DE3800408C2 - Verfahren zum Umsteuern des Schlagkolbens eines Rammbohrgerätes sowie Rammbohrgerät - Google Patents
Verfahren zum Umsteuern des Schlagkolbens eines Rammbohrgerätes sowie RammbohrgerätInfo
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- E21B4/06—Down-hole impacting means, e.g. hammers
- E21B4/14—Fluid operated hammers
- E21B4/145—Fluid operated hammers of the self propelled-type, e.g. with a reverse mode to retract the device from the hole
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Umsteuern des
Schlagkolbens eines Rammbohrgerätes zur Herstellung von Löchern
im Erdreich mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 zusammengefaßten
Merkmalen. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein
Rammbohrgerät mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 3
zusammengefaßten Merkmalen.
Aus der DE-PS 26 34 066 ist ein Rammbohrgerät bekannt, welches
einen in einem Gehäuse hin- und herbewegbaren, teilweise hohlen
Schlagkolben aufweist, wobei in diesen eine umsteuerbare Steuereinrichtung
für ein Strömungsmittel eintaucht und die Bewegungen
des Schlagkolbens und somit indirekt auch den Vorwärts- oder
Rückwärtslauf des Rammbohrgerätes steuert. Die Steuereinrichtung
sitzt in einer das Gehäuse des Rammbohrgerätes auf seiner einen
Seite abschließenden Endverschraubung, durch welche auch die
Druckluft zugeführt und abgeführt wird.
Die Steuereinrichtung weist ein mit der Endverschraubung ein
stückig ausgebildetes, abgesetztes Steuerrohr auf, welches an
seinem in den hohlen Schlagkolbenbereich eintauchenden Ende eine
topfförmige Steuerhülse trägt, in der zwei diametral
angeordnete, längliche, achsparallel liegende Steuerschlitze
vorgesehen sind. Die Endverschraubung umschließt mit einem ersten
Rohrteil den dünneren Teil des Steuerrohres mit einem zweiten
Rohrteil, welches als Steuerzwischenhülse ausgebildet ist, die
topfförmige Steuerhülse, wobei beide Rohrteile über Stege miteinander
verbunden sind. Auf dieser Steuerzwischenhülse gleitet
der Schlagkolben axial hin und her. Das abgesetzte Steuerrohr
ist in der Endverschraubung und deren Steuerzwischenhülse
rastend drehbar gelagert. Die Steuerzwischenhülse weist zum Zusammenwirken
mit den länglichen Steuerschlitzen des Steuerrohres
entsprechende Zwischenhülsensteuerschlitze und unmittelbar benachbart
Abluftschlitze auf, welche das Ausströmen der Abluft
aus dem Raum zwischen Schlagkolbenkopf und Gehäuse durch Querbohrungen
am Ende des Schlagkolbens in entsprechende Schaltstellungen
ermöglichen. Durch diese Querbohrungen strömt aber
auch Druckluft durch die länglichen Steuerschlitze vor den
Schlagkolbenkopf bis zu dessen Bewegungsumkehr von Vorlauf auf
Rücklauf im Gehäuse. Diese Druckluft bremst den Schlagkolben
relativ schlagartig an seinem vorderen Totpunkt beim Rückwärtslauf
des Rammbohrgerätes ab, weil der Luftdruck für die Bewegung
des Schlagkolbens in Richtung Kopf des Rammbohrgerätes praktisch
schlagartig und während der ganzen restlichen Bewegung zusammenbricht
und dafür ebenso stark und schnell vor dem Schlagkolbenkopf
aufgebaut wird.
Ein zweites Rammbohrgerät ist in der DE-PS 27 22 297 offenbart.
