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Düsenkopf mit Schlauchanschluß zur Rohrreinigung Zur Reinigung von
Rohrleitungen und Kanälen sind Düsenköpfe mit Schlauchanschluß bekannt, bei denen
neben nach rückwärts gerichteten Bohrungen, durch welche den Düsenkopf vorwärts
treibende Flüssigkeitsstrahlen austreten, auch nach vorn gerichtete Bohrungen angebracht
sind, die weitere Sprühstrahlen erzeugen. Durch den Reaktionsstoß des vom hohen
Druck beschleunigten Reinigungsmediums in der Form von Flüssigkeits-, Dampf- oder
Preßgasstrahlen auf den Düsenkopf wird eine ziehende oder schleppende Reaktionskraft
erzeugt und auf den Zufuhrschlauch für das Reinigungsmittel, der sich an den Düsenkopf
anschließt, übertragen. Will man eine Rückschubkraft auf den Schlauch mit Hilfe
eines Düsenkopfes ausüben, so muß der Düsenkopf durch einen anderen mit nur vorwärts
gerichteten Düsen ersetzt werden.
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Ein Nachteil dieser Düsenköpfe besteht darin, daß sie bei Rohrleitungen
mit Krümmern, Schweißstellen oder Schiebern das nächste Reinigungsstück (lösbare
Stelle im Leitungssystem) nicht immer erreichen. Verklemmt sich der Schlauch im
Rohr, so kann er kaum zurückgezogen werden. Dieser Nachteil ist besonderes beachtlich,
weil die ziehende Wirkung der Düsenköpfe an sich auf sehr große Strecken, z. B..
bis auf 100 m Länge ausgenutzt werden kann. Treten in der zu reinigenden Leitung
zu große Reibungen auf, so muß die Leitung an einer oft schwer zugänglichen Stelle
auseinandergenommen werden, um den Düsenkopf auszutauschen. Aber auch dabei ist
Voraussetzung, daß die Rohrleitung an der Stelle des Hindernisses von außen zugänglich
ist. Zuweilen muß die Rohrleitung aufgeschnitten werden, um die aufgetretenen Hindernisse
zu beseitigen.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, die nach vorn und nach hinten gerichteten
Düsen eines Düsenkopfes mit der Druckflüssigkeit wahlweise zu beaufschlagen und/oder
den Düsenkopf um die Achse der Zuführleitung zu drehen. Dabei hat die Drehung des
Düsenkopfes den Zweck, eine möglichst vollständige Beaufschlagung der zu reinigenden
Wand durch die Flüssigkeitsstrahlen zu gewährleisten.
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Zu diesem Zweck hat der erfindungsgemäße Düsenkopf zur Rohrreinigung
mit Schlauchanschluß für die Zuleitung einer Reinigungsflüssigkeit unter Druck und
mit schräg zu der zu reinigenden Rohrwand nach vorn und hinten gerichteten Düsen,
deren Strahlen den Düsenkopf in dem zu reinigenden Rohr oder Kanal durch Reaktionsdruck
bewegen, die Besonderheit, daß in einer Bohrung des Düsenkopfes ein durch den Flüssigkeitsdruck
beweglicher, von der Druckflüssigkeit mindestens teilweise durchströmter Steuerkolben
vorgesehen ist, der je nach seiner Stellung in der Bohrung des Düsenkopfes den Zufluß
zu den schräg nach vorn bzw. zu den schräg nach hinten; gerichteten Düsen für die
Reinigungsflüssigkeit freigibt, und/oder den Düsenkopf mit Hilfe eines an sich bekannten
Schrittschaltwerkes um die Achse der Zufuhrleitung dreht.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Düsenkopfes ist der
Steuerkolben entgegen der Wirkung des Flüssigkeitsdruckes durch eine Feder belastet,
wobei seine Steuerkanten so angeordnet sind, daß sie bei steigendem Flüssigkeitsdruck
die nach vorn gerichteten Düsen schließen unter gleichzeitiger Freigabe der nach
hinten gerichteten Düsen.
