DE1158198B - Wasch- und Reinigungsmittel - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft die Verbesserung der Eigenschaften von Wasch- und Reinigungsmitteln insbesondere zur Körperpflege — sowohl auf Basis von synthetischen waschaktiven Substanzen als auch auf Basis der traditionellen Fettsäureseifen — vornehmlieh in bezug auf Schaumbeständigkeit, Schaumvermögen bzw. Schaumcharakter, auf Hautverträglichkeit, weiterhin in bezug auf eine Minderung der entfettenden Wirkung und damit der Erzielung eines angenehmen, nicht trockenen oder strohigen Griffs auf Haut und Haar.

Es ist bekannt, synthetische oberflächenaktive Stoffe enthaltenden Wasch- und Reinigungsmitteln zur Erzielung besonderer Eigenschaften, wie Schaumerhöhung, Herstellung klarer Lösungen usw., Stick-Stoffderivate, die sich von Fetten bzw. Fettsäuren ableiten, wie Amide, Mono- oder Dialkylolamide, zuzusetzen. Soweit diese aus Fettsäuren mit 10 bis 14 C-Atomen hergestellt werden, können sie trotz einer gewissen Hautfreundlichkeit unerwartet stark die Schleimhäute irritieren.

Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, Reinigungsund Körperpflegemitteln Aminverbindungen vom Typ Wasch- und Reinigungsmittel

HN

, R₁-O-R₂

R₁OH

(R₁- O — R₂)₂

R₁OH

zuzusetzen, wobei R₁ einen aliphatischen Rest mit 2 bis 5 C-Atomen und R₂ einen höhermolekularen Rest, wie Lauryl-, Cetyl-, Oleyl- oder Steraryl, bedeutet. Bei verformten Wasch- und Reinigungsmitteln, z. B. Flocken, Nadeln, Stücken, werden durch verhältnismäßig kleine Beigaben sowohl Schaumvermögen als auch Schaumstabilität verbessert; bei Waschstücken konnte dadurch Versumpfung, Abrieb, Abtrocknen einem Feinseifenstück angeglichen werden. Diese stickstoffhaltigen Substanzen sind basische Verbindungen, reagieren verhältnismäßig stark alkalisch und besitzen einen ausgesprochenen kationaktiven Charakter. Sie vertragen sich daher nicht gut mit flüssigen und/oder pastigen anionischen Wasch- und Reinigungsmitteln; sie können zu Trennungen oder Ausflockungen beitragen, wodurch — manchmal auch erst nach längerer Lagerung — die Erzeugnisse unansehnlich werden und auch die innen anfangs anAnmelder:
Dr. Willy Weiß, Koblenz, Roonstr.8

Dr. Willy Weiß, Koblenz,
ist als Erfinder genannt worden

haftenden antistatisch wirkenden Eigenschaften verlorengehen.

Es ist ferner bekannt, die Hartwasser- und Metallsalzbeständigkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln durch den Zusatz bestimmter Alkalisalze mehrwertiger organischer Säuren, insbesondere durch den Zusatz sogenannter Chelate, zu verbessern. Das Trinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure bzw. das Tetranatriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure reagieren aber stark alkalisch, ζ. Β. haben l°/oige Lösungen einen pn-Wert von 10,5 bzw. 11,5, so daß der Einsatz dieser Chelate in Erzeugnissen neutralen Charakters nicht in Frage kommt.

Es wurde nun gefunden, daß man die Eigenschaften von Wasch- und Reinigungsmitteln aus Seife und insbesondere aus synthetischen Waschaktivsubstanzen, vornehmlich Schaumcharakter und -Stabilität verbessern, die entfettende Wirkung mindern und die Hautverträglichkeit günstig beeinflussen kann, wenn man Salze aus basischen Fettstoffen und mehrbasischen organischen aliphatischen Säuren, vorzugsweise sogenannte chelatbildenden Säuren u. ä., deren Erdalkalisalze in Wasser leicht löslich sind, zusetzt.

Als basische Fettstoffe kommen Fettsäureamide und-alkylolamide sowie Aminverbindungen, die durch Verätherung von Di- und Trialkylolaminen mit höhermolekularen aliphatischen Alkylresten entstehen, in Frage. Als mehrbasische Säuren können beispielsweise eingesetzt werden: zweibasische Säuren, wie Adipin-, Methyladipinsäure, Bernsteinsäure; zweibasische ungesättigte Säuren, wie Maleinsäure, Itaconsäure u. a; dreibasische Säuren, wie Zitronensäure, Nitriloessigsäure, sowie die vierbasische Äthylendiamintetraessigsäure.

