-
Bildübertragungsverfahren für photographisches Blattmaterial und Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Behandlung eines lichtempfindlichen Blattes photographischen
Materials nach Belichtung desselben durch Ausbreiten einer zur Entwicklung dienenden
Behandlungsflüssigkeit auf der lichtempfindlichen Oberfläche des lichtempfindlichen
Blattes und durch übereinanderfügen dieser Oberfläche und eines zweiten Blattes,
welche übereinanderliegend längs eines vorbestimmten Pfades bewegt werden.
-
Bei derartigen photographischen Diffusions-Bildübertragungsverfahren,
die z. B., aber nicht ausschließlich in Verbindung mit Selbstentwicklerkameras benutzt
werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die photographische, zur Entwicklung
dienende Behandlungsflüssigkeit entweder intermittierend oder kontinuierlich auf
dem photographischen Blattmaterial auszubreiten. Der gesamte Vorgang verläuft dabei
im wesentlichen trocken, da die Flüssigkeit nur zwischen zwei Blättern in einem
bestimmten Flächenabschnitt ausgebreitet wird und mengenmäßig für diesen Flächenabschnitt
derart berechnet ist, daß ein Austreten überschüssiger Behandlungsflüssigkeit nach
außen hin vermieden wird.
-
Im allgemeinen werden die diese Behandlungsflüssigkeit enthaltenden
Behälter als integraler Bestandteil der zu behandelnden Blätter hergestellt, oder
es wird ein gesonderter aufreißbarer Behälter für jeden aus lichtempfindlichem und
zweitem Blatt bestehenden Filmverband vorgesehen. Die Bauart mit Flüssigkeitsbehältern,
die mit dem photographischen Blattmaterial vereinigt oder an diesem befestigt sind,
hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, da hierdurch ein echtes »Trocken«-Verfahren
erlangt werden kann, wobei eine gleichmäßige Ausbreitung der Flüssigkeit über die
belichtete Fläche gewährleistet ist und ein Austreten von Behandlungsflüssigkeit
nach außen vermieden wird, wodurch die in der Kamera angeordneten Mechanismen beschädigt
werden könnten. Der Nachteil derartiger Filmverbände besteht aber darin, daß die
Herstellung verhältnismäßig aufwendig und kostspielig ist.
-
Es sind auch bereits Flüssigkeitsspender bekanntgeworden, die getrennt
von dem photographischen Blattmaterial in der Selbstentwicklerkamera od. dgl. angeordnet
sind und die Düsen oder Ventile aufweisen, durch welche die Flüssigkeitszuführung
nach dem photographischen Blattmaterial gesteuert wird.
-
Ziel der Erfindung ist es, die Behandlung des lichtempfindlichen Blattes
mit einer Behandlungsflüssigkeit durchzuführen, die von einem in dem photographischen
Apparat angeordneten Flüssigkeitsspender geliefert wird, wobei die Vorteile der
günstigen Flüssigkeitsausbreitung, die bisher nur durch Verwendung von Einzel-Flüssigkeitsbehältern
erlangt werden konnten, mit den Vorteilen der getrennten Flüssigkeitsspender vereinigt
werden, durch welche die aufwendige Herstellung der Einzelbehälter und ihre Anbringung
an dem photographischen Blattmaterial vermieden werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird das zur Entwicklung dienende Behandlungsverfahren
eines lichtempfindlichen Blattes photographischen Materials nach Belichtung desselben
durch Ausbreiten einer zur Entwicklung dienenden Behandlungsflüssigkeit auf der
lichtempfindlichen Oberfläche des lichtempfindlichen Blattes und durch übereinanderfügen
dieser Oberfläche und eines zweiten Blattes, welche übereinanderliegend längs einer
vorbestimmten Richtung übertragen werden, bei der Bildübertragung in der Weise durchgeführt,
daß während der Bewegung der übereinandergefügten Blätter an einem vorbestimmten
Punkt längs der Richtung eine bestimmte Menge Behandlungsflüssigkeit unter Druck
zwischen die übereinandergefügten Blätter derart eingeführt wird, daß die Flüssigkeit
als Schicht der lichtempfindlichen Oberfläche anhaftet, wenn. die Blätter relativ
zu diesem Punkt bewegt werden.
-
Die Behandlungsflüssigkeit drückt dabei die Blätter in einer Richtung
auseinander, die im wesentlichen
rechtwinkelig zur Ebene der Blätter
verläuft, wobei die Blätter von dem einen Rand bis zu dem anderen Rand voneinander
getrennt werden. Auf diese Weise wird jeweils während der Behandlung des betreffenden
lichtempfindlichen und zweiten Blattes ein Behälter für die Behandlungsflüssigkeit
im Bereich der belichteten Fläche geschaffen, der während der Behandlung relativ
zu den Blättern fortschreitet und eine zuverlässige, -gleichmäßige Benetzung der
Blätter gewährleistet.
-
Zweckmäßigerweise bewirkt dabei die Behandlungsflüssigkeit unter Druck
eine Relativbewegung zwischen den Blättern in einer im wesentlichen rechtwinkelig
zum Bewegungspfad verlaufenden Richtung, und die Relativbewegung der Blätter wird
begrenzt, um einen in vorbestimmter Weise gestalteten Flüssigkeitsbehälter zwischen
den Blättern zu bilden. Die Form des durch Einspritzung der zur Entwicklung dienenden
Behandlungsflüssigkeit unter Druck entstehenden Behälters wird zweckmäßigerweise
durch Führungsmittel bewirkt, die die übereinandergefügten Blätter während des Behandlungsvorganges
derart führen, daß sie wenigstens an einem Rand an einem vorbestimmten Punkt kontinuierlich
voneinander getrennt werden, wobei an diesem vorbestimmten Punkt eine Flüssigkeitszuführungsleitung
zwischen die Führungen einsteht, welche eine Behandlungsflüssigkeit unter Druck
zwischen die Blätter an dieser Kante einfließen läßt. Aus diesem durch die Führungen
gebildeten »dynamischen Behälter« wird die Behandlungsflüssigkeit als Schicht auf
einem oder beiden der sich bewegenden Blätter ausgebreitet, wobei in an sich bekannter
Weise druckausübende Organe in dem Bewegungspfad angeordnet sind, die eine fortschreitende
Ausbreitung der Flüssigkeit und die Bildübertragung bewerkstelligen.
