DE1158774B

DE1158774B - Biegsamer Schlauch

Info

Publication number: DE1158774B
Application number: DER21593A
Authority: DE
Inventors: Adolf Rohde
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1957-07-30
Filing date: 1957-07-30
Publication date: 1963-12-05
Also published as: CH364944A

Description

Biegsamer Schlauch Man kennt bereits biegsame Schläuche, die sich in verschiedene Raumformen, z. B. Abwinkelungen, biegen lassen und in dieser Form verharren, bis sie in die Gerade oder in eine andere Linienführung, z. B. einen anderen Winkel, eine Krümmung od. dgl. umgebogen werden. Schläuche dieser Art können beispielsweise zur Führung elektrischer Kabel für Werktischlampen, als Preßluftleitung zum Säubern von Werkstücken, insbesondere aber als Kühlmittelleitungen für Werkzeugmaschinen benutzt werden.
Es sind bereits Schläuche aus nichtmetallischem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, mit einer in der Schlauchwand verbleibenden achsparrallelen, plastisch verformbaren Drahteinlage oder mehreren in der Schlauchwand verbleibenden achsparallelen, auf einem zum Schlauchmittelpunkt konzentrischen Kreis gleichmäßig verteilten, plastisch verformbaren Drahteinlagen bekannt. Diese Drahteinlagen sind jedoch fest mit dem Schlauchwandwerkstoff verbunden. Ist in einem solchen Falle nur eine Drahteinlage vorhanden, so muß sie in einer Ebene senkrecht zur Biegeebene des Schlauches angeordnet sein, weil sonst bei einer Biegung des Schlauches der an der Drahteinlage festhaftende Schlauchwandwerkstoff gespannt und verzogen und daher der Schlauch wieder gestreckt oder aufgerichtet würde, sofern sich der Schlauchwandwerkstoff bei kleinen Krümmungsradien nicht überhaupt von der Drahteinlage lösen und dabei Beschädigungen der Schlauchwand herbeiführen würde. Die Anordnung der Drahteinlage in der richtigen Ebene ist aber schon dann nicht mehr möglich, wenn mehrere Schlauchbiegungen in verschiedenen Ebenen erfolgen.
Sind mehrere auf einem zum Schlauchmittelpunkt konzentrischen Kreis gleichmäßig verteilte Drahteinlagen vorhanden, die mit dem Schlauchwerkstoff fest verbunden sind, so kann die Schlauchwand den Längenänderungen auf dem Außen- und Innenbogen der Schlauchbiegung nicht in den Grenzen ihrer Elastizität folgen, sondern bringt am Innenbogen solche Kräfte auf die festhaftende Drahteinlage auf, daß sich die Schlauchwand entweder von der Drahteinlage losreißt oder die Drahteinlage knickt. Solche Knicke lassen sich beim Zurückbiegen nicht mehr beseitigen, sondern führen nach wenigen Biegungen zum Bruch der Drahteinlagen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Schläuche dahingehend zu verbessern, daß sie beliebig oft in beliebigen Ebenen verbogen und zurückgebogen werden können, ohne Schaden in der Schlauchwand oder an den Drahteinlagen zu erleiden. Die Erfindung besteht darin, daß die Drahteinlage bzw. die Drahteinlagen in Kanälen der Schlauchwandung frei verschieblich gelagert sind. Da die Drahteinlagen innerhalb ihrer Kanäle frei verschieblich sind, können keine Spannungen auftreten, die bewirken könnten, daß der Schlauch zurückgebogen wird oder daß irgendwelche Zerstörungen im Material auftreten. Zwar ist die frei verschiebliche Lagerung von Drahteinlagen in Kanälen einer Schlauchwandung an sich bekannt, aber noch nicht zur Lösung der vorliegenden Erfindungsaufgabe vorgeschlagen worden. Vielmehr dienen die Drahteinlagen bei der vorbekannten Ausführungsform zur Erhöhung der Biegesteifigkeit des Schlauches und sollen zum Biegen oder Aufrollen desselben entfernt werden. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Drahteinlagen in an sich bekannter Weise aus Weichkupfer bestehen. Auf diese Weise wird - wie bekannt - erreicht, daß man den Schlauch nach jeder Richtung hin biegen kann; wobei er in der gebogenen Form wie ein starres Element verharrt.
