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Vorrichtung zum Entwickeln eines Filmes Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Entwickeln eines Filmes mit einer Vorratskammer zur Aufnahme
einer Spule des zu entwickelnden Filmes und mit einer Entwicklungskammer, die beide
in einem lichtdichten, von einem gemeinsamen Dekkel verschließbaren Gehäuse vorgesehen
sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der obengenannten
Art zu schaffen, die zum Entwickeln eines zusammengesetzten Filmes für das Bildübertragungsverfahren
geeignet ist, der als Träger für die lichtempfindliche Schicht und die übertragungsschicht
einen Trägerstreifen und mit diesem schwenkbar verbundene Blätter aufweist. Diese
Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in dem die Filmbahn bildenden
Durchgang zwischen der Vorratskammer und der Entwicklungskammer eine Schwenkeinrichtung
vorgesehen ist, die bei der Bewegung des Trägerstreifens das vorbeibewegte Blatt
in die Stellung umschwenkt in der die lichtempfindliche Schicht an der zugeordneten
übertragungsschicht anliegt. Diese Schwenkeinrichtung kann hierbei zum Aneinanderdrücken
der einander zugeordneten Schichten ausgebildet sein, so daß nach dem Umschwenken
durch das Aneinanderdrücken der beiden Schichten die übertragung des Bildes stattfinden
kann, wenn in einer an sich bekannten Weise zwischen die beiden Schichten eine Entwicklungslösung
eingebracht wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Schwenkeinrichtung
zwei einen Druckspalt bildende federbelastete Druckrollen auf. Hierbei bewirkt die
den Blättern benachbarte Druckrolle ein Ablenken und damit ein Umschwenken der Blätter,
wobei anschließend, wenn die am Trägerstreifen befestigte Kante den Druckspalt erreicht
hat, die beiden Bildschichten im Druckspalt aneinandergedrückt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
die Entwicklungsvorrichtung gemäß der Erfindung zum Belichten und anschließenden
Entwickeln des Filmes in das Gehäuse einer photographischen Kamera eingebaut, so
daß nunmehr in der Kamera gleichzeitig belichtet und der Film entwickelt werden
kann.
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Es sind zwar Kameras und Entwicklungsvorrichtungen für das Bildübertragungsverfahren
bekannt, die ein Entwickeln der einzelnen Bilder des Filmes unmittelbar nach dem
Belichten ermöglichen. In den bekannten Kameras sind besondere Rollen für das lichtempfindliche
Material und das Bildübertragungsmaterial vorgesehen. Die Kamera selbst benötigt
zwei voneinander getrennte Kammern, von denen die eine für das lichtempfindliche
Filmmaterial und die andere für das Bildübertragungsmaterial vorgesehen ist. Um
die Kamera mit den beiden Materialien laden zu können, sind komplizierte und kostspielige
Gelenkvorrichtungen in der Gehäusekonstruktion erforderlich. Weiterhin benötigen
diese bekannten Kameras geeignete Rastvorrichtungen, die zum Anhalten des lichtempfindlichen
Filmes und des übertrag ungsmaterials in der geeigneten Stellung für die Belichtung
und die anschließende Entwicklung erforderlich sind. Diese Rastvorrichtungen müssen
nach jeder einzelnen Belichtung von Hand gelöst werden. Im Ergebnis sind diese bekannten
Kameras unverhältnismäßig sperrig, teuer und zum Laden und im Gebrauch unbequem.
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Durch die Erfindung wird demgegenüber eine Entwicklungsvorrichtung
für das Bildübertragungsverfahren geschaffen, die eine einzige Filmrolle für das
lichtempfindliche Material und das Bildübertragungsmaterial benötigt und bei der
sich dadurch eine besonders einfache Bauweise und eine bequeme Bedienung ergibt.
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Dadurch, daß durch die Schwenkvorrichtung bei der Bewegung des Trägerstreifens
durch das Schwenken des Blattes ein Widerstand verursacht wird, der die für das
Entwickeln oder für die Belichtung eines Blattes erforderliche Stellung des Filmstreifens
anzeigt, sind besondere Rastvorrichtungen zum Anhalten des Filmes nichterforderlich.
