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Taucherbrustgewicht für Taucheranzüge von Schlauchtauchern Die Erfindung
betrifft ein Taucherbrustgewicht für Taucheranzüge von Schlauchtauchern, das eine
Druckluftflasche für Reserveluft enthält und ein damit verbundenes Verschlußventil
zum Ablassen der Reserveluft in den Taucheranzug aufweist. Durch ein derartiges
Taucherbrustgewicht soll ein Absturz des Tauchers in größere Tiefen verhindert werden.
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Bekanntlich wird bei einem plötzlichen Absturz die normale Sinkgeschwindigkeit
erheblich überschritten, so daß der auf den Taucheranzug, wirkende Druck entsprechend
schnell ansteigt und die in ihm befindliche Luft in den Helm verdränat. Der Taucher
befindet sich in Lebensgefahr.
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Es ist ein Schlauchtauchgerät bekannt, bei dem zur g eines
Absturzes eine bestimmte Menge Verhinderung an Reserveluft in Preßluftflaschen mitgeführt
wird. Die Preßluftflaschen befinden sich im Brust- bzw. Belastungsgewicht und sind
durch ein Rohr miteinander verbunden, in dessen Verlängerung ein von Hand zu bedienendes
Verschlußventil angeordnet ist. Die im Absturzmoment benötigte Reserveluft strömt
bei Öff-
nung des Verschlußventils über ein Ablaßrohr in den Taucheranzug
ein. Dem Taucher ist es dabei selbst überlassen, die richtige Ventileinstellung
vorzunehmen. Außerdem muß das Ventil des öfteren nachgestellt werden, da der Luftdruck
in den Preßluftflaschen bei fortlaufendem Verbrauch nachläßt. Es ist deshalb ein
NachteiL wenn die Rettungsmöglichkeit eines Tauchers, dessen Körper während eines
Ab-
sturzes ohnehin schon gesundheitsschädigenden Belastungen ausgesetzt ist,
vom eigenen Reaktionsvermögen und Geschick abhängt.
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Fernerhin sind Vorrichtungen an Taucheranzügen bekannt, mit denen
man einen im Anzug erforderlichen Luftraum gleichmäßig aufrechterhalten will. Die
Abschlußorgane, welche in einer den Anzug mit einem Luftbehälter verbindenden Leitung
angeordnet sind, werden entweder durch eine in die nachgiebige Wand des Taucheranzuges
eingebaute Klappe oder durch eine vom Wasserdruck beaufschlagte Membran betätigt.
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Bei diesen Vorrichtungen können sowohl die Abschlußorgane als auch
die zur Betätigung derselben g
vorhandenen Steuerglieder und das zur Steuerung
bestimmte Teil der nachgiebigen Wand des Taucheranzuges von äußeren Gegenständen
beeinflußt werden. Sie sind daher wenig betriebssicher und außerdem sehr aufwendig
und kompliziert. Den Taucher selbst wird im Falle eines Absturzes, bedingt durch
den Aufbau und die Anordnung der Vorrichtungen, das im Luftbehälter vorhandene Atemgas
selbsttätig zu-,geführt. Es ist weiterhin ein Tauchgerät bekannt, bei dem C, der
aus zwei Teilen bestehende Anzug an zweckmäßigen Stellen, insbesondere in der Nähe
der Hand-und Fußgelenke, Auslaßventile und in der Körpermitte ein membrangesteuertes
Druckminderventil, durch das Druckluft in das Innere des Anzuges einströmen kann,
aufweist. Die im Anzug angeordneten Auslaßventile ermöglichen einen Austritt der
im Anzug vorhandenen Luft, wenn der Außendruck abnimmt, während das Druckminderventil
Luft in das Anzuginnere einströmen läßt, wenn in ihm ein Unterdruck entsteht.
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Bei diesem Tauchaerät ist der Atmungskreislauf unabhängig vom Kreislauf,
der das Volumen des inneren Luftkissens im Anzug ausgleicht. Der Atmungskreislauf
wird z. B. durch eine Pumpe an der Wasseroberfläche mittels eines Schlauches mit
Atemgas versorgt, und die über das Druckminderventil in den Anzug einströmende Luft
kommt dagegen aus einer vom Taucher mitgeführten Preßluftflasche. Der zum Taucher
von der Wasseroberfläche führende Schlauch mündet in einen Luftbehälter, an dem
ein weiterer Schlauch mit einem Mundstück befestigt ist. Die Nase des Tauchers ist
durch eine Maske von der inneren Luft des Anzuges getrennt.
