DE1170944B - Verfahren zur Herstellung von 6ª‰, 19-Oxydosteroiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 6ª‰, 19-Oxydosteroiden

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DE1170944B
DE1170944B DEN21774A DEN0021774A DE1170944B DE 1170944 B DE1170944 B DE 1170944B DE N21774 A DEN21774 A DE N21774A DE N0021774 A DEN0021774 A DE N0021774A DE 1170944 B DE1170944 B DE 1170944B
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radical initiator
peroxide
oxydosteroids
reaction
represent
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DEN21774A
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Inventor
Dr Stefan Antoni Szpilfogel
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von 6ß,19-Oxydosteroiden Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von 6ß,19-Oxydosteroiden durch Behandlung eines 6ß-Hydroxy-10-methylsteroids mit einem oxydierenden Metallacylat.
  • Die bisher zur Herstellung von 19-Norsteroiden angewandte Methode besteht darin, daß man die beim oxydativen Abbau von Sapogeninen oder Sterolen erhaltene Androstanverbindungen in j,1,4-3-Ketoandrostadiene überführt, die durch Erhitzen bei einer sehr hohen Temperatur zu d1.3.5(10)-3-Hydroxyöstratrien-Verbindungen aromatisiert werden, die in d4-3-Keto-19-norsteroide nach der Birch-Reduktion, modifiziert durch W i 1 d s und N e 1 s o n , übergeführt werden. Diese Synthese enthält viele Reaktionsstufen und ist sehr kostspielig.
  • Da die Gruppe der 19-Norsteroide Substanzen aufweist, die therapeutisch sehr wertvoll sind, ist es von großer Wichtigkeit, billigere und wirksamere Synthesen zu entwickeln.
  • Gemäß einem älteren Vorschlag kann man zur Herstellung der gesuchten 19-Norsteroide die 6ß,19-Oxydosteroide verwenden, indem man sie mit Hilfe von beispielsweise Zink und Essigsäure oder Kupfer/Zink und Methanol in 19-Hydroxysteroide überführt, aus denen anschließend durch Oxydation und Behandlung mit einer starken Base die 19-Norsteroide erhalten werden.
  • Die gemäß diesem älteren Vorschlag als Ausgangsprodukt zu verwendenden 6ß,19-Oxydosteroide können hergestellt werden, indem man 6ß-Hydroxy-10-methylsteroide mit einem Metallacylat, beispielsweise Bleitetraacetat (wie von A. B o w e r s et a1. in Chemistry and Industry, S. 1299, 1960, beschrieben) behandelt. Nach dieser bekannten Methode muß das betreffende 6ß-Hydroxysteroid 18 Stunden mit Bleitetraacetat in Benzol am Rückfluß gehalten werden, um die gewünschte 6ß,19-Oxydo-Verbindung in einer Ausbeute von 68% zu erhalten. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Herstellung der, wie oben dargelegt, für die Norsteroidsynthese wichtigen Ausgangsstoffe wesentlich verbessert.
  • Überraschenderweise wurde nämlich festgestellt, daß die Reaktionszeit bei der Herstellung der Oxydoverbindung wesentlich vermindert und die Ausbeute des gewünschten 6,19-Oxydosteroids beachtlich erhöht wird, wenn die Reaktion in Gegenwart von Jod und unter Einfluß eines Radikalstarters bzw. Radikalbildners und gegebenenfalls in Gegenwart einer schwachen Base durchgeführt wird.
  • Als Radikalstarter wird vorzugsweise eine Azoverbindung oder ein Peroxyd verwendet. Zu der erstgenannten Klasse gehören Verbindungen mit folgender Gruppierung: Eine wichtige aktive Gruppe der Azoverbindungen ist eine mit einer Cyangruppe, gekuppelt an jedes der 2 Kohlenstoffatome, benachbart zu den Stickstoffatomen. Diese Verbindungen besitzen die allgemeine Formel wobei R1 und R2 Wasserstoffatome oder R1, R2, R3 und R4 gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Aralkylgruppen oder R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen eine Cycloalkylgruppe darstellen.