Die
Erfindung ist in der folgenden Beschreibung von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Teilschnitt
durch eine Entwicklungskamera, mit einer Entwicklungsvorrichtung gemäß der Erfindung,
F i g. 2 eine perspektivische Darstellung eines zusammengesetzten Rollfilmes für
das Bildübertragungsverfahren, wie er für die Kamera gemäß F i g. 1 verwendbar ist,
F i g. 3 und 4 Teilschnitte entlang der Linien 3-3 bzw. 4-4 in der F i g. 1, F i
g. 5 einen Teilschnitt durch die zum Einlegen des Filmes geöffnete Kamera, F i g.
6 einen vergrößerten, schematisch vereinfachten Teilschnitt zur Darstellung der
Zuführung der lichtempfindlichen Blätter des Filmes in die Belichtungsstellung,
F i g. 7 einen der F i g.1 ähnlichen Schnitt durch eine Entwicklungsvorrichtung
anderer Art, gemäß der Erfindung, die für das Entwickeln eines Bildübertragungs-Rollfilmes,
der vorher in einer gewöhnlichen Kamera belichtet wurde, eingerichtet ist, F i g.
8 einen der F i g. 7 entsprechenden Schnitt durch ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel
der Entwicklungsvorrichtung, F i g. 9 eine der F i g. 2 entsprechende Darstellung
eines zusammengesetzten Bildübertragungs-Rollfilmes, für die Entwicklung in Vorrichtungen
gemäß den F i g. 7 oder B.
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Der Beschreibung der Entwicklungsvorrichtung gemäß der Erfindung sei
eine kurze Beschreibung der Filmart vorangestellt, die in der Entwicklungsvorrichtung
entwickelt werden soll.
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Diese Art zusammengesetzten Filmes, »Schuppenfilm« benannt, ist Gegenstand
des deutschen Patentes 1184 210, und hieraus können Einzelheiten ersehen
werden. Um die vorliegende Erfindung zu erklären, dürfte jedoch die folgende Beschreibung
genügen. Der zusammengesetzte Rollfilm 10 ist in der F i g. 2 dargestellt und weist
einen Trägerstreifen 11
auf, der zumindest an seinem Anfang 12 lichtundurchlässig
ist. Dieser Trägerstreifen 11 trägt in Abständen angeordnete einzelne Bildaufnahmeblätter
13. Jedes der Blätter 13 ist, z. B. mittels Gelenkstreifen 14, um seine hintere
Kante an der inneren oder vorderen Fläche 15 des Trägerstreifens 11 umklappbar angebracht.
Die Fläche 15 des Trägerstreifens 11 und die äußere Fläche 16 eines jeden Blattes
13 sind mit zusammenwirkenden bildaufnehmenden Schichtpaaren 17 und 19 versehen,
wovon die eine lichtempfindlich und die andere zum Annehmen eines Bildes durch Bildübertragung
vorgesehen ist. Diese Schichten liegen, wenn das umklappbare Blatt 13 um den Gelenkstreifen
14 umgeklappt worden ist, aufeinander und werden gemeinsam entwickelt. Bei der in
der F i g. 2 dargestellten Ausführung ist mindestens derjenige Teil der äußeren
Fläche 16 eines jeden Blattes 13, der von gestrichelten Linien 18 umgeben ist, mit
einer lichtempfindlichen Schicht 17 in bekannter Weise beschichtet. Die das übertragungsbild
empfangende Schicht 19 eines jeden Flächenpaares liegt auf dem Abschnitt des Trägerstreifens
11, der unmittelbar hinter dem mittels eines Gelenkstreifens 14 befestigten Ende
des Blattes 13 beginnt. Es ist vorteilhaft, die das übertragungsbild empfangende
übertragungsschicht 19 an ihren Rändern mit Perforationen 20 zu versehen, damit
sie nach der Bildübertragung vom Trägerstreifen 11 abgetrennt werden kann. Auf der
übertragungsschicht 19 befindet sich dann das fertige Bild.
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Wie in der Entwicklungstechnik allgemein bekannt, erfordert dieser
Prozeß, daß zwischen die beiden Blätter eine Entwicklerflüssigkeit gelangt, die
meistens eine hohe Viskosität hat und die Entwicklung bewirkt. Zum Bereitstellen
und Anwenden der Entwicklerflüssigkeit können viele Verfahren angewendet werden.
