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Verfahren zur Fugenverleimung von Furnierstücken Es ist bekannt, bei
der Fugenverleimung von Furnierstücken zwecks fester Verbindung dieser Furnierstücke
Papier- oder Haftklebestreifen, also mit einem Klebstoff bestrichene Streifen, auf
die Enden der einen Seite der zu verleimenden Furnierstücke aufzubringen, worauf
die so durch den Klebestreifen verbundenen Stücke mit der anderen Seite des Furnierstückes,
die nicht von dem Klebestreifen bedeckt ist, auf das zu furnierende Holz aufgeklebt
werden.
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Danach wird der Klebestreifen, der nur dazu dient, die beiden Furnierstücke
so lange zusammenzuhalten, bis das Furnier auf die Unterlage aufgeklebt ist, und
der sich nach dem Aufkleben des Furniers auf das zu furnierende Holz auf der Oberfläche
des Furniers befindet, entfernt.
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Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß nach dem Furnieren des Werkstückes
der Papier- bzw. Haftklebestreifen wieder abgehobelt, abgeschliffen oder abgezogen
werden muß.
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Es ist weiter ein Verfahren bekannt, nach dem die aneinandergefügten
Furnierstücke durch über die Fugen geklebte 20 bis 30 mm breite Gazestreifen zusammengehalten
werden.
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Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß sich das Gewebe nach einiger
Zeit auf der Oberfläche des Furniers abbildet und zu Schädigungen der lackierten
Oberfläche führt.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vereinfachung des
oben beschriebenen Verleimungsvorganges, das darin besteht, daß eine trägerlose
Folie, beispielsweise von etwa 0,06 mm Stärke, aus reinem tierischem Leim hergestellt,
der in Streifen von etwa 20 mm Breite und beliebiger Länge aufgeteilt ist, benutzt
wird. Außerdem zeigen sich keinerlei nachteilige Auswirkungen auf dem später oberflächenbehandelten
Furnier.
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Der Leimfilmstreifen kann auf verschiedene übliche Arten manuell oder
maschinell direkt auf die Naht der beiden Furnierstücke geklebt werden. Beim Furnieren
wird nun das Furnier nicht wie bisher mit der nicht vom Klebestreifen bedeckten
Seite auf das zu furnierende Holz geklebt, sondern mit der gleichen Seite, auf der
sich die trägerlose Leimfolie befindet. Beim nachfolgenden Pressen des furnierten
Werkstückes bei einer Temperatur von etwa -f- 80° C schmilzt der Leimfilm, füllt
die Furnierfuge aus und verbindet die beiden Furnierstücke fest miteinander sowie
mit der zu furnierenden Unterlage.
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Dabei ist es nicht notwendig, daß der Leim, der zum Aufziehen des
Furniers auf die Unterlage dient, ein tierischer Leim sein muß, etwa ein Glutinleim.
Es kann auch ein Kunstharzleim,'beispielsweise Kauritleim, verwendet werden.
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Die so hergestellte Leimfuge ist weich, beschädigt die Schneidwerkzeuge
nicht, läßt sich auswaschen und ist außerdem, beiibar.
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Das neue Verfahren ist einfach, billig und erfordert weniger Arbeitsgänge
als -bisher.
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Die trägerlose Leimfolie, die sich nach dein Verkleben zwischen dem
Furnier und dem zu furnierenden Holz befindet, erfüllt einen doppelten Zweck: Zunächst
dient sie dazu, die Fumierstücke bei der Verarbeitung zusammenzuhalten, und dann
verbindet sie nach dem Schmelzen die beiden Furnierstücke fest miteinander und füllt
die Furnierfuge aus.
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Die anschließend zu behandelnde, z. B. zu lackierende, freie Oberfläche
des Furniers wird also während des Furniervorganges von keinerlei Klebestreifen
bedeckt, der hinterher wieder entfernt werden muß.
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Die Verarbeitung kann auf drei beispielsweise angeführten Wegen erfolgen:
1. Durch ein einseitiges Anfeuchten der Leimfolie mit Wasser. Dies empfiehlt sich,
wenn der Folienstreifen aus Glutinleim niederer Viskosität besteht. Wird zur Herstellung
des Leimfilms beispielsweise ein Glutinleim mit einer Viskosität von etwa 4° Engler
benutzt, so feuchtet man die Folie mit Wasser von etwa 20° C an.
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2. Durch Anfeuchten der Leimfolie mit der Lösung eines peptisierenden
Stoffes in Wasser. Durch den Zusatz der peptisierenden Substanz wird das Glutin
oberflächlich angelöst, so daß die Klebewirkung größer wird. Diese Arbeitsweise
eignet sich für Hautleim mit einer Viskosität von etwa 5,2° Engler. Die benutzte
Mischung aus Peptisationsmittel und Wasser besteht beispielsweise
aus 5 Teilen a-naphthahüsulfosaurem Natrium |
und 95 Teilen Wasser. |
3. Durch einseitiges Bestreichen der Leimfolie mit |
einem Haftkleüer. Hierzu benutzt man als Haft- |
se eben solchen, der aus |
Pol vtnpi'athern'' oder Naturkautschuk besteht. |
Dieser Streifehaftet dann ohne weitere An- |
feuchtung durch einfaches Aufkleben, also wie |
ein Selbstklebeband, Diese Arbeitsweise eignet |
sich insbesondere für Hautleim höherer Vis- |
kosität. |
Die drei beispielsweisg angegebenen Verarbeitungsweisen sind nicht an einen Leim
bestimmter Viskosität gebunden. Es ist aber vorteilhaft, bei einem Glutinleim niederer
Viskosität lediglich Wasser zu verwenden, da ' 'ein 'reines 'Peptisationsmittel
zu stark lösen würde. Andererseits ist zum Auftragen eines Haftklebers die Zugfestigkeit
eines Leimes niederer Viskosität zuweilen nicht ausreichend, so daß hier besser
Wasser verwendet wird.
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Die nach einer der drei oben beschriebenen Arten zusammengeklebten
Furnierstücke werden anschließend auf die Unterlage'' aufgeklebt, wobei es gleichgültig
ist, ob' jii' 'ezu GIutinleim oder ein anderer Leim, beispielsweise ein Kunstharzleim,
verwendet wird.
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Zum Ausbessern` von Turnierrissen wird ganz in entsprechender Weise
verfahren. Man klebt ein dem Riß entsprechendes. Stück auf der Stelle des Risses
auf die Seite des Furniers auf, die mit der zu furnierenden Unterlage verklebt werden
soll, und verfährt dann weiter wie oben beschrieben.
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Das neue Verf@üren zur Fugenverleimung von Furnierrissen besteht somit
darin, daß eine trägerlose, aus Hartleim besteÜe@ Folie ,als "Klebestreifen auf
diejenige Seite des Holzfurniers aufgebracht wird, die mit dem zu furnierenden Holz
verklebt werden soll.
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Eine Ausführungsform des neuen Verfahrens besteht darin, daß eine
aus tierischem Leim bestehende Folie, vorzugsweise aus Glutinleim niederer Viskosität,
verwendet wird und daß diese Folie auf der Seite, die auf die aneinanderzufügenden
Furnierstücke geklebt wird, vorher mit Wasser angefeuchtet wird.
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Man kann aber auch so verfahren, daß man zum Anfeuchten der Leimfolie
eine Mischung aus a-naphthalinsulfosaurem Natrium und Wasser verwendet. Schließlich
ist es auch noch möglich, auf die Leimfolie vor der Verwendung eine Haftklebelösung
auf die Seite, die auf die aneinanderzufügenden Furnierstücke geklebt wird, aufzubringen.