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Elektromagnetischer Blinkgeber für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft
elektromagnetische Blinkgeber für Kraftfahrzeuge zum Betrieb von mehreren Leuchten
bei konstanter Blinkfrequenz mit einem hitzdrahtgesteuerten Impulsrelais, dessen
Magnetkern eine Strom- und eine Spannungswicklung trägt, und mit einem zweiten Relais,
dessen Stromwicklung im Stromkreis der Blinkleuchten liegt. Blinklichtsignalanlagen,
deren Impulsgeber nur aus einem Elektromagneten mit einem hitzdrahtgesteuerten Schaltanker
besteht, sind in ihrer Frequenz abhängig von der Stromstärke, die aus der Anzahl
der eingeschalteten Blinkleuchten resultiert, da die Wicklung des Elektromagneten
als Stromspule ausgebildet ist. Die Frequenzunterschiede sind besonders groß, wenn
z. B. ein Motorfahrzeug abwechselnd allein und mit einem oder zwei Anhängern gefahren
wird.
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Bei einem bekannten Blinkgeber ist deshalb auf dem Elektromagneten
außer der Stromspule auch eine mit dem Hitzdrahtstromkreis in Reihe liegende Spannungsspule
vorgesehen. Damit können kleinere unterschiedliche Belastungen, wie sie durch die
unvermeidliche Abweichung in der Fertigung der Blinkleuchten auftreten, ausgeglichen
werden. Da aber die Spannungsspule schon bei Betätigung des Zündschlosses eingeschaltet
wird, wird der Hitzdraht selbst in ruhendem Zustand dauernd erwärmt; vorzeitiger
Verschleiß ist die Folge. Außerdem ist die Batterie dauernd belastet. Diese Anordnung
ist nicht in der Lage, die Blinkfrequenz bei großen Belastungsschwankungen, wenn
z. B. zwei Blinkleuchten zusätzlich eingeschaltet werden, konstant zu halten.
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Eine andere Anordnung sieht vor, den Blinkstromkreis vom Kontrollstromkreis
zu trennen und zwei Elektromagnete zu verwenden, von denen der eine eine Spannungswicklung
und der andere eine Stromspule aufweist.
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Bei anderen bekannten Blinkgebern wird beim Betrieb mehrerer Blinkleuchten
durch einen Kontakt in der Kupplung des Anhängers eine zusätzliche Gegenwicklung
am Elektromagneten eingeschaltet (es können auch einige Wicklungen des Elektromagneten
kurzgeschlossen werden), die das Magnetfeld in dem Maße schwächt, in dem es durch
die erhöhte Stromstärke wegen der zugeschalteten Lampen vergrößert wird. Bei dieser
Anordnung muß also die Kupplung des Anhängers mit einem Schaltelement oder einem
zusätzlichen Kontakt versehen sein, die wieder durch einen zusätzlichen Leiter mit
dem Blinkgeber verbunden sein müssen.
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Bei einer Schaltungsanordnung zur Fernanzeige von Störungen in parallel
zueinander liegenden Stromkreisen ist es bekannt, daß für jede Spule eine parallel
geschaltete Gegenspule vorgesehen ist, die jeweils in ihrer magnetischen Wirkung
der Belastung in der zugehörigen Arbeitsspule derart angepaßt ist, daß sie bei störungsfreiem
Stromkreis die magnetische Wirkung der Relaisspule aufhebt, dagegen im Falle einer
Störung das Kontrollrelais zur Wirkung, z. B. zum Ansprechen, bringt. Andererseits
sind auch Kontrollvorrichtungen für Beleuchtungsstromkreise bekannt, die ein Differenzialrelais
besitzen, dessen beide gegeneinander geschaltete, elektrisch jedoch gleiche Wicklungen
in je einem von zwei zueinander gehörenden Lampenstromkreisen liegen. Bei diesen
bekannten Schaltanordnungen wirkt sich nachteilig aus, daß bei alleiniger Einschaltung
des zu willkürlichen Zeiten schließbaren Stromkreises die Kontrollanzeige im einwandfreien
Zustand geschlossen bleibt. Die Kontrollbirne zeigt das gleichzeitige Ausfallen
beider Stromkreise nicht an, und es kann auch nicht festgestellt werden, welche
Leuchten ausgefallen sind.
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Bei einem bekannten Gerät zur , gleichzeitigen Überwachung dauernd
und vorübergehend in Tätigkeit befindlicher Stromverbraucher mit akustischer und
optischer Anzeige, bei dem mindestens ein Relais verwendet wird, bei dem im normalen
Betriebszustand sich die magnetischen Wirkungen stromdurchflossener Wicklungen aufheben
und bei welchem bei Störungen im Verbraucherkreise ein Relaisanker angezogen wird,
der mindestens eine der Wicklungen kurzschließt, so daß ein periodisches Schwingen
des Ankers erfolgt, tritt der Nachteil auf, daß das Aufleuchten der Kontrollampe
einmal das Funktionieren der Anlage (Winker) und einmal das Versagen der Anlage
(Schlußlichter) anzeigt.