Die beschriebene Ausführung sieht zerbrechbare, hülsenförmige Behälter 21 vor, wie
sie allgemein bei den üblichen Filmmaterialien für das Bildübertragungsverfahren
verwendet werden, die am Trägerstreifen 11 unmittelbar hinter dem Gelenkstreifen
eines jeden Blattes 13 angebracht sind. Diese Behälter 21 sind mit der erforderlichen
Entwicklerflüssigkeit gefüllt und sollen während des Entwicklungsvorganges zerbrechen
und so die Flüssigkeit, die sich zwischen den Schichten 17 und 19 ausbreiten soll,
abgeben, Es ist vorgesehen, daß jedes lichtempfindliche Blatt 13 einzeln belichtet
und dann um den Gelenkstreifen 14 am Trägerstreifen 11 umgeklappt wird, so daß die
belichtete Schicht 17 auf die übertragungsschicht 19 in der vorgesehenen Stellung
zu liegen kommt, und daß dabei die Entwicklerflüssigkeit dazwischen ausgebreitet
wird.
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Das zusammengesetzte Filmmaterial wird in Rollenform geliefert, vorzugsweise
auf eine geeignete Spule 22 gewickelt, wobei der Trägerstreifen 11 so angeordnet
ist, daß die Fläche 15, die das Blatt 13 trägt, bei den einzelnen Windungen nach
innen weist. Daher weisen die Blätter 13 eine Krümmung auf, die bewirkt, daß die
vordere Kante 23 eines jeden Blattes nach dem Aufrollen der Rolle sich etwas von
der Fläche des Trägerstreifens 11 abhebt, Wie nachstehend erklärt, erleichtert
diese Tendenz zum Krümmen das Führen des Blattes in die für das Belichten erforderliche
Lage.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, wie es die Entwicklungskamera
nach den F i g. 1 und 3 bis 6 darstellt, weist die Kamera ein Kameragehäuse 25 mit
einem vorderen Teil 26 und einem hinteren Teil 27 auf, die durch ein Scharnier
28 zusammengehalten werden. Durch ein geeignetes, nicht gezeigtes Mittel
wird der hintere Teil 27, wenn die Kamera geschlossen ist, am vorderen Teil
26 festgehalten (s. F i g.1). Der vordere Teil 26 trägt einen üblichen Balg
29, an dessen vorderem Ende sich Objektiv, Verschluß usw., die nicht dargestellt
sind, befinden.
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Wie am besten aus der F i g. 1 zu ersehen, bilden die Gehäuseteile
26 und 27 zusammen drei miteinander in Verbindung stehende Kammern 30,31
und 32. Die erste, die Kammer 30, bildet die Filmvorratskammer, in die der Film
eingelegt und aus der er während der Betätigung der Kamera herausgezogen wird. Die
zweite Kammer, die Kammer 31, wird durch den verhältnismäßig geringen Abstand zwischen
einer Frontwand 33 und einer hinteren Trennwand 34 des vorderen Gehäuseteiles 26
gebildet. In dieser Kammer befinden sich die einzelnen Blätter 13 während der Belichtung
in der erforderlichen Stellung. Die Frontwand 33 weist ein Fenster 35 auf, durch
das die Belichtung erfolgt. Die dritte Kammer, die Kammer 32, ist zwischen der hinteren
Trennwand 34 des vorderen Gehäuseteiles 26 und einer Rückwand 36 des hinteren Gehäuseteiles
27 angeordnet. In dieser Kammer befindet sich das belichtete Blatt 13 und der zugehörige
Abschnitt
des das Übertragungsbild empfangenden Streifens während der Entwicklung und Bildübertragung.
Es ist vorteilhaft, wenn die Rückwand 36 mit einer an einem Scharnier 38 (s. F i
g.1) angebrachten Tür 37 versehen ist. Die F i g.1 zeigt diese Tür in geöffnetem
Zustand. Gewöhnlich ist diese Tür geschlossen und durch ein nicht gezeigtes Mittel
verriegelt. Diese Tür wird nach beendetem Entwicklungsvorgang geöffnet, um das fertige
Bild herauszunehmen. Die Gehäuseteile 25 und 27 sind außerdem so angeordnet, daß
sie einen zusammenhängenden Durchgang 40 bilden, der an der Vorratskammer 30 beginnt
und zur und durch die Entwicklungskammer 32 führt und in einem Ausgangsschlitz 41
am unteren Ende der Entwicklungskammer 32 endet. Wie aus der F i g. 1 hervorgeht,
wird der Trägerstreifen 11 von der Vorratskammer 30 durch diesen Durchgang 40 und
durch die Entwicklungskammer 32 geführt und tritt dann durch den Ausgangsschlitz
41 aus, so daß sein Ende von Hand erfaßt und die erforderlichen Handhabungen durchgeführt
werden können. Ein Messer 41' ist am Ausgangsschlitz 41 angeordnet und erleichtert
das Abtrennen des überschüssigen, aus dem Ausgangsschlitz 41 hervorstehenden Materials.
