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Verfahren zum Furnieren
Das Furnieren grosser Flächen, bei denen Furnierblätter handelsüblicher Abmessungen zu grösseren Flächen vereinigt werden, war bisher nur so möglich, dass die einzelnen Furnierblätter händisch, mit Hilfe von über die Fugen geklebten Papierstreifen oder mit Hilfe von Spezialmaschinen durch Aneinanderstossen gegeneinander fixiert wurden, worauf erst die auf solche Weise miteinander vereinigten Furnierblätter auf ihre Unterlagen unter Pressung aufgeleimt werden konnten. Nach dem Pressen mussten die Papierklebestreifen wieder weggeschliffen werden, wodurch ausser dem Verbrauch an Kraftpapier und Schleifmittel zusätzliche Arbeit entstand und manchmal auch die ganze Arbeit durch Überschleifen verdorben wurde.
Ausserdem wurde häufig nach dem Wegschleifen der Papierstreifen an deren Stelle ein Glanzeffekt unerwünschter Art festgestellt, der offenbar auf Imprägnierung der Furnieroberfläche mit dem Klebstoffrest der Papierstreifen zurückgeführt werden muss.
Es ist weiters bekannt, Furnierblätter in eigenen Maschinen im Stapel zu pressen, in diesem Zustande dieKantenzuebnenund diese Kantenschnittfläche mit Leim zu bestreichen, wonach die einzelnen Blätter unter Aneinanderstossen der beleimten Kanten auf ihre Unterlage aufgeleimt werden.
Das Verfahren zum Aufbringen von Furnieren gemäss der Erfindung vermeidet diese Übelstände unter Einsparung von Arbeitszeit und Material. Gleichzeitig weisen die danach hergestellten Furnierflächen nicht mehr die bisher gefürchteten Streifen der oben erwähnten Art an den Stellen der weggeschliffenen Klebebänder auf.
Auch nach dem im folgenden beschriebenen Verfahren werden zuerst zwei oder vorzugsweise mehrere Furnierblätter maserungsgerecht Blatt für Blatt buchförmig aufeinandergelegt und dieses Paket auf einer Kantenseite auf gleiche Lage ausgerichtet und eingespannt. Sodann wird die ausgerichtete Kantenseite durch Abhobeln od. dgl.
(Fügen) geebnet und noch im fest eingespannten Zustande im Abstand von etwa 10Mi- nuten etwa zweimal mitKlebstoffbestrichen, von dem nichts zwischen die aufeinandergepressten Furnierblät-
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von Papierblattstapeln durch Bestreichen eines ausgerichteten Blattkantenrückens vorgeschlagen worden war. Mit diesem Klebstoffwird die Kantenfläche ein oder mehrmals bestrichen und unter Aufrechterhaltung des Pressdruckes im Stapel ungefähr 20 - 25 Minuten übertrocknen gelassen.
Von diesem Stapel werden sodann, wenn er, wie zumeist, aus Fumierblättern verschiedener Breite besteht, jeweils zwei miteinander zusammenhängende Blätter durch einfaches Durchschneiden des Klebefilms nach jedem zweiten Blatt zusammenhängende Paare entnommen, diese sofort in eine Ebene geklappt und sodann gleich oder später, wie üblich, auf die mit Kleber oder Leim versehene Unterlage aufgelegt und gepresst. Bei ungefähr 20 - 25 Minuten"offener Zeit"solcher Kontaktkleber ist die Entnahme aus dem gepressten Stapel und das Aufklappen mit Ablauf dieser Zeit, also in höchstens ungefähr 30 Minuten nötig.
Werden gleichbreite Furnierblätter verwendet, so werden diese nach dem Einspannen im Stapel ("Bund"), etwa mit Schraubzwingen. auf beiden Seiten auf glatte Rücken gebracht und im eingespannten Zustande mit dem erfindungsgemäss anzuwendenden Kleber nach Art eines Buchrückens bestrichen und wiederum bis zur Bildung eines zusammenhängenden, aber noch klebenden Films Ubertrocknen gelassen.
Nach dem Übertrocknen des Klebers wird der Bund abwechselnd auf beiden Seiten durch einfaches Hindurchfahren mit einem Messer aufgeschnitten, u. zw. auf einer Seite nach dem 1., 3., 5.. 7. usw. Blatt, auf der gegenüberliegenden Seite nach dem 2., 4., 6., 8. usw. Blatt und sodann aus der Zickzacklage zu einer zusammenhängenden Fläche auseinandergefaltet, wobei sich die Stossfugen schliessen und endgültig
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verkleben. Diese miteinander zusammenhängenden Flächen können sodann in der benötigten Flächenaus- dehnung auf die in üblicher Weise mit Leim versehene Unterlage aufgelegt und aufgepresst werden.
Die einzelnen Furnierblätter hängen in diesem Stapel oder Paket an den benachbarten Längskanten durch die Anwendung eines elastisch und zähfesttrocknenden Klebstoffes, insbesondere eines handelsüblichen Kontaktklebers mit diesen Eigenschaften, wie mit einer Haut nach Art eines beim Einbinden geleimten Buchrückens aneinander. Beim Auseinanderlegen der einzelnen Platten oder Bahnen knickt diese Hautbei Verwendung eines entsprechenden Klebers um, die Kantenflächen schliessen dicht aneinander an und verkleben fest miteinander. Auf diese Weise entsteht ein völlig einwandfreier Fugenverband, der auch nach dem Schleifen und Politieren weder Längsöffnungen erkennen noch vom Bindemittel der Unterlage dasMindestenachobenhindurchtreten lässt.
Da somit die Anwendung von Papier-Klebestreifen überflüssig geworden ist, entfällt hier auch deren Abschleifen oder das Aufweichen mit Wasser, was oft zur Bildung blasenförmiger Abhebungen, sogenannter "Kürschner", geführt hatte.
Neben der Erzielung fehlerfreier Furnierarbeit erlaubt die beschriebene Verfahrensweise die völlige Einsparungteuren Fugenpapiers, an Arbeitszeit und von Schleifausschuss. Ausserdem ist die Verwendung einer Spezialmaschine für papierloses Aufleimen überflüssig geworden.
Wie eingangs erwähnt, war es bekannt, den Rücken von Furnierstapeln zu beleimen, doch mussten hiebei die Blätter einzeln abgehoben und gegeneinander fixiert werden. Weder diese Massnahmen noch das sogenannte WeichbindenvonPapierblattstapeln durch Bestreichen des ausgerichteten Stapels mit Kunststoffleim unter völliger Trocknung desselben konnten-schon allein wegen der wesentlichen Unterschiede in der Aufgabenstellung-das erfindungsgemässe Verfahren nahelegen oder vorwegnehmen und die besonderen und überraschenden Vorteile auf dem Gebiete des Furnierens erbringen, wie sie dem erfindungsgemässen Verfahren zukommen.