-
Die Erfindung ist nicht nur in Verbindung mit Selbstentwicklerkameras
anwendbar, sondern kann unter anderem z. B. auch für Photokopiergeräte Anwendung
finden, wobei das lichtempfindliche Blatt, das zweckmäßigerweise von einer Vorratsrolle
zugeführt wird, zugleich das Kopierblatt bildet und das zur Ausbreitung der Behandlungsflüssigkeit
erforderliche zweite Blatt aus einem endlosen Riemen besteht.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Fig.1 eine schematische abgebrochene Ansicht eines Teils einer Selbstentwicklerkamera,
teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine andere Ansicht der erfindungsgemäßen, in Fig.1
dargestellten Selbstentwicklerkamera, teilweise in Ansicht und teilweise im Schnitt,
wobei aus Gründen der Veranschaulichung das untere Paar der in Fig. 1 dargestellten
Walzen weggelassen ist, Fig. 3 eine auseinandergezogene perspektivische Darstellung
einer Einzelheit der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Kamera, Fig. 4 eine perspektivische
auseinandergezogene Darstellung einer anderen Einzelheit der in Fig. 1 und 2 dargestellten
Kamera, Fig. 5 eine perspektivische allgemein schematische Ansicht einer anderen
Ausführungsform der Erfindung, Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie 6-6 gemäß Fig.
5 in größerem Maßstab, Fig. 7 eine schematische perspektivische Teilansicht einer
anderen Ausführungsform der Erfindung, Fig. 8 eine weitere Ansicht einer Einzelheit
der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsform, Fig. 9 eine allgemein schematische
Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, teilweise im Schnitt und teilweise
in Ansicht, Fig.10 eine teilweise vergrößerte perspektivische Ansicht der in Fig.
1 dargestellten Ausführungsform, Fig. 11 eine Schnittansicht, welche Einzelheiten
des in Fig.9 dargestellten Ausführungsbeispiels veranschaulicht.
-
In den Fig. 1 bis 4 und 10 wird die Erfindung an Hand einer Selbstentwicklerkamera
beschrieben. Diese Selbstentwicklerkamera weist einen Kamerakörper 11 mit einem
zurückspringenden Vorderabschnitt 12 auf, in welchem ein üblicher ausziehbarer Balgen
13 befestigt ist, an dessen äußerem Ende die in der Zeichnung nicht dargestellte
Linsen- und Verschlußanordnung angebracht wird. Außerdem ist an dieser Stelle ein
geeigneter Führungsmechanismus zum Ausfahren und Einziehen des Balgens angeordnet.
-
Die Kamera weist außerdem einen schwenkbaren rückwärtigen Abschnitt
14 auf, der an einem Ende der Kamera, z. B. bei 15, schamierartig angelenkt ist
und mit dem Kamerakörper am anderen Ende in der Weise zusammenwirkt, daß eine Öffnung
16 gebildet wird, durch die das in der Kamera enthaltene photographische Blattmaterial
weggezogen werden kann.
-
Der Kamerakörper 11 trägt einen Vorrat photographischen Blattmaterials
in Form zweier getrennt gelagerter Rollen aus Streifenmaterial 17, 18, die
aus Gründen der Einfachheit als negative bzw. positive Spule bezeichnet werden.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind die beiden Spulen innerhalb des Kamerakörpers
an entgegengesetzten Enden derart gelagert, daß die negative Spule 17 abgerollt
und über dem inneren Ende des Balgens 13 in die Belichtungsstellung gebracht werden
kann, wonach die belichtete Oberfläche mit einer Oberfläche der positiven Rolle
18 übereinandergebracht wird. Der vordere und der hintere Gehäuseabschnitt der Kamera
werden im Abstand zueinander gehalten, um einen geeigneten Schlitz 19 in der Nähe
der positiven Rolle zu bilden, durch welchen die übereinandergefügten Blätter auf
ihrem Weg durch die Kamera hindurchtreten können.
-
In der Nähe des Schlitzes 19 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Gestaltung des Behälters und zur Ausbreitung der Flüssigkeit angeordnet, der
gemäß diesem Ausführungsbeispiel aus vier Walzen besteht, die in. Paaren 21, 22
bzw. 23, 24 dicht benachbart angeordnet sind. Sämtliche Walzen sind in geeigneter
Weise drehbar gelagert und bestehen aus auf Hochglanz poliertem rotsfreiem Stahl
od. dgl., so daß ihre Oberflächen völlig glatt sind. Die Walzen 21, 22 werden so
voneinander gespreizt, daß die übereinandergefügten positiven und negativen Blätter
leicht zwischen ihnen hindurchtreten können. Gleichzeitig üben die Walzen jedoch
einen genügenden Druck auf gegenüberliegende Oberflächen der Blattmaterialien aus,
um sie kontinuierlich zusammenzuquetschen, wenn sie durch die Walzen hindurchtreten.
Der Zweck dieser Anordnung wird später beschrieben. Die Walzen 21, 22 sind in geeigneter
Weise gegegeneinander vorgespannt, um einen ausreichenden Druck auf die äußeren
Oberflächen der übereinandergefügten Blätter auszuüben.
Die Walzen
23 und 24 können den gleichen Durchmesser wie die Walzen 21 und 22 haben, sind jedoch
in einem etwas größeren Achsabstand zueinander angeordnet als die Walzen 21, 22,
so daß bei Hindurchtreten der übereinandergefügten negativen und positiven Blätter
ein sehr kleiner Abstand zwischen den inneren Oberflächen der Blätter bestehenbleibt.
Die Walzen 23, 24 können ebenfalls gegeneinander vorgespannt werden, um einen genügenden
Druck auf die äußere Oberfläche der Blätter auszuüben.
-
Die Walzen 21 und 23 können an dem scharnierartig angelenkten rückwärtigen
Gehäuseabschnitt 14
gelagert sein, während die Walzen 22 und 24 in dem Kameragehäuse
11 gelagert werden können, um ein Auseinandergehen der Walzen zu ermöglichen, wenn
die Kamerarückwand geöffnet wird und um die negativen und positiven Blätter dazwischen
in bekannter Weise einfädeln zu können.
-
Mit den vier Walzen arbeiten zwei Kantenklemmeinrichtungen zusammen,
die in den Fig. 3 bzw. 4 im einzelnen dargestellt und insgesamt mit den Bezugszeichen
25, 26 versehen sind.
-
Die erste Einrichtung 26, die auch aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist
in dem Kameragehäuse in der Nähe der Enden der vier Walzen angeordnet und weist
zwei U-förmig gestaltete Bauteile 27, 28 auf, deren letzterer kleiner ist als der
erstere. Die beiden Teile sind, wie ersichtlich, ineinandergeschachtelt. Einer der
U-förmig gestalteten Bauteile kann aus geeignetem Metallblech hergestellt sein,
und er weist mehrere identische Langlochschlitze 29 auf, durch welche Schrauben
31 hindurchstehen, um die ineinandergeschachtelten U-förmigen Bauteile innerhalb
des Kameragehäuses zu haltern. Die Langlochschlitze 29 lassen eine begrenzte Bewegung
der Anordnung rechtwinkelig zur Bewegungsrichtung der photographischen Blattmaterialien
zu.
