden. Dieses enthält zum Beispiel Lautsprecher
bzw. eine komplette Beschallungsanlage, die das Audiosignal des
Konferenzsystems einem größeren Zuhörerkreis zur
Verfügung
stellt. Weiterhin ist der Anschluss einer externen Dolmetscheranlage
oder Infrarot-Dolmetscheranlage möglich. Audiostationen ohne
Mikrofon und Lautsprecher, aber mit integrierter HF-Empfängerstufe
dienen zum Betrieb drahtloser Mikrofone. Über das gleiche Netzwerk lässt sich
in einem medientechnischen Gesamtsystem die Präsentationstechnik unter Verwendung
von netzwerkfähigen Beamern
und Projektions wänden
steuern. Zur Steuerung des Audiokonferenzsystems innerhalb eines derart
beschriebenen Gesamtsystems kann die vorhandene Mediensteuerung
genutzt werden, damit kann auf eine spezielle nur für das Audiokonferenzsystem
abgestimmte Steuereinheit verzichtet werden.
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Durch
die Verwendung von Standard-Netzwerktechnik werden neue Features
erschlossen. So können
durch den Anschluss des Laptops eines Konferenzteilnehmers Präsentationen
vom Platz des Teilnehmers aus gezeigt werden, es besteht weiterhin
die Möglichkeit
des Datenaustausches zwischen Konferenzteilnehmern. Der Konferenzteilnehmer
ist per E-mail erreichbar und hat Zugang zum Internet während der
Konferenz.
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Es
besteht die Möglichkeit,
Segmente mit Hilfe von WLAN drahtlos zu koppeln. Dies betrifft zum Beispiel
Stellen, die mit Kabeln nicht oder nur mit großem Aufwand zu erreichen sind,
verschiedene Räume
bzw. Gebäude
können
auf diese Weise verbunden werden. Für Laptops, PDAs etc. wird ein
drahtloser Zugang zum System ermöglicht,
diese Gerate können
unter Verwendung einer geeigneten Software auch als Sprechstellen
eingekoppelt werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung basiert das Netzwerk für
das Konferenzsystem auf einem Wireless Local Area Network WLAN.
Ein Wireless Local Area Network WLAN bezeichnet dabei ein drahtloses
lokales Funknetzwerk, welches in der Regel auf dem Standard der
IEEE 802.11 Familie basiert. Üblicherweise
arbeiten WLAN-Netzwerke in einem Infrastruktur-Modus, bei dem eine
oder mehrere Basisstationen, d.h. Wireless Access Points, eine Kommunikation
zwischen den Clients in dem Netzwerk steuern. Der Transport von Daten
erfolgt hierbei in der Regel über
die verschiedenen Access Points. Alternativ dazu ist ebenfalls ein ad
hoc-Netzwerk möglich,
bei dem die Clients direkt miteinander kommunizieren. Ein derartiges
ad hoc-Netzwerk stellt eine drahtlose Netzwerkarchitektur dar, welche
zwischen zwei oder mehr mobilen Endgeräten ohne eine feste Infrastruktur
aufgebaut wird.
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Jedem
Client, d.h. jeder Konferenz-Sprechstelle, wird beispielsweise von
einem zentralen Rechner in dem WLAN-Netzwerk eine Internetprotokoll
IP-Adresse zugeordnet. Eine IP-Adresse erlaubt eine logische Adressierung
von Computern oder Netzwerkelementen in IP-Netzwerken wie beispielsweise
dem Internet. Diese IP-Adressen werden bei jedem IP-Paket in die
Quell- und Zieladressfelder eingetragen, d.h. jedes IP-Paket enthält Informationen über die
Adresse des Senders und des Empfängers. Die
Version 4 des Internetprotokolls IPv4 erlaubt beispielsweise eine
Verwendung von IP-Adressen mit 32 Bits, welche durch vier Punkte
voneinander getrennt werden. Jede 32-Bit IP-Adresse wird in einen Netzwerk-
und in einen Geräteteil
(Host-Teil) getrennt. Im einfachsten Fall geben die ersten 16 Bits den
Netzwerkteil und die letzten 16 Bits den Geräteteil wieder. Die sechste
Version des IP-Protokolls basiert nunmehr auf der Verwendung von 128-Bit-Adressen.
Die IP-Adressen können
einem Netzwerkelement entweder permanent zugewiesen werden, oder
sie können
bei einer entsprechenden Einwahl dynamisch zugeteilt werden. Innerhalb
von privaten Netzwerken kann die IP-Adresse selbst zugeteilt werden.
Eine Verbindung aller Computer mit entsprechend zugewiesener IP-Adresse
in einem privaten Netzwerk mit Computer im Internet wird über eine
Network Address Translation NAT durchgeführt.
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Mittels
Protokollen wie BOTP oder DHCP können
IP-Adressen beim Anmelden von Netzwerkelementen in einem Netzwerk über einen
entsprechenden Netzwerkserver zugewiesen werden. Hierbei kann auf
dem Netzwerkserver ein Bereich von IP-Adressen definiert werden,
aus dem weitere Netzwerkelemente eine entsprechende IP-Adresse zugewiesen
bekommen können.
Einer derartige Adresse stellt jedoch keine fest IP-Adresse dar,
sondern sie gilt nur für
den Zeitraum, während
dessen das Netzwerkelement in dem Netzwerk angemeldet ist. Falls das
Netzwerkelement eine feste IP-Adresse benötigt, können die Netzwerkelemente beispielsweise über ihre
MAC-Adresse (Media Access Control) identifiziert werden und eine
dauerhafte IP-Adresse erhalten.