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Einrichtung zum Einleiten der Bewegung einer Fadenabschneideinrichtung
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Einleiten der Bewegung einer Fadenabschneideinrichtung
an Nähmaschinen nach Patent 1 125 742, die aus einem der Umfangsform des
Greifers entsprechend ausgebildeten Fadenfänger besteht, der zwischen dem Greifer
und dem Stoffschieber auf einem koaxial zum Greifer angeordneten beweglichen Träger
befestigt ist.
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Bei der Fadenabschneideinrichtung nach dem Hauptpatent wird zum Einleiten
der Schwingbewegung des Fadenfängers bei eingestochener Nadel ein Handhebel betätigt,
der über einen Getriebezug die Antriebswelle des Fadenfängers mit der Greiferantriebswelle
kuppelt. Bei dieser Art des Antriebes für den Fadenfänger wird die Nähmaschine zunächst
bei eingestochener Nadel in bestimmter Stellung stillgesetzt. Erst dann kann der
Handhebel zum Einschalten der Fadenabschneideinrichtung betätigt werden.
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Die Erfindung will im Rahmen des Hauptpatentes eine im Aufbau einfache
Vorrichtung schaffen, um die Bewegung der Fadenabschneideinrichtung einzuleiten.
Dieselbe soll so gestaltet sein, daß man den Einschalthebel schon bei noch laufender
Maschine betätigen kann und der gegebene Einschaltimpuls so lange gespeichert wird,
bis die Armwelle der Maschine die Ausgangsstellung für das Wirksamwerden der einzuleitenden
Bewegung des Fadenfängers erreicht hat. Die Einrichtung soll zudem so ausgebildet
sein, daß sie auf engstem Raum untergebracht und auch nachträglich vorhandene Maschinen
mit einer solchen dann als Anbauaggregat ausgebildeten Vorrichtung ausgestattet
werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine parallel zur
Greiferwelle angeordnete, aus zwei Teilstücken bestehende Schaltwelle, deren mit
der Fadenabschneideinrichtung verbundenes Teilstück axial verschiebbar gelagert
ist und deren mit einem umlaufenden Mitnehmer in Wirkverbindung zu bringendes, axial
bewegliches Teilstück über eine Ausgleichskuppl-ng mit dem unverschiebbaren Teilstück
verbunden ist, und die Anordnung einer Feder auf dem axial beweglichen Teilstück,
die sich einerends gegen einen auf dem Teilstück befestigten Anschlag und anderends
gegen eine axial verschiebbar auf diesem Teilstück angeordnete, an einer hand-oder
fußbetätigten Schaltgabel anliegende Büchse abstützt.
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Bei Einfadenkettenstichnähmaschinen sind Fadenabschneideinrichtungen
bekannt, deren fadentrennendes Schneidwerkzeug direkt an dem bei diesen Maschinen
üblichen Hilfsgreifer befestigt ist. Der Hilfsgreifer ist auf einer axial verschiebbaren
Welle angeordnet und wird durch eine um die Welle gelegte Druckfeder in seiner schlingenauslegenden
Stellung gehalten. Zum Einleiten der Schneidbewegung wird die Welle durch einen
von der Abschaltvorrichtung der Maschine gesteuerten Doppelhebel gegen die Kraft
der Feder in ihrer Längsrichtung verschoben, so daß der Hilfsgreifer in eine unwirksame
Lage und das Schneidwerkzeug in Arbeitsstellung gebracht wird. Das axiale Verschieben
der Welle dient hier aber lediglich dazu, das Fadenschneidwerkzeug in Arbeitsstellung
zu bringen und in dieser Stellung mit seiner Antriebswelle zu kuppeln. Abgesehen
davon, daß ein derartiger Antrieb infolge der axialen Verschiebung des Schneidwerkzeuges
und der gesamten Antriebswelle den ohnehin schon geringen Platz unterhalb der Stichplatte
in Anspruch nimmt und demzufolge seine Anwendung nur auf Maschinen beschränkt bleibt,
bei welchen die Vorschubbewegung des Nähgutes von oberhalb der Stichplatte angeordneten
Vorschubmitteln bewirkt wird, kann der Einschalthebel bei dem älteren Vorschlag
ebenfalls nicht zum Einleiten der Bewegung des Schneidwerkzeuges bei laufender Maschine
betätigt werden. Somit schaltet auch eine Speicherung des Einschaltimpulses aus.