-
Die Bauteile 27, 28 sind relativ zueinander mittels der Schraube 32
einstellbar, die von dem Bauteil 27 getragen wird und in ein Gewindeloch 33 des
Bauteiles 28 eingeschraubt ist. Eine Feder 34 ist um den Schenkel dieser Schraube
32 herumgelegt und stützt sich zwischen den beiden U-förmigen Bauteilen ab. Die
Feder ist ursprünglich zwischen diese Bauteile unter Druck eingefügt, so daß die
miteinander in Berührung kommenden Klemmfüße 35, 36 zusammengepreßt werden, wenn
die Bauteile ineinandergefügt sind.
-
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die Blattmaterialien 17, 18 breiter
als die vier Walzen und erstrecken sich um einen gewissen Betrag über jedes Ende
der Walzen hinweg. An dem einen Ende der Walzen laufen die Kanten der Blätter zwischen
den Füßen 35, 36 hindurch, und wenn die Schraube 32 richtig eingestellt ist, wirken
diese Füße 35, 36 als Klemmorgane, die die äußeren Kanten der Blätter zusammendrükken,
wenn sie sich durch die Klemmeinrichtung hindurchbewegen.
-
An dem anderen Ende der Walzen befindet sich die Klemmeinrichtung
25, die aus den U-förmig gestalteten Bauteilen 37, 38 besteht, die in der gleichen
Weise wie die Einzelteile der Klemmeinrichtung 26 zusammengefügt und im Kameragehäuse
angeordnet sind. In Fig. 3 wurden den Teilen nach Fig. 4 entsprechende Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen. Eine nochmalige Beschreibung dieser Teile erübrigt
sich. Es besteht jedoch ein wichtiger Unterschied zwischen den Klemmanordnungen,
und dieser Unterschied besteht in der Ausbildung der Klemmfüße 39, 41. Wie
aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Mittelabschnitt beider Füße nach außen bei 42 bzw.
43 gekrümmt und bildet zwischen sich einen Raum mit im wesentlichen elliptischer
Gestalt. An den U-förmigen Bauteil 37 ist ein kurzer Rohrstummel 44 angesetzt,
der etwa in der Mitte des Raumes zwischen den Klemmfüßen 39 und 41 liegt.
-
Wie bei der Klemmeinrichtung 26 werden die Kanten der Blätter 17,
18 durch die Klemmfüße 39, 41 angedrückt, jedoch dienen nur die beiden Endabschnitte
dieser Füße als Klemmorgane, welche die äußeren Kanten der Blätter zusammendrücken,
wenn sie sich gegenüber der Klemmeinrichtung bewegen. In dem Mittelabschnitt der
Klemmfüße 39, 41 werden die Blätter voneinander getrennt und laufen an gegenüberliegenden
Seiten des Rohrstummels 44.
-
Um die Ränder der Blätter zwischen die Klemmfüße der beiden Klemmeinrichtungen
einzufädeln, wird der rückwärtige Abschnitt 14 der Kamera geöffnet, der mit sich
die Walzen 21, 23 führt, wodurch die Klemmeinrichtungen freigelegt werden und die
Einfügung der Blätter zwischen die Klemmfüße ermöglicht wird. Um diese Einfügung
zu erleichtern, können die Schrauben 31 und 32 etwas gelöst werden, so daß eine
Relativbewegung zwischen den U-förmigen Bauteilen der beiden Klemmeinrichtungen
auftreten kann, derart, daß die Ränder der Blätter leicht zwischen die Klemmfüße
eingefügt werden können. Wenn dies einmal geschehen ist, können die Schrauben derart
angezogen werden, daß die Klemmeinrichtungen sicher in ihrer Lage innerhalb des
Kameragehäuses gehalten werden und gleichzeitig den erforderlichen Druck auf die
äußeren Oberflächen der Ränder der Blätter ausüben. Wenn die Ränder der Blätter
in dieser Weise von den Klemmeinrichtungen zusammengedrückt werden, kann der rückwärtige
Gehäuseabschnitt 14 geschlossen werden, wodurch die Walzen 21 und 23 in ihre richtige
Betriebslage gebracht werden. Ein kurzer Abschnitt der übereinandergefügten Blätter
steht durch die Öffnung 16 durch und die Kamera ist nunmehr betriebsbereit.
-
Das negative Blatt 17 trägt auf einer seiner Oberflächen eine lichtempfindliche
Emulsion, die in der üblichen Weise belichtet wird. Danach wird eine Oberfläche
des positiven Blattes 18 zur Deckung mit der belichteten Fläche des Blattes 17 gebracht,
indem die Enden der beiden Blätter, die aus der Kameraöffnung 16 vorstehen, herausgezogen
werden. Bei der Bewegung der Blätter werden sie mit einer Behandlungsflüssigkeit
versehen, wenn die Blätter sich relativ zu den Walzen 21 bis 24 bewegen.
-
Um die übereinandergefügten Blätter mit einer zur Entwicklung dienenden
Behandlungsflüssigkeit zu benetzen, wird eine einer Injektionsnadel ähnliche Nadel
45 durch den Rohrstutzen 44 geführt, die sich über eine gewisse Entfernung zwischen
die übereinandergefügten Blätter erstreckt. Eine unter geeignetem Druck gehaltene
Behandlungsflüssigkeit wird von einem geeigneten Behälter durch die Nadel 45 zwischen
die Blätter ausgespritzt, wenn sich diese relativ zu der Flüssigkeitsbehandlungs-
und Ausbreitungseinrichtung bewegen. Die Flüssigkeit steht unter einem Druck, der
hoch genug ist, um auf die Blätter eine genügend große Kraft auf deren innere Oberflächen
auszuüben, um diese zu deformieren, wenn sie zwischen den Walzenpaaren hindurchtreten.
Die Wirkung der Flüssigkeit auf die Blätter hat zur Folge,
daß diese
einen Flüssigkeitsbehälter bilden, wobei sich die Flüssigkeit über die gesamte Breite
des belichteten Abschnittes des Blattes 17 erstrecken kann. Die Walzen 21, 22 wirken
zusammen mit den Klemmeinrichtungen 25, 26 und den Blättern in der Weise, daß eine
Flüssigkeitsabdichtung quer zu den Blättern zwischen den Walzen 21 und
22 und entlang den Kanten der Blätter unter den Walzen 23, 24 gebildet wird.
