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Elektrizitätszähler mit Kompensationsmitteln am Bremsmagnet zur Kompensation
von Temperaturfehlern Es ist bekannt, an den Bremsmagneten von Elektrizitätszählern
Mittel zur Kompensation von Temperaturfehlern anzubringen. Diese Kompensationsmittel
bestehen aus einer Thermolegierung (Wärmelegierung), wie solche beispielsweise unter
den Warenzeichen Thermoperm oder Thermofiux bekannt sind. Meistens sind diese Kompensationsmittel
in Form einer Scheibe oder eines Streifens ausgebildet, und sie sind derart am Dauermagnetkörper
des Bremsmagnets angebracht, daß sie für den magnetischen Kraftfluß des Magnetkörpers
einen magnetischen Nebenschluß bilden. Gewöhnlich sind solche Kompensationsmittel
an der rückwärtigen Stirnseite der z. B. zylindrischen Dauermagnetkörper angebracht.
z. B. angepreßt. angeklebt oder auch in die Masse des Magnetkörpers eingepreßt.
Ist der Bremsmagnet aus mehreren Dauermagnetkörpern aufgebaut, z. B. in der bekannten
Weise aus vier Dauermagnetkörpern, so ist jeder dieser Magnetkörper mit den Kompensationsmitteln
versehen. Die Thermolegierungen zeichnen sich dadurch aus, daß ihr Curiepunkt etwa
bei Zimmertemperatur liegt und daß sie somit auf Temperaturschwankungen gut ansprechen.
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Bei höheren Anforderungen an die Genauigkeit eines Zählers, insbesondere
bei Präzisionszählern, ist es von Nachteil, daß die als Kompensationsmittel an den
Bremsmagneten verwendeten Thermolegierungen in ihrem Verhalten beträchtlich streuen.
Es ist daher wünschenswert, zum Erreichen einer sehr guten Kompensation eine Möglichkeit
zur Feineinstellung der Kompensationswirkung zur Verfügung zu haben.
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Es ist schon ein temperaturkompensierter Zählerbremsmagnet bekannt
(deutsche Patentschrift 949118), an dem zur Feineinstellung der Kompensationswirkung
ein aus einer Wärmelegierung bestehender Teil einstellbar befestigt ist. Im einzelnen
ist dieser Bremsmagnet, dessen magnetischer Kreis aus Polschuh, Luftspalt, Rückschlußbügel
und einem zwischen dem Polschuh und dem einen Ende des Rückschlußbügels befindlichen
Permanentmagnet mit magnetischer Vorzugsrichtung gebildet wird, gekennzeichnet durch
einen durch den Permanentmagnet hindurchgeführten, in den Polschuh hineinragenden,
ganz oder teilweise aus temperaturabhängigem magnetischem Material bestehenden Teil
(Wärmelegierung), dessen Eintauchtiefe in den Polschuh veränderbar ist.
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Dieser Bremsmagnet hat indessen den Mangel, daß eine Verstellung des
Wärmelegierungsteils einen Eingriff in den magnetischen Kreis des Bremsmagnets bedeutet,
wodurch die Stabilität des Bremsmagnets beeinträchtigt werden kann. Aufgabe der
Erfindung ist es, eine einfache Lösung zur Feineinstellung der
Kompensationswirkung
anzugeben, die keine verstellbaren Einstellteile am Bremsmagnet erfordert und bei
der am magnetischen Kreis des bzw. der Bremsmagnete alles vollständig unangetastet
bleibt.
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Ein Elektrizitätszähler mit mehr als einem Bremsmagnet, wobei an
den Bremsmagneten aus einer Thermolegierung bestehende Kompensationsmittel zur Kompensation
von Temperaturfehlern vorgesehen sind, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Bremsmagnete entgegengesetzt zueinander verstellbar, z. B. verschwenkbar,
gehaltert sind und der eine Bremsmagnet mehr Kompensationsmittel aufweist als der
andere. Am einfachsten ist es, wenn nur einer der beiden Bremsmagnete die Kompensationsmittel
aufweist. Weitere Einzelheiten der Erfindung und ihrer Vorteile werden an Hand der
Zeichnung erläutert.
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In Fig. 1 ist eine Zähleranordnung mit der Läuferscheibe 1 und den
zwei Bremsmagneten 2 und 3 wesenhaft dargestellt. Die beiden Bremsmagnete sind diametral
zur Läuferscheibe angeordnet. Sie sind so gehaltert, daß sie in der Zeichnungsebene,
also in einer zur Läuferscheibe 1 parallelen Ebene, um den Drehpunkt 20 bzw. 30
verschwenkbar und in jeder Verschwenkstellung feststellbar sind. An dem Magnet 3
ist eine aus einer Wärmelegierung bestehende Scheibe 31 als Temperaturkompensationsmittel
angebracht, während der Magnet 2 keine Temperaturkompensationsmittel aufweist. Die
beiden Magnete 2 und 3 stehen in der Darstellung in Fig. 1 nicht radial zum Mittelpunkt
der Ankerscheibe 1 hin ausgerichtet,
sondern in einer mit der Radialstellung
einen Winkel bildenden Stellung, also etwas aus der Radialstellung herausgeschwenkt.