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Bei einer Einrichtung, die den ihr gegebenen Einschaltimpuls zu speichern
vermag, bis die Maschine die zum Arbeitsbeginn erforderliche Stellung, bei der Fadenabschneideinrichtung
nach dem Hauptpatent
den Stillstand bei in unterer Totlege befindlicher
Nadel, erreicht hat, muß dafür Sorge getragen werden, daß sie nicht schon wirksam
werden kann, solange die Maschine noch läuft. Es muß also eine Sperre vorgesehen
sein, die das Wirksamwerden der Fadenabschneideinrichtung bei noch laufender Maschine
verhindert und die, will man eine einfache Bedienung derselben erreichen, nach Stillstand
der Maschine selbsttätig ihre Sperrwirkung aufhebt. Eine in konstruktiver Hinsicht
einfache Sperreinrichtung ergibt sich dadurch, daß auf dem axial beweglichen Teilstück
der Schaltwelle ein Anschlag angeordnet ist, mit dessen Stirnseite ein mit der Greiferwelle
über eine Reibungskupplung in Antriebsverbindung stehender Sperrhebel zusammenwirkt.
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Bei einer Fadenabsehneideinrichtung, deren Schneidmesser vor dem Schneiden
gleichzeitig den zur Bildung der Anfangsstiche des nächsten Nähzyklus erforderlichen
Nadelfaden auszieht, muß vor Wirksamwerden der Fadenabschneideinrichtung die Nadelfadenspannung
gelöst werden. Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird dies dadurch erreicht,
daß der Anschlag eine mit einer abgeschrägten Stirnfläche versehene Schulter aufweist,
die mit einem Übertragungselement zur Auslösung der Nadelfadenspannung zusammenwirkt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
einer in den Zeichnungen dargestellten beispielsweisen Ausführungsform der Aniriebseinrüchtung.
Es zeigt Fig.1 eine Gesamtansicht der Nähmaschine von vorn, Fig.2 eine schaubildliche
Darstellung der Einrichtung.
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Auf der Grundplatte 1 der Nähmaschine (Fig. 1) ist der Ständer 2 befestigt,
an dem der waagerechte Arm 3 ausgebildet ist, der in den Kopf 4 ausläuft. Im Arm
3 der Maschine ist die Armwelle 5 gelagert, die mit der im Kopf 4 auf und ab gehenden,
die fadenführende Nadel 6 tragenden Nadelstange 7 in Antriebsverbindung steht. Auf
der Armwelle 5 ist das Riemenrad 8 angeordnet, welches über den Riemen 9 und sein
Gegenrad 10 die in der Grundplatte 1 gelagerte Welle 11 antreibt, deren Antriebsbewegung
über das Zahnradpaar 12, 13 (Fig. 2) auf die in der Grundplatte 1 gelagerte horizontale
Greiferwelle 14 übertragen wird. Die Greiferwelle 14 trägt an ihrem vorderen Ende
den mit der Nadel 6 zusammenwirkenden Greifer 15.
