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Spannvorrichtung für Förderbänder Förderbandstraßen, die namentlich
in Kohlengruben mit Tagebau häufig verwendet werden, werden in Längen von über 1000
m gebaut. Um die nötige Antriebskraft von den Antriebstrommeln auf das Förderband
zu übertragen, ist es nötig, das Band mit einer Kraft zu spannen, die von der erforderlichen
Antriebskraft, vom Reibungskoeffizient zwischen dem Band und der Trommel und vom
Umschlingungswinkel abhängig ist. Das Spannen des endlosen Bandes erfolgt üblicherweise
mittels einer vom Band umschlungenen, auf einem Wagen mit Seilantrieb gelagerten
Trommel.
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Da nun das Gummiband mit Textileinlagen sich einerseits als Folge
der nötigen Vorspannung, andererseits wegen der übertragenen Kräfte dehnt, muß die
Konstruktion der Spannvorrichtung eine Bewegung des Spannwagens entlang einer gewissen
Bahn ermöglichen, die als »Spannbahn« bezeichnet wird.
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Die Spannvorrichtung wird in der Regel in der nächsten Nähe der Antriebstrommeln,
d. i. direkt in der Antriebsstation, angeordnet. Die Spannbahn beträgt etwa 1,5
bis 2 0/0 des Förderweges des Bandförderers. Einer Förderbahn von 1000 m entspricht
also eine Spannbahn von 15 bis 20 m. Es ist ersichtlich, daß durch diesen Umstand
die Länge der Antriebsstationen beträchtliche Werte erreicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Spannbahn wesentlich
zu verkürzen. Zur Lösung dieser Aufgabe werden zwei Spanntrommeln verwendet.
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Beim Antrieb von Förderbändern zwei Spanntrommeln vorzusehen, ist
an sich bekannt. Bei einer bekannten Einrichtung dieser Art handelt es sich um ein
reversierbar betriebenes Förderband. Bei dieser Einrichtung sollen die Spannbänder
unter anderem auch mit dazu dienen, das Wellenschlagen des Bandes nach Verlassen
des Umschlingungswinkels an der Antriebsrolle im Moment des Anfahrens und damit
eine zeitweise Verkleinerung des Umschlingungswinkels in beträchtlichem Umfange,
sowie ein sich daraus ergebendes Rutschen des Bandes auf der Antriebsrolle zu verhindern.
Wegen der Reversierbarkeit muß dazu beiderseits der einzigen Antriebsrolle je eine
Spannrolle vorgesehen werden. Diese beiden senkrecht zwischen zwei verstellbaren
Anschlägen auf und ab bejeglichen, je unter dem Einfluß eines Gewichtes stehenden
Spannrollen, führen gegenläufige Bewegungen aus. Bei wechselnder Förderrichtung
hebt der jeweils gespannte Gurt das eine daran hängende Spanngewicht, während sich
das andere Spanngewicht entsprechend senkt. Zu einer Verringerung des Spannweges
kann die Verwendung zweier Spannrollen hier infolgedessen nicht führen. Bei einer
anderen bekannten Vorrichtung mit zwei Spannrollen sind an der
Antriebsstation zwei
Antriebsrollen für das Förderband mit getrenntem Antrieb vorhanden.
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Jeder dieser beiden Antriebsrollen ist eine Spannrolle zugeordnet,
von denen die eine in Bewegungsrichtung des Bandes nach der zugehörigen Antriebsrolle,
die andere jedoch vor der dieser zugehörigen Antriebsrolle gelagert ist. Das Förderband
verläuft von der einen Spannrolle unmittelbar geradlinig zur anderen Spannrolle.
Die Achsen der beiden Spannrollen liegen in einer Ebene, die parallel zu einer die
Achsen der beiden Antriebsrollen enthaltenden Ebene und parallel zu der Längserstreckung
des Förderbandes verläuft. Die Ebene, in der sich die Achsen der beiden Spannrollen
befinden, liegt etwas tiefer als die Ebene, in der sich die Achsen der beiden Antriebsrollen
befinden. Die beiden Antriebsrollen sind gemeinsam in einem Gestell nach rechts
und links verstellbar in einer Führung gelagert. Zum Spannen des Förderbandes müssen
die beiden für sich verstellbaren Spannrollen in bezug auf einander in gegensätzlicher
Richtung verschoben werden. Eine Verringerung der Spannbahn wird bei dieser bekannten
Einrichtung nicht angestrebt, sie ist praktisch auch nur in geringfügigem Umfang
vorhanden.