Diese Flüssigkeitsabdichtung ist eine dynamische Abdichtung, da sie kontinuierlich
geformt wird, wenn aufeinanderfolgende Abschnitte der übereinandergefügten Blätter
sich relativ zu den Walzenpaaren bewegen. Der kleine Abstand zwischen den Blättern
beim Durchtritt zwischen den Walzen 23, 24 ermöglicht es, daß die Behandlungsflüssigkeit
die inneren Oberflächen der Blätter benetzt und sich zusammen mit den Blättern bewegt,
wenn diese unter den Walzen 23, 24 hindurchgeführt werden. Da außerdem die Flüssigkeit
viskos ist und die übereinandergefügten Blätter sich mit der dazwischengefügten
Flüssigkeit bewegen, besteht keine Gefahr eines Austretens der Flüssigkeit durch
die dynamische Abdichtung, und die Behandlung des Blattmaterials wird im wesentlichen
trocken bewirkt, d. h., die äußeren Oberflächen der Blätter bleiben trocken, und
auch die vier Walzen und die benachbarten Kamerateile werden nicht mit Flüssigkeit
benetzt.
-
Die Blätter 17, 18 können ein Negativblatt auf Papierbasis und ein
positives Barytpapierblatt aufweisen. Es können auch andere Blattmaterialien Anwendung
finden, die für photographische Diffusionsübertragungsverfahren geeignet sind. Derartige
Blattmaterialien sind genügend flexibel, um die zur Bildung des dynamsichen »Pod«
erforderliche Gestalt einzunehmen.
-
Die Blätter 17, 18 können nach Durchlaufen der Walzen 23,24 in eine
Einsaugkammer einlaufen. In der schematischen Darstellung nach Fig. 1 ist die Darstellung
aus Gründen der Einfachheit und Kürze jedoch so getroffen, daß die Blätter aus der
Kamera austreten. Auch diese Anordnung ist denkbar, wenn die äußeren Oberflächen
der Blattmaterialien genügend lichtundurchlässig sind, um den Durchtritt aktinischer
Strahlung auf die behandelten Oberflächen zu vermeiden, bevor die Übertragung vollendet
ist. Bei einer solchen Ausbildung des Blattmaterials und durch Dispersion geeigneten
lichtundurchlässigen Materials in der Behandlungsflüssigkeit wird der Schichtenkörper
in genügender Weise gegenüber Lichteintritt abgeschirmt, so daß nach Herausziehen
aus der Kamera der Übertragungsvorgang stattfinden kann. Statt dessen könnten die
positiven und negativen Blätter mit den bereits oben erwähnten lichtundurchlässigen
Rückschichten ausgestattet sein, und es müßten dann Kantenabdichtungen unmittelbar
bei der Öffnung 16 vorgesehen sein. In jedem Falle wird die Tränkung der zu behandelnden,
in Form eines Schichtenkörpers vorliegenden Blätter außerhalb der Kamera durchgeführt,
und nach Vollendung dieser Tränkung bzw. des Bildübertragungsverfahrens werden die
Blätter voneinander getrennt.
-
Das positive Blatt 18 kann ein Bildaufnahmeblatt aufweisen. In. diesem
Falle wird ein positiver Abzug nach Trennung der negativen und positiven Blätter
nach Vollendung der Tränkung erlangt. Das positive Blatt 18 kann jedoch auch als
zusammengesetzter Schichtenkörper ausgebildet sein. Hierbei wird der positive Abzug
von dem behandelten Schichtenkörper abgezogen, ohne daß eine Trennung zwischen positiven
und negativen Blättern erforderlich wäre.
-
Andererseits kann das positive Blatt 18 nicht als Bildaufnahmeblatt
ausgebildet sein, sondern nur dazu dienen, die Ausbreitung der Behandlungsflüssigkeit
auf dem belichteten negativen Blatt 17 zu unterstützen. In. diesem Falle kann ein
Negativ in bekannter Weise erzeugt werden, das nach vollendeter Tränkung und Trennung
von dem Blatt 18 verwendbar ist. Unabhängig davon, welche Ausbildung die negativen
und positiven Blätter im einzelnen haben, können sie zu Rollfilmen zusammengestellt
werden, natürlich mit dem Unterschied, daß die aufreißbaren Behälter für die Behandlungsflüssigkeit
wegfallen. Jedes Blatt muß einen Führungsabschnitt aufweisen, um eine anfängliche
Übereinanderfügung der Blätter beim Einlegen in die Kamera zu bewirken. Ein Teil
des Führungsabschnittes steht hierbei durch die öffnung 16 durch, um eine ordnungsgemäße
Behandlung der Blätter zu ermöglichen. Der negative Führungsabschnitt muß lang genug
sein, um sich anfänglich über die innere Öffnung des Balgens 13 so erstrecken zu
können, daß der lichtempfindliche Abschnitt während der Behandlung des Filmes beim
Einlegen in. die Kamera dicht aufgerollt bleibt.
-
Außerdem kann die Öffnung 16 durch eine schwenkbar gelagerte Schneidstange
abgedeckt werden, durch welche die behandelten Blätter nacheinander abgetrennt werden
können, nachdem sie aus der Kamera vorgezogen worden sind. Ein kurzer Abschnitt
der übereinandergefügten Blätter steht immer durch die Öffnung 16 durch, um ein
Wegziehen der Blätter zu ermöglichen.
-
Im folgenden soll wieder die Flüssigkeitsausspritznadel 45 betrachtet
werden. Zwischen ihr und dem Behälter für die Behandlungsflüssigkeit kann ein geeignetes
Ventil angeordnet werden, um, falls erforderlich, die Flüssigkeitsströmung zu regulieren.
Die Behandlungsflüssigkeit kann in einem Druckbehälter der bekannten Druckknopfbauart
angeordnet werden, welche im großen Umfange zum Versprühen der verschiedensten Flüssigkeiten
benutzt wird. Der Kamerakörper kann in einfacher Weise so ausgebildet werden, daß
er einen derartigen Behälter aufnehmen kann. Dieser muß dann fabrikatorisch bereits
mit einer Nadel und einem Ventil ausgestattet sein. Ein solcher Behälter kann so
ausgebildet sein, daß er für jede gewünschte Anzahl von Belichtungen ausreicht,
nämlich für Blattmaterialien 17, 18, die in geeigneten Längen zur Aufnahme von acht
Bildern aufgespult sind. Der Behälter muß genügend Behandlungsflüssigkeit enthalten,
um die acht belichteten Abschnitte des Negativs behandeln zu können. Das Ventil
kann so angeordnet werden, daß es automatisch öffnet, wenn die negativen und positiven
Blätter nach der Belichtung bewegt werden, so daß eine vorbestimmte Menge von Behandlungsflüssigkeit
durch die Nadel 45 strömt. Danach kann das Ventil automatisch wieder geschlossen
werden und in der Schließstellung verbleiben, bis die nächste Belichtung stattgefunden
hat und die Behandlung bewirkt wird. Statt dessen könnte die Kamera mit einem Druckknopf
ausgestattet sein, der von der Bedienungsperson gesteuert wird, um, wenn erforderlich,
das Ventil zu regulieren. Bei beiden Ausbildungen werden der Behälter und das ihm
zugeordnete Ventil und die Nadel nach der Behandlung einer Filmspule weggeworfen
und durch einen neuen Behälter mit Ventil und Nadel ersetzt,
der
in die Kamera eingefügt wird, sobald ein neuer Stapel positiven und negativen Blattmaterials
in die Kamera eingelegt wird. Statt dessen kann der Behälter auch so ausgebildet
sein, daß er die Behandlung mehrerer aus positivem und negativem Blattmaterial bestehender
Spulen ermöglicht. In diesem Falle ist es zweckmäßig, ein geeignetes Zählwerk an
der Kamera anzubringen, um die Zahl der behandelten Filmspulen anzuzeigen.
