DE1167359B - Verfahren zur Herstellung eines Chinonderivates - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines ChinonderivatesInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D487/00—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00
- C07D487/02—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00 in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D487/04—Ortho-condensed systems
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 07 c
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
F 28943 IVb/12 q
16. Juli 1959
9. April 1964
16. Juli 1959
9. April 1964
Es wurde gefunden, daß es gelingt, das bisher unbekannte 2,3,5,6-Tetramino-benzochinon-(l,4) herzustellen,
wenn man Phthalimidkalium mit 2,3,5,6-Tetrahalogen-benzochinon-(l,4) umsetzt und das erhaltene
Produkt der Einwirkung von Hydrazin unterwirft.
Es ist bekannt, daß bei der Umsetzung von PoIyhalogenchinonen
mit Aminen von vier Halogenatomen maximal zwei, von drei Halogenatomen nur eines
gegen einen Aminrest ausgetauscht wird. Es war daher nicht zu erwarten, daß bei der Einwirkung von Phthalimidkalium
auf Tetrahalogenchinone sämtliche Halogenatome durch Phthalimidgruppen ersetzt werden.
Darüber hinaus ist in Houben-Weyl, »Methoden der organischen Chemie«, Bd. XI/1, S. 62, 1957)
ausdrücklich darauf hingewiesen, daß N-Alkylphthalimide,
die keine mit Hydrazin reagierenden Substituenten wie Halogenatome oder Ketogruppen enthalten,
mittels Hydrazin zu den entsprechenden Aminen gespalten werden können. Da die nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung als Zwischenprodukt auftretenden Tetraphthalimidoverbindung derartige
Gruppen enthält, war es überraschend, daß die Spaltung mit Hydrazin glatt verläuft.
Als 2,3,5,6-Tetrahalogen-benzochinon-(l,4) kommen Fluoranil, Chloranil und ähnliche Verbindungen in
Frage. Die Umsetzung des Phthalimidkaliums mit dem Tetrahalogen-benzochinon wird zweckmäßigerweise
in indifferenten Lösungsmitteln in der Wärme unter Ausschluß von Feuchtigkeit vorgenommen. Als derartiges
Lösungsmittel eignet sich in erster Linie Azetonitril. Weiterhin seien genannt: Azeton, Benzol, Toluol,
Xylol. In Lösungsmitteln mit niedriger Dielektrizitätskonstante erfolgt die Reaktion nur sehr langsam.
Es ist vorteilhaft, die in Betracht kommenden Lösungsmittel vor der Umsetzung sorgfältig zu trocknen,
beispielsweise durch Destillation über P2O5 oder ähnliche
Maßnahmen. Man erhält zunächst eine fein kristalline Substanz, die in organischen Lösungsmitteln
schwer löslich ist. Durch mehrmaliges Auskochen mit Dimethylformamid wird die Verbindung, die durch
dunkel gefärbte Nebenprodukte verunreinigt ist, in reingelber Form erhalten. Die gelbe Verbindung stellt
wahrscheinlich das Tetra-(phthalimido)-benzochinon dar.
Durch Behandlung mit einer wäßrigen Hydrazinlösung gelingt es, das gelbe Tetra-(phthalimido)-benzochinon
in das entsprechende Tetramino-benzochinon überzuführen. Es ist zweckmäßig, einen Überschuß
an Hydrazin zu verwenden. Die Reaktion wird in der Art durchgeführt, daß man das Tetra-(phthalimido)-benzochinon
in eine überschüssige Menge einer wäßrigen Hydrazinlösung einbringt und durch Rühren
Verfahren zur Herstellung eines Chinonderivates
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Briining, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Kurt Wallenfels, Freiburg (Breisgau),
Dr. Wilfried Johannes Draber, Bonn-Ippendorf - -
oder Einleiten von Inertgasen, z. B. Stickstoff, oder Schütteln für die Umsetzung sorgt. Es tritt zunächst
ein violetter Niederschlag auf, der im späteren Verlauf der Reaktion wieder in Lösung geht, wobei eine fast
klare grünlichbraune Lösung entsteht. Bei Zutritt von Luft scheiden sich aus dieser Lösung sofort bronzeglänzende,
olivgrüne bis schwarze Kristalle aus, deren Abscheidung durch Stehenlassen unter gelegentlichem
Umschütteln oder Umrühren vervollständigt wird.
Das auf diesem Wege gewonnene 2,3,5,6-Tetraminobenzochinon-(l,4) ist in Lösungsmitteln mit niedriger
Dielektrizitätskonstante, z. B. Benzol, Toluol, Xylol, Äther, praktisch unlöslich, in anderen Lösungsmitteln,
z. B. Alkoholen, Azeton, Wasser, nur wenig löslich. Oberhalb 26O0C zersetzt sich die Verbindung allmählich.
Mit starken anorganischen Säuren, z. B. konzentrierter Salzsäure, Schwefelsäure oder Überchlorsäure,
bildet sie rote bis braunrote Salze; mit Schwefelsäure entsteht beispielsweise ein Addukt der
Zusammensetzung C6O2(NHa)4-I H2SO4, das durch
Wasser nur sehr langsam gespalten wird. Die Salze lassen sich aus saurer Lösung Umkristallisieren. Aus
diesen Lösungen kann mit Natriumcarbonatlösung das freie Tetramino-benzochinon in kristalliner Form
zurückerhalten werden. Die Überführung in ein Salz und die Regenerierung mit Bicarbonatlösung kann zur
Reinigung der Verbindung dienen.