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Die Erfindung geht von einer Spannvorrichtung für Förderbänder großer
Länge aus, welche mit zwei in Richtung der Längserstreckung des Förderbandes be
wegbaren, am unteren Trum des Förderbandes angreifenden; einzeln verstellbaren Spanntrommeln
versehen ist. Gemäß der Erfindung sind die beiden Spanntrommeln in Bewegungsrichtung
des Bandes hinter den Antriebstrommeln auf zwei, auf der gleichen
Bahn
hintereinander verfahrbaren Spannwagen angeordnet, wobei das Förderband zwischen
beiden Spanntrommeln über eine ortsfeste Umlenktrommel geführt ist und die beiden
Spannwagen in an sich bekannter Weise je durch einen Seilzug gleichzeitig oder nacheinander
in der gleichen Richtung zum Spannen des Bandes bewegbar sind. In weiterer Ausbildung
der Erfindung sind die an den beiden festgelegten Endstellen der beiden Spannwagen
in bekannter Weise vorgesehenen Anschläge als Umschalter für das Ein-und Ausschalten
des Antriebes für den Vorschub der Spannwagen ausgebildet.
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Weitere Punkte der Erfindung beziehen sich auf besondere Gestaltungen
des Seilantriebes für die Spannwagen, um verschiedene Geschwindigkeiten der beiden
Spannwagen zu erzielen.
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Eine Verkürzung der Spannbahn durch Verwendung zweier. je eine Schlaufe
im Förderband ausziehenden Spanntrommeln gemäß der Erfindung kommt dadurch zustande,
daß beim Verschieben der beiden Spannwagen auf gleicher Bahn in gleicher Richtung
entsprechend der Längserstreckung des Förderbandes, bedingt durch die Führung des
Förderbandes über eine ortsfeste Umlenktrommel zwischen beiden Spanntrommeln. die
beiden Spanntrommeln die Schlaufen in gleicher Richtung schräg zur Verschiebung
ausziehen und daß sich dabei die beiden Schlaufen fast bis zum Aufeinanderlegen
nähern.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht der Führung des Förderbandes in der
Antriebs- und Spannstation, F i g. 2 und 3 Grundrisse zweier verschiedener Anordnungen
der Steuerung der Spannwagen.
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Gemäß F i g. 1 wird das Förderband 19 über zwei Antriebstrommeln
1 und 2 über eine Trommel 4 am Spannwagen 3, über eine ortsfeste Umlenktrommel 7
und über eine Trommel 6 an einem zweiten Spannwagen 5 geführt. Beide Spannwagen
3 und 5 sind hintereinander auf einer gemeinsamen Bahn verfahrbar, sie werden jeder
selbständig durch Seile 8 und 9 gezogen, welche auf Trommeln 10 und 11 (F i g. 2
und 3) aufgewickelt werden, die über ein Getriebe 16 von einem Spannmotor 17 angetrieben
werden.
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Zwischen dem Getriebe 16 und den Trommeln 10 und 11 sind elektromagnetisch
gesteuerte Kupplungen 14 und 15 angeordnet. Die Grenzlagen der Spannwagen 3 und
5 werden durch Endschalter 12, 13 bestimmt, welche gegebenenfalls gleichfalls die
Aufgabe von Umschaltern vertreten, falls gleichzeitig die Schalter 12, 13 fortlaufend
die Kupplungen 14,15 ein- und ausschalten, sobald einer der Spannwagen die Grenzlage
erreicht.
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Nach der Anordnung gemäß Fig. 2, bei der die Seile 8 und 9 gleichzeitig
in derselben Weise aufgewickelt werden, ist die Vorschubgeschwindigkeit beider Spannwagen
3 und 5 dieselbe. Nach der Anordnung gemäß Fig. 3, bei der das Seil 9 mit dem einen
Ende am Maschinenrahmen befestigt ist und über Umlenkrollen 18 am Spannwagen 5 geführt
wird, bewegt sich der Spannwagen 5 mit halber Geschwindigkeit gegenüber dem Spannwagen
3. Diese Anordnung ist dadurch vorteilhaft, daß während der ersten Spannphase, d.
i. bei geringerer Zugkraft, der Spannwagen 3 mit größerer Geschwindigkeit bewegt
werden kann, während für das Nachregeln der Spannkraft bei be-
reits gespanntem Förderband,
das Spannen langsamer vor sich geht, so daß die Nutzleistung des Spannmotors besser
ausgenutzt wird. Ferner ist es möglich, verschiedene Durchmesser der Aufwickeltrommeln
10 und 11 zu verwenden, oder den Trommeln verschiedene Umfangsgeschwindigkeiten
zu verleihen, um so das vorteilhafteste Geschwindigkeitsverhältnis des Vorschubes
der Spannwagen 3 und 5 zu erzielen.
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Das fortlaufende Ein- und Ausschalten der Kupplungen 14, 15 kann
mittels der erwähnten Umschalter 12, 13 erfolgen, deren Kontakte so gekuppelt werden
können, daß nach beendetem Vorschub eines Wagens der Vorschub des zweiten Wagens
selbsttätig eingeschaltet wird. Die Grenzlagen der Wagen sind dann durch weitere.
in der Zeichnung nicht dargestellte Endschalter gesichert.