-
Unabhängig davon, für wie viele Belichtungen der Behälter ausgebildet
ist, in jedem Falle sollte das Ventil zweckmäßigerweise unmittelbar vor Beendigung
des Herausziehens der übereinandergefügten Blätter während eines Behandlungszyklus
enden. Wenn das Ventil in dieser Weise geschlossen wird, kann die gesamte in dem
dynamischen »Pod« enthaltene Behandlungsflüssigkeit aufgebraucht werden, wobei eine
Behandlungsflüssigkeit im Bereich der Nadel 45 zwischen den Blättern verbleibt,
wenn die Behandlungsperiode beendet ist. Außerdem wird die Öffnung des Ventils mit
dem Herausziehen der Blätter in der Weise koordiniert, daß das Ausspritzen der Behandlungsflüssigkeit
zu einem bestimmten Zeitpunkt während der Behandlungsperiode erfolgt. Wenn ein automatisches
System vorgesehen wird, kann ein geeigneter Nocken vorgesehen werden, der sich dreht,
wenn die übereinandergefügten Blätter durch die Kamera gezogen werden. Der Nocken
kann durch seine Drehung das Öffnen und Schließen des Ventils über einen geeigneten
Nockenstößel, der auf die Bewegung des Nockens anspricht, bewirkt werden.
-
Natürlich muß die Gesamtlänge des Blattmaterials, um welche dieses
während einer Behandlungsperiode durch die Kamera gezogen wird, dem Zyklus des Einspritzsystems
für die Behandlungsflüssigkeit und der erforderlichen Belichtungsfläche sowie der
Länge des Führungsabschnittes angepaßt sein, die erforderlich ist, um das negative
Blatt aus der Belichtungsstellung durch den vollständigen Behandlungszyklus hindurch
und dann aus der Kamera herauszuziehen.
-
Die Blätter 17 und 18 werden beim Durchlaufen der Randklemmeinrichtung
25 an einer Kante um einen gewissen Betrag getrennt, wenn die übereinandergefügten
Blätter auf einander gegenüberliegenden Seiten des Rohrstummels 44 angeordnet werden.
Am gegenüberliegenden Rand der Blätter findet eine solche anfängliche Trennung nicht
statt, und die Behandlungsflüssigkeit muß unter einem genügend hohen Druck stehen,
um ein Einströmen zwischen die Blätter, eine Trennung der Blätter und eine Verformung
der Blätter auf ihrem Wege zu bewirken, bis die Strömung die Grenzen der zu behandelnden
Oberflächen erreicht, wobei diese Grenzen nicht merklich überschritten werden dürfen,
um das Ausfließen an den Rändern der Blätter zu vermeiden, die durch die Klemmeinrichtung
26 zusammengedrückt werden. Da die Nade145 über den durch die Klemmanordnung 25
zusammengehaltenen Rand der Blätter vorsteht und die Behandlungsflüssigkeit von
der Spitze der Nadel nach dem gegenüberliegenden Rand der Blätter ausgespritzt wird,
kann die Behandlungsflüssigkeit nicht allzu schnell in den Bereich der Nadel zurückkehren,
so daß Leckprobleme an diesem Rand nicht auftreten. Vorzugsweise soll die Bewegungsgeschwindigkeit
der übereinandergefügten Blätter nicht zu sehr schwanken, so daß der Druck der Behandlungsflüssigkeit
und ihre Ausspritzgeschwindigkeit so der Bewegungsgeschwindigkeit und der Breite
der Blätter 17, 18 angepaßt werden können, daß eine Schicht gleichmäßiger Dicke
über den Oberflächen der zu behandelnden Blätter gewährleistet wird. Da außerdem
die Blätter sich bewegen, wenn die Behandlungsflüssigkeit ausgespritzt wird, und
da die Behandlungsflüssigkeit von viskoser Natur ist, besteht nur eine geringe oder
gar keine Neigung, daß die Flüssigkeit in die Randabschnitte der Blätter eindringt
und Anlaß für Leckprobleme gibt. Es hat sich gezeigt, daß ein Druck von 0,7 bis
1,05 kg/cm2 für die Behandlungsflüssigkeit angemessen ist, wenn die Blätter mit
einer Geschwindigkeit von ungefähr 2 cm/sec weggezogen werden.
-
Die Menge der zwischen den Blättern ausgespritzten Behandlungsflüssigkeit
ist gerade ausreichend, um eine gegebene Fläche der Blätter zu behandeln, so daß
nach Vollendung der Behandlung keine oder nur eine geringe Menge Flüssigkeit zwischen
den Blättern im Bereich der Nadel 45 verbleibt.
-
Auf die Fig. 5 und 6 der Zeichnung wird Bezug genommen, die eine andere
Ausführungsform der Erfindung veranschaulichen, bei welcher die vier Walzen durch
ein Paar zusammenwirkender wannenförmiger Bauteile 46, 47 ersetzt sind, die vordere
und hintere abgerundete Lippenabschnitte 48, 49 bzw. 51, 52 aufweisen, zwischen
denen die übereinandergefügten Blätter 17, 18 hindurchtreten.
-
An den beiden Enden der wannenförmigen Bauteile sind zusammenwirkende
Kantendichtungsteile 53, 54 bzw. 55, 56 vorgesehen, die, wenn die
Bauteile 46 und 47 benachbart zueinander liegen, auf die äußeren Oberflächen gegenüberliegender
Randabschnitte der Blätter einwirken, um sie zusammenzuhalten und ein Entweichen
von Behandlungsflüssigkeit zu verhindern. Die Teile 53, 55 sind flach und wirken
demgemäß in der gleichen Weise wie die Klemmfüße der Klemmeinrichtung 26 auf die
Randabschnitte der Blätter ein. Die Bauteile 54, 56 sind mit inneren Aushöhlungen
57 bzw. 58 ausgestattet, die Fortsätze der wannenartigen Abschnitte der Bauteile
46 bzw. 47 bilden. In diesem von den Aushöhlungen 57, 58 gebildeten Raum ist eine
Leitung 59 angeordnet. Die Basis der Leitung 59 wird von einem Bund 61 umgeben,
der die gleiche Form hat wie die wannenartigen Abschnitte der Bauteile 46 und 47.