Das 2,3,5,6-Tetramino-benzochinon-(l,4) stellt ein wertvolles Zwischenprodukt dar, das z. B. für die Herstellung
pharmazeutisch wertvoller Verbindungen und von Farbstoffen dienen kann.
a) 8,5 g Fluoranil und 32 g trockenes Phthalimid-Kalium werden in 200 ecm frisch über Phosphorpentoxyd
destilliertem Azetonitril 3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Anschließend wird das heiße Reaktions-
409 558/438
gemisch abgesaugt und der Rückstand zunächst mit Azetonitril bis zur Farblosigkeit des Filtrats und anschließend
mit Wasser gewaschen. Der gelbbraune Rückstand wird einmal kurz mit Dimethylformamid
aufgekocht und die heiße Lösung abgesaugt. Man erhält etwa 28 g eines gelben, feinkristallinen Produktes,
das wahrscheinlich das 2,3,5,6-Tetra-(phthalimido)-benzochinon-(l ,4) darstellt.
b) 5 g des gemäß der unter a) gegebenen Vorschrift gewonnenen Tetra-(phthalimido)-benzochinons werden
in einer Lösung von 20 ecm Hydrazinhydrat (80%ig) in 250 ecm Wasser 4 Stunden unter Stickstoffatmosphäre
geschüttelt. Zunächst bildet sich ein violetter Niederschlag, der sich jedoch weitgehend wieder auflöst,
wobei eine fast klare, grünlichbraune Lösung entsteht. Bei Zutritt von Luft scheiden sich sofort
bronzeglänzende, olivgrüne bis schwarze Kristalle aus. Das Abscheiden des Niederschlages wird durch
Stehenlassen des Reaktionsgemisches an der Luft unter gelegentlichem Umschütteln vervollständigt, so
Manchmal ist kurzes Erwärmen auf 50 bis 80°C nötig. Nach einiger Zeit saugt man ab. Man erhält etwa
0,5 g (35% bezogen auf Fluoranil) einer kristallinen Verbindung, die 2,3,5,6-Tetramino-benzochinon-(l,4)
darstellt.
Analyse: C6H8N4O2.
Berechnet ... C 42,87, H 4,78, N 33,31%;
gefunden ... C 42,60, H 4,89, N 32,65%.
gefunden ... C 42,60, H 4,89, N 32,65%.
Zur Reinigung wird das Rohprodukt in warmer, konzentrierter Schwefelsäure gelöst, die Lösung durch
eine Glasfritte filtriert und auf Eis gegossen. Das sich ausscheidende braunrote Schwefelsäureaddukt wird
nach der Isolierung in eine gesättigte Bicarbonatlösung eingetragen, wobei das freie Tetramino-benzochinon in
kristalliner Form ausfällt. Die Verbindung zersetzt sich allmählich oberhalb 26O0C.
5,0 g Chloranil und 15,1 g Phthalimid-Kalium werden in 150 ml wasserfreiem Azetonitril eingerührt und
die Mischung unter Rückfluß gekocht. Nach Absaugen des dunkel gefärbten Lösungsmittels erhält man einen
dunkelbraunen Rückstand, der zunächst mit Äthanol, dann mit viel Wasser, zum Schluß wieder mit Äthanol
gewaschen wird. Nach dem Trocknen hinterbleiben 8,3 g (60 % der Theorie) eines bräunlichgelben Pulvers,
das das 2,3,5,6-Tetra-(phthalimido)-benzochinon-(l,4) darstellt und in der in Beispiel 1 b) beschriebenen
Weise durch Hydrazinolyse in das 2,3,5,6-Tetraminobenzochinon-(l,4) übergeführt werden kann.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines Chinonderivates, dadurch gekennzeichnet, daß man 2,3,5,6-Tetrahalogen-benzochinon-(l,4) mit Phthalimidkalium umsetzt und das erhaltene Produkt der Einwirkung von Hydrazin unterwirft.409 558/438 3.64 θ Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF28943A DE1167359B (de) | 1959-07-16 | 1959-07-16 | Verfahren zur Herstellung eines Chinonderivates |
CH804960A CH385245A (de) | 1959-07-16 | 1960-07-14 | Verfahren zur Herstellung von Tetraaminochinon |
GB2503260A GB915513A (en) | 1959-07-16 | 1960-07-18 | A quinone derivative and process for the manufacture thereof |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF28943A DE1167359B (de) | 1959-07-16 | 1959-07-16 | Verfahren zur Herstellung eines Chinonderivates |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1167359B true DE1167359B (de) | 1964-04-09 |
Family
ID=7093092
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF28943A Pending DE1167359B (de) | 1959-07-16 | 1959-07-16 | Verfahren zur Herstellung eines Chinonderivates |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH385245A (de) |
DE (1) | DE1167359B (de) |
GB (1) | GB915513A (de) |
-
1959
- 1959-07-16 DE DEF28943A patent/DE1167359B/de active Pending
-
1960
- 1960-07-14 CH CH804960A patent/CH385245A/de unknown
- 1960-07-18 GB GB2503260A patent/GB915513A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB915513A (en) | 1963-01-16 |
CH385245A (de) | 1964-12-15 |
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