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Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch chromogene
Entwicklung Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung photographischer
Schwarzweißbilder durch chromogene Entwicklung belichteter Halogensilberemulsionsschichten.
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Bekanntlich beruht das Farbentwicklungsverfahren darauf, daß ein photographischer
Farbentwickler vorzugsweise aus der p-Phenylendiaminreihe mit einem in der photographischen
-Schicht oder in der Entwicklerlösung befindlichen Farbkuppler in Gegenwart eines
latenten Silberbildes zu einem Chinonimin- bzw. Azomethinfarbstoff kuppelt. Es sind
bisher zahlreiche Farbkuppler und Farbentwicklersubstanzen bekanntgeworden, die
zu gelben, purpurfarbenen und blaugrünen Farbstoffen, wie sie für die substraktiveFarbenphotographie
benötigt werden, kuppeln.
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Es hat auch nicht an Versuchen gefehlt, über den Weg der Farbentwicklung
zu photographischen Schwarzweißbildern zu gelangen. So ist z. B. in den britischen
Patentschriften 492 518 und 537 923 beschrieben, eine Mischung von Purpur-, Gelb-
und Blaugrünkupplern zur Herstellung schwarzer Bilder zu verwenden. Ein solches
Verfahren hat aber den Nachteil, daß die verwendeten Farbkuppler hinsichtlich Absorptionseigenschaften
und Kupplungsgeschwindigkeit genau aufeinander abgestimmt sein müssen.
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Aus der USA.-Patentschrift 2 181944 sind weiterhin Naphtholderivate
bekannt, die mit den üblichen Farbentwicklern schwarze Farbstoffbilder ergeben.
Jedoch ist die Deckkraft der mit diesen Kupplern erhaltenen Bilder nicht befriedigend.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man tiefschwarze photographische
Bilder mit ausgezeichneter Deckkraft erhält, wenn man eine Halogensilberemulsionsschicht,
die eine Kupplungskomponente der folgenden allgemeinen Formel
enthält, worin R ein Alkylrest mit 5 bis 20, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Z Alkyl mit 1 bis 5, vorzugsweise Methyl, Kohlenstoffatomen und Y eine Sulfo- oder
Carboxylgruppe bedeutet, mit einer Entwickierlösung entwickelt, die als Entwicklersubstanz
ein Pyrazolo-benzimidazol der Formel
enthält, worin X COORL oder CONR2R3 bedeutet und R1, R2, Ra Wasserstoff oder Alkyl
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten können. Vorzugsweise ist als Entwickler das
mit einer Carboxylgruppe substituierte Pyrazolobenzimidazol geeignet.
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Daß man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren schwarze Bilder erhält,
ist um so überraschender, als bei der Entwicklung von photographischen Schichten,
die ein m-Amidobenzoylessigsäureanilid als Kupplungskomponente enthalten, mit üblichen
Farbentwicklern der p-Phenylendiaminreihe gelbe Farbstoffbilder erhalten werden.
Da sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren das entstehende Farbstoffbild mit schwarzem
Silberbild überlagert, wird im Endeffekt ein Empfindlichkeitsgewinn von 1 bis 1l/2
Blenden erzielt. Außerdem läßt sich gegenüber den mit normaler Schwarzweißentwicklung
erhaltenen photographischen Bildern eine erhebliche Austeilung der Gradation erreichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat daher besonderes Interesse für die Röntgenphotographie,
da hierbei die Erzielung höherer Kontraste und damit besserer Detailerkennbarkeit
von großer Wichtigkeit sind. Die erfindungsgemäßen Farbkuppler werden bevorzugt
in diffusionsfester und wasserlöslicher Form
in die lichtempfindliche
Schicht einverleibt. Diese beiden Eigenschaften werden in bekannter Weise durch
Substitution mit einem ausreichend langen Alkylrest bzw. durch Substitution mit
wasserlöslichmachenden Gruppen, insbesondere Sulfogruppen, erreicht. Andererseits
können die FarbkuNler auch in die lichtempfindlichen Schichten einemulgiert werden.