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Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, einen hitzdrahtgesteuerten
Blinkgeber zu schaffen, der auch bei unterschiedlicher Belastung stets mit der gleichen
Blinkfrequenz arbeitet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Spannungswicklung
auf dem Magnetkern des Impulsrelais durch ein Kontaktpaar des
zweiten
Relais beim Betrieb von zwei und mehr Leuchten in an sich bekannter Weise stromabhängig
zugeschaltet ist und daß am Impulsrelais zur Beeinflussung der Magnetkraft ein zweiter
Anker angeordnet ist, den eine Rückstellkraft freigibt, wenn die maximal zulässige
Leuchtenzahl in Betrieb ist.
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Die Spannungswicklung neben der Stromwicklung auf dem Kern des Elektromagneten
wird also von einem zweiten Relais so gesteuert, daß sie nur bei geschlossenem Arbeitskontakt
des Hitzdrahtschaltankers eifi zusätzliches Magnetfeld gleicher Richtung im Elektromagneten
erzeugt und dadurch die Schaltfrequenz des Hitzdrahtes in bekannter Weise von der
Belastung unabhängiger macht. Gleichzeitig wird durch die Anordnung eines zweiten
Ankers der Magnetfluß durch den Hitzdrahtschaltanker geschwächt, sobald alle Leuchten
eingeschaltet sind. Dieser wird dann weniger stark angezogen, und die Blinkfrequenz
bleibt erhalten. Durch Veränderung des Luftspaltes zwischen Anker und Magnetkern
kann der magnetische Kreis eingestellt werden. Zweckmäßigerweise kann der Abstand
des angezogenen zweiten Ankers vom Magnetkern des Impulsrelais so bemessen sein,
daß der entstehende magnetische Kurzschluß den Zuwachs der Feldstärke durch das
Einschalten der letzten Leuchte aufhebt.
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Weiter kann der zweite Anker des Impulsrelais beim Betrieb der letzten
Leuchte ein Kontaktpaar schließen, das einen Kontrollkreis steuert. Damit wird angezeigt,
daß alle Leuchten tatsächlich brennen.
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Zur weiteren Kontrolle auch der einzelnen Leuchten kann vorgesehen
sein, daß das Kontaktpaar des zweiten Relais, das die Spannungswicklung auf dem
Impulsrelais zuschaltet, gleichzeitig einen Kontrollkreis steuert und auf dem zweiten
Relais ein zweiter Schaltanker mit einem Kontaktpaar angeordnet ist, das nur angezogen
wird, wenn drei Blinkleuchten eingeschaltet sind.
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Bei der baulichen Ausführung können vorteilhafterweise die beiden
Relais auf einer gemeinsamen Platte, durch die die Anschlüsse ragen, montiert und
von einem Gehäuse umgeben sein.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung beispielsweise, und zwar
ist ein Schaltbild des Blinkgebers mit den beiden Relais und ihren Ankern dargestellt.
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Hierin bezeichnen 1 und 2 die Blinkleuchten des Motorwagens, 3, 4
an Anhängern angebrachte Blinkleuchten, die zusätzlich von Fall zu Fall miteingeschaltet
werden müssen. Der Blinkgeber enthält das Impulsrelais 5, dessen Magnetkern die
Stromspule 6 und die Spannungsspule 7 trägt. Daran angelenkt ist der hitzdrahtgesteuerte
Schaltanker 8, der durch eine Rückstellkraft 9 zum Magnetkern hingezogen wird. An
seinem einen Ende ist ein Hitzdraht 10 angebracht, der im kalten Zustand entgegen
der Rückstellkraft 9 den Anker vom Kern abgezogen hält und damit den Kontakt 11
von seinem Gegenkontakt 12 trennt. Auf der anderen Seite des als Doppel-T ausgeführten
Magnetkernes ist der Anker 13 angelenkt, der durch eine Rückstellkraft 14 gehalten
ist. An seinem Ende befindet sich ein Kontakt 15, der bei angezogenem Anker gegen
den Schließkontakt 16 drückt und einen Kontrollstromkreis mit der Kontrollampe 17
schließt. Die Rückstellkraft 14 ist so eingestellt, daß der Anker nur angezogen
wird, wenn alle vier Blinkleuchten eingeschaltet sind. In Reihe zur Stromwicklung
6 liegt die Stromwicklung 18 eines zweiten Relais 19, dessen Magnetkern ebenfalls
Doppel-T-förmig ausgebildet ist. Es kann als Kontrollrelais bezeichnet werden. Auf
seiner einen Seite befindet sich ein Anker 20, der durch die Rückstellkraft 21 gehalten
ist. An seinem anderen Ende ist ein Kontakt 22 angeordnet, der gegen einen mit dem
Ende der Spannungsspule 7 verbundenen Festkontakt 23 arbeitet. Der Kontakt 22 wird
auch zur Steuerung eines Kontrollstromkreises mit der Kontrollampe 24 verwendet.