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Dadurch, daß bei diesem Tauchgerät ein Kreislauf für die eigentliche
Atmung und ein Kreislauf für die Versorgung der inneren Lufthülle des Anzuges vorliegt,
muß zur Beseitigung des Druckunterschiedes zwischen dem Wasserdruck und dem Druck
im Anzug von Beginn des Tauchvorganges an aus der vom Taucher mitgeführten Preßluftflasche
Luft entnommen werden. Nach mehrmaligem Auf- und Untertauchen ist der Verlust an
mitgeführter Luft so groß,
daß ein Absturz schwerlich aufgefangen'
werden k
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, die Nachteile der Einrichtungen
bei den bekannten Tauchgeräten bezüglich der Sicherstellung von Reserveluft für
den Taucheranzug im Falle des Absturzes zu vermeiden und eine solche Einrichtung
in einem Taucherbrustge,wicht unterzubringen, die.nur im Falle eines Ab-
sturzes
automatisch in Tätigkeit tritt und die in einer Preßluftflasche vorhandene Reserveluft
in den Taucheranzug einströmen läßt.
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Erfindungsgemäß wird die, Lösung der gestellten Aufgabelei einem Taucherbrustgewicht
für Taucheranzüge von Schlauchtauchern, das eine Druckluftflasche für Reserveluft
enthält und ein damit verbundenes Verschlußventil zum Ablassen der Reserveluft in
den Taucheranzug aufweist, darin gesehen, daß das Verschlußvr,ntil im Brustgewicht
angeordnet ist und von einer einen Raum desselben in zwei Räume unterteilenden Membran,
an der der Schließbolzen des Verschlußventils befestigt ist, selbsttätig bei plötzlichem
Druckanstieg im Taucheranzug in Strömungsrichtung unter Abheben des Schließbolzens
von seinem Sitz geöffnet wird, wobei die beiden durch die Membran gebildeten Räume
über einen mit einer Drossel versehenen Kanal miteinander verbunden sind und zwischen
dem das Verschlußventil aufweisenden Raum und dem Taucheranzug eine Verbindung besteht,
so daß die diesen Raum begrenzende Merabranfläche mit dem gleichen Druck-, wie er
je-
weils im Anzuginneren herrscht, belastet ist. Eine derartige Einrichtung
in einem Taucherbrustgewicht ist sehr einfach und betriebssicher, hindert den Taucher
in keiner Weise und arbeitet vollkommen selbsttätig und nur im Falle eines Absturzes.
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An Hand der Zeichnung wird ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
nachstehend erläutert. Die Figur zeigt lediglich den wesentlichen Teil, die im Taucherbrustgewicht
untergebrachte Regelvorrichtung, im Schnitt.
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Vor Beginn eines Tauchvorhabens wird das Flaschenventil (nicht gezeichnet)
der im Taucherbrastgewicht 1 angeordneten Preßluftflasche geöffnet, so daß
Preßluft in den Hochdruckraum A der Regelvorrichtung gelangt. Da zunächst
in den beiden Räumen B und C gleiche Druckverhältnisse vorliegen und außerdem
die, von der Justierschraube 6 vorgespannte Druckfeder 4 auf die Membran
5 drückt, verschließt der mit ihr verbundene hochdruckentlastete Schließbolzen
3 die öffnung 2, und ein Ab-
strömen des Gases wird verhindert. Dies
bleibt auch bei normaler Abstieggeschwindigkeit des Tauchers so.
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Stürzt der Taucher jedoch in die Tiefe, so wirkt der schnell ansteigende
Wasserdruck auf den Taucheranzug, und das bisher in ihm vorhandene Luftvolumen wird
unter schneller Druckzunahme verringert. In gleichem Maße steigt aber auch der Druck
im Raum B an, da dieser mit dem Anzug verbunden ist. Die Folge davon ist, daß sich
die Membran 5 entgegen der Federkraft durchwölbt, den an ihr befestigten
Schließbolzen 3 mitnimmt und die öffnung 2 freigibt. Die Preßluft kann nunmehr
über den Raum B in den Taucheranzug einströmen, und der Absturz wird abgefangen.
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Inzwischen findet zwischen den beiden Räumen B und C über einen
Kanal 10 ein Druckausgleich statt, der durch eine in ihm angeordnete Drossel
9 zeitlich verzögert wird. Erst dann, wenn die zwischen den Räumen B und
C bestehende Druckdifferenz beseitigt ist und die Membran 5 ihre Ausgangslage
wieder eingenommen hat, wird die Öffnung 2 vom Schließbolzen 3 verschlossen,
und ein weiteres Zuströmen von Preßluft in den Taucheranzug ist nicht mehr möglich.
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Die plötzliche Druckzunahme, bei der das automa tische Ablassen von
Preßluft in-den Taucheranzug in Funktion treten goll, wird mit Hilfe der Justierschraube
6 bestimmt. Dabei erhält die Druckfeder 4 eine Vorspannung, deren Kraft vom
ansteigenden Druck im Raum B erst überwunden werden muß.
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Zur Sicherheit des Tauchers ist zusätzlich eine direkte Verbindung
von der Preßlufeasche zum Taucheranzug bzw. Helm vorgesehen. In diesem Umgehungskanal
befindet sich ein Absperrventil, welches den Zustrom von Luft zum Anzug bei automatischem
Arbeiten der Regelvorrichtung unterbricht.