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Dabei kann der Steuerkolben als längs durchbohrter Stufenkolben ausgebildet
sein, dessen vorderes dünneres Ende zum Steuern des Zuflusses zu den schräg nach
vorn gerichteten Düsen mit einem im Düsenkopf angeordneten Steuerzapfen zusammenwirkt,
der beim Verlauf des Stufenkolbens in dessen Längsbohrung eindringt.
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Ferner ist vorteilhaft, an dem Steuerkolben und/ oder in der Bohrung
des Düsenkopfes Steuerkurven vorzusehen, welche ein Schalt- und Sperrwerk bilden,
das den Kolben bei seinen durch Änderung des Flüssigkeitsdruckes bewirkten Axialbewegungen
schrittweise dreht und seinen Vorlauf in den Schaltstellungen so begrenzt, daß er
bei vollem Flüssigkeitsdruck abwechselnd entweder die nach vorn gerichteten Düsen
oder die nach hinten gerichteten Düsen freigibt.
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Es ist auch möglich, den erfindungsgemäßen Düsenkopf so auszubilden,
daß die Hin- und Herbewegung des Steuerkolbens bei gleichbleibendem Leitungsdruck
erfolgt. Dies wird dadurch bewirkt, daß der Steuerkolben einen ringförmigen Bund
aufweist, der dichtend an der zylindrischen Wand des Düsenkopfhohlraumes geführt
ist und diesen Hohlraumin
einen nach außen geschlossenen ersten
Ringraum und einen durch Bohrungen mit der Umgebung verbundenen zweiten Ringraum
unterteilt, ferner einen Verbindungskanal zwischen seinem von der Druckflüssigkeit
durchströmten Innenraum und dem geschlossenen ersten Ringraum sowie einem zweiten
Verbindungskanal zwischen den Stirnkanten des Bundes aufweist, welch letztgenannter
Kanal ein Hilfsventil enthält, dessen Verschlußstück durch Anschlagen an Endflächen
des Düsenkopfhohlraumes so steuerbar ist, daß das Hilfsventil beim Vorlauf des Steuerkolbens
in Richtung des ersten Ringraumes geöffnet, beim Rücklauf aber geschlossen ist.
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Wenn bei einer derartigen Anordnung der Steuerkolben fest mit der
Zufuhrleitung verbunden und der Düsenkopf gegenüber dem Steuerkolben längs beweglich
ist, führen die Reinigungsstrahlen in dieser Richtung eine schrubbende Hin- und
Herbewegung aus.
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Eine gleichzeitige Drehbewegung der Strahlen kann dadurch erreicht
werden, daß der Steuerkolben in seinem Außenmantel eine zickzackförmige Kurvenbahn
enthält, die mit einem Steuerstift in der Wand oder einer Hülse des Düsenkopfes
in an sich bekannter Weise derart zusammenwirkt, daß der Düsenkopf während seiner
Hin- und Herbewegung gegenüber dem Steuerkolben um die Achse der Zufuhrleitung gedreht
wird.
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Der erfindungsgemäße Düsenkopf arbeitet folgendermaßen: Wird der Düsenkopf
von den nach rückwärts gerichteten Düsen vorgetrieben, so schleppt er den Zufuhrschlauch
für die Druckflüssigkeit durch eine Rohrleitung vorwärts; werden durch Druckänderungen,
z. B. Druckverminderung, die nach vorwärts gerichteten Düsen beaufschlagt, so wird
der Schlauch im Rohr zurückgetrieben. Bei wechselnder Drucksteuerung entsteht eine
Hin- und Herbewegung des Düsenkopfes im Rohr, die eine Schrubbwirkung auf die beaufschlagte
Wandung ausübt.
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Neben der Schrubbwirkung, die durch die Vor-und Rückwärtsbewegung
des Düsenkopfes erreicht wird, bringt diese Anordnung den Vorteil mit sich, daß
das Fortbewegen eines mit einer Düse nach der Erfindung versehenen Schlauches, der
durch mehrere Krümmer hindurchgeführt werden muß, unter geringem Kraftaufwand möglich
ist. Die Düse nach der Erfindung zieht den Schlauch voran, und bei entsprechendem
Nachschub an der Einführungsstelle ist es möglich, den Reibungswiderstand der beiden
vordersten Krümmer nahezu aufzuheben. In der Praxis können Rohrleitungen mit etwa
vier bis fünf Krümmern von einem Schlauch mit einer erfindungsgemäßen Düse gereinigt
werden.
