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Schaltung zur Darstellung der mit der Diskriminatorausgangsspannung
zum Zweck der selbsttätigen Frequenznachstellung beim Empfang mehrfach-frequenzumgetasteter
Telegrafiesendungen (F 6) zu vergleichenden Spannung Beim Empfang frequenzumgetasteter
Sendungen bereitet das automatische Nachstimmen des Empfängerüberlagerers gewisse
Schwierigkeiten, da keine Mittenfrequenz vorhanden ist. Die Sendefrequenz springt
bei F 1-Betrieb zwischen zwei, bei F 6-Betrieb zwischen vier Frequenzwerten hin
und her. Eine Frequenznachregelung kann bei schlechten Empfangsbedingungen aber
nur dann stabil arbeiten, wenn zeitlich immer ein Kriterium vorhanden ist, also
alle Frequenzwerte ausgenutzt werden.
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Bei einem bekannten Verfahren werden die einzelnen Frequenzen durch
überlagerer auf eine gemeinsame Frequenz umgesetzt. Diese Frequenz wird über Filter
als Hilfsträger ausgesiebt und für eine Nachstimmspannung verwendet. Durch Vergleich
der Phasenlage des Hilfsträgers am Eingang und am Ausgang eines Phasenfilters mit
Hilfe einer Phasenbrücke wird die Nachstimmspannung gewonnen. Dieses Verfahren hat
den Nachteil, daß der Hub bei F6-Betrieb nicht variiert werden kann und der gerätetechnische
Aufwand durch die verschiedenen überlagerer erheblich ist.
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Bei einem anderen Verfahren wird, bei F 1-Betrieb die Richtspannung
der Trennlagenfrequenz, bei F 6-Betrieb die Richtspannung der Doppeltrennlagenfrequenz,
mit einer gleich großen, örtlichen Gleichspannung kompensiert. Die bei einer Frequenzabweichung
entstehende Differenzspannung wird als Nachstimmspannung benutzt. Der Nachteil dieses
Verfahrens besteht darin, daß das Kriterium der Nachstim= mung zeitlich nur begrenzt
(etwa ein Viertel der Zeit) zur Verfügung steht und die Nachstimmung bei geringem
Störabstand, wie er insbesondere im übersee-Kurzwellenverkehr nicht zu vermeiden
ist, damit sehr labil wird. Bleibt der Sender versehentlich in der Zeichenlage stehen,
so wird der überlagerer falsch gesteuert.
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An Stelle einer örtlich erzeugten Gleichspannung ist es bei diesen
Kompensationsverfahren auch schon bekannt, die Sollspannung durch das Zeichen selbst
umzuschalten.
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Eine solche Anordnung ist jedoch nur für Einfach-Frequenzumtastung
verwertbar. Bei Mehrfach-Frequenzumtastung ergeben sich für diese Lösung deswegen
Schwierigkeiten, weil die beiden Kanäle nicht synchron getastet werden. Ein für
die richtige Abstimmung repräsentativer Wert ist also deswegen nicht ohne weiteres
zu erhalten, weil die am Diskriminator entstehende Gleichspannung für einen Kanal
vom zufälligen Tastzustand des anderen Kanals abhängt.
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Es ist weiter eine Empfangsanordnung für frequenzumgetastete Telegrafiesignale
bekannt, bei welcher von den empfangenen Signalen zwei in ihrer Polarität entgegengesetzte
Spannungswellen abgeleitet und addiert werden und die Summenspannung zur Nachstimmung
des Empfängers benutzt wird. Eine derartige Anordnung ist aber ebenfalls nur für
zwei Tastzustände ausführbar.
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Auch bei der Schaltung nach der Erfindung werden die Ausgangsspannungen
eines sogenannten Tastgerätes, welches die Ausgangsspannungen des Diskriminators
in Gleichspannungen fester Amplitude umsetzt, zur Darstellung einer Vergleichsspannung
zur Frequenznachregelung hintereinandergeschaltet.
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Gegenüber den vorbekannten Anordnungen stellt sich die erfindungsgemäße
Schaltung die Aufgabe, für jeden der vier möglichen Tastzustände bei Mehrfach-Frequenzumtastung
die zugehörigen Gleichspannungssollwerte zu erzeugen, so daß das Regelkriterium
in jedem Tastzustand vorhanden ist.