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Das obere Ende der Belichtungskammer 31 bildet einen Hals 42, der
zum Einführen der Blätter 13 in die Belichtungskammer 31 dient, wenn der Trägerstreifen
11, an seinem vorderen Ende gezogen, durch den Durchgang 40 geführt wird. Der Hals
42 steht mit dem Durchgang 40 in unmittelbarer Verbindung und ist so angeordnet,
daß die vorderen Kanten der Blätter 13 infolge ihrer natürlichen Krümmung und infolge
der entsprechend gewählten Anordnung der einzelnen Teile zueinander in die Belichtungskammer
31 gelenkt werden. Zur Nachhilfe beim Einlenken der freien Enden der Blätter 13
kann ein aus einem dünnen, federnden Material gefertigter Abstreifer 43 vorgesehen
werden, der so angeordnet ist, daß er leicht auf die Filmrolle in der Vorratskammer
drückt (s. F i g. 1 und 6).
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Am oberen Ende der Entwicklungskammer 32 und im Wege des Durchganges
40 ist ein Paar Druckrollen 44, 45 angeordnet, von denen eine vorteilhafterweise
federnd gegen die andere gedrückt wird, z. B. durch eine geeignete Feder 46. Wie
aus den F i g. 1 und 5 hervorgeht ist die Rolle 44 am vorderen Gehäuseteil 26 und
die Rolle 45 am hinteren Gehäuseteil 27 angebracht. Der Trägerstreifen 11 wird beim
Entwickeln zwischen diesen beiden Rollen hindurchgeleitet.
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t 'm zu verhindern, daß der Film beim Öffnen der Tür 37 zum Herausnehmen
eines fertigen Bildes ungewollt belichtet wird, ist zwischen der Tür und den Rollen
44 und 45 vorteilhafterweise eine geeignete Lichtabdichtung 47 vorgesehen.
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Um das zusammengesetzte Filmmaterial in der Vorratskammer 30 in der
vorgesehenen Stellung zu halten, ist die Filmspule 22 mit einem Paar Wellenstummeln
50 versehen, die in Schlitze 51 in Seitenwänden 52 eines ungefähr U-förmigen Trägers
53 eingesteckt werden. Wie aus der F i g. 5 hervorgeht sind untere, innere Schlitzenden
54 der Schlitze 51 versetzt angeordnet, so daß sie die Wellenstummel 50 in die in
der F i g.1 gezeigte Stellung zwingen. Um zu verhindern, daß die Spule 22 beim Schließen
des Gehäuses aus dieser Stellung herausspringen kann, sind Seitenwände 55 des hinteren
Gehäuseteiles 27 vorteilhafterweise mit Schultern 55 versehen (s. F i g. 4), die
die Wellenstummel 50 berühren und sie in dieser Stellung halten.
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Zum Laden der Kamera wird der hintere Gehäuseteil 27 geöffnet (s.
F i g. 5), die Wellenstummel 50 einer Filmspule werden in die Schlitze 51 des Trägers
53 eingeführt wand die Filmspule so gehandhabt, daß die Wellenstummel 50 in die
Schlitzenden 54 eintreten. Mehrere Stellungen, die die Filmspule bei diesem Vorgang
hintereinander einnimmt, sind in der F i g. 5 gestrichelt gezeichnet. Diese Bewegung
der Spule erfolgt gegen den verhältnismäßig geringen Druck des Abstreifers 43, der
die Spule so lange in der richtigen Stellung festhält, wenn sie ganz eingeführt
ist, bis der hintere Gehäuseteil 27 wieder geschlossen ist und die Schultern 56
diese Aufgabe übernommen haben.
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Wenn der zusammengesetzte Rollfilm 10 in der vorstehend beschriebenen
Weise in den Träger 53 eingeführt ist, wird der Anfang des Trägerstreifens 11, der
durch die äußeren Windungen des zusammengesetzten Rollfilmes 10 gebildet wird, abgewikkelt
und über eine rückwärtige Fläche 57 der hinteren Wand 34 des vorderen Gehäuseteiles
26 gelegt; dabei wird so viel von dem zusammengesetzten Rollfilm 10 abgewickelt,
daß ein kurzes Stück des Trägerstreifens 11 über das untere Ende der Kamera hinausragt.