Der Bund ruht an einer Schulter 62, die von dem Randdichtungsabschnitt 56 nach oben
vorsteht. Die wannenartigen Bauteile haben, wie aus Fig.6 ersichtlich, die Form
einer im wesentlichen flachen Ellipse.
-
Der Wannenbauteil 47 kann starr mit der Selbstentwicklerkamera der
in Verbindung mit Fig. 1 beschriebenen Bauart befestigt sein, und der Bauteil 46
kann schwenkbar gegenüber dem Teil 47 angelenkt sein. Teile der Schwenkträger sind
mit 63 und 64 bezeichnet. Eine Feder 65 kann die Bauteile 46 und 47, wenn sie zusammen
sind, derart vorspannen, daß der erforderliche Druck durch diese Bauteile auf die
äußeren Oberflächen der Blätter 17, 18 ausgeübt wird, wenn diese dazwischen hindurchtreten.
Die Blätter 17, 18 sind in Fig. 5 durch die strichlierten Linien angedeutet. Daraus
ist ersichtlich, daß an einem Ende die Ränder der Blätter zwischen den flachen Oberflächen
der Randdichtungsteile 53, 55 hindurchtreten. Am anderen Ende laufen die Randabschnitte
der Blätter auf gegenüberliegenden Seiten der Leitung 59 und an den Vorder- und
Hinterkanten
der Randdichtungsteile 54, 56 vorbei. Die flache Oberfläche
eines jeden Teiles wirkt auf die äußeren Oberflächen der Blätter ein und hält diese
zusammen, bevor und nachdem diese durch die Leitung 59 getrennt wurden.
-
Im Gebrauch wird der wannenförmige Bauteil 46 von dem wannenförmigen
Bauteil 47 wegbewegt, und die übereinandergefügten Blätter werden über den wannenförmigen
Bauteil 47 hinweggezogen, wobei die Leitung 59 zwischen benachbarte Randabschnitte
der Blätter 17, 18 einsteht. Der wannenförmige Bauteil46 wird dann in Berührung
mit der äußeren Oberfläche eines der Blätter gebracht, und damit ist die Einrichtung
betriebsbereit, und die innere Oberfläche der Blätter kann mit einer Flüssigkeit
behandelt werden. Wie bei der Anordnung gemäß Fig. 1 kann eine der Nadel 45 gleiche
Nadel durch die Leitung 59 eingeführt und die Behandlungsflüssigkeit zwischen den
Blättern vom inneren Ende der Nadel aus eingespritzt werden. Wie bei der Anordnung
gemäß Fig. 1 ist der Druck der Behandlungsflüssigkeit so groß, daß die Flüssigkeit
nach den gegenüberliegenden Rändern der Blätter strömt und gleichzeitig die Blätter
zwecks Schaffung eines dynamischen Flüssigkeitsbehälters zwischen ihnen trennt.
Die Lippen 48, 51 und Abschnitte der Berührungsoberflächen der Teile 53, 55 bzw.
54, 56 dichten die Blätter längs dieser Abschnitte ab, und die Lippen 49, 52 werden
in einem solchen Betrag gespreizt, daß sowohl ein äußerer Druck auf die äußeren
Oberflächen der Blätter ausgeübt als auch gleichzeitig ein Spalt zwischen den Blättern
gebildet wird, der eine Ausbreitung der Behandlungsflüssigkeit als Schicht zwischen
den Blättern ermöglicht, wenn diese sich gegenüber den Bauteilen 46, 47 bewegen.
-
Die Blätter 17, 18 und die Behandlungsflüssigkeit sowie der Behälter
und die zugeordneten Teile zur Zuführung der Behandlungsflüssigkeit können die gleiche
Ausbildung haben, wie in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben. Bei Anwendung der in
Fig.5 dargestellten Einrichtung braucht zur Behandlung von Blattmaterial mit einer
Breite von ungefähr 94 mm die maximale Entfernung der Blätter nur 5 mm zu betragen,
wobei der wannenförmige Bauteil von vorn nach hinten in Bewegungsrichtung der Blätter
8 mm mißt. Die wannenförmigen Bauteile können aus rostfreiem Stahl oder ähnlichem
hochglanzpoliertem Material bestehen.
-
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 7 und
8 dargestellt, wobei vier Walzen entsprechend der Anordnung gemäß Fig. 1 Anwendung
finden, jedoch die Randabdichtungseinrichtung eine unterschiedliche Gestaltung aufweist.
Wie in Fig. 1 sind die Walzen mit 21, 22 (nicht ersichtlich), 23, 24 bezeichnet.
Diese wirken mit Blättern 17, 18 zusammen und weisen eine Randabdichtungseinrichtung
66 in der Nähe eines Endes der Walzen auf. Die Abdichtungseinrichtung 66 ist in
Fig. 8 im einzelnen dargestellt und besteht aus einem gegossenen Plastikbauteil
mit einem vergrößerten Mittelabschnitt 67, der eine Öffnung 68 aufweist, durch die
eine Injektionsnadel 69 eingefügt werden kann. Das Innere des Bauteiles 66 ist mit
geeignet gestalteten Nuten 71, 72 versehen, welche die Randabschnitte der Blätter17,18
führen und begrenzen. An den äußersten Spitzen des Bauteiles 66 quetschen die Außenwandungen
die Randabschnitte der Blätter zusammen, während innerhalb dieser zusammengequetschten
Abschnitte die Blätter auf gegenüberliegenden Seiten der Nadel 69 durch die Nuten
71 geführt werden. An dem gegenüberliegenden Rand der Blätter 17, 18 kann eine gleiche
Kantendichtungseinrichtung benutzt werden, in die ebenfalls eine Flüssigkeit ausspritzende
Nadel einfügbar ist, so daß die Behandlungsflüssigkeit gleichzeitig von gegenüberliegenden
Seiten der Blätter zugeführt wird. Statt dessen kann die andere Kantendichtungseinrichtung
einen identisch geformten Bauteil 66 aufweisen, der sich von dem dargestellten Bauteil
66
nur dadurch unterscheidet, daß die Öffnung 68 und die Nadel 69 fehlen.
Auf diese Weise wird eine Einrichtung geschaffen, bei welcher die Behandlungsflüssigkeit
nur von einem Rand aus eingespritzt wird. Der andere Abdichtungsbauteil könnte jedoch
auch aus einem einfachen U-förmigen Plastikteil gleichförmigen Querschnitts über
die gesamte Länge bestehen, der eine einzige Nut aufweist, durch welche die Randabschnitte
der Blätter hindurchtreten, wenn sich die Blätter gegenüber den Walzen bewegen.