Es weist einen in einem Gehäuse hin- und herbewegbaren, teilweise
hohlen Schlagkolben auf, wobei in diesen eine umsteuerbare
Steuereinrichtung für ein Strömungsmittel eintaucht und die
Bewegungen des Schlagkolbens und somit indirekt auch den
Vorwärts- oder Rückwärtslauf des Rammbohrgerätes steuert. Die
Steuervorrichtung sitzt in einer das Gehäuse des Rammbohrgerätes
auf seiner einen Seite abschließenden Endverschraubung, durch
welche auch die Druckluft zugeführt und abgeführt wird.
Die Steuereinrichtung weist ein in der Endverschraubung
sitzendes, abgesetztes, verdrehbares Steuerrohr, welches an
seinem in den hohlen Schlagkolbenbereich eintauchenden Ende
einen ringförmigen, an der äußeren Mantelfläche vorstehenden
Steuerabsatz aufweist, der an seiner freien Stirnseite zwei
diametral angeordnete, längliche, achsparallel liegende, vorne
offene Steuernuten und auf den axial entsprechenden Stellen der
hinteren, abgesetzten Stirnseite längliche Steuerfortsätze mit
gleichem Außendurchmesser wie der ringförmige Steuerabsatz enthält.
Auf diesem gleitet der Schlagkolben axial hin und her. Er
weist nahe seinem endverschraubungsseitigen Ende zwei diametrale
Querbohrungen auf, durch welche die Abluft aus dem Raum zwischen
Schlagkolbenkopf und Gehäuse in entsprechenden Schaltstellungen
ausströmt. Durch diese Querbohrungen strömt aber auch Druckluft
durch die länglichen Steuernuten vor den Schlagkolbenkopf bis zu
dessen Bewegungsumkehr von Vorlauf auf Rücklauf im Gehäuse.
Diese permanent vor den Schlagkolben zuströmende Druckluft
bremst diesen relativ schlagartig ab.
Dieses schlagartige Abbremsen ist ein wesentlicher Nachteil bei
beiden bekannten Rammbohrgeräten, weil in beiden Fällen beim
Rückwärtslauf große Reaktionskräfte auf das Gehäuse des Rammbohrgerätes
einwirken, was zu einem sehr unruhigen und uneffizienten
Lauf, insbesondere in weichen Böden, führt. Außerdem ist
dadurch der Druckluftverbrauch sehr hoch, da alle Druckluft, die
vor den Schlagkopf gelangt, durch die Endverschraubung ins Freie
abströmt und somit verloren ist. Dies stellt einen sehr hohen
Energieverlust dar.
Aus der DE-PS 29 11 837 ist ein Rammbohrgerät bekannt, welches
über eine feststehend ausgebildete Steuerhülse verfügt, an der
getrennte Steueröffnungen für Vorwärtslauf und Rückwärtslauf
ausgebildet sind. Innerhalb der Steuerhülse befindet sich ein
nach Art eines Drehschiebers ausgebildeter Steuerschieber.
Dieser gibt je nach Drehlage entweder die Steueröffnungen für
den Vorlauf des Rammbohrgerätes, oder die Steueröffnungen für
den Rücklauf des Rammbohrgerätes frei.
Auch bei diesem Rammbohrgerät bremst die Druckluft den Schlagkolben
beim Rückwärtslauf relativ schlagartig an seinem vorderen
Totpunkt ab, weil der Luftdruck für die Bewegung des Schlagkolbens
in Richtung Kopf des Rammbohrgerätes praktisch schlagartig
und während der ganzen restlichen Bewegung zusammenbricht
und dafür ebenso stark und schnell vor dem Schlagkolbenkopf abgebaut
wird.
Ausgehend den Verfahren sowie Rammbohrgerät nach der DE-PS 29 11 837
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Steuern des Schlagkolbens eines Rammbohrgerätes zu
entwickeln, mit dem sich die starken, schlagartigen Belastungen
und der Druckluftverbrauch bei gleichzeitiger Verbesserung der
Wirksamkeit des Rammbohrgerätes wesentlich verringern lassen.
Ferner soll ein zur Durchführung des Verfahrens geeignetes Rammbohrgerät
geschaffen werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren mit den in
Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen sowie ein Rammbohrgerät
mit den in Patentanspruch 3 gekennzeichneten Merkmalen
vorgeschlagen.