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Zur Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen bringt man zunächst die basischen Fettstoffe, die meist halbfeste bis feste Substanzen darstellen, durch Erwärmen zum Schmelzen, gibt dann die zur Salzbildung erforderliche, der Fettsubstanz äquimolekulare Menge der mehrbasischen aliphatischen Karbonsäure in kleinen Portionen unter Rühren und unter langsamer Erwärmung auf etwa 70 bis 95° C zu. Es wird so lange gerührt, bis sich die zugesetzte Säure in der basischen Fettsubstanz gelöst hat. Dabei hat sich gezeigt, daß kleine Zusätze von Wasser — es genügen meist wenige Kubikzentimeter — die Löslichkeit der mehrbasischen aliphatischen Säure in der geschmolzenen Fettsubstanz beschleunigen können; falls eine mit dem Wasserzusatz verbundene Trübung stört, rührt man bei etwa 70 bis 80° C so lange weiter, bis das Wasser wieder verdunstet ist. Es entsteht eine vollkommen durchsich-Besonders wertvoll erwies sich die Mitverwendung der Salze bei der Herstellung stückförmiger synthetischer Feinseifen. Die Salze aus Aminverbindung mit aliphatischen ätherartig gebundenen Alkylresten und mehrbasischen Säuren, wie Zitronensäure, Nitriloessigsäure, Äthylendiamintetraessigsäure, stellen wachsartige Stoffe dar, die, wie bereits erwähnt, im Vergleich zu den basischen Ausgangsfettstoffen wesentlich höhere Schmelzpunkte besitzen. Sie lassen sich deshalb bei der Herstellung von synthetischen Feinseifen als Plastifizierungsmittel an Stelle der sonst üblichen, bekanntlich stark schaumdrückenden, natürlichen Wachsstoffe, wie Carnaubawachs, Bienenwachs, Erdwachs, Paraffin usw., verwenden.

Das Verfahren wird durch nachstehende Beispiele gekennzeichnet:

Beispiel 1 Zu einer handelsüblichen, etwa 40%igen wäßrigen

tige klare, viskose Lösung, die man unter Rühren

erkalten läßt. Je nach der Art der Ausgangssubstanz 20 Lösung eines Kokosfettalkoholsulfats (Triäthanolerhält man halbfeste bis wachsartige feste Substanzen, aminsalz) werden 1,0 bis 1,5% des bernsteinsauren die einen höheren Schmelzpunkt haben als die zugrunde liegenden Fettbasen.

Die so gewonnenen Salze sind sofort verwendungsfähig. Sie sind mit allen Arten von Waschaktivsubstanzen verträglich und ergeben als geringen Zusatz sowohl bei der traditionellen Seife als auch bei anionaktiven synthetischen Waschgrundstoffen Reinigungsmittel, die sich durch besondere Eigenschaften Salzes des Stearinsäureamids zugesetzt, unter Erwärmen gelöst und wieder erkalten gelassen. Man erhält eine klare lagerbeständige, viskose Flüssigkeit, die ein mildwirkendes schaumstarkes Haarwaschmittel darstellt. Das damit gewaschene Haar zeigt keineswegs einen strohigen oder trockenen Charakter, sondern fühlt sich angenehm an und ist leicht frisierbar.

auszeichnen. Die angestrebten Verbesserungen der Wasch- und Reinigungsmittel können also auf einfache Weise durch Zusatz haltbarer, lagerfähiger, keine Ausflockungen verursachender Substanzen erfolgen. Der pH-Wert, der jeweils verwendeten Wasch-

Beispiel 2

In einer erwärmten 28- bis 3O°/oigen Lösung eines mit 3 Mol Äthylenoxyd substituierten Kokosmyristinalkoholsulfats werden 2% des maleinsauren Salzes

aktivsubstanzen wird durch die erfindungsgemäß zu- 35 des durch einen Oleylrest ätherartig substituierten

gesetzten Salze wenig verändert, kann aber — falls es wünschenswert erscheint — durch geringe Änderungen im stöchiometrischen Verhältnis der Ausgangsstoffe bei der Salzherstellung wahlweise reguliert werden.

