DE1235779B - Spritzpistole - Google Patents
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Description
DEUTSCHES WMWWi· PATENTAMT
Deutsche Kl.: 75 c - 22/01
Aktenzeichen: A 45286 VI b/75 c
1 235 7T9 Anmeldetag: 21.Februar 1964
Auslegetag: 2. März 1967
Die Erfindung betrifft eine Spritzpistole mit einer Flüssigkeitskammer, die mit zu verspritzender Flüssigkeit
unter Hochdruck versorgt wird und über eine Auslaßöffnung die Flüssigkeit einer durch Druckzerstäubung
arbeitenden Spritzdüse zuleitet, wobei der Auslaßöffnung ein SteuerventU zugeordnet ist, mit
dem sie durch Betätigung des außerhalb der Kammer vorgesehenen Abzuges der Pistole zu öffnen bzw. zu
schließen ist.
Es sind Spritzpistolen mit Flüssigkeitskammern bekannt, deren Auslaßöffnung als Steuerventil ein
Nadelventil zugeordnet ist, welches mittels einer Schließfeder an den Abzug angeschlossen ist, so daß
durch Betätigen und Freilassen des Abzuges die Nadel des Ventils die Auslaßöffnung entweder öffnet
oder verschließt. Diese bekannten Spritzpistolen sind jedoch dann nicht zum Arbeiten mit hohen Drücken
geeignet, wenn ohne zusätzliche Servomittel manuelle Betätigung erwünscht ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spritzpistole der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
die sich durch einfache Bauweise auszeichnet und selbst bei höchsten Drücken ohne zusätzliche
Steuerung eine leichte Handbetätigung des Steuerventils für die Auslaßöffnung zuläßt.
Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß zur Abstützung des Ventilkörpers des Steuerventils innerhalb
der Flüssigkeitskammer eine Verschlußfeder und zur Kraftübertragung auf den Abzug ein dünner Zugdraht
vorgesehen ist. Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß die zur Verstellung des
Ventils erforderliche Kraft derart reduziert und klein gehalten wird, daß mit üblicher Handbetätigung gearbeitet
werden kann.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt: Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß das Steuerventil eine glatte, ebene Sitzfläche aufweist, so
daß man bei Handbetätigung eine ruckartige Schnellöfmungsbewegung erreicht, wodurch für feine Spritzarbeiten
schädliche Tropfenbildung vermieden wird. Ferner empfiehlt die Erfindung, daß die Auslaßöffnung
und der Zugdraht etwa den gleichen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise besteht der Zugdraht aus
Klaviersaitendraht. Um im Betrieb die Verschlußfeder ständig und ohne Ermüdung handhaben zu
können, schlägt die Erfindung mit besonderer Bedeutung weiter vor, daß außerhalb der Flüssigkeitskammer koaxial zum Zugdraht der Pistole eine Bohrung
und in dieser axial beweglich eine den Zugdraht ergreifende Hülse gelagert ist, über die die Verschiebung
des Steuerventils entgegen der Wirkung der Spritzpistole
Anmelder:
Atlas Copco AB., Nacka (Schweden)
Vertreter:
Vertreter:
Dipl.-Phys. Dr. W. Andrejewski, Patentanwalt,
Essen, Kettwiger Str. 36
Essen, Kettwiger Str. 36
Als Erfinder benannt:
Kurt Herman Liedberg, Skara (Schweden)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 11. März 1963 (264 324)
Verschlußfeder erzielbar ist, wobei zur wahlweisen Arretierung der Hülse gegenüber einer Bewegung der
Bohrung bei geöffnetem sowie geschlossenem Steuerventil Verriegelungseinrichtungen vorgesehen sind.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß eine Spritzpistole
verwirklicht wird, die sich durch besonders einfachen Aufbau auszeichnet und selbst bei Versorgung der
Flüssigkeitskammer mit unter höchsten Drücken stehender Flüssigkeit ohne zusätzliche Hilfsmittel eine
leichte Handbetätigung des Steuerventils für die Auslaßöffnung bzw. des Abzuges zuläßt.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Spritzpistole,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch das Vorderteil des Gegenstandes nach F i g. 1 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 einen Schnitt durch Fig. 1 längs der Linie
3- 3 in vergrößertem Maßstab,
F i g. 4 einen Schnitt durch F i g. 1 längs der Linie
4- 4 in vergrößertem Maßstab und
F i g. 5 einen Schnitt durch F i g. 1 längs der Linie
5- 5 ebenfalls in vergrößertem Maßstab.