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Hierbei haben die von der Reinigungsflüssigkeit beaufschlagten ziehenden
(nach rückwärts gerichteten) Bohrungen des Düsenkopfes den Schlauch gezogen. Zum
Zurückbringen des Schlauches wird durch Veränderung des Druckes der Reinigungsflüssigkeit
der in der Bohrung des Düsenkopfes befindlichen Kolben umgesteuert, so daß die vorderen
Düsen tätig werden und den Schlauch zurückschieben. Die in verschiedener Richtung
geneigten Düsen der Düsenköpfe können in einer gegrätschten oder in einer gekreuzten
Anordnung angebracht sein.
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Trotz des Einbaues einer selbsttätigen Drucksteuerung ist der Raumbedarf
des neuen Düsenkopfes in Länge und Durchmesser nicht größer als derjenige bekannter,
einfacher Düsenköpfe für die einsinnige Reaktionsbewegung. Daher wird durch die
Erfindung der Vorteil beibehalten, daß Rohre und Kanäle mit Krümmern in kurzen Radien
von dem Düsenkopf je nach Wahl vor- oder rückwärts durchwandert werden können.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen in einigen Ausführungen beispielsweise
dargestellt. Um die einzelnen Ausführungsformen leicht miteinander vergleichen zu
können, sind die Düsenköpfe im mittleren Längsschnitt sowie in annähernd gleichem
Maßstab wiedergegeben. Es zeigt F i g. 1 eine Düse mit federbelastetem Ventilkolben,
F i g. 2 eine Düse in gegenüber F i g. 1 verkürzter Bauart, F i g. 3 eine Ausführung
mit Düsenkränzen in gegrätschter Anordnung, F i g. 4 eine Ausführung, ähnlich derjenigen
nach F i g. 2, jedoch mit längsverschieblichem und drehbarem Kolben, F i g. 5 die
Abwicklung einer Steuerkurve mit Kugelsteuerung, in vergrößertem Maßstab, F i g.
6 die linke Hälfte einer Bauart mit mehrstufigem Kolben und kugelgesteuerter Drehschaltung,
F i g. 7 die rechte Hälfte einer ähnlichen Ausführung, F i g. 8 eine Bauart mit
mehrstufigem Kolben und hydraulischer Hilfsventilsteuerung, F i g. 9 eine Ausführung
mit mehrstufigem, feststehendem Kolben und längsverschieblichem sowie drehbarem
Gehäuse, F i g. 10 einen Düsenkopf für die Reinigung von Faßwänden, F i g. 11 die
schematische Abwicklung der Schaltkurve zur Drehung des Düsenkopfes nach F i g.
10. Die Bauarten nach F i g. 1 bis 3 schalten den Kolben durch Drucksteigerung.
Ihre Reaktionsdüsen haben eine große ziehende Wirkung auf den angeschlossenen Schlauch,
jedoch eine kleinere schiebende Wirkung.
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Die Bauarten nach den F i g. 4, 6 und 7 schalten nur bei Druckunterbrechung.
Die ziehende und schiebende Wirkung der Düsenköpfe in dieser Ausbildung ist gleich
groß. Die Düsenköpfe nach F i g. 8 und 9 schalten bei konstantem Druck der Reinigungsflüssigkeit
selbsttätig mit gleichwertiger ziehender und schiebender Wirkung. F i g. 10 zeigt
einen insbesondere zur Faßreinigung geeigneten Düsenkopf, der bei ständig offenen,
nach allen Seiten gerichteten Düsen, eine Hin- und Herbewegung und eine schrittweise
Drehung ausführt.