Weitere Einzelheiten des Verfahrens und des Rammbohrgerätes
ergeben sich aus der Beschreibung anhand der Zeichnung. In
dieser zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Rammbohrgerät mit Schnitt -
Stellung vorderer Aufschlagtotpunkt des Schlagkolbens
bei Vorwärtslauf des Gerätes,
Fig. 2 ein Detail einer ersten Ausführungsform eines Steuer
schiebers in perspektivischer Ansicht,
Fig. 3 ein Detail des Rammbohrgerätes im Bereich des Steuer
schiebers nach Fig. 1 - Vorwärtslauf, nach Beginn
der Umsteuerung auf (Schlagkolben-)Rücklauf,
Fig. 4 ein Detail des Rammbohrgerätes entsprechend Fig. 3 -
Vorwärtslauf, nach Beginn der Steuerphase für das
progressive Abbremsen des Schlagkolbens,
Fig. 5 ein Detail des Rammbohrgerätes entsprechend Fig. 3
- Rückwärtslauf, nach Beginn der Abbremsphase,
Fig. 6 ein Detail des Rammbohrgerätes entsprechend Fig. 4
- Rückwärtslauf, nach Beginn der Weichbremsphase,
Fig. 7 ein Detail des Rammbohrgerätes entsprechend Fig. 5
Rückwärtslauf, nach Beginn des Abströmens der Ab
luft und vor dem Aufschlagen des Schlagkolbens
an der Endverschraubung, und
Fig. 8 eine zweite Ausführungsform eines Steuerschiebers.
Es soll zunächst der Aufbau des Rammbohrgerätes, hernach
dessen Wirkungsweise und daran anschließend das Steuer
verfahren dargestellt werden, weil sich dieses nach Kennt
nis von Aufbau und Wirkungsweise einfacher darstellen läßt.
Ein Rammbohrgerät weist ein hohlzylindrisches Gehäuse 1
mit einem Schlagkopf 2 auf, wobei ein parallel zur Gehäuse
achse durch einen Führungsstift 3 geführter, teilweise hohl
zylindrischer Schlagkolben 4 im Gehäuse 1 durch Druckluft
als Strömungsmittel hin- und herbewegbar ist. Der Schlag
kolben weist an seiner Außenseite längs verlaufende Über
strömkanäle 5 für die Druckluft auf, welche bei zwei dia
metral angeodneten, zur Schlagkolbenachse geneigten Quer
bohrungen 6 beginnen. In das hohlzylindrische Ende des
Schlagkolbens 4 ragt ein Steuerschieber 7 mit seinem einen
Ende, der mit seinem anderen Ende in einer dem Abschluß
des Gehäuse 1 dienenden Endverschraubung 8 rastend drehbar,
aber unverschiebbar sitzt und mit einer Druckluftzufuhrein
richtung 9 in Wirkverbindung steht. Diese ist zugleich Ver
stelleinrichtung für die Verdrehung des Steuerschiebers 7,
welcher einen Dichtungsring (nicht gezeichnet) zur Abdich
tung gegenüber dem Schlagkolben zwischen Längsschlitz und
Abluftkanal aufweist. Außerdem weist der Steuerschieber 7
eine Bohrung 10 für die Druckluft auf, wobei sich jene im
Bereich des schlagkolbenseitigen Endes erweitert und in
den Kolbenraum 11 des Schlagkolbens 4 mündet. Im erweiter
ten Bereich der Bohrung 10 weist der Steuerschieber 7 zwei
diametral angeordnete Längsschlitze 12 auf, welche einen
Abstand a von der Stirnseite 13 des Steuerschiebers 7 haben.
Dieser Abstand a wird vorzugsweise wenigstens größer als
die Längserstreckung des mit dem ersten Steuerkanal 12 zu
sammenwirkenden Steuerkanals 6, der Querbohrung, gewählt.
