DE1169754B - Verfahren zum galvanischen Abscheiden von doppelten Chromueberzuegen - Google Patents
Verfahren zum galvanischen Abscheiden von doppelten ChromueberzuegenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 23 b
Deutsche KL: 48 a-5/50
Nummer: 1 169 754
Aktenzeichen: M 45347 VI b / 48 a
Anmeldetag: 18. Mai 1960
Auslegetag: 6. Mai 1964
Zur Erzielung von Korrosionsbeständigkeit bei einem dekorativen Chromüberzug wird im allgemeinen
zunächst Kupfer und Nickel auf dem Grundmetall niedergeschlagen, und dann wird der Chromüberzug
aufgebracht. Die Korrosionsbeständigkeit einer solchen Kombination beruht im wesentlichen
auf den Eigenschaften der Zwischenschicht. Es besteht jedoch immer noch ein Bedürfnis in der Industrie,
insbesondere in der Automobilindustrie, nach elektrolytisch aufgebrachten Chromüberzügen mit
verbesserter Korrosionsbeständigkeit.
Es wurde festgestellt, daß man durch elektrolytisches Abscheiden eines doppelten Chromüberzuges
unter bestimmten Bedingungen eine Chromschicht mit hoher Korrosionsbeständigkeit erhalten
kann. Die erste auf das Grundmetall aufgebrachte Chromschicht wird aus einem Bad mit hoher Deckkraft
aufgebracht. Derartige Bäder enthalten etwa 150 g bis etwa 525 g je Liter, vorzugsweise 200 g
bis 400 g je Liter CrO3 und Katalysatorionen in einem Verhältnis von CrO3 zu den Katalysatorionen
von 110:1 bis 175:1, vorzugsweise von 120:1 bis 150:1. Die Badtemperatur kann im allgemeinen zwischen
32 und 60° C schwanken und liegt vorzugsweise zwischen etwa 40 und 57 ° C. Die angewandte
Stromdichte ist die übliche, sie variiert zwischen 4 und 60 A/dm2, und hängt vorwiegend von der Badtemperatur
ab.
Die Bäder werden durch die Anwesenheit von Sulfationen und Fluorid enthaltenden Ionen, wie
Fluosilikat, Fluozirkonat, Fluoaluminat und Fluotitanat, katalysiert. Bei gemischtem sulfat- und
fluoridhaltigem Katalysator sollen die Bäder zwischen 15 und 80%, vorzugsweise zwischen 25 und 60%,
fluoridhaltige Katalysatorionen aufweisen, und der Rest
soll aus Sulfationen bestehen. Zur Berechnung des Gewichtsverhältnisses
VOnCrO3 zu Katalysatorionen wird die Menge des komplexen Fluorids, z.B. Fluosilikat, halbiert
und zur vorhandenen Sulfatmenge addiert.
Nach dem Aufbringen der ersten Chromschicht wird das Stück aus dem Badbehälter unmittelbar in
den Behälter überführt, in welchem die zweite Schicht aufgebracht werden soll. Liegt zwischen diesen beiden
Arbeitsgängen eine beträchtliche Zeitspanne, bevor das Stück in das Bad zum galvanischen Abscheiden
der zweiten Schicht gebracht wird, so sollte es nach üblichen Verfahren gesäubert und aktiviert werden.
Die zweite Schicht wird aus einem sulfat- und fiuoridhaltigen CrO3-Bad aufgebracht, welches in
solcher Weise betrieben wird, daß rissige Niederschläge, vorzugsweise sehr stark rissige Niederschläge,
gebildet werden.
Verfahren zum galvanischen Abscheiden von
doppelten Chromüberzügen
doppelten Chromüberzügen
Anmelder:
Metal & Thermit Corporation, Woodbridge, N. J. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. W. Meissner, Berlin 33
und Dipl.-Ing. H. Tischer,
München 2, Tal 71, Patentanwälte
und Dipl.-Ing. H. Tischer,
München 2, Tal 71, Patentanwälte
Als Erfinder benannt:
Henry Mahlstedt, Old Greenwich, Conn.,
James W. Dunn, Birmingham, Mich.,
Robert W. Couch, Royal Oak, Mich.,
Edgar J. Seyb jun., Oak Park, Mich. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 28. Mai 1959 (816 371) --
Die Fluoridionen können in Form von komplexen Fluoriden zugeführt werden, wie Fluosilikat, Fluozirkonat,
Fluotitanat und Fluoaluminat. Bei gemischtem sulfat- und fluoridhaltigem Katalysator sollen
im Katalysator zwischen 15 und 80%, vorzugsweise zwischen 35 und 75%, Fluoridionen vorliegen und
der Rest in Form von Sulfationen anwesend sein. Zur Berechnung des Gewichtsverhältnisses von CrO3 zu
Katalysatorionen wird die halbe Menge der komplexen Fluoridionen der Menge an anwesenden
Sulfationen zugezählt. Zur Erzielung guter Ergebnisse soll im CrO3-Bad ein Verhältnis von CrO3 zu Katalysatorionen
von 50:1 bis 100:1, vorzugsweise zwisehen etwa 65:1 und etwa 90:1, vorliegen. Die
CrOg-Konzentration liegt im Bereich von 150 g bis g je Liter, vorzugsweise zwischen 175 bis 300 g
je Liter. Die Abscheidung wird bei Temperaturen zwischen etwa 32 bis 60° C, vorzugsweise zwischen
43 und 55° C, durchgeführt. Es wird bei üblichen ■ Stromdichten gearbeitet. Für die Zusammensetzung
der Bäder an sich wird kein Schutz begehrt.
