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Vorrichtung zum freihändigen Biegen von Rund- und Profilstäben und
Seilen Zum Biegen von Rund- und Profilstäben bzw. von Seilen mit -größerem Querschnitt
sind verschiedene Hilfsvorrichtungen bekannt. Bei den bekannten freihändigen Biegevorrichtungen
wird der zu biegende Stab oder das zu biegende Seil unter großem Kraftaufwand um
eine Abrundung umgebogen, so daß damit nur Umbiegungen bis zu höchstens i8o° erreicht
werden können. Mit diesen bekannten Vorrichtungen. ist es aber nicht möglich, geschlossene
Biegungen, wie etwa äsen, herzustellen. Um solche-Blegeformen zu erhalten, müssen
die Stäbe bzw. Seile von Hand nachgearbeitet werden, wobei regelmäßig, insbesondere
bzei Arbeiten an hängenden Seilen wie bei Fahrleitungen, :eine Hilfskraft zugezogen
werden muß. Mit .den bekannten freihändigen Blegevorrichtungen kann deshalb bei
solchen Biegungen die endgültige Verformung nur vorbereitet, nicht aber vollständig
erreicht werden. Außerdem können mit diesen Vorrichtungen immer nur Biegungen mit
einem und demselben Halbmesser ausgeführt werden. Schließlich bietet das Nacharbieiten
zur vollständigen Biegung die Gefahr einer Werkstoffbeschädigung.
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Formentsprechende Biegungen werden bisher nur mittels ortsgebundener
Anlagen an Biegetischen ausgeführt, wobei der Stab oder Draht um einen Zapfen oder
ein Formstück gebogen wird. Derartige Biegevorrichtungen sind nur beschränkt verwendbar.
Außerdem sind sie umständlich zu befördern.
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Die Erfindung verfolgt den Zweck, eine leicht und einfach zu handhabende
Vorrichtung zu schaffen, die freizügig verwendbar ist und an jeder Stelle eines
Außenbetriebes eingesetzt werden kann, bei der in einem einzigen Arbeitsgang, ohne
das Werkstück von Hand nachzuarbeiten, die formentsprechende Verbiegung von Stäben
bzw. Drähten unmittelbar ausgeführt werden kann. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß an einem am Werkstück anliegenden Hebel ein diesen Hebel umgreifender
Bügel angeordnet ist, dessen freie Enden mit Bohrungen zur Aufrahme
,eines
Einsteckbolzens versehen sind, der zur Befestigung der Biegeform dient. Der die
Biegeform tragende Bügelwird dem Biegehebel gegenüber z. B. durch eine Stellschraub,e
anstellbar ausgeführt. Neben der Arbeitserleichterung zeichnet sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung gegenüber den bisher bekannten Vorrichtungen auch dadurch aus, daß ein
genaues Ablängen der Werkstücke auf die endgültigen Maße möglich ist, so daß Werkstückzugaben,
die nachträglich beseitigt werden müssen, nicht notwendig sind. Es entfallen sowohl
Werkstoffverluste durch Abfälle als auch jede Ablängenacharbeit.
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Infolge der Verwendung auswechselbarer Formstücke wird es auch möglich,
als Formstück e unmittelbar solche Bauteile zu verwenden, die, wie z. B. die Einbaukeile
bei den Fahrdrahtendklemm:en der elektrischen Fahrleitungen, in die formgerecht
gebogenen äsen eingelegt werden, um ein sicheres Festklemmen des Fahrdrahtes zu
erreichen. Die Verwendung solcher Bauteile als Formstücke hat den weiteren Vorteil,
daß sich der Draht oder Stab satt an diesem Bauteil und in gegebenenfalls etwa vorhandenen
Führungsrillen !einlegt.
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Um Stäbe oder Seile der verschiedenen Querschnitte über Formstücke
mit verschiedenem Halbmesser sofort jeweils, maßgerecht in die gewollte Endform
biegen zu können, kann auch die Druckrolle des Drehbügels auswechselbar ausgeführt
werden.
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Die erfindungsgemäße Verrichtung eignet sich u. a. besonders für Montagen
an elektrischen Leitungen für Straßen- und Eisenbahn, für das Biegen von Rundösen,
für Erdungen allgemeiner Art, wie z. B. Blitzableiter, Schutzerden, zum Biegen massiver
Kupferstangen für Sammelschienen und andere Verwendungszwecke.
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In den Abb. i bis q. wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
des näheren dargestellt. Die Abb. i bis 3 zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung
in verschiedenen Arbeitsstellungen in Seitenansicht, und zwar zeigt Abb. i das Einfädeln
des Werkstückes unter dem Formstück, Abb.2 die Verformungübereinkeilförmiges Formstück,
Ab#b. 3 die Gegendrehung bei Rundösen. In Ab.b@. q. wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung
im Schnitt wiedergegeben. Nach Abb. i wird der zu biegende Voll-oder Profildraht
bzw. das Seil zwischen dem Biegehebel i und dem Formstück 8 von links bis zu der
zur Umwälzung benötigten Länge eingeschoblen und mit der Stellschraube 7 festgeklemmt.
Nach Abb.2 wird durch Drehen des Biegehebels, 3 der Werkstoff in die Führungsrille
des Formstückes. 8 eingebagen.
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Im Vorgang zu Abb.3 wird zur Biegung einer runden ös:e der Werkstoff
von rechts unter der Biegerolle 6 und zwischen dem Biegehebel i und dem Foirmstü.ck
8 kurz eingeschoben und nach dem Festklemmen mit der Stellschraube 7 zuerst eine,
Biegung von etwa Co' ausgeführt. Die Stellschraube 7 wird nun wieder gelöst, der
Werkstoff samt Blegeh@eb e1 3 um i ao bis 16o' zurückgedreht, und nach dem Festklemmen
.erfolgt die weitere Biegung, bis die Öse geschlossen ist. Um die einseitige Öse
ins Mittel des Werkstoffes zu bringen, wird der Einsteckbolzen 5 herausgezogen,
der Werkstoff wie in Abb.3 über dem Drehbügel 3eingesetzt und nach dem Wiedereinsetzen
des Bolzens 5 die Öse in die gewünschte Lage zurückgebogen.
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Die Drehung des beiderseits konzentrisch gelagerten Biegehebels 3,
die in, der Regel bis zu i8o° und mehr beträgt, wird mittels eines Aufsteckhebels
oder Ratsche durch mehrere Kurzhübe über einen kleinen Winkel unter Ausnutzung des
jeweils günstigsten Hebeldruckes ausgeführt.