Das in F i g. 1 in seiner Gesamtheit dargestellte erfindungsgemäße Spritzgerät oder die Spritzpistole besitzt
einen Handgriff 10 mit nach vorn weisendem Pistolenkörper 11 und einen Abzugsgriff 12, der am
Körper 11 über einen Stift 13 angelenkt ist. Im Mittelteil des Körpers 11 ist eine in der Längsrichtung
verlaufende Durchgangsöffnung 14 vorgesehen, von
709 517/443
welcher eine nach hinten verlaufende Bohrung 15 mit sechseckigem Querschnitt sowie eine nach vorn verlaufende
Bohrung 16 ausgehen, welche koaxial zueinander ausgebildet sind. Die Bohrung 16 ergibt eine
Verbindung zu einem Senkloch 17 im Spritzdüsenende des Körpers 11 und nimmt zusammen mit
diesem Loch 17 ein abgesetztes zylindrisches Gehäuse 18 auf, in dessen vorderes Ende eine Hülse 19 als
Ventilsitz eingeschraubt ist. Diese Hülse 19 besitzt eine innere kreisringförmige Schulter 20 am vorderen
Ende, welche einen Ventilsitz 22 abstützt, der mit einer zentralen Auslaßöffnung 23 versehen ist und
unter Preßsitz in der Hülse 19 angeordnet ist.
Mit dem vordersten Ende der Hülse 19 ist ein Ablenkstopfen 21 beispielsweise verschraubt und bildet
mit dieser Hülse eine Einheit. Dieser Stopfen 21 besitzt rechtwinklig zu dem aus der Öffnung 23 austretenden
Flüssigkeitsstrahl eine Prallfläche 211 kurz vor der Öffnung 23 sowie ein Paar Durchgangskanäle 212, welche radial außerhalb dieser Fläche 211
verlaufen und in einem Punkt in der Mitte vor dem Ablenk- oder Prallstopfen 21 konvergieren.
Innerhalb des Gehäuses 18 und der Hülse 19 ist eine Kammer 24 für die unter Hochdruck stehende
Überzugsflüssigkeit ausgebildet, welche am hinteren Ende durch eine Scheibe 27 mit einer Mittelbohrung
verschlossen ist, die auf einem Ringansatz im Gehäuse 18 aufliegt, gegen den sie durch eine Stopfbüchsenpackung
26 und die in das Gehäuse 18 eingeschraubte Druckmutter 25 gedrückt wird. Quer zum
Senkloch 17 verläuft ein Gewindekanal 28 zur Aufnahme einer Schraubkupplung 29, welche zu einer
nicht dargestellten Vorratsstelle für die unter Hochdruck stehende Überzugsflüssigkeit führt. Eine
konische Spitze 30 an dieser Kupplung 29 paßt in eine entsprechend geformte radiale Öffnung 31 im
Gehäuse 18, durch welche die Flüssigkeit durch die Kupplung 29 in die Kammer 24 eintreten kann. Diese
Spitze 30 dient gleichzeitig als Anschlag für das Gehäuse 18 im Körper 11. Eine Madenschraube 32 im
Körper 11 verhindert ein ungewolltes Losschrauben dieser Kupplung 29.
Das Gehäuse 18 besitzt einen nach vorn aus dem Körperll herausragenden Gewindeansatz zur Aufnahme
einer Überwurfmutter 33, welche einen Düsenstock am vorderen Ende der Ventilsitzhülse 19 und
des Stopfens 21 festhält. Dieser Düsenstock besteht aus einer in der Mitte durchbohrten Scheibe 34,
welche fest an der Hülse 19 anliegt, und einem Düsenhalter 35 mit überstehendem hinterem Rand 36, durch
den er von einer nach innen übergreifenden Schulter 37 der Überwurfmutter 33 fest gegen die Hülse 19
und die dazwischenliegende Scheibe 34 gepreßt wird. Der Halter 35 trägt an seiner Innenseite eine Spritzspitze
38 mit einer engen Zerstäuberbohrung 39 in axialer Richtung, die durch eine Abstandshülse 40
gegen eine Innenschulter im Halter 35 gedrückt wird.
Eine Schraubenfeder 43 drückt gegen die Scheibe 27 in der Flüssigkeitskammer 24 und mit ihrem vorderen
Ende auf den Bund 44 eines Führungsstückes So 45, welches innerhalb der Feder 43 über ein ziemliches
Stück nach hinten ragt. Dieses Führungsstück 45 ist mit einer dünnen Ventilspindel 46 beispielsweise
durch Lotung verbunden, weiche gleitend aus der Flüssigkeitskammer 24 durch die Scheibe 27, die
Packung 26 und die Druckmutter 25 hindurch nach hinten ragt. Diese dünne Spindel 46 besteht aus
einem flexiblen Stahldraht, beispielsweise einer
Klaviersaite mit einem Durchmesser von etwa 1 mm. Das vordere Ende des Führungsstückes 45 ist mit
Gewinde versehen und in einem zylindrischen Steuerventilkörper 47 eingeschraubt, welcher eine glatte,
ebene Vorderfläche aufweist, mit welcher er auf dem glatten Ventilsitz 22 aufsitzt. Die Feder 43 übt einen
Schließdruck auf den Ventilkörper 47 aus.
Im Durchlaß 15 ist gleitend und nicht verdrehbar ein langgestrecktes, sechseckiges Teil oder eine Hülse
49 angeordnet, welche axial durchbohrt ist und in dieser Öffnung von der Ventilspindel 46 durchdrungen
wird, die an ihrem hinteren Ende von einer Spannschraube 50 fest ergriffen wird. Diese Spannschraube
50 weist eine konisch zulaufende Spitze 52 mit Längsschlitzen 521 (F i g. 5) auf und ist in einem
SechskantkopfSl eingeschraubt, welcher eine entsprechend konisch ausgebildete Innenöffnung aufweist,
in der beim Hineindrücken der Spitze 52 deren geschlitzte Teile fest auf die Spindel 46 gepreßt werden.
