DE1543607A1 - Verfahren zur Herstellung von Azodicarbonamid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AzodicarbonamidInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C245/00—Compounds containing chains of at least two nitrogen atoms with at least one nitrogen-to-nitrogen multiple bond
- C07C245/02—Azo compounds, i.e. compounds having the free valencies of —N=N— groups attached to different atoms, e.g. diazohydroxides
- C07C245/04—Azo compounds, i.e. compounds having the free valencies of —N=N— groups attached to different atoms, e.g. diazohydroxides with nitrogen atoms of azo groups bound to acyclic carbon atoms or to carbon atoms of rings other than six-membered aromatic rings
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
PUr die Herstellung von Azodicarbonamid, das als gasabspaltendes
Mittel zur Herstellung von geschäumten Körpern aus Kautschuken
und Kunststoffen weitverbreitete Anwendung findet, durch Oxidation
von Hydrazodicarbonamid sind mehrere Verfahren bekannt. Das
älteste, noch heute vielfach verwandte, arbeitet mit Chromschwefelsäure.
Seine Nachteile sind die hohen Kosten der Chromsalze, die zu ihrer Wiedergewinnung zwingen bzw. die große Giftigkeit der chromsalzhaltigen Abwässer. Es erfordert aus diesen Gründen auch einen
großen apparativen Aufwand. Die Oxidation mit Nitraten in Gegenwart
von Kupferionen als Katalysator kann nur in Eisessig oder
zumindest hochkonzentrierter Essigsäure durchgeführt werden, ist daher ebenfalls teuer und hat sich wegen der mangelnden Wirtschaftlichkeit
nicht durchsetzen können. Die Verwendung von Chloraten
als Oxidationsmittel ist nur in Gegenwart von Ammoniummetavanadat als Katalysator möglich. Die erzielten Ausbeuten sind mit
höchstens 87 % d. Th. ungenügend. Die Oxidation mit dem billigen
Chlor oder Natriumhypochlorit war bisher nur in Gegenwart von Brom oder Jodionen mit guter Ausbeute zu erzielen, (vgl.
belgische Patentschriften 627 533 und 6>1 410).
Le A 10 158
Ö09838/UÖ4
Es wurde nun gefunden, daß die Oxidation von Hydrazodicarbonamid zu Azodicarbonamid mit gasförmigem Chlor ohne Verwendung eines
Katalysators oder eines organischen Lösungsmittels möglich ist, wenn man das Chlor mit einem, unter den Reaktionsbedingungen
inerten Gas verdünnt in die wässrige Suspension des Hydrazodicarbonamide einleitet.
Beispiele der unter den Reaktionsbedingungen inerten Gase sind z. B. Luft, Stickstoff oder Kohlendioxid. Im allgemeinen sollte
auf eine Volumeneinheit des Chlors mindestens eine Volumeneinheit des Inertgases angewandt werden. Bei einem höheren Chloranteil
erfolgt eine stärkere Bildung von Nebenprodukten und es besteht die Gefahr, daß Stickstoffchloride gebildet werden, die bei
höheren Konzentrationen zu gefährlichen Explosionen führen können. Es ist weiterhin im allgemeinen zweckmäßig, auf eine Volumeneinheit
Chlor nicht mehr als 50 Volumeneinheiten des Inertgases
zu verwenden, da die Chlorkonzentration sonst zu gering wird. Die Reaktionstemperatür kann zwischen O und annähernd 1000C
liegen, vorzugsweise zwischen 0 und 700C.
Die Korngröße des erhaltenen Azodiearbonatnids ist abhängig von
den angewandten Reaktionstemperaturen, der Konzentration des Hydrazodicarbonamide in der wässrigen Suspension und dem Verhältnis
des Chlorinertgasgemisches. Höhere Temperaturen, höhere Chlorkonzentrationen und höhere Konzentrationen des Hydrazodicarbonamide
führen dabei zu einem gröberen Korn während niedrigere
Le A 10 158 - 2 - 909838/1484
SAD
ν χ» ν
Temperaturen, eine hohe Verdünnung des Chlors und eine niedrige
Konzentration des Hydrazodicarbonamide zu einem feinkörnigen Azodicarbonamid führen. Durch Wahl der entsprechenden Bedingungen
kann jeweils die gewünschte Korngröße eingestellt werden.
Die Umsetzung kann man so durchführen, daß man ein Chlor-Luft-Gemisch
gewünschter Zusammensetzung in ein Reaktionsgefäß mit
Rührer einleitet, in dem sich die wässrige Suspension des
Hydrazodicarbonamids befindet. Für eine schnelle Durchführung
der Oxidation ist es zweckmäßig, eine gute Verteilung des Gases in der wässrigen Dispersion zu erreichen. Das kann z. B.
mittels einer Pritte oder durch einen entsprechend ausgebildeten Rührer, ζ. B. Scheibenrührer, erfolgen. Besonders gut haben sich
Hohlrührer bewährt, die die Luft von selbst ansaugen und sie mit dem beigemischten Chlorgas in der wässrigen Suspension sehr fein
verteilen.