Die äußere Chromschicht soll sehr stark rissig sein, vorzugsweise mehr als vierzig Risse je Zentimeter
aufweisen. Es wurden jedoch auch befriedigende Ergebnisse bei doppelten elektrolytisch aufgebrachten
Chromüberzügen erhalten, bei denen die äußere
409 588/347
Schicht nur zehn Risse je Zentimeter aufwies. Die Zahl der Risse je Zentimeter wird mikroskopisch bestimmt,
indem man die Oberfläche einer Probe bei genügend starker Vergrößerung, z. B. hundertfacher
Vergrößerung, untersucht. Eine willkürliche 1 cm lange gerade Linie wird im Sichtfeld ausgewählt, und
die durchschnittliche Zahl der Risse, die diese Linie kreuzen, wird gezählt.
Im allgemeinen ist der Korrosionsschutz um so besser, je stärker die Auflage ist. Zur Erzielung überlegener
Korrosionswiderstandsfähigkeit bei diesem doppelten Chromüberzug ist es erwünscht, daß die
erste Schicht eine durchschnittliche Stärke von mindestens 0,38 Mikron, vorzugsweise von mindestens
1 Mikron, besitzt. Es wurden jedoch auch befriedigende Ergebnisse erzielt, wenn die Stärke nur
0,25 Mikron betrug. Die äußere Schicht soll eine durchschnittliche Stärke von mindestens 0,5 Mikron
besitzen. Eine Stärke von mindestens 1,0 Mikron ist für diese Schicht vorzuziehen. Die Gesamtstärke
der Doppelschicht beträgt vorzugsweise mehr als 1,5 Mikron. Eine überlegene Korrosionsbeständigkeit
wird bei einer Stärke der Doppelschicht von mehr als 3,8 Mikron, jedoch nicht mehr als etwa 5 bis
Mikron, erzielt. Beträchtlich verbesserte Korrosionsschutzergebnisse werden bei einer Gesamtstärke der
Doppelschicht von bereits 1 Mikron erhalten.
Zur Erläuterung dienen die folgenden Beispiele. Versuchsstücke wurden, wie in der Tabelle angegeben,
elektroplattiert und auf ihre Korrosionsbeständigkeit
1. durch den Salzsprühversuch (CASS) oder
2. den Corrodkote-Versuch (CORK) geprüft,
die beide von W. L. Pinner in der Zeitschrift Plating 44, 763 (1957), beschrieben sind. Die Werte
wurden nach der ASTM-Methode von H. A. Pray in der Zeitschrift Proc. ASTM, 49, 226 (1949), festgestellt.