Es ist durch mengenmäßig geringe Zusätze der gewonnenen Salze möglich, die Griffigkeit des Schaumes, die Schaumstabilität zu verbessern, die entfettende Wirkung von Reinigungsmitteln zu mindern und ihre Hautverträglichkeit günstiger zu gestalten. Zum Beispiel können bei Haarwaschmitteln auf Basis von Fettalkoholsulfaten und Fettalkoholäthersulfaten, insbesondere solchen, die sich von Fettalkoholen mit 12 bis 14 C-Atomen ableiten und die bekanntlich bei öfterem Gebrauch eine starke Entfettung, sogar eine Hautreizung, bewirken können, durch einen 2%igen Zusatz von bernsteinsaurem Ölsäureamid Präparate mit geringerer Entfettungswirkung und gemildertem Hautreiz erhalten werden, ohne daß Schaumkraft und Sohaumstabilität im ungünstigen Sinn beeinflußt werden. Durch Zusatz einiger Prozente des maleinsauren Aminsalzes zu Schaumbadpräparaten, die beispielsweise aus Fettalkoholäthersulfaten bestehen, insbesondere solche, die sich von Kokos- und Myristinalkohol ableiten und mit etwa 2 bis 4MoI Äthylenoxyd substituiert sind, erhält man ein milder wirkendes Schaumbadpräparat, ohne daß Schaumvermögen und Schaumstabilität herabgesetzt werden.

Bei herkömmlicher Toilettenseife, d. h. fettsauren Alkalisalzen, kann ein Zusatz von etwa 1 bis 3 % des zitronensauren Stearinsäureamids an Stelle von Überfettungsmitteln, wie Wollfett, Lanolin u. ä. oder im Gemisch damit, mit guter Wirkung eingesetzt werden.

Äthanolamins unter Erwärmen eingerührt. Nach dem Erkalten erhält man eine klare viskose Grundsubstanz für Badepräparate und/oder Haarwaschmittel mit guter Schaumfreudigkeit und guter Hautverträglichkeit.

Beispiel 3

In normale Feinseifenspäne, hergestellt auf Basis von etwa 80% Talgfettsäure und 20% Kokosfettsäure, wird 1% des zitronensauren Salzes des durch zwei Oleylreste substituierten Triäthanolamins zugemischt. Man erhält eine Feinseife, deren pH-Wert von 10,5 auf etwa 9,3 gemindert wurde, die einen weichen sahnigen Schaum ergibt und gut hautverträglich ist.

Beispiel 4

Es werden 75 Teile eines hochprozentigen pulverförmigen, d. h. 90 bis 95 % Aktivsubstanz enthaltenden Fettalkoholsulfats allein oder Gemische mit ähnlichen vergleichbaren hochprozentigen Waschaktivsubstanzen, wie oxyäthan- oder methyltaurinsulfonsauren Salzen u. ä., mit 10 Teilen natürlichen und/ oder synthetischen wachsartigen Stoffen und mit etwa 15 Teilen des nitrilotriessigsauren und/oder äthylendiamintetraessigsauren Salzes des durch zwei Stearylreste ätherartig substituierten Triäthanolamins sowie Riechstoffen und etwas Farbstoff in üblicher Weise gemischt, piliert, verstrangt und geformt. Man erhält ein Syndetseifenstück von guter Konsistenz, das eine hohe Schaumfülle und gute Schaumstabilität ergibt, das sich als gut hautverträglich erweist, sparsam im Gebrauch ist und auch mit Schaumbadpräparaten verwendet werden kann.

Die erfindungsgemäß eingesetzten Stoffe können auch bei anderen geformten Wasch- und Reinigungsmitteln, wie Perlen, Nadeln, Flocken usw., vorteilhafte Verbesserungen ergeben.

Claims (2)

5 PATENTANSPRÜCHE:

1. Wasch- und Reinigungsmittel mit guter Schaumfülle, Schaumbeständigkeit, Hautverträglichkeit und herabgesetzter entfettender Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß die Salze aus basisehen Fettstoffen, wie Fettsäureamiden, Fettsäurealkylolamiden oder Ammverbindungen, die durch Verätherung von Di- und Trialkylolaminen mit höhermolekularen aliphatischen Alkylresten entstanden sind, und mehrbasischen organischen aliphatischen Säuren, insbesondere chelatbildenden Säuren, deren Erdalkalisalze leicht in Wasser löslich sind, enthalten.

2. Wasch- und Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der verwendeten Salze als mehrbasische gesättigte Säuren, zweibasisch ungesättigte Säuren, dreibasische Säuren und vierbasische Säuren verwendet werden.

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