Auf den der Stirnseite 13 abgewandten Enden der Längsschlitze
12 sind benachbart zu diesen, aber vorzugsweise um 90° ver
setzt, zwei diametrale Abluftkanäle 14 im Steuerschieber 7
angeordnet. Diese münden in den Abluftraum 15 zwischen der
Endverschraubung 8 und dem ihr gegenüberliegenden Ende 16
des Schlagkolbens 4. Ihr Querschnitt nimmt vom längsschlitz
seitigen Ende bis zum endverschraubungsseitigen Ende stetig
zu. Insbesondere ist dieser Querschnitt dreieckförmig aus
gebildet. Er kann aber auch jede andere mögliche Form auf
weisen. Auch die Mantelerzeugende 17 braucht nicht eine
Gerade sein, sondern kann jede beliebige konkave oder konvexe
Kurve sein. Wesentlich dabei ist nur, daß der
Abluftkanal an seinem längsschlitzseitigen Ende praktisch
punktförmig ausläuft und sein Querschnitt dort in einem
Umgebungsbereich nur sehr langsam axial zunimmt und in den
Abluftraum 15 mündet, der mit dem Freien durch Luftaustritts
kanäle 18 verbunden ist.
Die Wirkungsweise der Steuereinrichtung des Rammbohrgerätes
wird zunächst für den Vorwärtslauf, d. i. der Lauf des Ramm
bohrgerätes ins Erdreich, der eigentliche Bohrvorgang, be
schrieben.
Angenommen der Schlagkolben 4 steht mit seinem Kopf am
schlagkopfseitigen Ende des Gehäuses 1 an diesem an, d. h.
die Querbohrungen 6 stehen i. a. in einem Abstand vor der
Vorderkante Vv Vorwärtslauf des Steuerschiebers 7. Dieser
befindet sich in einer Position, in der die Längsschlitze
12 gegenüber den Querbohrungen 6 um 90° versetzt sind.
Strömt Druckluft durch die Bohrung 10 des Steuerschiebers 7
dann gelangt sie durch die Querbohrungen 6 und die Über
strömkanäle 5 vor den Kopf des Schlagkolbens 4 und übt auf
diesen, zufolge der unterschiedlichen Flächen des Schlag
kolbenkopfes und seines Innenzylinderquerschnittes im Kol
benraum 11 eine rücktreibende Kraft auf den Schlagkolben 4
aus. Dieser wird beschleunigt und bewegt sich nach hinten
auf die Endverschraubung 8 zu, bis sich die Querbohrungen
6 über die Vorderkante Vv Vorwärtslauf bewegen. Der Schlag
kolben 4 wird nun durch die im Kolbenraum 11 stehende
Druckluft gebremst und gleitet zufolge seiner kinetischen
Energie mit den Querbohrungen 6 über die Hinterkante Hv
Vorwärtslauf. Bei dieser setzt, zufolge den praktisch mit
einem mit Querschnitt Null beginnenden Abluftkanälen 14, die
Steuerphase für progressives Abbremsen des
Schlagkolbens 4 für das dosierte Ausströmen der Abluft
ein. Dadurch wird der Schlagkolben 4 in der Weise progressiv
abgebremst, daß durch das dosierte Ausströmen der Abluft
zunächst nur ein geringer Druckabfall kopfseitig vor dem
Schlagkolben 4 auftritt, er also wenig kinetische Energie
verliert, somit einen weiteren Weg bis zu seinem hinteren
Totpunkt der Rückbewegung, an dem er vollends abgebremst
und der Druckabfall vollständig vollzogen ist, zurücklegt,
als bei dem bekannten schlagartigen Druckabfall an der
Hinterkante Hv Vorwärtslauf nach dem Stand der Technik.
