DE1170698B - Schleppergezogener Ladewagen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Internat. Kl.: A Ol d

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 45 c-

Nummer: 1170 698

Aktenzeichen: M 57802ΙΠ/45 c

Anmeldetag: 12. August 1963

Auslegetag: 21. Mai 1964

Die Erfindung betrifft einen schleppergezogenen Ladewagen mit antreibbarem Kratzboden und mit einer Vorrichtung zum selbsttätigen Aufnehmen von auf dem Boden hegenden Erntegut, wie beispielsweise Gras, Heu, Stroh, Rübenblätter od. dgl.

Es sind bereits Ladewagen bekannt, die an einen Schlepper angehängt werden und einen Ladeschwad aufnehmen. Derartige Ladewagen besitzen an ihrem vorderen oder hinteren Ende eine Aufsammelvorrichtung mit einer Aufnehmertrommel, mit welcher das Gut vom Boden aufgenommen und mittels eines elevatorähnlichen Transportbandes in den Transportraum des Ladewagens befördert wird. Bei diesen Ladewagen schaltet der Schlepperfahrer vom Fahrersitz aus die Kratzbodenkette ein, wenn das Ladegut unmittelbar an dem elevatorähnlichen Transportband eine Höhe erreicht hat, daß es an der Deckfläche oder dem Abdeckgitter des Ladewagens anstößt.

Eine derartige Gestaltung des Ladewagens ist aber nachteilig, weil sich der Schlepperfahrer laufend umdrehen und aufpassen muß, ob der Zeitpunkt des Einschaltens der Kratzbodenkette schon gekommen ist. Durch diese Bewegungen des Schlepperfahrers kommt es häufig vor, hauptsächlich auf unebenem Gelände oder an Hängen, daß der Schlepper und damit der Ladewagen aus dem unter dem Schlepper verlaufenden Ladeschwad ausschert und dadurch das Ladegut unsauber aufnimmt. Ein Zurückstoßen des Schleppers ist wegen der Unhandlichkeit des Zuges fast unmöglich, so daß der Schlepperfahrer auf dem Rückweg oder bei einer besonderen Fahrt das hegengebliebene Gut nochmals überfahren muß, um das restliche Gut aufzunehmen.

Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, eine Steuerung der Kratzbodenkette zu schaffen, mit der es möglich ist, die Kratzbodenkette automatisch einzuschalten, ohne daß sich der Schlepperfahrer um den notwendigen Schaltzeitpunkt kümmern muß und sich dadurch ganz seinen Lenkaufgaben widmen kann.

Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Antrieb der Kratzbodenkette mittels Druck des Ladegutes auf eine Steuerklappe, ein Abweisgatter od. dgl. über ein an der Steuerklappe angeschlossenes Steuermittel ein- und ausschaltbar ist.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ladewagens beim Beginn der Ladearbeit,

Fig. 2 den Ladewagen mit eingepreßtem Ladegut und angehobener Steuerklappe und damit eingeschalteter Kratzkette und

Schleppergezogener Ladewagen

Anmelder:

Maschinenfabrik Fahr A. G.,
Gottmadingen (Kr. Konstanz)

Als Erfinder benannt:
Friedrich Graf, Gottmadingen

Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf die Steuerung der Kupplung der Kratzkette.

An einem Transportwagen 1 ist eine Aufnehmevorrichtung 2 vorgesehen, an die sich ein Transportband 3 anschließt. Der Transportwagen ist mit einem Ladegatter 4 versehen, dessen Laderaum an der Zu-

ao fuhrseite von einer Steuerklappe 5 abgedeckt ist, die über ein Scharnier 6 mit dem Ladegatter 4 verbunden ist und am vorderen Ende mit einer oder mehreren Federn 7 ausgerüstet ist, die die Steuerklappe in ihrer untersten, in F i g. 1 veranschaulichten Stellung halten. An Stelle der Federn 7 kann an der Steuerklappe 5 aber auch eine Stange 8 (F i g. 2) angeordnet sein, auf der ein Reguliergewicht 9 verschiebbar gelagert ist.
An der Steuerklappe 5 ist ein Steuerelement 10, beispielsweise ein Seil, eine Kette oder eine Stange befestigt, das über eine Umlenkrolle 11 zu einem Winkelhebel (Fig. 3) geführt ist. Der Winkelhebel 12 ist durch eine Stange 13 mit der Kupplung 14 der Kratzkette 15 verbunden. Außerdem ist an dem Winkelhebel 12 ein weiteres Zugelement 16 angeordnet, das zum Handhebel 17 ( F i g. 1) führt.

Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Die Aufnehmevorrichtung 2 löst bei Vorwärtsfahrt das Gut vom Boden ab und führt es dem Transportband 3 zu. Durch eine Öffnung im Ladegatter 4 fällt das aufgenommene Gut in den Wagenkasten innerhalb des Ladegatters 4 und häuft sich dort an. Hat das Ladegut die Höhe der Ladeöffnung erreicht, so wird das nachfolgende Gut in den Wagenkasten geschoben, bis es — wie F i g. 2 zeigt — die Steuerklappe 5 erreicht hat und diese entgegen der Kraft der Feder 7 (Fig. 1) oder des Gewichtes 9 (Fig. 2) anhebt. Über das Steuerelement 10 wird dann die Kupplung 14 der Kratzkette 15 automatisch eingeschaltet. Hat die Kratzkette 15 das Ladegut von der Steuerklappe 5 genügend weggezogen, so senkt sich die Steuerklappe 5 unter der Kraft der Feder 7 oder des Ge-

409 590/51

wichtes 9 nach unten und schaltet automatisch den Antrieb für die Kratzkette wieder ab, bis das aufgenommene und in den Wagen geschobene Gut die Steuerklappe 5 wieder anhebt. Auf diese Weise wandert das Ladegut von dem Kratzboden nach dem Wagenende zu, ohne daß der Schlepperfahrer sein Augenmerk von der Lenkung des Schleppers abwenden muß.

Im Bedarfsfalle kann der Kratzkettenantrieb auch durch Bedienung des Handhebels 17 vom Schlepperfahrer eingeschaltet werden.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Schleppergezogener Ladewagen mit antreibbarem Kratzboden und mit einer Vorrichtung zum selbsttätigen Aufnehmen von auf dem Boden liegenden Erntegut, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Kratzbodenkette (15) mittels Druck des Ladegutes auf eine Steuerklappe (5), ein Abweisgatter od. dgl. über ein an der Steuerklappe (5) angeschlossenes Steuermittel (10) ein- und ausschaltbar ist.

2. Ladewagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Steuerklappe (S) verbundene Steuerelement (Seil oder Gestänge 10) über eine Umlenkrolle (11) mit der Kratzbodenkettenkupplung (14) in Verbindung steht.

3. Ladewagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerklappe (5) durch eine Feder (7) oder ein Reguliergewicht (9) einstellbar belastet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 855 930.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 590/51 5. 64 © Bundesdruckerei Berlin