DE1146628B

DE1146628B - Schneid-, Misch- oder Ruehrwerkzeug

Info

Publication number: DE1146628B
Application number: DEST18714A
Authority: DE
Inventors: Fritz Otto
Original assignee: Stephan A and Soehne GmbH and Co
Current assignee: Stephan A and Soehne GmbH and Co
Priority date: 1961-12-28
Filing date: 1961-12-28
Publication date: 1963-04-04
Also published as: GB982050A; AT246949B; FR1341075A; CH408309A; US3156278A

Description

Schneid-, Misch- oder Rührwerkzeug Es sind Schneid-, Misch- oder Rührwerkzeuge in den verschiedensten Ausbildungen bekannt, die an einer umlaufenden Welle Messer, Blätter, Flügel od. dgl. tragen. Alle diese Ausführungsformen haben den Nachteil, daß sie während der Be- oder Verarbeitung von zähem oder unter dem Einfluß der Werkzeuge zäh werdendem Material allmählich oder auch plötzlich in der Masse einen zu großen Widerstand finden, und dies führt dann zu einer erheblichen Herabsetzung ihrer Umlaufgeschwindigkeit und damit ihrer Leistung, gleichzeitig aber auch zu schädlichen Erwärmungen des Gutes und der Maschine.
Man hat versucht, diese Nachteile dadurch zu vermeiden, daß man den Antrieb derartiger Maschinen derart gesteigert hat, daß er auch unter den genannten erschwerten Voraussetzungen die erforderliche Leistung aufzubringen vermochte. Damit mußten aber wesentliche andere Nachteile in Kauf genommen werden, nämlich erheblich höhere Anschaffungskosten und außerdem auch eine größere Bauart mit einem entsprechenden Gewicht.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß man das hier angestrebte Ziel in wesentlich einfacherer und dennoch vollkommener Weise dadurch erreichen kann, daß jedes der Messer, Blätter, Flügel od. dgl. frei schwingbar an einer außerhalb der Werkzeugwelle an dieser mittelbar oder unmittelbar parallel zu ihr oder mit geringer Neigung angeordneten Achse gelagert ist.
Dabei kann es vorteilhaft sein, daß die Messer, Blätter, Flügel od. dgl. in an sich bekannter Weise gegen die Umlaufebene zweckmäßig mit nach oben weisender Vorderkante geneigt sind.
Ebenso können die Werkzeuge, wiederum in an sich bekannter Weise, gegen die Werkzeugachse geneigt sein.
Im ersteren Fall kann man die Konstruktion so ausbilden, daß an der Werkzeugwelle ein Träger für das schwingbar gelagerte Werkzeug, gegen die Umlaufebene geneigt, angeordnet ist, oder aber, daß die Messer, Blätter, Flügel od. dgl. in ihrer eigenen Ebene verschränkt sind.
In der Zeichnung sind einige als Beispiele dienende Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen feststehenden Behälter 1 einer Schneid-, Misch- oder Rührmaschine. Zentrisch in ihr läuft eine lotrechte Welle 2 mit einem Werkzeugkopf 3 als Träger von Messern, Blättern, Flügeln 4 od. dgl. Diese sind frei schwingbar an einer außerhalb der Werkzeugwelle an dieser mittelbar oder unmittelbar, parallel oder mit geringer Neigung angeordneten Achse gelagert. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Werkzeugkopf 3 mit kurzen Trägern 5 versehen, die an ihrem freien Ende Schwingachsen 6 für die Werkzeuge 4 aufweisen. Diese sind gegen ihre Umlauffläche geneigt.
Gemäß Fig. 2 sind die als Werkzeuge dienenden Messer, Blätter, Flügel 7 od. dgl. in ihrer eigenen Ebene verschränkt.
Gemäß Fig. 3 sind diese Werkzeuge 8 gegen die Werkzeugwelle 2 geneigt.
In Fig. 4 ist eine Anordnung gezeigt, bei der die an sich sichelförmig ausgebildeten Messer 9 um eine waagerechte Werkzeugwelle 10 umlaufen.
In allen diesen Fällen sind die Werkzeuge frei schwingbar an einer außerhalb der Werkzeugwelle 2, 10 an dieser parallel oder mit geringer Neigung angeordneten Achse gelagert.
Solange derartig gelagerte Werkzeuge praktisch widerstandslos durch flüssiges oder weiches Gut hindurchgeführt werden, nehmen sie infolge der Fliehkraft ihre gestreckte Lage ein und durchstreichen damit laufend den ganzen Behälterdurchmesser. Wenn sich jedoch das Gut allmählich verdickt oder gar zäh und damit der sich ihnen entgegensetzende Widerstand größer wird, überwindet dieser immer mehr die Fliehkraft, und dies bedeutet, daß sich die Werkzeuge 4, 7, 8, 9 immer mehr um ihre Achse 6 an die Welle 2, 10 anlegen. Dadurch wird ihre Reichweite entsprechend geringer, und im gleichen Maße nimmt der von ihnen zu überwindende Widerstand ab. Das bedeutet aber, daß sich die Werkzeugarbeit bei gleichbleibender Motorleistung fortlaufend und automatisch dem jeweils zu überwindenden Widerstand anpaßt. Wird umgekehrt in die Maschine von vornherein zähes oder schweres Material aufgegeben, so arbeiten die Werkzeuge zunächst automatisch in angewinkeltem Zustand, um sich mit fortschreitender Zerkleinerung des Gutes allmählich zu strecken und damit einen größeren Wirkungsbereich auf sich zu nehmen: Praktische Versuche haben ergeben, daß man bei Verwendung der neuartigen Werkzeuge mit Antrieben auskommen kann, die nur die halbe Leistung der bisher benutzten Motoren erfordern.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Schneid-, Misch- oder Rührwerkzeug, insbesondere für zähes oder während der Bearbeitung zäh werdendes Material in Form von umlaufenden Messern, Blättern, Flügeln od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Messer, Blätter, Flügel od. dgl. (4, 7, 8, 9) frei schwingbar an einer außerhalb der Werkzeugwelle (2, 10) an dieser mittelbar oder unmittelbar, parallel zu ihr oder mit geringer Neigung angeordneten Achse (6) gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer, Blätter, Flügel (4, 7, 8, 9) in an sich bekannter Weise gegen die Umlaufebene, zweckmäßig mit nach oben weisender Vorderkante, geneigt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer, Blätter, Flügel (4; 7, 8, 9) od. dgl. in an sich bekannter Weise gegen die Werkzeugwelle (2, 10) geneigt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge kennzeichnet, daß an der Werkzeugwelle (2;10) ein Träger (5) für das schwingbar gelagerte Werkzeug (3), gegen die Umlaufebene geneigt, angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer, Blätter, Flügel (4, 7, 8, 9) od. dgl. in ihrer eigenen Ebene verschränkt sind.