Somit steht aber auch für die folgende Beschleunigung des
Schlagkolbens 4 bei dessen Vorbewegung vor dem Schlag ein
größerer Weg als bei den Geräten nach dem Stand der Technik
zur Verfügung. Dies ergibt somit wesentlich mehr kinetische
Energie für den Schlagkolben 4 und somit wichtigere Schläge,
also einen größeren Vortriebsweg pro Schlag als mit bekann
ten Geräten. Das bedeutet eine wesentlich erhöhte Effizienz,
weil Arbeitszeit und Druckluft, d. h. Energie, zufolge weniger
Schläge pro Längeneinheit des Bohrloches eingespart werden.
Ab diesem hinteren Totpunkt wird der Schlagkolben 4, wie
erwähnt, beschleunigt, um knapp nach Überlaufen der Vorder
kante Vv Vorwärtslauf des Steuerschiebers 7 auf den Schlag
kopf aufzuschlagen. Daran schließt sich der nächste Schlag-
Zyklus des Vorwärtslaufes des Rammbohrgerätes (Fig. 3, 4) an.
Für den Rückwärtslauf des Rammbohrgerätes, beispielsweise
bei der Herstellung eines Sackloches, um das Gerät aus
diesem zurückzuziehen, sei angenommen, daß sich der Schlag
kolben 4 in seiner hintersten, d. h. endverschraubungsseitigen
Lage befindet. Der Steuerschieber ist gegenüber der Ein
stellung für den Vorwärtslauf um 90° gedreht, so daß die
Längsschlitze 12 mit den Querbohrungen 6 zum Durchströmen
von Luft in Wirkverbindung treten können. Beim Einströmen
von Druckluft durch die Bohrung 10 gelangt die Druckluft
in den Kolbenraum 11 und der Schlagkolben 4 wird in Richtung
Schlagkopf 2 beschleunigt. Bei dieser Vorbewegung läuft jede
Querbohrung 6 über die entsprechende Vorderkante VR Rücklauf
des entsprechenden Längsschlitzes 12, welche dessen endver
schraubungsseitige Steuerkante ist. Solange sich die Quer
bohrungen 6 über den Längsschlitzen 12 befinden, strömt
Druckluft durch beide in die Überströmkanäle 5 und vor den
Kopf des Schlagkolbens 4, wodurch die Vorbewegung stark ab
gebremst wird, jedoch nur soviel, daß der Schlagkolben 4
noch über die stirnseitigen Endkanten der Längsschlitze 12,
die Weichbremskante W, laufen kann, ohne jedoch die Stirn
seite 13 des Steuerkolbens zu überlaufen, d. h. während der
Bewegung entlang dem Abstand a den vorderen Totpunkt der
Bewegung zu erreichen. Während dieser Bewegungsphase ge
langt keine Druckluft vor den Kopf des Schlagkolbens 4, wo
durch die Abbremsung weicher erfolgt als durch permanente
Druckluftzufuhr vor den Kopf, wie bei Geräten nach dem
Stand der Technik. Zufolge der Länge l der Längsschlitze
12 ist die Bremsphase in Verbindung mit dem Abstand a
kontrollier- und steuerbar. Durch die im Luftpolster ge
speicherte Energie vor dem Kopf des Schlagkolbens 4 wird
dieser retour beschleunigt, bis er mit seinen Querbohrungen
6 die Hinterkante Hr Rückwärtslauf überschreitet und die
Luft aus dem Luftpolster über den Abluftraum 15 und die Luftaustritts
kanäle 18 ins Freie entweicht, wodurch der Schlagkolben 4
mit seinem endverschraubungsseitigen Ende 16 an der Endver
schraubung 8 aufschlägt und das Rammbohrgerät rückwärts
aus dem Bohrloch läuft. Anschließend beginnt ein neuer
Schlagzyklus (Fig. 5, 6, 7).
