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Einrichtung zum Bewegen einer Last Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zum Heben, Unterstützen und Bewegen einer Last.
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Es ist oft erforderlich, schwere Lasten unter Bedingungen anzuheben
und zu bewegen, bei denen es schwierig ist, Hubvorrichtungen, z. B. Winden, und,
oder Räder, unter der Last anzusetzen. Es ist zwar möglich, Lasten mittels beweglicher
Krane anzuheben; doch ist hierfür das Heranbringen des Kranes an die Last oft schwierig,
und selbst, wenn diese Möglichkeit gegeben ist, kann der Kran mit der Last einen
solchen Platzbedarf haben, daß seine Bewegung mit der Last schwierig ist.
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Gemäß der Erfindung wird zum Bewegen einer Last eine an ihrem Umfang
den Durchlaß von Gas verhindernde, an ihrem der Last zugewendeten Ende jedoch offene,
glockenförmige Haube über die Last gebracht, dann die Last an dieser Haube befestigt
und schließlich in die Haube ein Gas eingeführt, das den Druck in der Haube so weit
steigert, daß sie wenigstens den größten Teil des Gewichtes der Last übernimmt,
so daß diese leichter bewegt werden kann.
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Die Einrichtung nach der Erfindung besteht demgemäß aus einer an
ihrem Umfang gasdichten, unten offenen Haube zum Überdecken der Last sowie Vorrichtungen
zum Befestigen derselben an mindestens einem Teil der Haube und Mitteln zum Zuführen
eines Druckgases in diese, durch das mindestens derjenige Teil der Haube, an dem
die Last befestigt ist, anhebbar ist.
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Die Haube kann wenigstens teilweise nachgiebig sein und durch das
in sie eingeführte Gas aufblasbar sein.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Einrichtung ergibt sich, wenn
die Haube aus nachgiebigem Werkstoff doppelwandig ausgebildet und zum Aufrichten
zwischen den Wandschichten aufblasbar ist.
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Außerdem kann die Haube mit Vorrichtungen zum Bilden eines aus strömendem
Gas bestehenden Vorhanges zwischen wenigstens einem Teil des Umfangsrandes ihres
offenen Endes und der Fläche, über der die Haube aufgerichtet wird, versehen sein,
so daß das in der Haube gebildete Druckgaskissen beim Abheben der Haube von dieser
Fläche zurückgehalten wird. Solche Vorrichtungen können aus einfachen Ausströmöffnungen
bestehen, die am Umfangsrand der Glocke bzw. Haube verteilt angeordnet sein können
und nach unten und vorzugsweise schräg nach innen gegen die Fläche gerichtet sind,
auf der die Haube aufgerichtet wird.
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Nachstehend ist die Erfindung an Hand der in der Zeichnung als Beispiele
dargestellten Ausführungsformen beschrieben. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen
schematischen Querschnitt einer ersten Ausführungsform der Einrichtung, Fig.2 einen
der Fig. 1 entsprechenden Querschnitt einer zweiten Ausführungsform, F i g. 3 einen
Querschnitt durch eine dritte Ausführungsfonm, Fig.4 einen Grundriß zu der Ausführungsform
nach Fig. 3, Fig.5 einen Teilquerschnitt durch den unteren Randteil der Einrichtung
nach F i g. 1 mit einer Abänderung, Fig. 6 einen anderen Teilquerschnitt durch den
unteren Randteil der Einrichtung nach Fig. 1 mit einer anderen Abänderung, Fig.7
einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. 2, Fig. 8 einen der F i g. 7 entsprechenden
Schnitt mit einer Abänderung, Fig. 9 einen ebenfalls der F i g. 7 entsprechenden
Schnitt mit einer weiteren Abänderung, Fig. 10 eine andere Abänderung in einem ebenfalls
der F i g. 7 entsprechenden Schnitt,
Fig. 11, 12 und 13 der Fig.