Derartige Verfahren sind in der photographischen Praxis seit langem bekannt und
ohne Schwierigkeiten auf den vorliegenden Fall übertragbar. Grundsätzlich ist es
auch möglich, den Farbkuppler der Entwicklerlösung zuzusetzen. Der Farbstoff entsteht
dann ebenfalls in bekannter Weise durch Einentwicklung.
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Geeignet sind beispielsweise die folgenden Farbkuppler:
Die Herstellung der Kupplungskomponenten erfolgt durch Kondensieren eines m-Nitrobenzoylessigesters
mit dem entsprechenden Amin, Reduzieren der Nitrogruppe zur Aminogruppe und Umsetzen
mit einem Säurechlorid. Derartige Herstellungsmethoden sind seit langem bekannt.
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Die Herstellung der Pyrazolo-benzimidazol-Eritwicklersubstanzen ist
in der deutschen Patentschrift 1099 349 beschrieben.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren brauchbaren Entwicklerlösungen
können die üblichen Zusätze, wie Antischleiermittel, Mittel zur Verhinderung von
Kalkniederschlägen usw., enthalten. Eine geeignete Lösung besitzt z. B. folgende
Zusammensetzung:
3-Aminopyrazolo-[1,5-a]-benzimidazol- |
carbonsäure-(2) . ... . . . . . . . . . .
-.... 6 g |
Natriumsulfit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2 g |
Pottasche ....... ....... ....... 75 g |
Hydroxyaminsulfat .... . .. . . . . . . . . . . . 1,2
g |
Natriumhexametaphosphat ... . ....... 2 g |
Kaliumbromid ....... 2 g |
Benzotriazol ........................ 0,5 g |
Wasser auf ......................... 11 |
Beispiel 1 I
kg einer hochempfindlichen Jod-Bromsilberemulsion, wie sie z.
B. für handelsübliche Röntgenfilme verwendet werden kann, wird mit 20 g Verbindung
1 versetzt. Diese Emulsion wird auf eine Filmunterlage vergossen. Dieselbe Emulsion
ohne den Zusatz von I wird vergleichsweise ebenfalls auf einer Filmunterlage vergossen.
Der Silberauftrag beider Emulsionsschichten soll etwa gleich sein. Er betrug z.
B. bei Zusatz von i 11,56g Aglm2 bei einer Schichtdicke von 20,8 #t. Der Silberauftrag
der Emulsion ohne I betrug 11,92 g Ag/m2 bei einer Schichtdicke von 17 f.. Beide
Filme werden mit einem Stufensensitometer belichtet und in einem Entwickler der
obigen Zusammensetzung entwickelt.
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Nach kurzer Wässerung wird in einem neutralen Fixierbad fixiert, kurz
gewässert, 2 Minuten in einer 10o/oigen Sodalösung gebadet und schließlich noch
einmal gewässert. Die Schicht mit Zusatz von I zeigt eine wesentlich stärkere Schwärzung
als die Vergleichsschicht.
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Entwickelt man in einem handelsüblichen Röntgenentwickler auf Hydrochinon-Phenidon-Basis,
erreicht man nicht dieselbe Schwärzung.
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Ein mit Zusatz von I mit Aminopyrazolo-benzimidazolcarbonsäure entwickelter
Film zeigt gegenüber einem solchen in handelsüblichen Röntgenentwickler auf denselben
Schleierwert entwickelten Film einen Empfindlichkeitsgewinn von 1 bis 11/2 Blenden.
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Beispiel 2 i kg einer hochempfindiichen Negativemulsion wird mit 18g
der Verbindung I versetzt und auf einer Filmunterlage vergossen. Vergleichsweise
wird, wie im Beispiel 1, dieselbe Emulsion ohne Zusatz von I mit demselben Silberauftrag
vergossen. Die Verarbeitung erfolgt wie im Beispiel 1 angegeben. Auch hier zeigt
die mit Zusatz von I versehene Emulsion eine wesentlich stärkere Schwärzung. Bei
Vergleichsentwicklung mit einem handelsüblichen Negativentwickler auf Metol-Hydrochinon-Basis
erreicht man erst nach der 10fachen Entwicklungsdauer dieselbe Schwärzung und Empfindlichkeit.