  • Als Beispiele für diese Verbindungen seien a,ä -Azodibenzylpropionitril, a,a' - Azodicyclohexannitril, a,a' - Azodiisobutyronitril und a,ä - Azodimethylbutyronitril erwähnt. Vorzugsweise wird das a,ä -Azodiisobutyronitril verwendet.
  • Als Radikalstarter kann auch ein Peroxyd, z. B. Diacetylperoxyd, Benzoylperoxyd, Dibenzoylperoxyd oder Di-p-brombenzoylperoxyd verwendet werden. Der Radikalstarter braucht zu der Reaktionslösung nur in kleinen Mengen zugegeben zu werden. Üblicherweise werden 0,001 bis 0,2 Mol Starter pro Mol Steroid zugesetzt.
  • Die zu der Reaktionsmischung zuzusetzende Jodmenge beläuft sich im allgemeinen auf 1/2 bis 5 Mol pro Mol Steroid. Sehr gute Ergebnisse werden schon mit nur 1/2 Mol J2 auf 1 Mol Steroid erhalten.
  • Die Reaktionsdauer hängt von der Reaktionstemperatur ab, die wiederum von dem verwendeten Lösungsmittel abhängt. Wird die Reaktion beim Siedepunkt des Lösungsmittels durchgeführt, so beträgt die Reaktionszeit gewöhnlich 1 bis 4 Stunden.
  • Als oxydierende Metallacylate seien Bleitetraacylate, wie Bleitetraacetat und Bleitetrapropionat, Silberacylate und Quecksilberacylate erwähnt. Vorzugsweise wird Bleitetraacetat verwendet.
  • Als organisches Lösungsmittel wird vorzugsweise ein cyclischer Kohlenwasserstoff, wie Cyclohexan und Dimethylcyclohexan, ein aromatischer Kohlenwasserstoff, wie Benzol und Toluol oder Petroläther, verwendet. Weiterhin können halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff verwendet werden.
  • Es wurde nachgewiesen, daß es auch günstig ist, eine schwache Base, wie Calciumcarbonat zu der Reaktionsmischung zuzugeben, um die während der Reaktion gebildeten Säuren zu neutralisieren.
  • Im allgemeinen können 6ß-Hydroxysteroide, wie diejenigen der Androstan-, Pregnan-, Cholan-, Cholestan- oder Spirostanreihe in dem vorliegenden Verfahren als Ausgangsstoffe verwendet werden.
  • Wichtige Ausgangsprodukte sind die im Ring A gesättigten 6ß-Hydroxysteroide der allo- oder normalen Reihen, die gegebenenfalls am Kohlenstoff atom 5 durch ein Halogenatom substituiert sind.
  • Die Ausbeute des erfindungsgemäßen Verfahrens beläuft sich mindestens auf 90%.
  • Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren. Beispiel I Eine Suspension von 1,6 g Calciumcarbonat und 4,2 g Bleitetraacetat in 300 ml Cyclohexan wird auf 80°C erhitzt, wonach 0,5 g Jod zugegeben werden. Anschließend wird die Mischung im Dunkeln 30 Minuten unter Rühren am Rückfluß gehalten.