1 entsprechende Querschnitte mit einer Ausbildung nach Fig. 10 und F i g. 14 eine
Abänderung für den oberen Teil der Haube nach Fig. 1.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. list die gasdichte Haube 10 einwandig
aus nachgiebigem Werkstoff derart ausgebildet, daß sie bei Zuführung von durch einen
Kompressorll gelieferter Druckluft in die dargestellte hohle Form aufgebläht wird.
Die Haube wird in nicht aufgeblähtem bzw. aufgeblasenem Zustand über der Last angeordnet
und mit dieser durch Seile 14 und an ihr angebrachte Befestigungsvorrichtungen 13
verbunden. Wenn durch den Kompressor 11 Luft unter die Haube gepumpt wird, so wird
die Haube aufgeblasen und ein Druckluftkissen in ihr gebildet. Wenn die Haube voll
aufgeblasen ist, wird die Last 12 von ihrer Lagerfläche abgehoben. Bei weiterer
Zuführung von Luft in die Haube wird deren unterer Rand 15 wenigstens auf einem
Teil seines Umfanges ebenfalls von der Fläche abgehoben, wobei die überschüssige
Luft unter dem Umfangsrand der Haube entweicht.
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Wenn die Last von ihrer Lagerfläche abgehoben ist, kann sie mit der
Haube leicht bewegt werden.
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Zur Ermöglichung dieser Bewegung kann der Kompressor 11 ebenfalls
beweglich sein oder mit der Haube 10 durch eine biegsame Leitung 16 verbunden sein.
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Zur Verringerung der Lastkonzentration an der Haube kann ein Verteilungsglied
17 angeordnet sein, das starr oder auch biegbar bzw. nachgiebig ausgebildet sein
kann. Es können auch mehrere solche Verteilungsglieder angeordnet sein.
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Die Wandung der Haube kann aus einer einzigen Schicht von nachgiebigem
Werkstoff oder aus mehreren solchen Schichten bestehen, die miteinander verbunden
sind. Diese Werkstoffschicht oder -schichten können aus einem mit Gummi oder ähnlichem
Stoff überzogenen Gewebe bestehen.
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Fig.2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die gasdichte Haube 10
hohl bzw. doppelwandig ausgebildet ist und zwei im entsprechenden Abstand voneinander
angeordnete Stoffbahnen aus nachgiebigem Werkstoff aufweist, die mit 20 und 21 bezeichnet
sind. Sowohl zwischen diese beiden Stoffbahnen20, 21 als auch in das Innere der
Haube ist mittels des Kompressors 11 Luft einführbar. Die Betriebsweise für diese
Ausführungsform ist ähnlich der für die Ausführungsform nach Fig. 1, der Unterschied
besteht im wesentlichen nur darin, daß die Haube selbst in ihre endgültige Form
durch Zuführung von Luft in den Zwischenraum zwischen den beiden Wandungen der Haube
aufgerichtet wird. Die Luft kann zuerst in diesen Zwischenraum und dann in die Haube
oder gleichzeitig in den Zwischenraum und in die Haube zugeführt werden. Die überschüssige
Luft entweicht wiederum unter dem Umfangsrand der Haube wie bei der vorher beschriebenen
Ausführungsform.
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In Fig. 3 ist eine Ausführungsform der Einrichtung dargestellt, bei
der an dem unteren Umfangsrand der gasdichten Haube 10 ein Luftvorhang gebildet
wird. Die Ausbildung ist hierbei im wesentlichen die gleiche wie nach Fig. 2. Die
doppelwandige Haube 10 wird durch Einführung von Luft zwischen die beiden Wandungen
der Haube von dem Kompressor 11 aus aufgeblasen bzw. aufgerichtet.