Durch die Weichbremsphase und deren Steuerung durch die
Länge l der Längsschlitze 12 in Verbindung mit dem Abstand
a wird eine wesentlich geringere Beanspruchung des Rammbohr
gerätes erreicht, als bei Geräten nach dem Stand der Technik,
was sich in einer wesentlich erhöhten Lebensdauer nieder
schlägt. Außerdem wird durch diese so steuerbare Weich
bremsphase ein wesentlich niedrigerer Druckluftverbrauch
erzielt, welcher damit niedrigere Betriebskosten zur
Folge hat. Die geringen Reaktionskräfte auf das Gehäuse
während der Abbremsphase bewirken einen ruhigeren Rück
wärtslauf auch in lockerem oder nassem Boden, der nur ge
ringe Mantelreibung aufbaut. Außerdem ist der Steuer
schieber wesentlich stabiler, was seinerseits eine höhere
Lebensdauer ergibt. Auch ist er exakter herzustellen.
Bei einem Rammbohrgerät mit einer Weichbremsphase beim
Rückwärtslauf und einer progressiven Abbremsphase beim
Vorwärtslauf ergeben sich somit gesamthaft die Vorteile:
niedrigere Betriebskosten, kürzere Arbeitszeiten und er höhte Lebensdauer.
niedrigere Betriebskosten, kürzere Arbeitszeiten und er höhte Lebensdauer.
Beim Steuerverfahren für den Vorwärtslauf des Rammbohr
gerätes wird, ausgehend von einer Schlagkolbenstellung
hinten, d. h. wenn sich der Schlagkolben 4 in der Nähe
der Endverschraubung befindet, Luft dem Kolbenraum 11 zu
geführt, dadurch wird der Schlagkolben 4 nach vorne, zum
Schlagkopf 2 hin, beschleunigt, bis die Querbohrungen 6
die Vorderkante Vv Vorwärtslauf überschreiten, wobei Druck
luft durch diese und die Überströmkanäle 5 vor die Schlag
kolben-Vorderseite gepreßt wird. Dies erfolgt sehr knapp
vor dem Anschlag des Schlagkolbens 4 auf den Schlagkopf 2.
Durch den Druckaufbau auf der schlagkopfseitigen Stirn
fläche des Schlagkolbens 4 wird dieser retour beschleunigt
und überschreitet mit den Querbohrungen 6 zunächst die Vor
derkante Vv Vorwärtslauf und unmittelbar danach die Hinter
kante Hv Vorwärtslauf. Hier beginnt die Steuerphase des
progressiven Abbremsens des Schlagkolbens 4 beim Rücklauf
im Vorwärtslauf-Schlagzyklus. Da die Abluftkanäle 14
knapp nach ihrer Überdeckung durch die Querbohrungen 6
zur Einleitung dieser progressiven Abbremsphase nur einen
extrem kleinen Querschnitt aufweisen (gegenüber den bei
den Steuerverfahren nach dem Stand der Technik verwendeten
großquerschnittigen Abluftkanälen), wird zunächst nur
sehr wenig und gemäß der Gestalt der Abluftkanäle 14 zu
nehmend mehr Luft abgeführt. Dies bedeutet, daß der Schlag
kolben 4 wesentlich länger höhere kinetische Energie auf
weist als bei einem großquerschnittigen Abluftkanal. Da
mit wird sein Totpunkt für die Bewegungsumkehr wesentlich
weiter hinten, d. h. näher an die Endverschraubung gelegt.
Der größere Abstand dieses hinteren Totpunktes Vorwärts
lauf zur Vorderkante Vv Vorwärtslauf, welche den vorderen
Umsteuerpunkt Vorwärtslauf darstellt, ergibt eine wesentlich
höhere Schlagkolbengeschwindigkeit am Ende der längeren
Beschleunigungsstrecke und somit einen wuchtigeren Schlag.
Damit ist ein Schlagzyklus Vorwärtslauf abgeschlossen (Fig.
3, 4).
