DE1171416B - Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von BernsteinsaeureInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/16—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
- C07C51/29—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with halogen-containing compounds which may be formed in situ
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: C 07 c
Deutsche KL: 12 ο -11
Nummer: 1 171 416
Aktenzeichen: V 19866 IV b / 12 ο
Anmeldetag: 23. Dezember 1960
Auslegetag: 4. Juni 1964
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Bernsteinsäure. Es ist bereits ein Verfahren bekannt,
aus polysaccharidhaltigen Rohstoffen, z. B. Cellulose und Hemicellulose, ein Gemisch aus Bernsteinsäure
und Oxycarbonsäuren, insbesondere auch Oxydicarbonsäuren mit 5 und 6 Kohlenstoffatomen, zu gewinnen
(deutsche Auslegeschriften 1 026 740 und 1 021 348). Technisch von Bedeutung sind vor allem
die im Gemisch enthaltenen Dicarbonsäuren, von denen die «,a'-Dioxyadipinsäure sich nach ihrer
Abtrennung, z. B. als schwer lösliches Salz, in die in der Kunststoffindustrie geschätzte Adipinsäure überführen
läßt (deutsche Auslegeschriften 1 048 570 und 1 071 687). Verglichen mit der Dioxyadipinsäure sind
in dem erwähnten Gemisch etwa in doppelter Menge Ä-Oxyglutarsäure und in geringer Menge Bernsteinsäure
vorhanden. Die Oxyglutarsäure läßt sich nach ihrer Abtrennung ebenso wie die Dioxyadipinsäure
in Glutarsäure überführen.
Da aber auch die Bernsteinsäure als Rohstoff von gewisser technischer Bedeutung ist, erscheint es
lohnend, die «-Oxyglutarsäure durch einen gelenkten oxydativen Abbau in Bernsteinsäure überzuführen,
was z. B. mit wäßriger Kaliumpermanganatlösung nach einem allerdings technisch wenig geeigneten Verfahren
möglich ist. Hierbei ist es nicht notwendig, daß die als Ausgangsmaterial dienende Oxyglutarsäure
in hoher Reinheit vorliegt. Liegt z. B. ein Gemisch der drei oben erwähnten Dicarbonsäuren
vor, so läßt sich die Dioxyadipinsäure in Form eines schwer löslichen Salzes leicht und fast vollständig
abtrennen. Das Restgemisch, das überwiegend Oxyglutarsäure neben einer geringen Restmenge Dioxyadipinsäure
enthält, kann man direkt für die Oxydation zur Bernsteinsäure einsetzen. Daß anwesende Adipinsäure
grundsätzlich nicht stören kann, ist leicht ersichtlich, da der hier von beiden Enden her einsetzende
oxydative Abbau auch zur Bernsteinsäure führt.
Von entscheidender Bedeutung für die technische Gewinnung von Bernsteinsäure nach diesem Verfahren
ist aber ein geeignetes Oxydationsmittel. Zweckmäßig erscheint zunächst eine Lösung von
Alkalihypochlorit, wie sie z. B. als technische Bleichlauge geliefert wird. Behandelt man mit einer derartigen
Bleichlauge etwa die Mandelsäure als Beispiel einer aromatischen a-Oxysäure, so erhält man bei
Wahl geeigneter Reaktionsbedingungen, d. h. Konzentration, Zeit und Temperatur, Benzoesäure in
einer Ausbeute bis zu 88°/0 der Theorie. Wenn man nun das Verfahren auf aliphatische a-Oxysäuren,
z. B. Oxyglutarsäure, überträgt, so zeigt sich jedoch Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäure
Anmelder:
Wolfen (Kr. Bitterfeld)
Als Erfinder benannt:
Dr. Walter Voss, Dessau-Haideburg,
Dipl.-Chem. Rainer Knopp, Greifswald
ein völliger Mißerfolg. Als Reaktionsprodukt tritt nämlich neben Kohlendioxyd und Ameisensäure
nur Oxalsäure in großer Menge auf. Die erwartete Bernsteinsäure wird also entweder gar nicht oder nur
in verschwindender Menge gefunden. Dieser Reaktionsablauf wird verständlich, wenn man sich an die
bekannte und vielfach sogar technisch ausgenutzte Einwirkung von Alkalihypochlorit auf aliphatische
Alkohole, Aldehyde und Ketone erinnert, bei der sich unter anderem auch chlorhaltige Stoffe (z. B. Chloroform)
bilden.