Le A 10 158 - 3 -
909838/U84
8.000 Gew.-Teile Hydrazodicarbonamid wurden in 27.000 Gew.-Teilen Wasser suspendiert und bei 300C unter sehr starkem Rühren so lange
mit einem Gemisch aus gasförmigem Chlor und Luft (Volumen-Verhältnis
1:2) versetzt, bis 4.930 Gew.-Teile Chlor verbraucht waren. Nach beendeter Oxidation wurde die Suspension von Azodicarbonamid
abgesaugt, mit Wasser bis zum Neutralpunkt gewaschen und bei 50 bis 60°C getrocknet.
Ausbeute: 7.754 Gew.-Teile Azodicarbonamid = 98,5 % d. Th.
(Gehalt an Hydrazodicarbonamid: ^. 0,05 %)
Korngrößenverteilung:
5 Gew.-%
5 Gew.-%
10 G3w.-#r9 /U, d. h. 85 % zwischen 3 und 9 A
. Gew. -% < 7 ,VL
4.000 Gew.-Teile Hydrazodicarbonamid und 40.000 Gew.-Teile Wasser wurden wie in Beispiel 1 beschrieben, bei 450C mit einem
Gemisch aus gasförmigem Chlor und Luft im Volumen-Verhältnis 1:10 versetzt, bis 2.820 Gew.-Teile Chlor verbraucht waren. Nach Absaugen
und Trocknen wurden 3*932 Gew.-Teile Azodicarbonamid «=
99*7 % d. Th. erhalten. Der Gehalt an Hydrazodicarbonamid betrug
Le A 10 158 - 4 -
909838/USA BADommi
Korngrößenverteilung: £T 15 Gew.-Ji 4.8 αϊ
5 Gew.-$> yi6 /U, d. h. 8O % zwischen 8 und 16 Ai
50 Gew. -% έ. 15 /U
236 Gew.-Teile Hydrazodicarbonaniid und 800 Gew.-Teile Wasser wurden unter sehr starkem Rühren bei 6O0C so lange mit einem Gemisch
von gasförmigem Chlor und Luft im Volumen-Verhältnis Ii40 oxidiert,
bis 150 Gew.-Teile Chlor verbraucht waren. Der Versuch wurde aufgearbeitet,
wie im Beispiel 1 beschrieben· Ausbeute: 223 Gew.-Teile Azodicarbonamid (100 £ig) - 96,1 $ d. Th.
Korngrößenverteilung: 10 Gew.-g *l>yu
5 Qew.-£?44. At, d, *u 85 % zwischen 13 und 44 ai
50 Gew.-#431 /u
Schmelzpunkt: 222° bis 2230C.
8.000 Gew.-Teile Hydrazodicarbonamid und 27.000 Gew.-Teile Wasser
wurden bei 300C mit einem Gemisch aus gasförmigem Chlor und Luft
im Volumen-Verhältnis 1:1,5 unter starkem Rühren so lange versetzt,
bis 4,925 Gew.-Teile Chlor verbraucht waren. Nach Absaugen und
Trocknen wurden 7.712 Gew.-Teile Azodicarbonamid «= 98,0 % d. Th.
erhalten (Hydrazodicarbonamidgehalt: ^0,05 %).
Le A 10 158 - 5 -
90 9838/ U84
BAD ORIGINAL
Korngrößenverteilung:
15 Gew.-Ji 2 ax
15 Gew.-
7 /U, d. h. 70
zwischen 2 und 7
50 Gew. -% 4 ,u
8.000 Gew.-Teile Hydrazodiearbonamid und 27.000 Gew.-Teile Wasser
wurden bei 20°bis 300C mit einem Gemisch aus gasförmigem Chlor und
Luft im Volumen-Verhältnis lsi unter starkem Rühren versetzt bis
4.875 Gew.-Teile Chlor verbraucht waren. Die Aufarbeitung erfolgte wie in den vorhergehenden Beispielen.
4.875 Gew.-Teile Chlor verbraucht waren. Die Aufarbeitung erfolgte wie in den vorhergehenden Beispielen.
Ausbeute: 7.658 Gew.-Teile Azodicarbonamid = 97,3 % d. Th.
Hydrazodicarbonamid Gehalt^0,05 %.
Hydrazodicarbonamid Gehalt^0,05 %.
Korngrößenverteilung%
5 Gew. -% j& /U
10 Gew.-^10 /Ud. h. 85 % zwischen 3 und 10 ax
50 Gew.-Ji ^6 /U
50 Gew.-Ji ^6 /U
Le A 10 158
BAD
909938/U84
Claims (2)
1) Verfahren zur Herstellung von Azodicarbonamid durch Oxidation von Hydrazodicarbonamid mit gasförmigem Chlor, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Chlor mit einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Gas verdünnt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf
eine Volumeneinheit Chlor, mindestens eine Volumeneinheit des inerten Gases, verwendet wird.
Le A 10 158 - 7 -
90983 8/148k
BAD ORiGfNAL
Applications Claiming Priority (1)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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JP (1) | JPS517650B1 (de) |
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CN103214401A (zh) * | 2013-03-28 | 2013-07-24 | 杭州海虹精细化工有限公司 | 一种降低adc发泡剂氧化成本提高质量的方法 |
CN103193685A (zh) * | 2013-03-28 | 2013-07-10 | 杭州海虹精细化工有限公司 | 一种氯气氧化联二脲生产adc发泡剂的方法 |
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- 1967-07-18 US US654049A patent/US3528962A/en not_active Expired - Lifetime
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NL6710412A (de) | 1968-01-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
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EF | Willingness to grant licences | ||
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