DE115248C - - Google Patents

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DE115248C
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wool
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fiber
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/14Wool
    • D06P3/20Wool using mordant dyes using metallisable dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8 k;
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Januar 1898 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beizen von Wolle. Zur Ausführung dieses Verfahrens wird die Wolle zunächst mit einer verdünnten Säure behandelt, wozu jede Säure geeignet ist, welche Chromsäure nicht reducirt, wie Oxalsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Salzsäure, Salpetersäure. Jede dieser Säuren läfst sich, wenn auch nicht mit gleicher Leichtigkeit, Billigkeit, oder mit ganz gleichem Erfolg verwenden.
Für diese Vorbehandlung läfst sich mit gutem Erfolg eine 0,1 proc. Oxalsäurelösung benutzen, für welche eine Temperatur von etwa 500 C. bei einer ^ständigen Einwirkungsdauer äufserst vorteilhaft ist. Die Stärke der verdünnten Säure, ihre Temperatur, sowie die Einwirkungsdauer können für diese Vorbehandlung ganz beträchtlich variiren. Im Allgemeinen jedoch erfordert die Wolle in verdünnter Säure bei niedrigerer Temperatur eine längere Einwirkungsdauer und für eine stärkere Säure eine niedrigere Temperatur. Die Temperatur der verdünnten Säure kann erheblich über 50° C, selbst bis zum Siedepunkt, gesteigert werden.' Da jedoch durch Kochen die Faser der Wolle leicht schädlich beeinfiufst werden kann, wird sich eine so hohe Temperatur in der Praxis nicht empfehlen. Für eine ununterbrochene, schnelle und praktische Ausführung des Verfahrens haben sich die oben angegebene Stärke, Temperatur und Dauer als zufriedenstellend erwiesen, nämlich 0,1 proc. Säure bei etwa 500C. und 1Z2 Stunde Dauer.
Nach dieser Vorbehandlung wird die Faser für etwa 1J2 Stunde der Einwirkung einer Chromsäurelösung geeigneter Stärke, etwa von Y30 pCt. Chromsäuregehalt unterworfen, wobei die Temperatur nicht so hoch ist, dafs die Faser oxydirt wird. In der Praxis wird das erste Bad (für die Vorbehandlung) in Form einer wässerigen Lösung benutzt und die Chromsäure wird zu dieser sauren Flüssigkeit der Vorbehandlung zugesetzt, wodurch die Temperatur des Bades etwas niedriger wird.
Für die dritte Operation wird zu dem Chromsäurebad der zweiten Operation ein geeignetes Reductionsmittel (metallisch oder nicht metallisch) hinzugesetzt; eine 0,2 proc. Natriumbisulfitlösung hat sich als Reductionsmittel vortheilhaft erwiesen. In diesem Reductionsbad wird die Wolle etwa V2 Stunde behandelt. Die Temperatur des Bades während dieser dritten Operation wird etwas niedriger als diejenige des Chromsäurebades sein, welches sich schon etwas abgekühlt hat. Jedoch kann die Temperatur dieses Bades der dritten Operation erheblich variirt werden, allerdings darf dieselbe nicht so erhöht werden, dafs die Faser oxydirt und dadurch angegriffen wird.
Auf der so gebeizten Wolle ist eine gewisse Menge Säure aus dem Reductionsbad zurückgeblieben, welche in dem darauf zu benutzenden Färbebad eine unerwünschte Wirkung ausüben könnte, was in der vierten Operation durch Beseitigung dieses Säurerestes vermieden werden soll.
In dieser vierten Operation wird die Wolle in einem Waschbade behandelt, welches eine neutralisirende Substanz enthält, durch deren Wirkung die Säure sich leicht entfernen läfst. In der Praxis läfst man die Beizflüssigkeit ab-
laufen und das Waschbad für die vierte Operation einlaufen. Jedes beliebige Neutralisationsmittel, welches für die Neutralisation der Säure des Reductionsbades geeignet ist, kann benutzt werden. Ein Waschbad, bestehend aus einer Lösung mit etwa 2/15 pCt. Natriumcarbonat, ist genügend wirksam.