Man kann nun aber eine reine oxydative Wirkung des Hypochlorits im Sinne der Gleichung
2 NaOCl -»- 2 NaCl + O2
auch im Falle der Oxyglutarsäure erreichen, wenn man erfindungsgemäß die für diese unter Sauerstoffentwicklung
verlaufende Zersetzungsreaktion bekannten und in den Lehr- und Handbüchern (z. B. Gmelin,
»Handbuch der Anorganischen Chemie«, 8. Auflage, 1927, System Nr. 6, S. 277 bis 281) beschriebenen
Katalysatoren in verhältnismäßig geringer Menge zusetzt. So ist z. B. Kobalt(II)-nitrat, Nickel(II)-sulfat
oder ein Gemisch aus Nickel(II)- und Kupfer(II)-sulfat geeignet. Auch kann Kupfer(II)-sulfat oder Eisen(II)-chlorid
verwendet werden, jedoch zersetzen diese die Bleichlauge nur verhältnismäßig langsam. Die zugesetzten
Kobalt- oder Nickelsalze (vorzugsweise 2 bis 8°/0) bezogen auf die Menge der zu oxydierenden
Säure) werden in der alkalischen Bleichlauge vermutlich in die entsprechenden Peroxyde übergeführt, die die
eigentlich wirksamen Katalysatoren darstellen. Die eingesetzten Katalysatoren liegen nach beendeter
Reaktion als Oxyde am Boden des Reaktionsgefäßes, können abfiltriert und für die Wiederverwendung
aufgearbeitet werden. Vorteilhaft verwendet man das Hypochlorit im Überschuß.
409 598/446
Die Ausbeute an Bernsteinsäure erreicht, ausgehend von Oxyglutarsäure, unter günstigen Reaktionsverhältnissen
70% der Theorie, ausgehend von Dioxyadipinsäure ist sie niedriger.
5 g Natriumsalz der Λ-Oxyglutarsäure werden in
25 cm3 Wasser gelöst. Der Lösung werden 23 cm3 Bleichlauge mit einem Gehalt von etwa 8 % aktivem
Chlor zugegeben. Als Katalysator werden 0,3 g Kobalt(II)-nitrat, gelöst in 3 cm3 Wasser, zugesetzt.
Nach dem Ausfallen von Kobaltoxyd beginnt die Temperatur langsam wenig über 200C zu steigen.
Nach 20 Stunden ist die im Überschuß angewandte Bleichlauge verbraucht. Dann säuert man nach
Abfiltrieren des Katalysators die Lösung mit Salzsäure an und dampft sie zur Trockne ein. Aus dem Rückstand
werden durch Extrahieren mit Aceton 2,12 g (70% der Theorie) rein weiße Bernsteinsäure
(F. = 1850C) isoliert.
Wie im Beispiel 1 werden 6,5 g Natriumsalz der «,«'-Dioxyadipinsäure mit 50 cm3 Bleichlauge unter
Zusatz von 0,2 g Kobalt(II)-nitrat 30 Stunden bei 200C oxydiert. Erhalten werden neben 0,4 g Oxalsäure
1,85 g Bernsteinsäure (56% der Theorie).
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäure durch Oxydation von x-Oxyglutarsäure oder
Λ,Λ'-Dioxyadipinsäure oder einem Gemisch der
beiden Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation mit einer wäßrigen
Lösung von Alkalihypochlorit (»Bleichlauge«) in Gegenwart eines auf die Hypochloritlösung zersetzend
wirkenden Katalysators durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Kobalt(II)-nitrat
oder Nickel(II)-sulfat oder ein Gemisch aus Nickel(II)- und Kupfer(If)-sulfat verwendet.
409 598/446 5.64 © Bundesdruckerei Berlin
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE1171416B true DE1171416B (de) | 1964-06-04 |
Family
ID=5477577
Family Applications (1)
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-
1961
- 1961-05-09 CH CH544961A patent/CH406180A/de unknown
- 1961-06-23 FR FR865913A patent/FR1297380A/fr not_active Expired
- 1961-08-18 GB GB2996561A patent/GB927450A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR1297380A (fr) | 1962-06-29 |
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GB927450A (en) | 1963-05-29 |
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