Der Kopf 51 sitzt gleitend und nicht verdrehbar im Durchlaß 15. Eine Schraubenfeder 53 ist zwischen
den Führungsbohrungen 54, 55 im Kopf 51 bzw. der Hülse 49 angeordnet und etwas schwächer als die
Feder 43 in der Flüssigkeitskammer 24. Das vordere Ende der Hülse 49 (Fig. 4) ragt in die Öffnung 14
und besitzt ein schwächeres zylindrisches Teil 56, welches in eine Mittelbohrung 66 in einer Querplatte
57 eingreift. Der Abzug 12 greift rittlings von unten her in den Körperll und die Öffnung 14 durch
Gabelarme 58, welche einander gegenüberliegende Schlitze 67 aufweisen, um die Enden der Querplatte
57 aufzunehmen, wodurch diese in gleichem Sinn wie der Abzug 12 bewegbar ist. Durch Druck auf den
Abzug 12 wird die Platte 57 nach hinten geschoben und drückt dadurch die schwache Feder 53 zusammen,
bis die Hülse 49 den Kopf 51 berührt. Weiterer Druck auf den Abzug preßt diesen Kopf 51 nach
hinten und öffnet das Steuerventil 47 über die Spindel 46.
Um den Hub der Hülse 49 genau festzulegen, ist eine Verriegelung vorgesehen, welche einen in einer
querlaufenden Durchgangsöffnung 61 im Körper 11 um die Hülse 49 frei drehbaren Ring 60 aufweist.
Zwei in gewissem Abstand voneinander am Rande umlaufende Rillen 62 und 63 sind im Mantel der
Hülse 49 neben dem Ring 60 vorgesehen, und die Hülse 49 hat außerdem eine abgeflachte obere Ausnehmung
68, welche zwischen den Rillen 62 und 63 verläuft und zwischen diesen eine Verbindung ergibt.
Ein Anschlagstift 64, welcher durch den Ring 60 in dessen Mittellängsebene hindurchgeht, ragt quer über
die Ausnehmung 68. Das eine Ende des Stiftes 64 besitzt ein nach außen ragendes Fingerteil 65. Wenn
dieser Anschlagstift 64 horizontal und dabei über der Ausnehmung 68 liegt, d. h. in der voll ausgezeichneten
Lage von Fig. 3, kann bei Betätigung des Abzuges 12 die Hülse 49 ungehindert einen vollen Hub
aus ihrer Nullstellung mit dem Stift 64 in der Rille 63 am hinteren Ende der Ausnehmung 68 ausführen,
was der Schließstellung des Steuerventils 47 entspricht, dann mit dem Stift 64 in der Rille 62 am
anderen Ende der Ausnehmung 68 in Öffnungsstel-Iung des Steuerventils 47 und wieder zurück in Nullstellung.
Oft ist es wünschenswert, eine Betätigung des Steuerventils 47 in Schließ- wie in Öffnungsstellung
zu verhindern, und bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird dies dadurch erreicht, daß die
Claims (5)
1. Spritzpistole mit einer Flüssigkeitskammer, die mit zu verspritzender Flüssigkeit unter Hochdruck
versorgt wird und über eine Auslaßöffnung die Flüssigkeit einer durch Druckzerstäubung
arbeitenden Spritzdüse zuleitet, wobei der Auslaßöffnung ein Steuerventil zugeordnet ist, mit dem
sie durch Betätigung des außerhalb der Kammer vorgesehenen Abzuges der Pistole zu öffnen bzw.
zu schließen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstützung des Steuerventils (47)
innerhalb der Flüssigkeitskammer (24) eine Verschlußfeder (43) und zur Kraftübertragung auf
den Abzug ein dünner Zugdraht (46) vorgesehen ist.
2. Spritzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (47) eine glatte,
ebene Sitzfläche aufweist.
3. Spritzgerät nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnung (23) und
der Zugdraht (46) etwa den gleichen Querschnitt aufweisen.
4. Spritzpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugdraht (46) aus Klaviersaitendraht
besteht.
5. Spritzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb der Flüssigkeitskammer (24) koaxial zum Zugdraht (46) der Pistole
eine Bohrung (15) und in dieser axial beweglich eine den Zugdraht (46) ergreifende Hülse (49)
gelagert ist, über die die Verschiebung des Steuerventils (47) entgegen der Wirkung der Verschlußfeder
(43) erzielbar ist, wobei zur wahlweisen Arretierung der Hülse (49) gegenüber einer Bewegung
in der Bohrung (15) bei geöffnetem sowie geschlossenem Steuerventil (47) Verriegelungseinrichtungen (60, 62, 63, 64, 65, 68) vorgesehen
sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 3 000 576.
USA.-Patentschrift Nr. 3 000 576.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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