Selbstverständlich kann jedes andere Neutralisationsmittel benutzt werden, so etwa Ammoniak- oder Kalkwasser. Die Faser wird der Einwirkung des Waschbades, dessen Temperatur allmählich von der Zimmertemperatur bis auf etwa 6o° C. gesteigert wird, für etwa 1Z2 Stunde unterworfen, wonach die Wolle fertig zum Färben ist.
Die Temperaturen und die Dauer bei den verschiedenen Operationen können bei vorliegender Erfindung erheblich variiren. Die Dauer der Behandlung der Wolle in den verschiedenen Operationen hängt im Allgemeinen von der Temperatur und Stärke des Bades sowie von der Beschaffenheit der Wolle ab. Die Behandlungsdauer wird bei niedrigen Temperaturen und schwächeren Lösungen länger, dagegen bei höheren Temperaturen und stärkeren Lösungen kürzer sein, bei sonst gleichen Bedingungen.
Dieses Verfahren hat sich dem Erfinder als ganz besonders wirksam bei Benutzung ungewaschener Wolle erwiesen, d. h. bei einer Faser, von welcher das natürliche Fett noch nicht entfernt ist. Bisher war es üblich, die Wolle vor dem Beizen zu waschen, um das natürliche Fett zu entfernen, wegen dessen Gegenwart es bisher schwierig und im Allgemeinen unausführbar war, ungewaschene Wolle zu beizen. Jahrelange Bemühungen des Erfinders waren darauf gerichtet, ein Beizverfahren ausfindig zu machen, welches mit Erfolg auf ungewaschene Wolle ausgedehnt werden könnte. Ein solches Verfahren mufste einen grofsen Werth haben, sowohl bezüglich der Ersparung an Zeit und Arbeit, als auch der Materialkosten bei Verarbeitung von ungewaschener Wolle und ferner auch wegen der Erhaltung der Stärke und Qualität der Faser, welche durch die Beibehaltung des natürlichen Fettes bedingt wird. Bisher ist kein Beizverfahren für ungewaschene Wollfaser bekannt geworden; vorliegendes Verfahren läfst sich dagegen nicht nur für gewaschene, sondern nach Angabe des Erfinders auch für ungewaschene Faser anwenden.
Für die Ausführung dieses Verfahrens für gewaschene Wolle kann man die erste Operation auslassen, welche in der beschriebenen Säurebehandlung besteht, und dennoch viele der Vortheile dieses Beizverfahrens erzielen. Diese Säurebehandlung darf jedoch bei ungewaschener Wolle nicht ausgelassen werden. Aufserdem ist es bei Behandlung gewaschener Wolle unter Auslassung der ersten Operation vortheilhaft, dem Chromsäurebad eine gewisse Menge solcher Säuren zuzusetzen, welche für das erste Bad benutzt werden würden und welche die Chromsäure nicht reduciren. Eine solche Säure fördert die Fixirung der Chromsäure auf der Faser und ihre nachfolgende Reduction ; so hat sich mit Erfolg für das Chromsäurebad ein Zusatz von 0,1 pCt. Oxalsäure zu der Lösung bewährt.
Auch kann bei Benutzung eines Säurebades in manchen Fällen die Behandlung mit einem Neutralisirungsbade (d. i. die vierte der beschriebenen Operationen) entbehrlich werden und man kann dennoch einige Vortheile des Verfahrens erzielen. Jedoch hat sich im Allgemeinen die Anwendung des Neutralisirungsbades als vortheilhaft erwiesen.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Verfahren zum Beizen von Wolle mit einer Chromsäurelösung bei einer solchen Temperatur, bei welcher die Faser nicht oxydirt wird, und unter nachfolgender Behandlung mit einem Reductionsmittel, dadurch gekennzeichnet, dafs die so behandelte Wolle alsdann der Einwirkung eines Neutralisirungsmittels unterworfen wird, um von der Wollfaser die dem Färbebad schädlichen Säuren zu entfernen.
  2. 2. Das durch Anspruch ι gekennzeichnete Verfahren mit einer Vorbehandlung mit einer verdünnten Säure ausgeführt, welche Chromsäure nicht reducirt, worauf die Behandlung nach Anspruch ι unter Weg-
    ■ lassung der Behandlung mit einem Neutralisationsbad folgt.
  3. 3. Das durch Anspruch 2 gekennzeichnete Verfahren unter nachfolgender Behandlung der Wolle mit einem NeutralisationsmitteL
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