-
Gemäß Fig. 7 ist die Nadel 69 mit einem Druckbehälter 73 verbunden.
Zwischen der Nadel und dem Behälter ist ein geeignetes Ventil 74 eingefügt. Behälter
73 und Ventil 74 können von der in Verbindung mit Fig. 1 beschriebenen Bauart sein.
-
Wie bei dem vorbeschriebenenAusführungsbeispiel können Behandlungsflüssigkeit
und Blattmaterial von gleicher Ausbildung, wie oben beschrieben, sein, wobei die
Walzen 21, 23 von den fest gelagerten Walzen 22, 24 und den Kantenklemmeinrichtungen
entfernbar sind, so daß die Erfindung in dieser Ausführungsform leicht als Teil
einer Selbstentwicklerkamera ausführbar ist.
-
Obgleich sämtliche oben beschriebenen Ausführungsbeispiele einen Teil
einer Selbstentwicklerkamera bilden, ist es selbstverständlich, daß die Erfindung
ebenfalls Anwendung finden kann in Behandlungseinrichtungen, die das negative Blattmaterial
der Belichtung aussetzen oder keine Belichtung bewerkstelligen können. Das heißt,
es können Geräte Verwendung finden, die das negative Blattmaterial nicht belichten,
sondern denen schon vorbelichtetes Blattmaterial in Spulen zugeführt wird, die dann
zu negativen oder positiven Abzügen oder beiden unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Einrichtung behandelt werden. Die Erfindung ist auch zweckmäßig entweder für eine
intermittierende oder kontinuierliche Behandlung, da der dynamische »Pod« im wesentlichen
selbstreinigend ist, d. h., die Behandlungsflüssigkeit innerhalb der Blätter ist
nach Vollendung der Behandlungsperiode aufgebraucht, und alle Abschnitte des Blattmaterials
mit Flüssigkeit dazwischen liegen jenseits der Flüssigkeits- und Ausbreitungseinrichtung,
wenn die Behandlungsperiode beendet ist. Sollte die Behandlungsflüssigkeit trocken
werden, bevor die nächste Behandlung vorgenommen wird, und sollte die eingetrocknete
Flüssigkeit ein Kleben der Blätter bewirken, stören die aneinandergeklebten Oberflächen
in keiner Weise die nachfolgende Bewegung der Blätter gegenüber der Behandlungs-
und Ausbreitungseinrichtung. Für intermittierende Benutzung kann die Nadel 45 leicht
entfernt und gereinigt werden, falls die Behandlungsflüssigkeit in der Nadel eintrocknet
und den Nadelkanal absperrt oder die Strömung behindert. Außerdem kann ein Spezialventil
in dem Flüssigkeitsspritzsystem benutzt werden,
welches eine geringe
unter Druck stehende Gasmenge durch die Nadel drückt, wenn die Behandlungsperiode
zu Ende geht, so daß jegliche Flüssigkeit, die in der Nadel verbleiben würde, aus
dieser ausgespritzt wird und kurz vor Beendigung der Bewegung der Blätter aus der
Ausbreitungseinrichtung tritt.
-
In Fig. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in Gestalt
eines photographischen Kopiergerätes dargestellt, das im wesentlichen ein zweiteiliges
Gehäuse 75 aufweist, dessen oberer Gehäuseabschnitt 76 schwenkbar an dem unteren
Gehäuseabschnitt 77 an einer Ecke desselben mittels eines Scharniers 78 angelenkt
ist. In dem unteren Gehäuseabschnitt ist in geeigneter Weise eine Rolle photographischen
Blattmaterials 79 gelagert, auf deren einer Oberfläche eine Reproduktion einer in
einem Dokument 81 enthaltenen Drucksache od. dgl. hergestellt wird, die durch das
Kopiergerät kopiert werden soll.
-
In dem oberen Gehäuseabschnitt 76 ist eine Lichtquelle 82 angeordnet,
die eine rohrförmige Gestalt aufweist und sich quer über das Blattmaterial
79
wenigstens über die Gesamtbreite dieses Materials erstrecken kann. Die
Lichtquelle 82 ist in einer feststehenden lichtundurchlässigen Hülse 83 angeordnet,
deren innere Oberfläche so behandelt ist, daß sie die Lichtquelle 82 reflektiert.
In der feststehenden Hülse 83 ist eine Belichtungsöffnung in Gestalt eines Schlitzes
84 angeordnet, der sich quer zu dem photographischen Blattmaterial 79 erstreckt.
Die Hülse 83 wird von einem transparenten Zylinder 85 umschlossen, der bei seiner
Drehung eine Bewegung des p=_utographischen Blattes und des Dokumentes durch das
Kopiergerät bewirkt. Zusätzliche Antriebseinrichtungen für das Blatt und das Dokument
sind in Gestalt von Antriebswalzen 86 und 89 vorgesehen. Diese Walzen und der transparente
Zylinder können mit einem geeigneten Antriebsmotor derart verbunden werden, daß
sie sich gemeinsam drehen und die Einrichtung zur Bewegung des Blattmaterials 79
und des Dokumentes 81 während des gesamten Kopierzyklus bewirken. Um die Halterung
des Blattes und des Dokumentes gegenüber dem Zylinder 85 zu erleichtern, sind Führungsrollen
87, 88 vorgesehen. In dem oberen Gehäuseabschnitt 76 ist eine Nut 91 vorgesehen,
welche das zu kopierende Dokument aufnimmt. Diese Nut verläuft in eine weitere Nut
92 zwischen dem oberen und unteren Gehäuseabschnitt, durch welche sich das Dokument
81 und das photographische Blattmaterial 79 übereinanderliegend bewegen können.
Die übereinandergefügten Blattmaterialien wandern so um den Zylinder 85 über die
Belichtungsöffnung 84 und dann nach dem anderen Ende des Kopiergerätes. Die beiden
Blätter werden, wenn sie den Zylinder verlassen, getrennt, wobei das Dokument 81
durch eine zweite Nut 93 in dem oberen Gehäuseabschnitt 76 austritt und das belichtete
Blatt 79 längs einer Nut 94 verläuft, die zwischen den oberen und unteren Gehäuseabschnitten
des Kopiergerätes angeordnet ist.