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In allen Abbildungen sind einander entsprechende Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Sämtliche dargestellten Düsenköpfe 2 weisen ein Mundstück
1 zum Anschluß des Schlauches und ein verdicktes Kopfteil mit schräg nach vorwärts
gerichteten Düsen 3 und schräg nach rückwärts gerichteten Düsen 4 auf. Die Beaufschlagung
der Düsen 3, 4 steuert ein in einer Bohrung des Düsenkopfes axial beweglicher hohler
Steuerkolben 6.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 1 ist der hohle Steuerkolben 6
in dem verdickten Ende des Mundstückes 1 und in einem inneren rohrförmigen Ansatz
5 des Düsenkopfes gelagert. Er weist einen Bund 7 auf, den eine Schlauchfeder 8
in der dargestellten Ruhestellung auf seinen Sitz 9 drückt. In dieser Stellung verschließt
der Kolben eine zu den
Düsen 4 führende Ringkammer 10 gegen die
Reinigungsflüssigkeit, die unter einem hohen Druck von etwa 30 bis 80 Atmosphären
den Hohlraum des Mundstückes 1 ausfüllt.
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Zur Abdichtung gegen die Druckflüssigkeit dienen O-Ringe 11 und 12.
Aus dem Mundstück 1 strömt die Druckflüssigkeit bei Inbetriebnahme des Düsenkopfes
durch den hohlen Kolben 6 in eine Vorkammer 13 und von dort durch die Düsen 3 nach
außen. Wird der Druck der Reinigungsflüssigkeit erhöht, bis die auf den Steuerkolben
6 durch die Feder 8 ausgeübte Kraft überwunden wird, so bewegt sich der Kolben 6
vor, bis das Ende seiner Mittelbohrung durch einen Steuerzapfen 14 verschlossen
wird. Dabei gibt die untere Steuerkante 15 des Kolbens 6 die Vorkammer 10 frei.
Die Reinigungsflüssigkeit spritzt unter hohem Druck durch die Düsen 4 aus. Die Flüssigkeitsstrahlen
üben infolge ihrer schrägen Richtung eine gute Ablösungswirkung auf etwaige Verunreinigungen
des Rohres oder Kanals aus und schleppen gleichzeitig den Schlauch vorwärts. Tritt
ein Hindernis auf, so wird dieses am rückwärtigen Ende durch die mangelnde Weiterbewegung
des Schlauches bemerkbar. Man braucht dann nur den Flüssigkeitsdruck zu vermindern,
bis die Feder 8 den Kolben 6 wieder auf seinen Sitz 9 zurückführt und die Düsen
3 von der Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt werden. Die dort austretenden Strahlen
schicken den Düsenkopf und damit den Schlauch rückwärts.
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Durch erneute Erhöhung und nochmalige Herabsetzung des Druckes kann
der Schlauch hin- und herbewegt werden, bis das Hindernis beseitigt ist und unter
hohem Druck die Reinigung des Rohres unter Weiterschleppung des Schlauches fortgesetzt
wird.
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Abweichend von der Ausbildung nach F i g. 1 ist bei der Ausführung
nach F i g. 2 der Kolben 6 nur in seinem rückwärtigen Teil als Hohlkolben ausgebildet.
Dieser Hohlraum setzt sich fort in Bohrungen 21, welche zu einer Vorkammer 13 a
für die vorwärts gerichteten Düsen 3 a führen.
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Der Kranz der Düsen 3 a ist bei dieser Ausführung näher an den Düsenkranz
4 herangerückt. Das Mundstück 1 besteht aus drei druckdicht aneinander gefügten
Teilen, welche durch Dichtringe 17 und 18 abgedichtet sind. Der vordere Teil des
einstufigen Kolbens ist mittels einer Dichtung 16 gegen den Hohlraum des Düsenkopfes
abgedichtet, in dem sich Tellerfedern 20 befinden, in deren Bohrung ein Kolbenfortsatz
19 eingreift. Solange die vom Druck der Reinigungsflüssigkeit im Mundstück auf den
Kolben ausgeübte Kraft geringer ist als die Belastung des Kolbens 19 durch die Tellerfedern
20, tritt die Flüssigkeit über die Bohrungen 21 und die Vorkammer 13 a durch die
Düsen 3 a.