Naturgemäß muß bei an den Schlauchenden angesetzten Armaturen Vorsorge getroffen werden, daß die stirnseitig offenen Drahtkanäle so abgeschlossen werden, daß die Drahteinlagen bei Verbiegungen des Schlauches in ihrer Bewegungsfreiheit nicht gehindert werden. Das geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß zwischen der Schlauchstimfläche und dem ihr gegenüberliegenden Armaturenbund ein ausreichender Abstand verbleibt.
Für eine weitere Verwirklichung des Erfindungsgedankens wäre es etwa denkbar, in Verwendungsfällen, in denen der Schlauch nur der Biegung in einer Ebene bedarf, an Stelle der Runddrähte bandförmiges Einlagematerial zu verwenden. Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft erläutert.
Fig.1 zeigt einen Längsschnitt durch das Ende eines Schlauches gemäß der Erfindung; Fig. 2 veranschaulicht einen Querschnitt nach Linie A-B der Fig. 1; Fig. 3 gibt im Querschnitt ein weiteres Ausführungsbeispiel wieder.
In den Fig. 1 und 2 ist mit 5 ein Schlauch bezeichnet, der z. B. aus Polyvinylchlorid besteht. Konzentrisch zum Lumen 6 des Schlauches sind in der Schlauchwandung vier Kanäle 7, 8, 9 und 10 vorgesehen, in deren jedem eine Drahteinlage 11 aus weichem Kupferdraht liegt, und zwar so, daß sie sich innerhalb des Kanals frei verschieben kann.
Das eine Ende des Schlauches 5 trägt eine an sich bekannte Armatur 12 in Form einer Hülse, die durch Einpressen von Einsenkungen 13, 14 auf dem Schlauch festgeklemmt ist und vorn einen Gewindestutzen 15 mit Sperrmutter 16 zum Anschluß an irgendein Aggregat aufweist. Auf die Besonderheit eines Schlauches nach der Erfindung ist die Armatur dadurch abgestellt, daß sie so auf dem Schlauchende befestigt ist, daß zwischen der Schlauchstirnfläche und dem ihr gegenüberliegendem Armaturenbund ein ausreichender Abstand für die Längsverschiebungen der Drahteinlagen belassen ist. In Fig.1 ist lediglich der Illustration wegen angedeutet, wie die Drahteinlagen 11 aus dem Kanal 7 an der Stirnseite des Schlauches etwas vorstehen, während die Drahteinlagen in dem Kanal 9 sich in entgegengesetzter Richtung etwas verschoben haben. Die diesbezüglichen Bewegungen der Drahteinlagen finden ihre natürliche Begrenzung durch Anschlag am Bund der Armatur 12.
In Mg. 3 ist eine Lösung veranschaulicht, bei welcher das Lumen 17 des Schlauches 18 - wie an sich bekannt - etwas exzentrisch angeordnet ist. Im stärkeren Wandteil 19 des Schlauches ist - wie an sich bekannt - ein einzelner Kanal 20 vorgesehen, in welchem eine entsprechend starke Drahteinlage 11 frei verschieblich gelagert ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Biegsamer Schlauch aus nichtmetallischem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, mit einer in der Schlauchwand verbleibenden, achsparallelen, plastisch verformbaren Drahteinlage oder mehreren in der Schlauchwand verbleibenden, achsparallelen, auf einem zum Schlauchmittelpunkt konzentrischen Kreis gleichmäßig verteilten, zueinander parallelen, plastisch verformbaren Drahteinlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahteinlage bzw. die Drahteinlagen in an sich bekannter Weise in Kanälen der Schlauchwandung frei verschieblich gelagert sind. z. Biegsamer Schlauch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahteinlage bzw. Drahteinlagen (11) in an sich bekannter Weise aus Weichkupfer bestehen. 3. Biegsamer Schlauch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die stirnseitig offenen Kanäle (7, 8, 9, 10, 20) durch an die Schlauchenden angesetzte Armaturen (12) so abgeriegelt sind, daß zwischen der Schlauchstirnfläche und dem ihr gegenüberliegenden Armaturenbund ein ausreichender Abstand zum Längenausgleich für die Drahteinlage bzw. die Drahteinlagen (11) bei Biegung des Schlauches verbleibt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 935 166; deutsches Gebrauchsmuster Nr.1747 265; französische Patentschriften Nr. 1093 876, 1049 373; britische Patentschriften Nr. 766 085, 447 816.