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Schaltungsanordnung zur Ermittlung der Verkehrsverteilung in Fernmelde-,
insbesondere Fernsprechanlagen Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur
Regelung der Verkehrsverteilung in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen, bei
der durch eine Anschalteeinrichtung an wenigstens einem Meßobjekt (Schaltglied,
Übertragung) aus den dort auftretenden Wahlkriterien jeweils wenigstens eine vorgegebene
Ziffernfolge auswählbar ist und für diese die Kriterien für Belegungsbeginn und
Belegungsende sowie gegebenenfalls die Kriterien für den jeweiligen Gesprächsbeginn
(Beginnzeichen) und wenigstens eine der auf die ausgewählte Ziffernfolge folgenden
Wahlziffern aufgenommen werden, bei der außerdem eine Signaleinrichtung vorgesehen
ist, die derart ausgestaltet ist, daß durch sie die aufgenommenen Kriterien für
Belegungsbeginn, Belegungsende und Gesprächsbeginn in Steuerkriterien umgewandelt
werden, durch die Schaltkontakte steuerbar sind, welche sich in den Signalleitungen
befinden, die den einzelnen Meßstellen zugeordnet sind.
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Bei den bekannten Schaltungsanordnungen dieser Art, die unter der
Bezeichnung »Zielfaktor-Meßeinrichtung« bekanntgeworden sind, wird die Verkehrsverteilung
in, einer Wählvermittlungsanlage auf die Weise bestimmt, daß die Belegungszahl für
vorgegebene Richtungen zu der Gesamtzahl der beobachteten Belegungen ins Verhältnis
gesetzt wird. Der Quotient aus der Belegungszahl für eine vorgeschriebene Richtung
X und der Gesamtzahl der beobachteten Belegungen wird als Zielfaktor f, bezeichnet.
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Untersuchungen haben ergeben, daß der so definierte Zielfaktor in
vielen Fällen kein richtiges Bild über die tatsächliche Verkehrsverteilung liefert,
da die für ihn zugrunde liegende Annahme, daß die mittlere Belegungsdauer t," für
verschiedene Richtungen gleich ist, nicht immer zutrifft. Es sei zur Erklärung dieses
Tatbestandes nur darauf hingewiesen, daß beispielsweise die mittlere Belegungsdauer
im Fernverkehr im allgemeinen deshalb größer ist als im Ortsverkehr, weil Ferngespräche
im allgemeinen nicht wie Ortsgespräche nur kurze Mitteilungen zum Inhalt haben.
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Weiter sind Schaltungsanordnungen bekannt, mit der die an den einzelnen
Meßstellen auftretenden Belegungskriterien so umgewandelt werden, daß die Summe
der Belegungszeiten und die Anzahl der Belegungen an diesen Meßstellen erfaßt werden.
Diese Anordnungen eignen sich aber nicht zur Bestimmung der Verkehrsverteilung,
da die an den Meßstellen anfallenden Belegungen nicht nach vorgegebenen Gesichtspunkten
ausgebildet werden.
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Durch die vorliegende Erfindung sollen die bekannten Schaltungsanordnungen
der einleitend beschriebenen Art dahingehend verbessert werden, daß mit ihnen die
Ermittlung der Verkehrsverteilung unter Berücksichtigung einer richtungsabhängigen
mittleren Belegungsdauer möglich ist.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein durch die
aufgenommene Wahlziffer markierten Zähler an die der betreffenden Meßstelle zugeordnete
Signalleitung anschaltbar ist und alle Signalleitungen an einen Summenzähler angeschlossen
sind und daß die einzelnen Signalleitungen nacheinander und in einem vorgegebenen
Rhythmus durch einen Schrittschalter jeweils mit einem Zählimpuls beschickt werden.
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Als Zählimpulssender wird im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen,
die mit einfachen Kontakten arbeiten, die jeweils alle Signalleitungen gleichzeitig
speisen, ein Schrittschalter verwendet, der die Signalleitungen nacheinander mit
Zählimpulsen beliefert, so daß auf einfache Weise die Summe aller Belegungszeiten
gebildet werden kann.
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Mit der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung läßt sich je Richtung
die Summe der Belegungsdauern und hieraus auch die mittlere Belegungsdauer bestimmen.
Wird die Messung solange durchgeführt, bis die Summe der Belegungsdauern für alle
Richtungen dem Verkehrswert des Zubringerbündels in der Hauptverkehrsstunde entspricht,
so lassen sich unter Berücksichtigung der bei Stichprobenmessungen üblichen Gesichtspunkte
die Verkehrsanteile je Richtung unmittelbar am Meßgerät ablesen.
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Werden bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung auch die Kriterien
für den Gesprächsbeginn aufgenommen, so kann auch die Summe der reinen Gesprächsdauern
und die Summe der Aufbauzeiten
ermittelt werden. Die Kenntnis hierüber
ist für gebührentechnische Gesichtspunkte wichtig.