Die Rückstellkraft 21 ist so eingestellt, daß die Kraft zur Anziehung des Ankers
20 erst bei zwei eingeschalteten Leuchten ausreicht, so daß man durch das Nichtbrennen
der Kontrolllampe 24 erkennen kann, daß mindestens eine Leuchte ausgefallen ist.
Auf der anderen Seite des Magnetkerns ist ein weiterer Anker 25 angelenkt, an dessen
beweglichem Ende ein Kontakt 26 sitzt. Er arbeitet gegen einen Festkontakt 27 und
steuert einen weiteren Kontrollstromkreis mit der Kontrolllampe 28. Seine Rückstellkraft
29 ist so eingestellt, daß der Anker nur angezogen werden kann, wenn mindestens
drei Leuchten in Betrieb sind.
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Der Blinkgeber ist durch das Einschalten der Zündung am Zündschalter
30 betriebsbereit. Fährt der Motorwagen ohne Anhänger, sind also nur die Leuchten
1 und 2 vorhanden, so fließt nach Betätigung eines Wahlschalters 31 ein Strom von
der Batterie 32 zum Zündschalter 30, zur Klemme 33,
zum Schaltanker
8, Hitzdraht 10, Widerstand 34, zur Stromspule 6, Stromspule 18, Klemme 35, zum
Wahlschalter 31, den Leuchten 1, 2 und über Masse zurück zur Batterie. Durch diesen
Strom erwärmt sich der Hitzdraht, er dehnt sich aus, und die Kontakte
11, 12 kommen miteinander in Berührung. Damit werden der Hitzdraht
10 und der Widerstand 34 kurzgeschlossen, und die Leuchten
1, 2 leuchten auf. Da das zweite Relais 19 ebenfalls unter Strom steht, wird
auch der Anker 20 angezogen, und von der Batterie 32 fließt Strom über den Anker
20 und die Kontakte 22, 23 zur Spannungsspule 7 auf dem Impulsrelais und weiter
über die Klemme 36 nach Masse. Gleichzeitig fließt auch Strom über die Klemme 37
und die Kontrollampe 24 nach Masse, so daß diese Lampe aufleuchtet. Da der Hitzdraht
durch die Kontakte 11 und 12 überbrückt wird, erkaltet er, und der Anker 8 wird
vom Magneten abgerissen, die Blinkleuchten erlöschen. Der Vorgang wiederholt sich
nun von neuem. Fällt eine Leuchte aus, kann der Anker 20 nicht mehr angezogen werden,
da die Rückstellkraft 29 die Anziehungskraft bei einer Leuchte überwiegt.
Damit erhalten die Spannungsspule 7 und die Kontrollampe 24 keinen Strom.
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Ist an dem Motorwagen ein Anhänger angehängt, so kommt eine weitere
Blinkleuchte 3 zum Einsatz. Der Stromverlauf im Blinkgeber ist derselbe, wie oben
für zwei Blinkleuchten beschrieben. Die größere Stromstärke, die jetzt durch das
Impulsrelais 5 fließt, kann die Blinkfrequenz nicht ändern, da durch den Anker 20
die Spannungsspule 7 zugeschaltet ist, die die Veränderung im magnetischen Feld
ausgleicht. Jetzt wird auch der Schaltanker 25 entgegen der Rückstellkraft
29 angezogen, so daß ein weiterer Kontrollkreis geschlossen wird und Strom
über die Kontakte 26, 27, die Klemme 38 und die Kontrolllampe 28 nach Masse fließt.
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Wird ein zweiter Anhänger angekuppelt, müssen vier Blinkleuchten betriebsbereit
sein. In diesem Fall
reicht die Frequenzstabilisierung durch die
Spannungsspule nicht mehr aus. Jetzt wird entgegen der Rückstellkraft 14 der Anker
13 am Impulsrelais 5 angezogen. Dabei entsteht im magnetischen Kreis vom Magnetkern
des Impulsrelais 5 und dem Schaltanker 8 ein magnetischer Kurzschluß, der die vergrößerte
Anziehungskraft durch den zusätzlichen Strom für die vierte Leuchte entsprechend
herabsetzt und so die Blinkfrequenz konstant hält. Über die Kontakte 15, 16 und
die Klemme 39 erhält die Kontrollampe 17 Spannung. Sie leuchtet auf und zeigt an,
daß alle vier Blinkleuchten in Tätigkeit sind.