-
Um das belichtete photographische Blattmaterial mit einer geeigneten
Behandlungsflüssigkeit zu behandeln, ist eine Flüssigkeitsbehandlungs- und -ausbreitungseinrichtung
vorgesehen, die der in den Fig.5 und 6 dargestellten Anordnung ähnlich ist. Diese
ist innerhalb einer Ausnehmung 99 zwischen dem oberen und unteren Gehäuseabschnitt
angeordnet. Sie b,stcli't aus einem oberen und einem unteren wannenförmigen Teil
80 bzw. 90, welche die Paare im Abstand zueinander liegender Lippenabschnitte
95, 96 bzw. 97, 98 bilden. Wie bei der Anordnung gemäß Fia. 5 ua« < bilden die
«rw^nenförriig2a Bauteile zwischen sich einen Hohlraum mit einem Querschnitt in
Gestalt einer abgeflachten Ellipse. An einem Ende dieser Bauteile ist eine Flüssigkeitsausspritzdüse
100 angeordnet, die eine Querschnittsgestaltung ebenfalls in Form einer abgeflachten
Ellipse besitzt. Die Düse 100 ist über einen Kanal 103 mit einem Behälter
104 verbunden, der ein Flüssigkeitsreservoir bildet, das unter einem geeib neten
Druck gehalten wird.
-
Um die Behandlungsflüssigkeit beim Ausspritzen auf dem photographischen
Blatt 79 zu begrenzen, ist ein zweites Blatt in Form eines endlosen Riemens 101
vorgesehen, das bei dieser Ausführungsform der Erfindung nur zur Ausbreitung der
Behandlungsflüssigkeit als einheitliche Schicht auf dem photographischen Blatt 79
dient. In dem oberen Gehäuseabschnitt 76 sind mehrere Antriebsrollen 102 gelagert,
um welche herum der endlose Riemen 101 läuft. Der Riemen besteht zweckmäßigerweise
aus einem Werkstoff, an welchem die Behandlungsflüssigkeit nicht anhaftet, z. B.
aus Polyäthylen-Terephthalat, welches vor, E. I. du Pont de Nemours & Co. unter
dem Warenzeichen »Mylar« vertrieben wird.
-
Der Riemen 101 läuft übereinanderliegend mit dem photographischen
Blatt 79, und zwar sowohl b--vor als auch nachdem dieses durch die Flüssigkeitsbehandlungs-
und -ausbreitungseinrichtung tritt. Wenn die übereinandergefügten Blätter durch
die Flüssigkeitsbehandlungs- und -ausbreitungseinrichtung hindurchtreten, werden
gegenüberliegende Randabschnitte durch die f,,anddichtungsabschnitte der Bauteile
80 und 90 in der gleichen Weise festgeklemmt, wie dies bei der in den Fig.5 und
6 beschriebenen Anordnung der Fall ist. An einem Rand der Blätter werden diese durch
die Düse 100 voneinander getrennt und laufen auf gegenüberliegenden Seiten der Düse
entlang. Wie am besten aus Fig. 11 ersichtlich ist, steht die Düse ein kurzes Stück
in den von den wannenförrnigen Bauteilen gebildeten Hohlraum ein, und zwar annähernd
bis zu der Kante der Oberfläche des Blattes 79, die durch die aus der Düse ausgespritzte
Behandlungsflüssigkeit benetzt werden soll. Die Behandlungsflüssigkeit steht unter
einem Druck, der ausreicht, die Flüssigkeit über die Blätter nach der gegenüberliegenden
Kante gelangen zu lassen, und während der Bewegung formt die Flüssigkeit den Raum
zwischen den Blättern und schafft einen dynamischen »Pod«, von welchem die Flüssigkeit
als Lage auf dem Blatt 79 aufgebracht wird, wenn es zwischen die Lippenabschnitte
97, 98 hindurchtritt.
-
Um das Blattmaterial 79 durch die Flüssigkeitsausbreitungs-
und -behandlungseinrichtung in zweckmäßiger Weise einfädeln zu können, sind der
wannenförmige Bauteil 80 und der Riemen 101 sowie die ihm zugeordneten Rollen 102
in dem oberen Gehäuseabschnitt 76 angeordnet, während der wannenförmige Bauteil
90 in dem unteren Gehäuseabschnitt 75 befestigt ist. Bei dieser Anordnung braucht
der obere Gehäuseabschnitt nur geöffnet zu werden, und das Blattmaterial
79 kann über den wannenförmigen Bauteil 90 gezogen werden, wobei eine Kante
des Blattes unter der Düse 100 hindurchgeführt wird. Wenn der obere Gehäuseabschnitt
geschlossen ist,
wird der Rand des Riemens 101 automatisch auf die
andere Oberfläche der Düse 100 aufgelegt.
-
Nachdem das Blattmaterial auf diese Weise in das Kopiergerät eingefädelt
ist, kann das Dokument 81 auf einfache Weise dadurch kopiert werden, daß es in die
Nut 91 eingeführt wird, bis es die Antriebswalze 86 berührt. Wenn der Antriebsmotor
angeschaltet ist, transportieren von diesem Zeitpunkt an die Antriebsrollen die
übereinandergefügten Blätter durch das Kopiergerät, wobei das Dokument durch die
Nut 93 ausgeworfen wird und das belichtete und entwickelte Blatt 79 aus dem Gerät
zwischen dessen oberen und unteren Gehäuseabschnitt herausläuft.
-
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung kann das einzige Blatt 79
sowohl als Negativ als auch als Positiv dienen.
-
Obgleich das Blatt 79 gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
unmittelbar nach Durchlaufen der Flüssigkeitsbehandlungs- und ausbreitungseinrichtung
aus dem Kopiergerät hervortritt, können die verschiedensten Abänderungen, die in
Verbindung mit Fig. 1 beschrieben wurden, benutzt werden, um zu verhindern, daß
Licht vor Vollendung der Tränkung des Blattes auf dieses auftrifft. Statt dessen
kann die Länge des Ausgangskanals bis zum Austritt aus dem Kopiergerät und die Bewegungsgeschwindigkeit
des Blattes 79 so gewählt werden, daß die Tr'änkung des Blattes vollendet ist, bevor
das Blatt aus dem Kopiergerät austritt.
-
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Kopiergerät als
Durchlichtkopiergerät ausgebildet, d. h., die Belichtung erfolgt durch das Dokument
81 hindurch auf die lichtempfindliche Oberfläche des Blattes 79. Statt dessen können
selbstverständlich Anordnungen vorgesehen werden, die das lichtempfindliche Blatt
in anderer Weise belichten, die die Durchführung des Reflexverfahrens und des Durchlichtverfahrens
gemäß Fig. 9 ermöglichen.
-
In den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung bewirkt der Druck
der Behandlungsflüssigkeit eine Trennung der übereinandergefügten Oberflächen, wenn
sie über die Flüssigkeitsausspritzeinrichtung hinweglaufen, wobei die Walzen und
die Klemmanordnungen oder die wannenförmigen Bauteile einen Druck auf die äußeren
Oberflächen der getrennten Blätter ausüben, um die Trennung der inneren Oberflächen
auf eine erforderliche Fläche zu begrenzen, so daß ein geeignet gestalteter dynamischer
Flüssigkeitsbehälter geschaffen wird.