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Die Erfindung wird durch ein Ausführungsbeispiel an Hand einer Figur
näher erläutert.
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In dieser Figur ist die Anschalteeinrichtung AE mit mehreren Beobachtungsstellen
B 1, B 2 ... Brz verbunden, durch die die interessierenden Vermittlungskriterien
von den betreffenden Schaltgliedern oder Obertragungen abgenommen werden. Die Anschalteeinrichtung
hat im vorliegenden Fall die Eigenschaft, daß sie beim Einfall einer Belegung an
einer der Beobachtungsstellen die übrigen Beobachtungsstellen sperrt und zur Auswahl
der vorher eingestellten Richtung überprüft, ob die ersten Ziffern der Wahlkennzeichen
mit den Ziffern der eingestellten Richtung übereinstimmen. Ist das der Fall, so
wird das Kriterium für den Beginn der Belegung in der vorgegebenen Richtung an die
Steuereinrichtung SE weitergegeben. Außerdem werden die auf die Richtungsausscheidung
hin folgenden Wahlziffern an den Speicher Sp weitergegeben, der sie unter Berücksichtigung
der Beobachtungsstelle speichert. Hier stehen sie, jeweils der betreffenden Beobachtungsstelle
zugeordnet, an den Ausgängen W 1 und W 2 zur Steuerung von Kreuzfeldern bereit.
Wird während des Vermittlungsaufbaus der Vermittlungsvorgang unterbrochen, so nimmt
die Anschalteeinrichtung das betreffende Kriterium auf, kennzeichnet für die Signaleinrichtung
das Belegungsende und schaltet die Beobachtungsstellen frei. Ansonsten werden die
Beobachtungsstellen erst dann wieder freigegeben, wenn auf der beobachteten Leitung
das Kriterium für den Gesprächsbeginn registriert wird, das der Signaleinrichtung
ebenfalls durch die Anschalteeinrichtung mitgeteilt wird. Aber auch in diesem Fall
wird nach dem Freischalten der gesperrten Beobachtungsstellen die Belegungsader
der belegten Leitung weiterhin bis zum Ende des Gespräches (Einhängekriterium an
der Belegungsader) überwacht. Wird das Gespräch auf der so überwachten Leitung beendet,
so wird das Kriterium für das Gesprächs- bzw. Belegungsende aufgenommen und der
Steuereinrichtung SE mitgeteilt. Außerdem werden die betreffenden Speicherelemente
im Speicher Sp gelöscht.
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Die Steuereinrichtung SE wandelt die Kriterien für den Belegungsbeginn,
den Gesprächsbeginn und das Belegungsende in Steuerkriterien um, die zeitlich durch
die aufgenommenen Kriterien begrenzt werden und an besonderen Ausgängen, beispielsweise
für die Beobachtungsstelle B 1, an den Ausgängen SB 1, SA 1 und
SG 1 zur Verfügung stehen. Am Ausgang SB 1, der den Belegungsvorgang
charakterisieren soll, erscheint ein Steuerkriterium, solange die betreffende Leitung
belegt ist, solange also ein angeschaltetes Belegungsrelais seinen Arbeitskontakt
c geschlossen hat. Am Ausgang SA 1, der die Zeitdauer für den Vermittlungsaufbau
charakterisiert, erscheint ein Signal beim Eintreffen eines Belegungskriterium und
steht so lange an, bis durch Registrieren des Gesprächsbeginns der Umschaltkontakt
gb betätigt wird. Am Ausgang SG 1 zur Charakterisierung des Gesprächsvorgangs erscheint
ein Steuersignal beim Eintreffen des Kriteriums zu dem Gesprächsbeginn und bleibt
so lange bestehen, bis die Belegung aufgehoben wird. An den Ausgängen
SB 1, SA 1, SG 1 ... SBh, SAn, SGn liegt so lange ein Steuersignal
an, solange der betreffende Belegungsvorgang (Belegung. Aufbau, Gespräch) andauert.
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Durch das Symbol Sz ist ein Zeittaktschalter versinnbildlicht, der
in einem vorgegebenen Rhythmus nacheinander die Ausgänge 1. 2 ... n mit Erde
verbindet. Der Rhythmus ist im vorliegenden Fall so gewählt, daß er in Zeitabschnitten
von jeweils 36 Sekunden immer wieder den gleichen Ausgang anschaltet, so daß eine
dort angeschaltete Leitung mit Impulsen beliefert wird, die einem Verkehrswert von
0,1 Erl entsprechen. An die Ausgänge 1-n des Zeittaktschalters sind die Eingänge
1-n der Bündel Btjl und B02 angeschaltet.