Die Kompensationsscheibe 31 sei vorteilhafterweise so bemessen, daß der Magnet 3
seine maximale Bremskraft nicht in der Radialstellung ausübt, sondern etwa bei der
dargestellten Verschwenkstellung. Letzteres ist besonders vorteilhaft, wie sich
zeigen wird, an sich aber nicht unbedingt erforderlich.
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Das Feineinstellen der Kompensationswirkung kann bei der Anordnung
nach Fig. 1 wie folgt durchgeführt werden: Stellt sich bei einem Temperaturversuch
die Kompensation bei der in Fig. 1 dargestellten Stellung der beiden Bremsmagnete
beispielsweise als zu schwach heraus, so wird der Magnet 3 etwas mehr zur Radialstellung
hin geschwenkt, der Magnet 2 dagegen etwas von der Radialstellung weg geschwenkt,
wie es die beiden eingezeichneten Bogenpfeile und die gestrichelt gezeichnete Stellung
der Magnete andeuten. Das wirksame Bremsmoment des mit einem Kompensationsmittel,
der Scheibe 31, versehenen Magnets 3 wird hierdurch verstärkt, das wirksame Bremsmoment
des nicht kompensierten Magnets 2 dagegen geschwächt. Das Gesamtbremsmoment der
beiden Bremsmagnete bleibt aber, wenn beide Magnete um etwa einen gleichen Winkelbetrag
verschwenkt werden, trotz der Verschwenkung konstant. Hiermit ist in einer sehr
einfachen Weise eine kontinuierliche Feineinstellung der Kompensationswirkung möglich,
ohne daß dazu zusätzliche Verstellmittel an den Bremsmagneten erforderlich sind,
die die Stabilität der Magnete beeinträchtigen könnten.
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Statt der vorstehend erläuterten Verstärkung der Kompensationswirkung
ist gewünschtenfalls in der gleichen Weise auch eine Schwächung der Kompensationswirkung
möglich, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Hier haben die beiden Magnete 2 und 3
die gleiche Ausgangsstellung wie in Fig. 1, die eingezeichneten Bogenpfeile zeigen
aber in der umgekehrten Drehrichtung, und dementsprechend sind auch die gestrichelt
gezeichneten Magnetstellungen im umge kehrten Drehsinn als in Fig. 1 verschwenkt.
Die Durchführung der Feineinstellung erfolgt hier sinngemäß in gleicher Weise wie
bei Fig. 1.
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In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
gezeigt, bei dem nur einer der beiden Bremsmagnete zur Feineinstellung der Temperaturkompensation
verschwenkt zu werden braucht.
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Auch hier weist der Magnet 2 keine Kompensationsmittel auf. Statt
des Magnets 3 in Fig. 1 und 2 aber sind hier zwei Teilmagnete 35 und 36 vorgesehen,
die in ihrer Winkelstellung beiderseits der Radialstellung angeordnet sind, also
unter einem spitzen Winkel zueinander stehen. In dieser Winkelstellung werden sie
von einer Halterung 37 zusammengehalten, die samt den beiden Teilmagneten um den
Drehpunkt 30 verschwenkbar ist. Der Teilmagnet 35 ist mit einer als Kompensationsmittel
dienenden, wieder aus einer Wärmelegierung bestehenden Scheibe 38 versehen, während
der Teilmagnet 36 kein Kompensationsmittel aufweist. Auch bei dieser Anordnung ändert
sich bei dem gemeinsamen Verschwenken der beiden Teilmagnete 35 und 36 nur die Kompensationswirkung,
während
das Gesamtbremsmoment der beiden Teilmagnete konstant bleibt. Ein Verschwenken der
beiden Teilmagnete in der Richtung des eingezeichneten Bogenpfeiles hat eine Verstärkung
der Kompensationswirkung zur Folge, ein Verschwenken im umgekehrten Drehsinn eine
Schwächung der Kompensationswirkung. Der Magnet 2 dient hierbei nur zur Drehzahleinstellung.
Gewünschtenfalls kann aber in Fig. 3 auch der Magnet 2 aus zwei Teilmagneten, in
der Art der Teilmagnete 35 und 36, bestehen.
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Das Verändern der Bremsmomentanteile der beiden zueinander entgegengesetzt
zu verstellenden Bremsmagnete kann statt durch ein Verdrehen der Bremsmagnete auch
durch ein Verschieben der Bremsmagnete in radialer oder auch tangentialer Richtung
zur Läuferscheibe erfolgen. Ist ein Bremsmagnet, der mit den Kompensationsmitteln
zu versehen ist. in bekannter Weise aus mehreren Dauermagnetkörpern aufgebaut. beispielsweise
aus vier Dauermagnetkörpern, so genügt es gewünschtenfalls, wenn nur einzelne dieser
Dauermagnetkörper mit den Kompensationsmitteln ausgerüstet werden. Ferner ist der
Erfindungsgedanke auch so durchführbar, daß beispielsweise in Fig. 1 auch der Magnet
2 mit Kompensationsmitteln versehen wird, jedoch in einem anderen Ausmaß als der
Magnet 3, so daß auch in diesem Falle die beiden Magnete eine unterschiedliche Kompensationswirkung
haben.