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Sodann wird die Last 12 wie zuvor mittels der Be-
festigungsvorrichtungen
13 und der Seilel4 an der Haube befestigt. Bei dieser Ausführungsform ist jedoch
am unteren Umfangsrand der Haube entlang ein Kanal 25 ausgebildet, der an seiner
Bodenfläche mit einem durchgehenden Ausstoßschlitz 26 versehen ist. Dem Kanal 25
wird ebenfalls durch den Kompressor 11 Druckluft zugeführt, die in dem Kanal entlang
und durch den Ausstoßschlitz26 ausströmt und einen Vorhang aus strömender Luft 27
bildet.
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Beim Betrieb kann die Haube 10 zuerst aufgeblasen und dann der Leitung
bzw. dem Kanal 25 Druckluft zugeführt werden. Die Druckluft kann aber auch dem Kanal
25 und der Haube 10 gleichzeitig zugeführt werden. In jedem Falle strömt die aus
dem Schlitz 26 ausgestoßene Luft schräg nach innen unter die Haube und bildet dort
ein Druckluftkissen, wobei der untere Umfangsrand der Haube zunächst mit der die
Last tragenden Fläche in Berührung bleibt.
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Wenn das Luftkissen gebildet ist, heben sich die aufgeblasene Haube
und die Last von der Fläche ab, wobei der Spalt zwischen dem unteren Umfangsrand
der Haube und der Fläche durch den Luftvorhang 27 überbrückt wird. Die zuerst schräg
nach innen unter die Haube ausgestoßene Luft wird durch den Kissendruck, wie dargestellt,
nach außen abgelenkt.
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Die Anwendung eines Luftvorhanges zum Verschließen des Spaltes zwischen
der gasdichten Haube und der Fläche nach F i g. 3 erbringt einen ähnlichen Abstand
des unteren Haubenrandes von der Fläche wie in Fig. 1 und 2, jedoch mit geringerem
Luftbedarf oder bei gleichem Luftverbrauch einen größeren Abstand.
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In F i g. 4 ist ein Grundriß für die Ausführungsform nach F i g.
3 dargestellt, der aber auch mit geringen Abweichungen für die Ausführungsformen
nach Fig. 1 und 2 gilt. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Grundriß kreisförmig,
er könnte jedoch entsprechend der Ausbildung der Haube auch eine andere Form haben.
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Auch in Verbindung mit der Ausführungsform nach F i g. 1 kann ein
Luftvorhang angewendet werden, wenn am unteren Umfangsrand der Haube ein Luftkanal
mit einer oder mehreren Ausstoßöffnungen angeordnet wird. Zum Beispiel kann entsprechend
Fig. 5 an der Haube 10 ein Kanal 30 angebracht werden, aus dessen Ausstoßöffnung
oder -öffnungen der Luftvorhang 27 ausströmt. Gemäß F i g. 6 kann ein entsprechender
Kanal 31 auch etwas oberhalb des unteren Umfangsrandes der Haube 10 angeordnet werden,
wobei dann der untere Umfangsrand etwas nach innen gebogen ist, um die den Vorhang
bildende Luft anfangs schräg nach innen zu richten.
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Die Ausbildung der Haube nach den F i g. 1 und 2 kann in bezug auf
die Haubenwandung verschieden sein. In den F i g. 7, 8 und 9 sind einige Möglichkeiten
für diese Ausbildungen dargestellt. Nach F i g. 7 ist die Haubenwandung aus zwei
Stoffbahnen 40 und 41 gebildet, die durch Querglieder 42 miteinander verbunden sind.
Die Querglieder 42 können als Stege ausgebildet sein, die den Zwischenraum zwischen
den beiden Stoffbahnen 40, 41 in voneinander getrennte luftdichte Kammern unterteilen.
Die Querglieder 42 können aber auch als perforierte Stege oder als Schnüre ausgebildet
sein.