Beim Steuerverfahren für den Rückwärtslauf des Rammbohrge
rätes wird, wieder ausgehend von einer Schlagkolbenstellung
hinten, d. h. in einer Schlagkolbenstellung benachbart zur
Endverschraubung, durch Druckluftzufuhr der Schlagkolben 4
nach vorne beschleunigt, in Richtung Schlagkopf 2, bis die
Querbohrungen 6 über die Vorderkante Vr Rückwärtslauf des
Steuerschiebers 7 gelangen. Ab diesem Zeitpunkt wird Druck
luft durch die Längsschlitze 12 und die Überströmkanäle 5
vor den Schlagkolben 4 geführt und die Abbremsphase einge
leitet. Zufolge der entsprechend abgestimmt gewählten Länge
l der Längsschlitze 12 wird der Schlagkolben 4 über die
stirnseitige Kante der Längsschlitze 12, die Weichbremskan
ten W geführt und innerhalb dem Abstand a zwischen dieser
und der Stirnseite 13 des Steuerschiebers 7 durch das nun
ohne weitere Druckluftzufuhr verbleibende Luftpolster vor
dem Schlagkolben 4 weich abgebremst. Daran anschließend
beschleunigt das Luftpolster den Schlagkolben retour, bis
er die Hinterkante Hr Rücklauf des Steuerschiebers 7 über
läuft und die Luft des Luftpolsters via Querbohrungen 6,
den Abluftraum 15 und die Luftaustrittskanäle 18 ins Freie
austritt und knapp hernach auf der Endverschraubung 8 unge
bremst aufschlägt, wodurch das Rammbohrgerät aus dem Bohr
loch gestoßen wird. Nun beginnt der nächste Schlagzyklus
für den Rückwärtslauf des Rammbohrgerätes.
Der Steuerschieber 7 kann in einer zweiten Ausführungs
form ohne Absatz hinter den Längsschlitzen 12 und den Ab
luftkanälen 14 ausgebildet sein. Statt dessen können die
se in Abluftwege 15 münden, an welche die Luftaustritts
kanäle 18 der Endverschraubung 8 anschließen. Eine solche
Ausbildung des Steuerschiebers 7 hat den Vorteil, daß
dieser stabiler ist und damit wird die Abnützung im Steu
erbereich vermindert, was eine Erhöhung der Lebensdauer
und eine Verbesserung der Funktion noch nach vielen Be
triebsstunden zur Folge hat (Fig. 8).
Bezugszeichen
1 Gehäuse
2 Schlagkopf
3 Führungsstift
4 Schlagkolben
5 Überströmkanäle
6 Querbohrungen/Steuerkanal des Schlagkolbens
7 Steuerschieber
8 Endverschraubung
9 Druckluftzufuhreinrichtung
10 Bohrung des Steuerschiebers
11 Kolbenraum
12 Längsschlitze/1. Steuerkanal
13 Stirnseite des Steuerschiebers
14 Abluftkanal/2. Steuerkanal
15 Abluftraum/Abluftweg
16 Endverschraubungsseit. Ende des Schlagkolbens
17 Mantelerzeugende des Abluftkanals
18 Luftaustrittskanäle
Vv Vorderkante Vorwärtslauf
Hv Hinterkante Vorwärtslauf
Vr Vorderkante Rückwärtslauf
Hr Hinterkante Rückwärtslauf
W Weichbremskante Rückwärtslauf
a Abstand Weichbremskante/Stirnseite Schlagkolben
l Länge der Längsschlitze
2 Schlagkopf
3 Führungsstift
4 Schlagkolben
5 Überströmkanäle
6 Querbohrungen/Steuerkanal des Schlagkolbens
7 Steuerschieber
8 Endverschraubung
9 Druckluftzufuhreinrichtung
10 Bohrung des Steuerschiebers
11 Kolbenraum
12 Längsschlitze/1. Steuerkanal
13 Stirnseite des Steuerschiebers
14 Abluftkanal/2. Steuerkanal
15 Abluftraum/Abluftweg
16 Endverschraubungsseit. Ende des Schlagkolbens
17 Mantelerzeugende des Abluftkanals
18 Luftaustrittskanäle
Vv Vorderkante Vorwärtslauf
Hv Hinterkante Vorwärtslauf
Vr Vorderkante Rückwärtslauf
Hr Hinterkante Rückwärtslauf
W Weichbremskante Rückwärtslauf
a Abstand Weichbremskante/Stirnseite Schlagkolben
l Länge der Längsschlitze
Claims (11)
1. Verfahren zum Umsteuern des Schlagkolbens eines Rammbohrgerätes
zur Herstellung von Löchern im Erdreich, wobei die
Steuervorgänge einer umsteuerbaren Schiebersteuerung
Steuerphasen aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Vorwärtslauf des Rammbohrgerätes der Vorgang des
Umsteuerns des Schlagkolbens von dessen Rücklauf in dessen
Vorlauf wenigstens eine Steuerphase für progressives
Abbremsen des Schlagkolbens mit in Abhängigkeit von seiner
Stellung beim Rücklauf dosierbarem Abströmen der Druckluft
aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Optimierung des Rückwärtslaufs des Rammbohrgerätes der
Vorgang des Umsteuerns des Schlagkolbens von dessen Vorlauf
in dessen Rücklauf eine Weichbremsphase aufweist.
3. Rammbohrgerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, mit einer Steuervorrichtung für ein Strömungsmittel zur
Steuerung des Gerätevorwärtslaufes und des Geräterückwärtslaufes,
einem Gehäuse mit einem in diesem mit unter Druck
stehendem Strömungsmittel hin- und herbewegbaren und am
Gehäuse anschlagenden Schlagkolben mit einer axialen Führung
und seitlichen Steuerkanälen, welche mit Steuerkanälen der
Steuervorrichtung zusammenwirken, wobei diese als Drehschiebersteuervorrichtung
einen als in einer Gehäuseabschlußvorrichtung
rastend drehbar angeordneten Steuerschieber
aufweist, welcher mit einem Strömungsmittelzuführrohr der
Gehäuseabschlußvorrichtung verbunden ist, und wenigstens
einen in einem Abstand zu der Stirnfläche des Steuerschiebers
angeordneten ersten Steuerkanal sowie wenigstens
einen in Umfangsrichtung zu diesem versetzten zweiten
Steuerkanal aufweist, wobei beide wahlweise von einem
Steuerkanal des Schlagkolbens überlaufen werden, der mit
Abluftkanälen des Rammbohrgerätes verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Steuerkanal (14) als ein Dosiersteuerkanal
zum dosierbaren Abströmen des Strömungsmittels für die
Steuerphase mit progressivem Abbremsen des Schlagkolbens (4)
ausgebildet ist.
4. Rammbohrgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand (a) zwischen dem ersten Steuerkanal (12) und der
Stirnfläche (13) des Steuerschiebers (7) wenigstens größer
als die Längserstreckung des mit dem ersten Steuerkanal (12)
zusammenwirkenden Steuerkanals (6) des Schlagkolbens (4)
ist.
5. Rammbohrgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Steuerkanal (14) wenigstens abschnittsweise einen
in seiner Längsrichtung zunehmenden Querschnitt aufweist.
6. Rammbohrgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt des zweiten Steuerkanals (14) entlang seiner
Längserstreckung nach einer konkaven oder konvexen Mantelerzeugenden
zunimmt.
7. Rammbohrgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt des zweiten Steuerkanals (14) entlang seiner
Längserstreckung nach einer geraden Mantelerzeugenden
zunimmt.
8. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt des zweiten Steuerkanals
(14) im wesentlichen dreieckförmig ausgebildet ist.
9. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt des zweiten Steuerkanals
(14) im wesentlichen bogenförmig ausgebildet ist.
10. Rammbohrgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Steuerkanal (6) des Schlagkolbens (4) zur
Schlagkolbenachse in Strömungsrichtung geneigt ist.
11. Rammbohrgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite des ersten Steuerkanals (12) nur ca. halb so
breit ist wie der Steuerkanal (6) des Schlagkolbens (4).
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