Der hintere Gehäuseteil 27 wird dann um das Scharnier 28 geschwenkt und geschlossen.
Hierbei werden die Druckrollen 44 und 45 automatisch in die vorgesehenen Arbeitsstellungen
gebracht. Dann wird am Ende des Trägerstreifens 11, das aus dem Ausgangsschlitz
41 hervorragt, gezogen, wodurch der Abschnitt des Trägerstreifens 11, der das erste
der einzelnen lichtempfindlichen Blätter 13 trägt, von der Filmrolle abgewickelt
wird. Dabei gleitet die vordere Kante des ersten Blattes --43 entlang der hinteren
Fläche des Abstreifers 43 und gelangt oberhalb der Rolle 44 und vor der Trennwand
34 in die Belichtungskammer 31. Die F i g. 6 stellt in gestrichelten Linien verschiedene
Stellungen des Blattes 13 während dieses Vorganges dar. Das Blatt 13 wird mit der
vorderen Kante voran in die Belichtungskammer 31 weitergeführt, bis der Trägerstreifen
11 so weit herausgezogen ist, daß die Verbindung, mit der das Blatt 1.3 umklappbar
am Trägerstreifen 11 befestigt ist, ziemlich nahe an die Rolle 44 gekommen ist (s.
F i g. 1). letzt tritt beim Weiterziehen des Trägerstreifens 11 ein deutlich verstärkter
Widerstand auf, und dieser plötzlich eintretende Widerstand zeigt an, daß das lichtempfindliche
Blatt 13 die für die Belichtung erforderliche Stellung erreicht hat und daß nicht
weitergezogen werden darf. Nach dem Belichten der lichtempfindlichen Schicht auf
dem Blatt 13 wird das Ende des Trägerstreifens 11 mit genügender Kraft angezogen,
wobei die Verbindungsstelle durch den Hals der Kammer 31 zwischen die Rollen 44
und 45 transportiert wird. Beim Weiterziehen des Trägerstreifens 11 wird das belichtete
Blatt 13 mit seiner angelenkten Kante voran um die Rolle 44 aus der Belichtungskammer
31 gezogen und zwischen die Druckrollen 44 und 45 geführt (s. F i g. 6). Durch diese
Bewegung kommt auch der Behälter 21, der dem entsprechenden Blatt 13 zugeordnet
ist, während dieses und der Trägerstreifen 11 zwischen den Druckrollen 44 und 45
hindurchgezogen werden, zwischen Blatt 13 und Trägerstreifen 11 und platzt, wobei
die darin befindliche Flüssigkeit sich zwischen
den nun aufeinanderliegenden,
zusammengehörenden Bildflächen ausbreitet. Auf diese Weise wird während dieses Vorganges
das belichtete Blatt 13 mit seiner angelenkten Kante voran ganz aus der Belichtungskammer
31 herausgezogen, vollständig umgekehrt und an den Trägerstreifen 11 gelegt,
wobei zwischen den zusammengehörenden Bildflächen eine Entwicklerflüssigkeit ausgebreitet
wird. In der F i g. 6 ist mit vollausgezogenen Linien die Stellung des Filmes dargestellt,
in der dieser sich befindet, nachdem der Behälter 21 gerade zwischen den Rollen
hindurchgezogen wurde. Es zeigt sich, daß die zähe Flüssigkeit, die aus dem Behälter
austritt, zwischen den zusammenlaufenden Flächen des Trägerstreifens 11 und des
Blattes 13 einen Wulst bildet, der so angeordnet ist, daß die Flüssigkeit zwischen
den nachfolgenden Teilen des Trägerstreifens und Blattes gleichmäßig beim Durchlaufen
des Druckrollenpaares verteilt wird. Dieser Vorgang gleicht im wesentlichen dem,
der zur Zeit bei Übertragungskameras üblich ist.