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Durch das Symbol Z soll ein Zeittaktgeber versinnbildlicht sein, der
in einem vorgegebenen Zeittakt den Stromkreis für das Bündel B03 schließt.
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Die Zähler B und G dienen zur Anzeige des Summenwertes der Belegungsdauern
und Gesprächszeiten von den durch die Anschalteeinrichtung ausgewählten Übertragungsrichtungen.
Die Zähler Axy und Gxy, die stellvertretend für jeweils ein Zählerfeld dargestellt
sind, vermitteln den Summenwert für die Aufbau- bzw. Gesprächszeiten der Richtung
xy, die aus der ausgewählten Gesamtrichtung weiterhin durch die im Speicherorgan
gespeicherten Ziffern x und y ausgewählt ist.
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Es wird nun im folgenden an Hand eines Belegungseinfalls an der Beobachtungsstelle
B 1 der funktionelle Ablauf der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung erörtert.
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Stimmt die an der Beobachtungsstelle B 1 nach der Belegung aufgenommene
Ziffernfolge mit der in der Anschalteeinrichtung AE eingestellten Ziffernfolge zur
Charakterisierung der Hauptrichtung überein, dann wird das Belegungskriterium zur
Steuereinrichtung SE weitergegeben, außerdem werden die beiden auf die Hauptrichtung
folgenden Ziffern xy dem Speicher Sp zugeleitet und dort unter Hinweis auf die Beobachtungsstelle
B 1 gespeichert. Das Belegungskriterium löst am Ausgang SB 1 der Steuereinrichtung
SE ein Steuersignal für den Kontakt b 1
des Bündels B02 aus,
der für die Leitung 1 dieses Bündels den Stromkreis zwischen der Anschaltestelle
1 am Zeittaktschalter SZ und dem Belegungszähler schließt. Der Belegungszähler B
erhält jedesmal, wenn der Zeittaktschalter die Stellung 1. markiert, einen Impuls
und wird um eine Einheit weitergeschaltet. Die Impulsfolge ist so gewählt, daß am
Belegungszähler alle 36 Sekunden ein Impuls eintrifft, so daß dieser die Wertigkeit
von 0,1 Erl hat. Gleichzeitig mit dem Auftreten des Steuersignals am Ausgang
SB 1 der Steuereinrichtung SE erscheint am Ausgang
SA 1, der die Aufbauzeit charakterisiert, ein Signal, das den Kontakt a1
im Bündel B03 schließt. Hierdurch wird der Zähler Axy an den Zeittakt Z geschaltet.
Die im Speicher aufgenommenen Ziffern X und Y markieren im Kreuzfeld
KF3 den Zähler Axy, so daß nur dieser beim Schließen des Kontaktes a1 im Bündel
B03 Zählimpulse erhält. Trifft nun an der Beobachtungsstelle B 1 das Kennzeichen
für den Gesprächsbeginn (Beginnzeichen) ein, wird der Umschalter gb betätigt und
damit von dem Ausgang SA 1 das Steuerpotential genommen und zum Ausgang
SG 1 gegeben. Der Kontakt a 1 des Bündels B03 unterbricht den
Stromkreis für den Zähler für die Aufbauzeit Axy, durch den Kontakt g 1 wird die
Leitung l des Bündels B Ü 1 an den Zeittaktschalter Sz angeschaltet. Auf dieser
Leitung treten
nun ebenso wie auf der durchverbundenen Leitung
des Bündels BÜ2 Impulse des gewählten Zeittaktes (36 Sekunden) auf. Diese werden
dem Gesprächszähler G zugeführt. Außerdem werden sie dem für die Einzelrichtung
xy zugeordneten Gesprächszähler Gxy über eine Koinzidenzschaltung zugeführt, der
durch die Ausgänge W 1 und W 2 des Speichers Sp für die Beobachtungsstelle
1 und die Richtung X und Y markiert ist.
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Wird das Gespräch an der Beobachtungsstelle B 1 beendet, dann wird
dadurch von den Signalausgängen SP.1 und SG 1 das Steuerpotential genommen,
so daß die Kontakte b 1 und g 1 geöffnet werden, außerdem werden dadurch die in
dem Speicher Sp der Beobachtungsstelle B 1 zugeordneten Informationen gelöscht.
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Eine ähnliche Aufteilung in Einzelrichtungen xy wie für die Gesprächszeiten
ist auch für die Belegungszeiten möglich. Sind in dem Bündel BÜ1 oder BÜ2 mehrere
Kontakte g oder b geschlossen, so wird der Zeittakt des Zeittaktschalters entsprechend
öfter an den betreffenden Zähler geschaltet. Außerdem sind zur Ermittlung der einleitend
genannten Werte noch Zähler erforderlich, die auch die betreffenden Zeiten (Belegungszeit,
Gesprächszeit) der ausgeschiedenen Richtungen erfassen.