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Wird der Flüssigkeitsdruck auf den Kolben 6 derart gesteigert, daß
der Widerstand der Tellerfedern 20 überwunden wird, so verschiebt sich der Kolben
nach vorn, und die Innenwand des Düsenkopfes verschließt die Bohrungen 21. Die Vorkammer
13 a und die Düsen 3 a werden nicht mehr beaufschlagt. Dagegen strömt nunmehr die
Druckflüssigkeit durch die Vor- und Verteilerkammer 10 in den Kranz der rückwärts
gerichteten Düsen 4.
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Die Ausführungsform nach F i g. 3 verwendet dicht i beieinander liegende
Düsenkränze 3 a für die Vorwärtsstrahlung und 4 für die Rückwärtsstrahlung. Diese
Düsenkränze haben eine gegrätschte und gegeneinander versetzte Anordnung. Der hohle
Teil des Kolbens 6 ist durch Stege 22 vom Kolbenvorderteil unter Bildung einer Verteilerkammer
23 innerhalb des Kolbens getrennt. Bei geringem Druck strömt die Reinigungsflüssigkeit,
wie in F i g. 3 dargestellt, zwischen den Stegen 22 in die Verteilerkammer 23 zwecks
Betätigung der vorwärts strahlenden Düsen 3 a. Wird der Druck erhöht und der Widerstand
der Tellerfedern 23 überwunden, so wandert der Kolben vorwärts. Der Zufluß zu den
Düsen 3 a wird abgesperrt, und die Verteilerkammer 23 gelangt in die Höhe der Düsen
4, so daß die Reinigungsflüssigkeit aus diesen Düsen austritt und ihre Reinigungs-
und Vorschlepparbeit aufnimmt.
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Bei den Anordnungen nach den F i g. 1 bis 3 ist die Spritzrichtung
druckabhängig. Bestimmte Reinigungsaufgaben müssen jedoch bei dem höchstmöglichen
Flüssigkeitsdruck durchgeführt werden. Eine Steuerung, wie sie in den F i g. 4 bis
8 dargestellt ist, ermöglicht eine Beaufschlagung der Düsen des Düsenkopfes in beiden
Ausströmungsrichtungen mit dem vollen Arbeitsdruck.
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Der Düsenkopf nach F i g. 4 stellt eine Weiterentwicklung des in F
i g. 2 gezeigten dar, wobei der Kolben 6 einen rohrförmigen Ansatz 24 aufweist,
der auf seiner Innenseite eine Ringnut 25 zur Aufnahme einer Steuerkugel
26 enthält. Diese Kugel rollt andererseits in einer rinnenförmigen Schaltkurve
27 auf der Oberfläche eines Steuerzapfens 14 ab, die in F i g. 5 in abgewickelter
Form dargestellt ist, zugleich mit der Steuerkugel 26. Man erkennt in F i g. 4 den
mittleren hochsteigenden Teil der Steuerkurve 27, der in der Abwicklung mit A bezeichnet
ist. Ferner erkennt man in F i g. 4 rechts und links zwei Umlenkstellen. Diese Schaltkurve
27 steuert bei Druckänderungen unter dem Einfluß der Kugel 26 das Heben und
Senken des Kolbens 6 in demjenigen Takt, der in F i g. 5 durch Pfeile veranschaulicht
ist, welche den Kugelweg erläutern.