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Koaxial zum Greifer 15 ist das mit dem an der Unterseite der Grundplatte
1 befestigten Gegenmesser 16 zusammenarbeitende Fadenschneidmesser 17 (F'ig. 2)
angeordnet. Letzteres ist auf einem Träger 18 befestigt, der mit einer Scheibe 19
verbunden ist, die ihrerseits in einem an einer Wand 20 der Grundplatte 1 befestigten
Ring 21 drehbeweglich gelagert ist. Zur axialen Führung der Scheibe 19 dient ein
an der Stirnseite des Ringes 21 befestigter Abdeckring 22, An den Träger 18 ist
eine Koppel 23 angelenkt, die mit einer Kurbel 24 verbunden ist, welche von einer
zur Greiferwelle 14 parallelen Abtriebswelle 25 getragen wird. Die Abtriebswelle
25 ist in einem an der Unterseite der Grundplatte 1 befestigten Träger 26 gelagert
und besteht aus zwei Teilstücken 27, 28, wovon das Teilstück 27 durch die Kurbel
24 und einen auf ihm befestigten. Mitnehmer 29 in axialer Richtung festgelegt ist,
während das Teilstück 28 in seiner Längsrichtung beweglich ist. Beide Teilstücke
27, 28 sind mittels des mit einem Arm 30 versehenen Mitnehmers 29 und eines auf
dem Teilstück 28 befestigten Gabelstückes 3,1 radial miteinander verbunden. Das
Teilstück 27 ist von einer Drehfeder 32 umgeben, die einerends an ihm befestigt
ist und sich anderends an dem Träger 26 abstützt. Die Drehfeder 32 hält das Fadenmesser
17 durch den an einer in den Träger 26 eingeschraubten Stellschraube 33 zur Anlage
kommenden Arm 30 des Mitnehmers 29 in seiner Ruhestellung.
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Auf dem in seiner Längsrichtung verschiebbar angeordneten Teilstück
28 ist ein Anschlag 34 befestigt, an dessen Stirnseite sich eine das Teilstück 28
umgebende Druckfeder 35 abstützt, die mit ihrem anderen Ende an einer auf dem Teilstück
28 verschiebbar angeordneten Buchse 36 anliegt. Die Buchse 36 liegt ihrerseits an
einem als Schaltgabel 37 ausgebildeten Arm eines Winkelhebels 38 an, welcher im
Träger 26 drehbar gelagert ist. An den Arm 39 des Winkelhebels 38 ist eine Zugstange
40 angelenkt, die an ihrem unteren Ende mit einem an sich bekannten, nicht
dargestellten Fußtritt verbunden ist.
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Das Teilstück 28 der Abtriebswelle 25 trägt eine weitere Kurbel 41,
die mit einem Stift 42 versehen ist. Der Stift 42 arbeitet mit einem auf der Welle
11 befestigten, als Kurvenscheibe ausgebildeten Mitnehmer 43 zusammen und überträgt
entsprechend der Ausbildung der Innenkurve desselben eine Schwenkbewegung auf die
Abtriebswelle 25. Durch eine das Teilstück 28 umgebende Druckfeder 44, die zwischen
dem Gabelstück 31 und einer Wand 45 des Trägers 26 angeordnet ist, wird der Stift
42 außer Eingriff mit dem Mitnehmer 43 gehalten.
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Das Teilstück 28 der Abtriebswelle 25 weist einen Anschlag 46 auf,
an dessen Stirnseite 47 ein Sperrhebel 48 anliegt. Sowohl die Stirnseite 47 als
auch der Sperrhebel 48 können, um ein gegenseitiges Klemmen zu vermeiden, mit einer
geringen Abschrägung versehen sein. Der Sperrhebel 48 ist drehbar auf der Welle
11 gelagert und wird durch eine diese umgebende Druckfeder 49, die sich einerends
gegen einen auf derselben befestigten Stellring 50 abstützt, unter Zwischenlage
einer Scheibe 51 an eine mit der Welle 11 umlaufende Friktionsscheibe 52 gedrückt.