Schicht | CrO3 g/l |
Chromplattierung | SO4 g/l |
SiF6 g/l |
Strom dichte A/dm2 |
Tempe ratur 0C |
Cr Mi kron |
Basis- Metall |
Stärke, | Mikron | Cr Ge samt |
Korrosionsversuchsergebnisse | Ver such |
Stunden | ASTM- Werte |
|
Bei spiel |
1 2 |
380 200 |
1,9 1,1 |
1,6 2,3 |
23 ; 15,5 |
49 49 |
1,27 1,27 |
} Zink | Ni | 2,54 | Zahl der Risse/cm |
CASS | 460 | 6 | ||
11 | 1 2 |
390 188 |
2,0 1,15 |
1,3 2,5 |
23 23 |
49 52 |
0,89 0,89 |
!stahl | Cu | 20,3 | 1,78 | 118 | CORK | 6mal je 16 Std. |
7 | |
"! | 1 2 |
380 200 j |
1,9 1,1 |
1,6 2,3 |
23 15,5 |
49 49 |
0,63 0,63 |
j Zink | : 20,3 | 33,0 | 1,26 | 50 | CORK | 6mal je 23 Std. |
6 | |
mj | 1 2 |
241 ! 190 |
1,0 0,8 |
1,91 2,7 |
10 15,5: |
43 46 |
0,63 1,91 |
I Zink | — | 20,3 | 2,54 | 16 | CASS | 251 | 6 | |
<"{ | 1 2 |
241 190 |
1,0 0,8 |
1,91 2,7 |
10 15,5 |
43 46 |
1,91 0,63 |
I Zink | 10,1 | 20,3 | 2,54 | 200 | CASS | 181 | 6 | |
v{ | 1 2 |
210 385 |
0,6 2,0 |
2,3 5,4 |
15,5 15,5 |
46 46 |
1,27 1,27 |
[ Zink | 10,1 | 20,3 | 2,54 | 20 | CORK | 6mal | 6 | |
v.{ | 1 2 |
380 200 |
1,9 1,1 |
1,6 2,3 |
23 15,5 |
49 49 |
1,27 3,81 |
Zink | 10,1 | 20,3 | 5,08 | 100 | CORK | 19mal je 23 Std. |
8 | |
VII j | 1 2 |
380 200 |
1,9 1,1 |
1,6 2,3 |
23 15,5 |
49 49 |
2,54 2,54 |
Zink | 20,3 | 20,3 | 5,08 | 470 | CASS | 483 | 9 | |
viir-f | 10,1 | 20,3 | 340· | |||||||||||||
20,3 |
Man erzielt zwar stärkste Korrosionsbeständigkeit durch zusammengesetzte Abscheidungen, bei denen
die doppelte Chromauflage gemäß der Erfindung auf eine Zwischenschicht abgeschieden ist, doch ist es
möglich, wirtschaftlich brauchbare doppelte Chromüberzüge direkt auf solchen Grundmetallen herzustellen,
wie Stahl, Nickel und Nickellegierungen, Kupfer und Kupferlegierungen usw.
Claims (4)
1. Verfahren zum galvanischen Abscheiden von glänzenden und korrosionsfesten doppelten Chromüberzügen
auf Metallen mit Hilfe von Chrom-Säurebädern, die Sulfat- und Fluoridionen enthalten,
bei Temperaturen von etwa 32 bis 60° C, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine erste Chromschicht aus einem Bad mit 150
bis 525 g je Liter CrO3 und einem Verhältnis von CrO3 zu Katalysatorionen von 110:1 bis 175:1,
wobei die Sulfationen 20 bis 85% der Gesamtkatalysatorionen betragen, in einer Stärke von mindestens
0,25 Mikron und dann eine zweite Chromschicht aus einem Bad mit 150 bis 450 g je Liter
CrO3 und einem Verhältnis von CrO3 zu Katalysatorionen
von 50:1 bis 100:1, wobei die Sulfationen 20 bis 85°/o der gesamten Katalysatorionen
betragen, in einer Stärke von mindestens 0,5 Mikron, wobei die Gesamtstärke beider Chromschichten
mindestens 1 Mikron, jedoch nicht mehr als etwa 5 bis 6 Mikron beträgt, abgeschieden
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bäder verwendet werden, die
als Fluoridkatalysatoren Fluosilikate, Fluoaluminate,
Fluotitanate oder Fluozirkonate enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schicht aus einem
Bad mit 200 bis 400 g je Liter CrO3 bei 40 bis 57° C, einem Verhältnis von CrO3 zu Katalysatorionen
von 120 : 1 bis 150 : 1, wobei die Sulfationen 35 bis 75% der gesamten Katalysatorionen
betragen, und die zweite Chromschicht aus einem
5 6
Bad mit 175 bis 300 g je Liter CrO3 bei 43 bis zweite Chromschicht in einer Stärke von min-
55° C, einem Verhältnis von CrO3 zu Katalysator- destens 2 Mikron bei einer Gesamtstärke beider
ionen von 65:1 bis 90:1, wobei die Sulfationen Schichten von mindestens 3,8 Mikron abgeschie-
25 bis 65 °/o der gesamten Katalysatorionen be- den werden,
tragen, abgeschieden werden. 5
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch In Betracht gezogene Druckschriften:
gekennzeichnet, daß die erste Chromschicht in Deutsche Patentschrift Nr. 890 593;
einer Stärke von mindestens 1 Mikron und die deutsche Auslegeschrift Nr. 1120 834.
409 588/347 4.64 © Bundesdruckerei Berlin
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