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Wie ebenfalls aus der F i g. 6 zu ersehen ist, befindet sich die vordere
Kante des nächsten Blattes 13 a zu dieser Zeit bereits kurz vor dem Eintritt in
die Belichtungskammer 31. Der Abstand der Blätter 13 auf dem Trägerstreifen 11 und
die Anordnung der Teile zueinander werden vorteilhafterweise ungefähr in der gezeigten
Weise gewählt, damit das folgende Blatt dann in die Belichtungskammer kommt, wenn
ein belichtetes Blatt aus ihr herausgezogen wird. Tatsächlich überlappen sich die
beiden Blätter während eines ziemlich langen Abschnittes dieser Bewegung, wie durch
die gestrichelten Linien in der F i g. 6 gezeigt ist. Außerdem ist der Abstand der
Blätter auf dem Trägerstreifen 11 und die Anordnung der Kammern 31 und 32 vorteilhafterweise
so gewählt, daß die Bildschichten auf dem Blatt und auf dem Streifen, die entwickelt
werden, sich ganz in der Entwicklungskammer 32 befinden, wenn das nächstfolgende
Blatt die für die Belichtung erforderliche Stellung in der Belichtungskammer 31
erreicht hat, zu welchem Zeitpunkt, wie bereits vorher erwähnt, die Weiterbewegung
des Trägerstreifens 11 einen verstärkten Widerstand erfährt. Nachdem die erforderliche
Zeit für die Entwicklung verstrichen ist, kann die Tür 37 geöffnet und das fertige
Bild vom Trägerstreifen 11 abgetrennt werden, was durch die Perforationen 20 erleichtert
wird. Die überschüssige Länge des aus dem Ausgangsschlitz 41 herausragenden Streifens
11 kann mittels des Messers 41' leicht abgetrennt werden. Die Vorrichtung ist nun
für eine weitere Belichtung und Entwicklung bereit.
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Obwohl es einer der hauptsächlichen Vorteile der sogenannten Übertragungsfilme
ist, daß sie dafür eingerichtet sind, in einer Kamera verwendet zu werden, in der
sie auch entwickelt werden können, gibt es auch Fälle, in denen es vorteilhaft ist,
eine gewöhnliche Kamera zum Belichten einer ganzen Filmrolle zu verwenden und dann
den belichteten Film in einer anderen Vorrichtung zu entwickeln.
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Die F i g. 7 und 8 zeigen Vorrichtungen zum Entwickeln eines zusammengesetzten
Rollfilmes 10' für das Bildübertragungsverfahren und von derselben schuppenförmigen
Art, wie in der F i g. 2 dargestellt, der jedoch für eine Entwicklung außerhalb
einer Kamera vorgesehen ist. Der zusammengesetzte Rollfilm 10' ist in der F i g.
9, teilweise von der Spule 22' abgerollt, dargestellt, auf die er nach der Belichtung
für das Entwickeln aufgerollt wird. Der hauptsächliche Unterschied zu der in der
F i g. 2 gezeigten Ausführung besteht darin, daß der in der F i g. 9 dargestellte
Film keine Entwicklerflüssigkeit aufweist und daher auch nicht mit den Behältern
versehen ist, die bei der in der F i g. 2 dargestellten Ausführung vorhanden sind.
Auch sind die umklappbaren Blätter 13' vorteilhafterweise wesentlich weiter voneinander
angeordnet, damit sie sich beim Entwickeln nicht gegenseitig überdecken. Die einander
zugeordneten Bildschichtenpaare 17' und 19' weisen im wesentlichen die gleiche Anordnung
auf wie bei der in der F i g. 2 dargestellten Ausführung, mit Ausnahme, daß die
lichtempfindliche Schicht bereits belichtet ist. Es wird angenommen, daß, wie bei
der in der F i g. 2 dargestellten Ausführung, die Blätter 13' die lichtempfindliche
und der Trägerstreifen 11' die übertragungsschicht trägt, doch könnte auch eine
umgekehrte Anordnung vorgesehen sein, ohne daß deshalb eine Veränderung an der Entwicklungsvorrichtung
vorgenommen werden müßte. Die in der F i g. 7 gezeigte Entwicklungsvorrichtung weist
ein Gehäuse 60' auf, an dem mittels Scharnier ein Deckel 61' angebracht ist. Das
Gehäuse 60' bildet im wesentlichen drei einzelne, aber miteinander verbundene Kammern:
eine Vorratskammer 62' für den belichteten, zusammengesetzten Rollfilm