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F i g. 8 zeigt eine Ausbildung der Wandung in Form von einzelnen
Rohren, die in der Längsrichtung miteinander verbunden sind. Eine weitere Anwendung
von
Rohren ist in F i g. 9 dargestellt, wobei die Rohre 48 an Stelle der mit ihren Längsseiten
verbundenen Rohre 45 nach F i g. 8 im Abstand voneinander angeordnet und durch eine
biegbare Stoffbahn 49 miteinander verbunden sind. Die Ausführung nach Fig. 9 gleicht
einem großen Schirm, dessen Stangen bzw. Rippen durch die Rohre 48 gebildet sind
und dessen Bespannung durch die Stoffbahn 49 gebildet wird.
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Bei der Ausbildung nach F i g. 10 besteht die Wandung der Haube aus
einer Stoffbahn 50 aus biegbarem bzw. nachgiebigem Werkstoff, die durch flache Streifenglieder
51 versteift ist. Die Streifenglieder 51 können sich am oberen Ende der Haube, wie
in F i g. 11 gezeigt ist, überschneiden oder über der Last, wie aus Fig. 12 ersichtlich
ist, von einer Seite der Haube zu deren anderer Seite, im wesentlichen parallel
zueinander, durchgeführt sein. Die Streifenglieder 51 können nach Fig. 13 auch mit
ihren Enden miteinander verbunden sein. Die Haube selbst kann aus Abschnitten gebildet
sein, die später miteinander verbunden sind. Zur Verringerung des Luftaustrittes
unter dem Umfangsrand der Haube und zur Verbesserung der Abdichtung zwischen dem
Umfangsrand der Haube und der die Last tragenden Fläche kann an der Unterkante der
Haube, wie in Fig. 13 dargestellt, eine dünne, sehr nachgiebige Schürze 52 angebracht
sein.
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Lasthebeeinrichtungen der beschriebenen Art sind besonders zur Anwendung
in Fabriken geeignet. In Fabrikräumen ist es oft schwierig, Hubvorrichtungen und/oder
Bewegungsvorrichtungen unter eine Maschine zu bringen, weil der Zugang zu der Maschine
beengt ist. Außerdem ist die Lastkonzentration, die sich bei Anwendung beweglicher
Krane oder bei untergesetzten Fahrgestellen ergibt, oft zu groß für die Tragfähigkeit
des Fußbodens oder der Decke.
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Demgegenüber können Einrichtungen nach der Erfindung leicht über einer
Maschine angeordnet und mit ihr verbunden werden. Dabei ist in vielen Fällen ein
besonderer Kompressor nicht erforderlich, da die Einrichtung an bestehende Druckluftleitungen
angeschlossen werden kann.
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Die Einrichtung kann so angewendet werden, daß die Last von der sie
tragenden Fläche abgehoben wird, wenn die Haube voll aufgeblasen ist und die aufgeblasene
Haube von der Fläche abgehoben wird und dabei die Last trägt, wenn das Luftkissen
gebildet ist. Die Anwendung kann aber auch so erfolgen, daß die Last bei voll aufgeblasener
Haube noch in Berührung mit der Fläche ist und das Luftkissen die aufgeblasene Haube
zusammen mit der Last von der Fläche abhebt. Schließlich kann entsprechend F i g.
14 auch ein ferngesteuerter Flaschenzug 55 oder eine ähnliche Hubvorrichtung angeordnet
sein, um die Last bei vollständig aufgeblasener Haube von der sie tragenden Fläche
abzuheben. Der Flaschenzug od. dgl. kann durch einen elektrischen oder pneumatischen
Motor 56 angetrieben werden, dessen Speiseleitung durch den oberen Teil der Haube
luftdicht hindurchgeführt ist. Die Luft zum Aufblasen der Haube und/oder zur Bildung
des Vorhanges kann an jeder Stelle der Haube zugeführt werden. Zum Beispiel kann
sie für eine der F i g. 1 entsprechende Ausführungsform durch eine am oberen Haubenende
angeordnete Leitung zugeführt werden, wie sie in F i g. 1 mit gestrichelten Linien
dargestellt ist.
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Die Haube kann ferner mit durchsichtigen Wandteilen versehen sein
oder ganz aus durchsichtigem Werkstoff bestehen.