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Bei niedrigem Druck, welcher nach der Schaltkurve F i g. 5 vorausgesetzt
wird, ruht die Kugel 26 in einer Grundstellung, die in F i g. 5 mit C und D bezeichnet
ist. Steigt der Flüssigkeitsdruck, so wird der Kolben 6 damit auch sein Kopf 24
und die Kugel 26 hochgedrückt, bis die Kugel 26 Endstellung A erreicht hat. Läßt
der Flüssigkeitsdruck nach; so sinkt der Kolben und damit auch die Kugel 26 wieder
abwärts in die Grundstellung D. Bei erneutem Druckanstieg verhindert die Kugel 26
durch Anschlagen im Punkt B ein weiteres Vorlaufen des Kolbens 6; so daß beide Düsenkränze
mit dem höchstmöglich zur Verfügung stehenden Druck betrieben werden können. Nach
der Schaltkurve gemäß 5 wird beim vollen Durchlaufen der Schaltkurve der Kolben
dreimal in die höchste Stellung gehoben. In dieser Stellung sind die Bohrungen 21
verschlossen. Die Steuerkante 15 des Kolbens 6 wirkt mit der Verteilerkammer 10
zusammen, zwecks Durchlaß des Reinigungsmittels zu den vorschleppenden Reaktionsdüsen
4, die rückwärts gerichtet sind. Ebenso führt die Schaltkurve laut Beispiel auf
einer Umdrehung dreimal den von ihr gesteuerten Kolben 6 in die in F i g. 4 dargestellte
Ausgangslage mit freigegebenen vorwärtsstrahlenden Düsen 3 a, bedient durch die
Bohrungen 21 über die Vorkammer 13 a bei Verschluß der Vorkammer 10 durch die Steuerkarte
15 des Kolbens 6.
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Es bedarf keiner Erläuterung, daß die Steuerung nach F i g. 4 und
5 auch durch mechanische Umkehrung
der Steuermittel erreicht werden
kann, nämlich durch Anordnung der Schaltkurve 27 im hohlen Steuerkopf 24 des Kolbens
und durch Anordnung der Rille 25 im Zapfen 14.
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Die F i g. 6 und 7 zeigen in je einem halben mittleren Längsschnitt
Ausführungsbeispiele dafür, daß die Kugelsteuerung für den längsverschieblichen
Kolben 6 auch zwischen Kolbenmantel und Innenmantel des Düsenkopfes angeordnet sein
kann.
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Hierzu dient nach der Ausbildung gemäß F i g. 6 die Einfräsung einer
mit einer Kugel 26 zusammenwirkenden Steuerkurve 27 entsprechend F i g. 5
in den Innenmantel des Mundstückes 1.
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Die Bauart nach F i g. 7 entspricht derjenigen nach F i g. 6 auch
bezüglich ihrer Wirkungsweise, nur mit dem Unterschied, daß die Steuerkurve 27 für
die Kugel 26 aus einer entsprechend bearbeiteten Hülse 31 mit oberem Anschlag
32 für den Kolbenbund 7 besteht. Diese Hülse läßt sich einfach durch Stanzen herstellen
und dann in den Düsenkopf einschieben.
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Der Düsenkopf nach F i g. 8 arbeitet mit selbsttätiger Steuerung der
Düsengruppen. Seine Grundbestandteile sind die gleichen wie bei den anderen Ausführungsformen.
Das Besondere besteht in einem Kanal 32, der den hohlen Innenraum des Kolbens 6
mit dem Hohlraum 33 des Düsenkopfes 2 verbindet. Während der Zuspeisung von Reinigungsflüssigkeit
unter Druck und deren Ausströmung durch die Vorwärtsdüsen 3, kann in einem Nebenstrom
Flüssigkeit durch den Kanal 32 in den Raum 33 eintreten.
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Im Kolbenbund 7a ist ein Ventil 34 angebracht, das beim Rücklauf des
Kolbens 6 einen Kanal 32 a geschlossen hält, bis es sich durch Anschlag an dem Ring
9 öffnet. Die im Raum 33 enthaltene Flüssigkeit kann nun über den Kanal 32a und
einen Auslaß 36 entweichen. Beim folgenden Vorlaufen des Kolbens 6 bleibt das Ventil
34 geöffnet, bis es in der oberen Endstellung des Kolbens durch Anschlagen an eine
Steuerfläche 35 geschlossen wird. Der sich dann im Raum 33 aufbauende Druck hält
das Ventil 34 geschlossen und erzwingt den Rücklauf des Kolbens 6 bis zum Umsteuerpunkt,
wo der beschriebene Vorgang automatisch von neuem beginnt.