10', eine Kammer 63', die zur Aufnahme eines Entwicklerbades 64' eingerichtet
ist und in der die Blätter 13' mit dieser Flüssigkeit durchtränkt werden, und eine
Entwicklungskammer 65', die mit einem oder mehreren Paaren von Druckrollen 66',
67' und 68, 68' versehen ist. Diese Druckrollenpaare stehen vorteilhafterweise,
wie bereits bei der in der F i g.1 dargestellten Kamera beschrieben, unter Federdruck,
damit sie auf die Außenseiten des Trägerstreifens 11' und der Blätter 13' den erforderlichen
Druck ausüben, wenn diese zwischen den Rollen hindurchgezogen werden.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung geht bereits aus der Beschreibung
der Wirkungsweise der vorher beschriebenen Kamera hervor. Der Deckel 61'
wird geöffnet, und der belichtete, zusammengesetzte Rollfilm 10' wird in die Vorratskammer
62 eingelegt. Der Anfang des Trägerstreifens 11' wird über eine untere Wand 69 der
Entwicklungskammer 65 gelegt, so daß er über die der Vorratskammer 62' entgegengesetzte
Seite der Vorrichtung hinausragt. Der Deckel 61' wird dann geschlossen, wodurch
die Vorrichtung lichtdicht wird. Ziehen am Trägerstreifen 11' bewirkt dann, daß
das erste Blatt 13' des belichteten Filmes mit der unbefestigten Kante voran in
das Entwicklerbad 64 in der Kammer 63' transportiert wird. Wie im Fall der Kamera
tritt auch hier, wenn das Blatt 13' ganz in die Kammer 63' eingeführt ist, ein sehr
plötzlich verstärkter Widerstand gegen den auf den Trägerstreifen 11' ausgeübten
Zug auf. Man läßt dann das Blatt die erforderliche Zeit im Entwicklerbad 64 die
Flüssigkeit aufsaugen und setzt dann das Ziehen am Trägerstreifen 11' fort, wobei
das Blatt 13' und der Trägerstreifen 11' gemeinsam zwischen den Druckrollen 66'
und 67' hindurchgezogen werden. Dabei wird das Blatt völlig umgewendet, so daß die
Schichten 17' und 19' in die für die Bildübertragung erforderliche Lage kommen.
Wenn der Film und der Streifen aus lichtundurchlässigem Material bestehen, kann
man das auf dem Streifen liegende Blatt mit diesem sofort ganz herausziehen, und
die weitere Bildübertragung kann außerhalb der Vorrichtung erfolgen. Ist iedoch
eines dieser Materialien lichtdurchlässig,
so muß die Bildübertragung
in der Vorrichtung beendet werden. Durch Wiederholungen dieses Vorganges wird die
ganze Filmrolle entwickelt.
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Es wurde vorstehend erwähnt, daß, falls das zusammengesetzte Filmmaterial
in einer Vorrichtung der beschriebenen Art entwickelt werden soll, der Abstand zwischen
den aufeinanderfolgenden Blättern größer sein muß als bei einem Filmmaterial, das
in der Kamera entwickelt werden soll. Durch diese Maßnahme wird die Möglichkeit
des Verschmierens der feuchten Emulsion auf einem Blatt, wenn dieses nach dem Durchtränken
aus dem Bad 64' gezogen wird, auf ein Minimum verringert, weil das nächste Blatt
nicht in die Kammer 63' eingeführt wird, bevor das feuchte Blatt ganz daraus entfernt
worden ist. Außerdem kann dadurch die Zeitdauer für das Durchtränken und für die
Bildübertragung verschieden bemessen werden, weil das feuchte Blatt umgekehrt und
an den Streifen gelegt wird, bevor das nächste Blatt in die Entwicklerflüssigkeit
getaucht wird. Letzteres erfolgt erst dann, wenn der Streifen weiter herausgezogen
wird, und zwar so weit, daß der bereits entwickelte Abschnitt sich außerhalb der
Vorrichtung befindet.
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Die für das Bildübertragungsverfahren verwendeten Entwicklerflüssigkeiten
sind häufig stark alkalisch. Deshalb muß beim Füllen und Entleeren der Kammer, in
der sich die Entwicklerflüssigkeit befindet, vorsichtig verfahren werden. Um dieses
Problem zu vereinfachen, kann die für die Entwicklung einer ganzen Filmrolle erforderliche
Entwicklermenge in einem verschlossenen Kunststoffbeutel geliefert werden, der in
die Kammer eingeführt werden kann. Eine solche Anordnung ist in der F i g. 8 dargestellt.
