DE1155666B

DE1155666B - Verfahren zur Herstellung von saugfaehigen und wasserbestaendigen Flaechengebilden aus Cellulosefasern

Info

Publication number: DE1155666B
Application number: DEV13324A
Authority: DE
Inventors: Dr Curt Walter Leupold; Dr Rolf Mohr; Dr Kurt Sponsel
Original assignee: Vereinigte Papierwerke Schickedanz and Co
Current assignee: VP Schickedanz AG
Priority date: 1957-11-02
Filing date: 1957-11-02
Publication date: 1963-10-10
Also published as: DE1569523A1

Description

Verfahren zur Herstellung von saugfähigen und wasserbeständigen Flächengebilden aus Cellulosefasern Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von saugfähigen und wasserbeständigen Flächengebilden aus Cellulosefasern. Dabei werden den Fasern geeignete Kunstharze zugegeben. Es gehört zum Stande der Technik, daß zur Herstellung von Flächengebilden aus Fasermaterial schon zahlreiche Kunstharze im einzelnen als Bindemittel vorgeschlagen wurden.
Zur Herstellung naßreißfester Filtrierpapiere werden seit einiger Zeit als Leimungsmittel niedrigpolymere Polyäthylenimine oder Phenol-, auch Melamin-Formaldehydharze bzw. ein Kondensationsprodukt aus Fettalkylamin und Epichlorhydrin verwendet. Außerdem hat sich auch das Kondensationsprodukt aus Triäthylentetramin oder Adipinsäure zur Naßverfestigung brauchbar erwiesen.
Lacken werden schon längere Zeit aus Epoxydharzen hergestellt, die mit Harnstoff-Formaldehydharzen, Melamin-Formaldehydharzen und Polyäthyleniminen gehärtet werden. Diese Kunstharzgemische besitzen nun kein gutes Aufziehvermögen auf Zellstoff bzw. Zellwollfasern.
Es war nun überraschend, daß wasserlösliche faseraffine Epoxydharze in Misohung mit 10 bis 50 Molprozent von Dimethylolharnstoffharzen, Harnstoff-Formaldehydharzen, Melamin-Formaldehydharzen, Guanidin-Formaldehydharzen oder Polyäthyleniminharzen u. ä. zu einer wasserfesten, naßreißfesten Verleimung führen, wenn diese Gemische den Cellulosefasern in wäßriger Lösung zugegeben werden und daraus dann in an sich bekannter Weise ein Flächengebilde erstellt wird.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung von saugfähigen und wasserbeständigen Flächengebilden aus Cellulosefasern.
Dabei wird den Fasern im Stoffbrei ein Bindemittel in Form eines Gemisches härtbarer, an sich bekannter Kunstharze, gegebenenfalls unter Beigabe von üblichen Füll-, Färbe- und Konditioniermitteln, zugesetzt. Daraus wird dann in üblicher Weise ein Flächengebilde erstellt; für das erfindungsgemäß vorgeschlagene Kunstharzgemisch in Mengen von 0,8 bis 120/0 - bezogen auf das Trockenvliesgewicht - werden Faseraffine Epoxydharze und 10 bis 50 Molprozent Dimethylolharnstoff, Harnstoff-Formaldehydharze, Melamin - Formaldehydharze, Guanidin-Formaldehydharze oder Polyäthylenimin harze eingesetzt.
Diese Flächengebilde sind saugfähig und wasserbeständig und je nach der mechanischen Herstellung sehr voluminös, so daß sie besonders als Filtermaterialien, Putztücher, saugfähige Krepppapiere, Zellwollhandtücher, Taschentücher, Verbandmull und Windelauflagen verwendet werden können. Aber auch als Trägervliese für spätere Kunstharzbeschichtung oder auch Grundlagen für Zellstoffschäume sind derartige Cellulosevliese geeignet.
Beispiel I Zu 100 Gewichtsteilen Zellstofffasern in 2000 Gewichtsteilen Wasser werden in einem Holländer bei PEI 6 bis 8 0,6 Gewichtsteile eines wasserlöslichen Diepoxydharzes, gewonnen aus 50 Gewichtsteilen eines Polyurethans, also eines Polyesters aus 3 Mol Triol (Glycerin, Hexantriol u. dgl.), 26 Gewichtsteilen Cyanurchlorid, 18 Teilen Sorbit und 5 Teilen Epichlorhydrin oder 6 Teilen Allylglycidyläther, sowie 0,2 Gewichtsteile eines niedrigpolymeren Melaminharzes aufgeschlagen und über eine normale Papiermaschine ein wasserfestes Papier in einem Arbeitsgang gewonnen. Die Reißlänge beträgt etwa 6 Rkm.
Beispiel II Auf ein Faservlies, das aus Zellwollstapelfasern besteht, die durch Kardierung gewonnen werden, und ein Quadratmetergewicht von etwa 20g/m2 besitzt, wird eine Schaumiösung mit einem pB von 7,6 bis 8 aufgerakelt, 1 Gewichtsteil Methylcellulose, 1 Gewichtsteil eines Triätholxylinpolyesterharzes aus 9 Mol Buten-2-diol-1,4, 9 Mol Fumarsäure, 1 Mol Triäthanolamin und 3 Mol Epichlorhydrin, 0,1 Gewichtsteil Dimethylolharnstoff und 0,01 Gewichtsteil eines Polyglykoläthers zur Schaumerzeugung besteht. Nach der Trocknung folgt eine Auskondensation durch kurzfristige Erwärmung auf 1300 C, was durch Heißkalandrieren innerhalb von 3 Sekunden erfolgen kann.
Das gewonnene Faservlies ist leicht benetzbar, besitzt etwa 1,2 km Reißlänge im trockenen Zustand und zeigt auch nach 24stündiger Wasserlagerung etwa die gleiche Naßfestigkeit. Durch 10stündiges Kochen in 4 Obiger Natronlauge oder 2stündiges Kochen in 10 0/oiger Ameisensäure verliert dieses nicht seine Festigkeit.

Claims

PATENTANSPRUCH.

Verfahren zur Herstellung von saugfähigen und wasserbeständigen Flächengebilden aus Cellulosefasern, wobei den Fasern im Stoffbrei ein Bindemittel in Form eines Gemisches härtbarer an sich bekannter Kunstharze, gegebenenfalls unter Beigabe von üblichen Füll-, Färbe- und Konditioniernütteln, zugesetzt und daraus in üblicher Weise ein Flächengebilde erstellt wird, gekennzeichnet durch die Verwendung von 0,8 bis 120/o eines Kunstharzgemischesbezogen auf das Trockenvliesgewicht -, das aus faseraffinen Epoxydharzen und 10 bis 50 Molprozent Dimethylolharnstoff, Harnstoff - Formaldehydharzen, Melamin-Formaldehydharzen, Guanidin-Formaldehydharzen oder Polyäthylenimin besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 962 660, 965 864; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 010 736; britische Patentschriften Nr. 783 740, 568 388; französische Patentschriften Nr. 1 076 647, 1 071 905; USA.-Patentschrift Nr. 2 521 911; »Angewandte Chemie«, 1950, 17, S. 405 bis 409.