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Der Anschlag 46 ist mit einer Schulter 53 versehen, an deren abgeschrägter
Stirnfläche 54 ein Stift 55 anliegt, der an einem Arm 56 eines im Träger 26 drehbar
gelagerten Doppelhebels 57 befestigt ist. An dem Arm 58 des Doppelhebels 57 ist
eine Zugstange 59 angelenkt (Fig.1), die an ihrem oberen Ende mit einem im Ständer
2 gelagerten Winkelhebel 60 verbunden ist. An dem Winkelhebel greift eine im Arm
3 geführte Stange 61 an, die an ihrem vorderen Ende mit dem an sich bekannten Auslösestift
der Nadelfadenspannung 62 zusammenwirkt.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Solange die Maschine
noch läuft, wird vor Ende der Naht durch Betätigen des Fußtritts die Zugstange 40
(Fig. 2) nach abwärts bewegt. Dadurch wird über die Schaltgabel 37 und die Büchse
36 das linke Ende der Druckfeder 35 auf dem Teilstück 28 der Abtriebswelle 25 verschoben
und die Druckfeder 35 somit gespannt. Bei laufender Maschine liegt der Sperrhebel
48 infolge des auf ihn über die Friktionsscheibe 52 einwirkenden Drehmomentes auf
dem Teilstück 28 der Abtriebswelle 25 auf, so daß ein Verschieben desselben durch
den an dem Sperrhebel 48 anliegenden
Anschlag 46 vermieden wird
und die Druckfeder 35 demzufolge unter Spannung bleibt, der Einschaltimpuls also
gespeichert wird.
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Wird die Maschine nun durch eine an sich bekannte Einrichtung stillgesetzt,
so dreht sich nach dem Stillstand die Welle 11 infolge der in dem elastischen Riemen
9 gespeicherten Rücklaufenergie um einen geringen Betrag entgegen ihrer früheren
Drehrichtung zurück. Dieses Rückdrehen der Welle 11 bedingt ein Anheben des Sperrhebels
48, so daß dieser außerhalb der Bewegungsbahn des Anschlages 46 gelangt,
der gespeicherte Einschaltimpuls also frei wird. Unter dem Einfluß der sich entspannenden
Druckfeder 35 wird das Teilstück 28 der Abtriebswelle 25 nach rechts verschoben,
so daß der Stift 42 mit dem Mitnehmer 43 in Verbindung kommt. Bei der im Hauptpatent
beschriebenen Fadenabschneideinrichtung erfordert die zum Fadenschneiden notwendige
Schwenkbewegung des Fadenmessers 17 eine volle Umdrehung der Greiferwelle 11. Beim
Weiterdrehen der Maschine wird entsprechend der Ausbildung der Kurvenbahn des Mitnehm-ers
43 durch die Kurbel 41 eine Schwenkbewegung auf das Teilstück 28 der Abtriebswelle
25 übertragen. Diese auf das Teilstück 28 übertragene Bewegung wird mittels des
Gabelstückes 31 und des Mitnehmers 29 auf das Teilstück 27 weitergeleitet, welches
über die Kurbel 24 und die Koppel 23 dem Fadenmesser 17 die zum Fadenschneiden erforderliche
Bewegung erteilt.
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Durch die Längsverschiebung des Teilstückes 28 der Abtriebswelle 25
wird gleichzeitig durch die abgeschrägte Stirnfläche 54 des Anschlages 46 der Stift
55 nach abwärts bewegt. Der Doppelhebel 57 erfährt dadurch eine Schwenkbewegung
und hebt die Zugstange 59 an, so daß die Stange 61 über den Winkelhebel 60 zum Kopf
4 der Maschine hin bewegt und mittels des Auslösestiftes die Nadelfadenspannung
62 gelöst wird.
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Durch Loslassen des Fußtrittes wird die Schaltgabel 37 nach erfolgtem
Abschneidvorgang wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgebracht. Die während der
Längsverschiebung des Teilstückes 28 gespannte Druckfeder 44 kann sich nun entspannen
und bewegt dadurch das Teilstück 28 entgegen der Richtung seiner ersten Längsbewegung
wieder in seine Ausgangsstellung zurück, so daß der Stift 42 wieder außer Eingriff
mit dem Mitnehmer 43 gelangt.