  • Danach werden 2,5 g 3ß,6ß,17ß-Trihydroxy-5a-bromandrostan-3-acetat-17-benzoat und 0,125 g a,a'-Azodiisobutyronitril zugegeben. Anschließend wird die Reaktionsmischung 3 Stunden unter Rühren am Rückfluß gehalten, wonach die Mischung filtriert, der Rückstand mit Äther gewaschen und das Filtrat nacheinander mit einer 10%igen Natriumbisulfitlösung, einer verdünnten Natriumbicarbonatlösung und schließlich mit Wasser gewaschen wird. Das gewaschene Filtrat wird über Natriumsulfat getrocknet und dann im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand (2,85 g) wird mit Aktivkohle in Methylenchlorid behandelt und danach aus einer Mischung von Methylenchlorid und Methanol kristallisiert. Man erhält 2,28 g 3ß-Aceton-17ß-benzoxy - Da - Brom - 6ß,19 - oxydoandrostan mit einem Schmelzpunkt von 247 bis 251°C und [a]o = +32°. Beispiel 1I Eine Suspension von 104 g Bleitetraacetat, 12,6 g Jod und 40g Calciumcarbonat in 7500m1 Cyclohexan wird 30 Minuten am Rückfluß gehalten, wonach 75g 3ß - Acetoxy - 5a - brom - 6ß - hydroxy-17 - ketoandrostan und 3,5g a,a' - Azodibenzylpropionitril zugegeben werden. Anschließend wird die Mischung 31/2 Stunden erhitzt und in der im Beispiel I beschriebenen Weise zu 67,3 g 3ß-Acetoxy-5a-brom-6ß,19-oxydo-17-ketoandrostan mit einem Schmelzpunkt von 175 bis 177°C und [a]o = -±-40,5° (Chloroform) aufgearbeitet. Beispiel III Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren ist eine Mischung von 3ß-Acetoxy-5a-brom-6ß-hydroxy-20-ketopregnan in Petroläther in das entsprechende 3ß - Acetoxy - 5a - brom - 6ß,19 - oxydo-20-ketopregnan mit Hilfe von Bleitetraacetat in Gegenwart von Jod und Benzoylperoxyd übergeführt worden; F. = 152 bis 154°C.
  • In der gleichen Weise ist das 3ß,17ß-Diacetoxy-5a - brom - 6ß - hydroxyandrostan in das 3ß,17ß - Diacetoxy-5a-brom-6ß,l9-oxydoandrostan mit Hilfe von Bleitetraacetat in Benzol als Lösungsmittel und a,a'-Azodicyclohexannitril als Radikalstarter übergeführt worden. Der Schmelzpunkt beträgt 174 bis 175'C und die Ausbeute 91010. Beispiel IV Eine Suspension von 2 g Bleitetraacetat und 0,9g Calciumcarbonat in 160m1 Benzol wird auf 80°C erhitzt, wonach 0,35 g Jod zugegeben werden. Danach wird die Mischung im Dunkeln 30 Minuten unter Rühren am Rückfluß gehalten. Es werden dann 1,15 g 3ß,6ß,17ß-Trihydroxyandrostan-3,17-diacetat und 0,085 g a,ä -Azodiisobutyronitril zugegeben. Die Mischung wird 31/2 Stunden am Rückfluß gehalten und anschließend wie im Beispiel I in einer Ausbeute von 92% zu 3ß,17ß-Diacetoxy-6ß,19-oxydoandrostan aufgearbeitet; F = 136 bis 137°C; [a]o = 14° (CHC13). Beispiel V Entsprechend dem im Beispiel I beschriebenen Verfahreh wird eine Mischung von 3ß,6ß-Dihydroxy-5a - chlor - 17 - ketoandrostan in Petroläther (60 bis 80°C) in das 3ß-Hydroxy-5a-chlor-6ß,19-oxydo-17-ketoandrostan-Schmelzpunkt 228 bis 230°C-mit Hilfe von Bleitetraacetat in Gegenwart von Diacylperoxyd und Jod übergeführt.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von 6ß,19-Oxydosteroiden durch Behandlung eines 6ß-Hydroxy-10-methylsteroids mit einem oxydierenden Metellacylat bei erhöhter Temperatur, d a d u r c h gekennzeichnet, daß man die Reaktion in Gegenwart von Jod und unter Einfluß eines Radikalstarters, gegebenenfalls in Gegenwart einer schwachen Base, durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Radikalstarter eine Azoverbindung mit der Gruppierung verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Radikalstarter ein Azo nitril der allgemeinen Formel verwendet, wobei R1 und R2 Wasserstoffatome oder Ri, R2, R3 und R4 die gleichen oder verschiedene Alkyl- oder Aralkylgruppen oder R1 und R2 und/oder R3 und R4 zusammen eine Cycloalkylgruppe darstellen.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man «,ä -Azodiisobutyronitril verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Radikalstarter ein Peroxyd, insbesondere Diacetylperoxyd oder Benzoylperoxyd verwendet.
DEN21774A 1961-06-29 1962-06-29 Verfahren zur Herstellung von 6ª‰, 19-Oxydosteroiden Pending DE1170944B (de)

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