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F i g. 9 ist ein Beispiel für die Ausbildung eines Düsenkopfes mit
bezüglich des Kolbens und des Düsenkopfgehäuses kinematisch umgekehrter Bewegung,
wobei der Kolben 1 a mit dem Mundstück 1 fest verbunden ist. Der Düsenkopf 2 ist
auf ihm längsverschieblich. Damit die aus den Düsen austretenden Flüssigkeitsstrahlen
den gesamten Umfang der Rohrwand bestreichen, ist der Düsenkopf außerdem schrittweise
drehbar.
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Zur Steuerung der Drehbewegung des Düsenkopfes dient ein Stift 26a
in der Wand des Düsenkopfes 2 in Verbindung mit einer Steuerkurve 27a, ; deren Abwicklung
in F i g. 11 dargestellt ist. Die Steuerkurve 27 a entspricht der Kurve 27 in F
i g. 5 nur mit dem Unterschied, daß nur die Stellungen B, C, D verwendet
werden und der Stift 36 die Kugel 26
ersetzt. In der dargestellten Lage strömt
die Reinigungsflüssigkeit durch die Vorwärtsdüsen 3 aus. Ein Teil der Flüssigkeit
fließt durch einen Nebenkanal 37 in den Raum 33 unter den Kolben 6a und baut dort
einen Druck auf, der den Düsenkopf 2 rückwärts drückt, bis der Steuerzapfen 14 der
Flüssigkeit den f Weg zu den Vorwärtsdüsen 3 versperrt und durch die Öffnungen 13
b und die Vorkammer 10 die Rückwärtsdüsen beaufschlagt werden. Der Flüssigkeitsdruck
im Raum 33 hält das Ventil 34 geschlossen, bis sein Fühler 39 gegen die Stirnfläche
der Führungshülse 5 anstößt und das Ventil 34 öffnet, so daß die Flüssigkeit aus
dem Raum 33 über das Ventil 34
durch die Bohrung 36 entweichen kann. Der Düsenkopf
2 kehrt nun in seine in der Zeichnung dargestellte Ausgangslage unter Drehung zurück,
und das Spiel beginnt von neuem.
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Die F i g. 10 veranschaulicht im Längsschnitt einen sich taktweise
hin- und herbewegenden und drehenden Düsenkopf, der besonders zur Innenreinigung
von Faßwänden geeignet ist und zahlreiche ständig von der Druckflüssigkeit beaufschlagte
Düsen 3, 3 a, 3 b, 3 c, 4, 4 a, 4 b, 4 c aufweist. Diese Düsen liegen
auf einer Schraubenlinie. Der Düsenkopf ist axial verschiebbar und drehbar gegenüber
dem feststehenden Mundstück 7. mit daran sitzendem Kolben 6.
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Zur Steuerung dieser Bewegung ist am Umfang des Kolbens eine Steuerkurve
27a gemäß Fig. 11 vorgesehen, welche mit einem Stift 36a zusammenwirkt in
der Art, wie zu F i g. 9 erläutert ist.
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F i g. 10 zeigt den Düsenkopf in Ruhelage. Der Steuerstift 26a befindet
sich gemäß F i g. 11 in der höchsten Lage der Steuerkurve 27a. Bei Beginn der Tätigkeit
strömt die Reinigungsflüssigkeit unter Druck über Kanäle 40 im Düsenkopf zu allen
Düsen. Der Nebenkanal 37 leitet Druckflüssigkeit unter den Kolben 6. Dadurch wird
der Düsenkopf 2 a allmählich nach unten gedrückt und gedreht, wobei der Weg der
Flüssigkeit zu den Düsen offenbleibt. Hat sich der Düsenkopf 2 a genügend gesenkt,
stößt der Fühler 39 an der Stirnfläche der Führungshülse 5 an und öffnet das Ventil
34. Die Druckflüssigkeit entweicht aus der Kammer 37 über das Ventil 34 und den
Auslaß 36. Der Düsenkopf 2 a steigt unter dem Flüssigkeitsdruck bei gleichzeitiger
Drehung wieder nach oben.