Ein Beutel 70, der mit einer Entwicklerflüssigkeit 64' gefüllt ist, ist in
eine Kammer 63' einer Entwicklungsvorrichtung, die im wesentlichen der in der F
i g. 7 dargestellten Ausführung gleicht, eingeführt. Lippen 71 und 72 des Beutels
70 sind ursprünglich miteinander verklebt, können jedoch voneinander getrennt werden,
was vor dem Einführen des Beutels in die Kammer 63' geschieht. Vorteilhafterweise
sind an den Lippen 71 und 72 nach innen weisende klappenförmige Zungen 73 und 74
vorgesehen, die die Möglichkeit, Entwicklerflüssigkeit während des Einführens oder
des Herausnehmens des Beutels aus der Kammer zu verschütten, verringern. Die Lippe
71 ist außerdem vorteilhafterweise ausreichend steif, um mit ihrem oberen Ende 75
auf das Filmmaterial auf der Rolle in der Vorratskammer 62' zu drücken, so daß die
Lippe auch als Abstreifer dient, der die freien Enden der Blätter in den Hals des
Behälters und in das Entwicklerbad 64' leitet. Die Wirkungsweise der Entwicklervorrichtung
gemäß F i g. 8 gleicht im wesentlichen der in der F i g. 7 dargestellten Ausführung,
weshalb auf eine weitere Beschreibung verzichtet werden kann.
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Vorstehend wurden nur drei bestimmte Ausführungen von Entwicklungsvorrichtungen
für Rollfilme der in Rede stehenden Art beschrieben. Es sind jedoch noch viele andere
Ausführungsbeispiele denkbar.
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So beschreibt z. B. die deutsche Patentschrift 1184 210 viele
Ausführungen des Filmmaterials selbst, und es ist offensichtlich, daß die einzelnen
Teile in der Kamera oder in der Entwicklungsvorrichtung so angeordnet werden können,
daß sie den Erfordernissen der jeweiligen Filmausführung entsprechen. So könnte
z. B., wenn die einzelnen Blätter auf dem Film etwas weiter voneinander angeordnet
sind, als es in der F i g. 2 gezeigt ist, die an Scharnieren angebrachte Tür, die
zum Herausnehmen der fertigen Bilder erforderlich ist, entfallen, weil das entwickelte
Bild aus dem Ausgangsschlitz herausgezogen werden könnte, bevor das Bild abgetrennt
wird. Bei einem Film dieser besonderen Ausführung könnte jedes lichtempfindliche
Blatt völlig aus der Belichtungskammer entfernt werden, bevor das nächste Blatt
in die Kammer eintritt, analog dem Vorgang bei der Entwicklungsvorrichtung gemäß
F i g. 7. Daß die Kammer, die das Blatt aufnimmt, auch als Belichtungskammer dient,
ist nicht wesentlich, und die Teile könnten offensichtlich auch so angeordnet werden,
daß die Belichtung des Filmes an einer anderen Stelle des Weges von der Vorratskammer
in die Entwicklungskammer erfolgt.
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Es ist auch nicht notwendig, daß das umklappbare Blatt der lichtempfindliche
Teil ist, denn es ist ebenso möglich, die lichtempfindliche Schicht auf dem Trägerstreifen
selbst vorzusehen, in welchem Fall die Übertragungsschicht sich auf dem umklappbaren
Blatt befinden würde und auf die lichtempfindliche Schicht umgeklappt werden würde.
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Um die Zeichnungen und die Beschreibung nicht unnötig zu komplizieren,
wurde unterlassen, die genaue Befestigungsweise der Druckrollen oder der Mittel,
durch die die Stärke der Entwicklerflüssigkeitsschicht in der Kamera bestimmt wird,
usw. darzustellen. Diese Einzelheiten sind in der Kameratechnik für das Bildübertragungsverfahren
allgemein bekannt und bilden keinen Bestandteil der vorliegenden Erfindung. Es wird
jedoch vorausgesetzt, daß geeignete Mittel angewendet werden, um die erforderliche
Gleichmäßigkeit dieser Schicht zu erzielen.
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Es wurde auch kein Versuch gemacht, die für die Herstellung des Filmes
und der Entwicklerflüssigkeit usw. verwendeten Materialien zu beschreiben. Auch
in diesem Fall ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung völlig unabhängig von der
Art der verwendeten Materialien, und jedes für das Bildübertragungsverfahren bekannte
Material kann offensichtlich verwendet werden.