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Gemäß der Erfindung liegt die Ausgangsspannung des Tastgerätes für
den A-Kanal an dem Gitter einer ersten Triode, deren Anode einmal über zwei Widerstände
an einer negativen Spannung und zum anderen über ihren Lastwiderstand an die Anode
einer zweiten Triode angeschlossen ist, an deren Gitter die Ausgangsspannung des
B-Kanals und an deren
Lastwiderstand eine positive Gleichspannung
liegt. Der Sollspannungswert wird an einem geerdeten Spannungsleiter abgegriffen,
dessen spannungsführender Anschluß an dem Verbindungspunkt der beiden von der Anode
der ersten Triode zur negativen Spannung führenden Widerstände angeschlossen ist.
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Der Vorteil dieser Schaltungsanordnung besteht darin, daß auch bei
Mehrfach-Frequenzumtastung eine andauernde Frequenznachregelmöglichkeit gegeben
ist und die Schaltung jedem Frequenzhub angepaßt werden kann.
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Die Figur zeigt eine prinzipmäßige Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schaltung. Es wird ein Empfänger mit F6-Betrieb angenommen, bei dem die Frequenzen
fi bis f4 symmetrisch zur Mittenfrequenz des als Blockschaltbild gezeigten Diskriminators
liegt. Die hier wechselweise entstehenden Richtspannungen dieser Tastfrequenzen
U1 bis U4 (s. schematische Darstellung an der linken Seite der Figur) werden dem
Kondensator C 1 über den Widerstand W 1 zugeführt. Die Darstellung der über
den Widerstand W 2 zugeführten Gleichspannungssollwerte erfolgt nun dadurch, daß
von den Tastgeräten des A- und des B-Kanals durch Hintereinanderschaltung ihrer
Ausgangsspannung eine Tastschaltung gebildet wird, welche symmetrisch zueinander
liegende positive und negative Spannungswerte bildet, wie sie einer Tastung bei
F6-Betrieb entsprechen. Durch das Potentiometer PI kann die Spannungshöhe dieser
wechselweise entstehenden Spannungswerte U 1'
bis U4' variiert werden, ohne
die spannungssymmetrische Aufteilung zu verändern.
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Im einzelnen arbeitet die links in der Figur gezeigte Röhrenschaltung
zur Erzeugung der Gleichspannungssollwerte durch Hintereinanderschaltung der Tastgeräte
für den A- und B-Kanal im Verhältnis 2:1 wie folgt. Werden die Röhren Rö 1 und Rö
2 durch entsprechende Ausgangsspannungen negativ angesteuert, so entsteht an ihren
Lastwiderständen kein Spannungsabfall. Am Potentiometer P 1 überwiegt die
positive Spannung mit einem Wert -I- U1'. Werden beide Röhren dagegen positiv angesteuert,
so erfolgt an den beiden Lastwiderständen ein Spannungsabfall. Die negative Spannung
- Ug überwiegt. Es entsteht ein Spannungswert - U4'. Ist die Röhre l gesperrt und
die Röhre 2 geöffnet, so bewirkt der Spannungsabfall an dem Lastwiderstand der Röhre
2 die Spannung+ U2'. Bei geöffneter Röhre 1 und gesperrter Röhre 2 läßt hingegen
der größere Spannungsabfall über beide Lastwiderstände die Spannung - U3' entstehen.
Die Spannungswerte U1 bis U4 des Diskriminators und die nach der erfindungsgemäßen
Schaltung erhaltenen Vergleichsspannungswerte U1' bis U4' werden einem Hubangleichindikator
zugeführt. Da die Demodulatoren des A-Kanals und des B-Kanals ein synchrones Umschalten
der Spannungswerte U1 bis U4 und U1' bis U4' bewirken, werden jeweils diese entsprechenden
Spannungswerte miteinander verglichen. Bei ungleichen Teilspannungen entsteht am
Indikator eine Wechselspannung. Werden die Teilspannungen durch Regeln des Potentiometers
P 1 gleich groß, so liegt am Indikator und am Kondensator C 1 kein Spannungspotential,
der Frequenzhub ist angeglichen.
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Bei einer nachträglich eintretenden Frequenzabwanderung verschieben
sich die einzelnen Diskriminatorteilspannungen U1 bis U4 mit gleichem Spannungsabstand
gegen die Vergleichspannungen U1' bis U4'. Am Kondensator Cl entsteht in Abhängigkeit
von der Richtung der Frequenzwanderung eine positive oder negative Spannung, die
dem Empfängerüberlagerer als Frequenz-Nachstirnmungsspannung zugeführt wird.